Wandern auf den Spuren einer Ehe
Porträt einer EheZum Inhalt (Klappentext)
Augusta und Owen sind von der Großstadt Philadelphia aufs Land gezogen, wo sie ein ruhiges Leben führen, wo sie Raum für sich und ihre Kunst haben, Gus als Malerin, Owen als ...
Zum Inhalt (Klappentext)
Augusta und Owen sind von der Großstadt Philadelphia aufs Land gezogen, wo sie ein ruhiges Leben führen, wo sie Raum für sich und ihre Kunst haben, Gus als Malerin, Owen als Schriftsteller. Doch ihre Verletzungen konnten sie nicht zurücklassen: Gus hatte eine Affäre, und nun versuchen die beiden, ihre Ehe zu retten. Als ins nächstgelegene Haus eine neue Mieterin einzieht, ändert sich das stille, isolierte, vorsichtige Leben des Paars grundlegend ... Ein kluger, intensiver Roman über die Liebe, vor allem über die Liebe in der Ehe, über das, was sie zerstören und was sie erhalten kann.
Meine Gedanken zum Buch
Das Cover:
Auf dem Cover ist das Bild einer Mohnblume zu sehen. Das Kunstwerk ist zerrissen und wurde wieder zusammengefügt, aber die Stellen an denen es gerissen ist, sind deutlich zu erkennen. Diese Coverversion stellt für mich die Zerrissenheit zwischen Owen und Gus dar, aber auch die Zerrissenheit die Augusta in ihrem Inneren fühlt - ihr Leben - ihre Affäre - ihre Ehe - ihre Kunst - ihre Familie.
Es gibt ein weiteres Cover (Gebundene Ausgabe / E-Book) das eine ländliche Gegend zeigt.
Dieses Cover finde ich auch sehr schön, da es das Umfeld zeigt in dem Gus und Owen leben. Die Abgeschiedenheit des Landlebens.
Inhalt:
Augusta und Owen leben sehr zurückgezogen auf dem Land. Der Umzug war eine Flucht vor ihren Problemen, der Untreue von Augusta. Zwischen den beiden gibt es noch Vieles das ungesagt geblieben ist und der Vertrauensbruch hat Owen tief verletzt. Das Paar lebt in den Tag hinein und kümmert sich wenig um die Außenwelt. Als im Nachbarhaus Alison einzieht, wird das Leben der beiden gestört. Eigentlich möchten die beiden Künstler keinen Kontakt zu der aufgeschlossenen Frau, lassen sich dann aber doch nach und nach auf eine Freundschaft mit ihr ein. Vor allem Gus findet in Alison eine Freundin, der sie schnell ihre Probleme anvertraut. Als dann Alisons Tochter dazukommt gerät die Situation immer mehr aus den Fugen...
Die Charaktere:
Augusta ist eine talentierte und introvertierte Malerin. Der frühe Tod ihrer Mutter und ihrer Schwester sowie der strenge Erziehungsstil ihres Vaters haben sie geprägt.
Sie ist eher die chaotische Künstlerin und es fällt ihr schwer zu organisieren. Die Demenzkrankheit ihres Vaters macht ihr schwer zu schaffen. Auch die kinderlose Ehe mit Owen sorgt bei ihr für Unzufriedenheit.
Owen ist ein eher erfolgloser vielleicht verkannter Schriftsteller, der unter einer Schreibblockade leidet. Der Ehebruch seiner Frau hat ihn völlig aus der Bahn geworfen und seine Welt auf den Kopf gestellt.
Owen sucht Sicherheit indem er alles im Kopf katalogisiert. Er misst die Entfernung vom Haus zur Scheune, läuft Wege ab und kennt die genauen Entfernungen, hält an sturen täglichen Routinen fest.
Alison ist eine offene und redselige Frau, die auf der Flucht vor ihrem alten Leben und ihrem zu Wutausbrüchen neigenden und aggressiven Ex-Mann im Nachbarhaus von Owen und Gus einzieht. Sie sucht den Kontakt zu den beiden Eheleuten und macht es Augusta leicht, sich mit ihr anzufreunden. Alison ist auch Malerin, allerdings Hobbymalerin, aber die gemeinsame Leidenschaft vereint die beiden Frauen.
Der Schreibstil:
Robin Black erzählt die Geschichte aus der Sicht von Augusta. Anfangs hat mich die Geschichte nicht gleich erreicht aber durch den tiefsinnigen Schreibstil bekam ich schnell den Eindruck, ganz nah bei Gus zu sein. Einfühlsam wird man in die Geschichte hineingezogen und man versinkt in Augustas Gedanken. Obwohl das Ende schon auf den ersten Seiten zum Teil preisgegeben wird, war dies während der gesamten Geschichte nicht präsent und so war das Ende für mich so überraschend, dass es mich fast sprachlos zurückgelassen hat.
Lieblingslesezeichen:
"Wir sind eine Lebensaufgabe, nicht wahr? hatte Owen gesagt. Eine Lebensaufgabe tatsächlich. Die Aufgabe des Lebens."
Seite 303
Fazit:
Eine Ehe ist etwas an dem man ständig arbeiten muss, unausgesprochene Dinge, Geheimnisse und Lügen belasten, können aber auch schützen. Dieses Buch hat mich im Verlauf tief bewegt und bekommt von mir
4 Sterne