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Veröffentlicht am 20.02.2019

Der Funke ist leider nicht übergesprungen.

Im Traum höre ich dich spielen
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Inhalt/Klappentext:

Karinas Traum war eine glanzvolle Karriere als Pianistin. Für ihre große Liebe Richard verzichtete sie darauf. Als die Ehe scheitert, ist er ein gefeierter Star, und Karina fühlt sich ...

Inhalt/Klappentext:

Karinas Traum war eine glanzvolle Karriere als Pianistin. Für ihre große Liebe Richard verzichtete sie darauf. Als die Ehe scheitert, ist er ein gefeierter Star, und Karina fühlt sich um ihr Lebensglück betrogen. Jahre später erfährt sie, dass Richard unheilbar krank ist, und fasst einen Entschluss: Sie wird ihren Exmann zu sich holen. Doch was zunächst aus Pflichtgefühl geschieht, wird schon bald zu einer ungeahnten Chance. Karina begreift, dass Versöhnung so viel mehr sein kann als Frieden schließen, denn manchmal öffnet sie das Herz für einen lang ersehnten Neuanfang ...
Quelle: Bastei Lübbe

Meine Meinung zum Buch

Cover:

Ein wunderschön helles Cover mit roten Blüten darauf. Der Titel wird von einer Schwalbe umflogen.
Das Cover und der Klappentext bilden eine schöne Einheit und laden dazu ein das Buch zu lesen.

Inhalt:

Karina heiratet den charismatischen Richard. Schnell stellt sich heraus, dass für Richard immer die Musik an erster Stelle steht, nicht seine Familie. Karina gibt ihre Musikkarriere auf, um sich um die gemeinsame Tochter zu kümmern und erträgt Richards Eskapaden und Seitensprünge. Nach der Scheidung erfährt sie, dass Ihr Exmann an der tödlichen Krankheit ALS erkrankt ist und fortan plagen sie Gewissensbisse, ob sie ihm nicht helfen muss. Richard leidet sehr unter der Krankheit, zwingt sie ihn doch schnell dazu, das Klavierspielen aufzugeben. Er verliert nach und nach die Kontrolle über seine Körperfunktionen und droht schließlich beim Essen zu ersticken. Karina fühlt sich verantwortlich und nimmt ihn zu sich, um Richard zu pflegen. Durch die Krankheit kommen sich die beiden wieder ein Stück näher. Karina erkennt, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt zu vergeben und Richard erkennt, wie egoistisch er seine Lieben für seine Karriere von sich geschoben hat.

Schreibstil:

Die Autorin beschreibt recht sachlich das Geschehen um Richard und Karina. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt und so taucht der Leser mal in Richards mal in Karinas Gedanken ein. Leider habe ich die Schreibweise als sehr emotionslos empfunden und konnte zu beiden Protagonisten keine Verbindung herstellen. Gefühle wurden für meinem Geschmack nicht transportiert. Das Gelesene habe ich mehr als einen Bericht über die Krankheit empfunden, die Geschichte um die beiden Eheleute kommt zu kurz. Die schlimme Krankheit ALS wird eindrucksvoll und auch ein Stückweit schonungslos beschrieben und klärt viele offene Fragen in diesem Bereich. Die Handlung an sich konnte mich allerdings nicht packen und begeistern und ich habe mich über viele Strecken gelangweilt.

Fazit:

Ich war wirklich auf die Geschichte um Karina und Richard gespannt. Leider konnte mich die Schreibweise der Autorin nicht packen und ich vergebe nur

2 Sterne

Veröffentlicht am 19.02.2019

Erotisches Prickeln garantiert…

Broken Fairytale: Lilly
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Inhalt/Klappentext

Seit sie denken kann träumt Lilly Porter bereits von der großen Liebe inklusive Happy End wie im Märchen. Sie hat auch sehr genaue Vorstellungen von ihrem Traummann, der ihr vor allem ...

Inhalt/Klappentext

Seit sie denken kann träumt Lilly Porter bereits von der großen Liebe inklusive Happy End wie im Märchen. Sie hat auch sehr genaue Vorstellungen von ihrem Traummann, der ihr vor allem eines bieten soll: Sicherheit.
Finn, ein charismatisch-exzentrischer, tätowierter Künstler, passt so gar nicht in dieses fest definierte Weltbild. Doch als er in Lillys Leben tritt, weckt ausgerechnet dieser Mann durch seine direkte Art die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Nicht nur das, sein dominantes Auftreten weckt außerdem Sehnsüchte in ihr, von deren Existenz sie bisher nicht den Hauch einer Ahnung hatte.
Aber die schüchterne Lilly zweifelt, ob zwei so unterschiedliche Menschen wie sie wirklich zusammenpassen und fürchtet, dass ihr eher früher als später das Herz gebrochen wird. Finn setzt alles daran, sie davon zu überzeugen, dass er genau der Mann ist, nach dem Lilly immer gesucht hat.
Kann die Liebe tatsächlich wie im Märchen einfach alles überwinden?

Quelle: Lizzy Jacobs

Meine Meinung zum Buch:

Cover:

Das Cover ist leider nicht so ganz mein Fall, ich finde es zu dunkel und es spricht mich nicht wirklich an. Glücklicherweise ist die Autorin auf mich zugekommen und hat mich gebeten, ihren Roman zu lesen.

Inhalt:

Lilly ist ohne Mutter aufgewachsen und hat von ihrem Vater und ihrer Schwester ihr Leben lang nur Kritik und Abneigung erfahren. Dementsprechend hat ihr Selbstwertgefühl und auch ihr Selbstbewusstsein einen gehörigen Knacks. Als bekennende Märchenliebhaberin träumt sie von einen heldenhaften Prinzen, der sie beschützt und sie bedingungslos liebt. Leider hat sie bisher nur Männer getroffen, die nicht auf die große Liebe aus waren. Die einzige Stütze in ihrem Leben, sind ihre besten Freundinnen Rose und Dallas, die ihr immer zur Seite stehen. Lilly flüchtet sich in ihren Job und versucht sich hierdurch ein Stück Unabhängigkeit zu wahren. Als Ihre Freundin Dallas sie auf eine Vernissage mitnimmt, ist sie von den freizügigen Bildern des Künstlers einerseits peinlich berührt, andererseits lösen die Fotos und Gemälde etwas in Lilly aus, dass sie vorher so noch nicht gefühlt hat.

Der aufstrebende Künstler Finn gibt sich Lilly zu erkennen und macht ihr schnell klar, wer ihn zu den Bildern in der Ausstellung inspiriert hat. Vor einem Jahr hatten sich die beiden schon einmal getroffen und seitdem hat Finn die sinnliche Lilly nicht vergessen können. Er gibt ihr mit männlich dominanter Art zu verstehen, zu wem sie gehört und setzt alles daran, sie davon zu überzeugen, dass er der Richtige für sie ist.

Schreibstil:

Lizzy Jakobs hat mich ganz schnell mit ihrem flüssigen und erotischen Schreibstil mitgerissen. Lilly hat bei mir so viele Sympathiepunkte wie selten eine Protagonistin und ich konnte gut mit ihr mitfühlen. Es macht Freude zu erleben, wie sie sich entwickelt und von einer eingeschüchterten Maus zu einer selbstbewussten und starken Frau reift, die sich bewusst ist, was und vor allem wen sie will. Finn ist ein toller Mann und das perfekte Gegenstück zu Lilly. Die erotischen Teile in der Geschichte sind gut geschrieben. Einige Begrifflichkeiten haben zwar nicht ganz meinen Geschmack getroffen, aber darüber konnte ich gut hinwegsehen und es hat das Prickeln nicht gemindert.

Die Spannung wird durch viele unvorhersehbare Entwicklungen über die ganze Leselänge hoch gehalten und macht die Geschichte bis zum Ende zum Pageturner.

Fazit:

Ein Buch, das ich einfach nicht weglegen konnte und in einem Zug durchgelesen habe. Ich muss unbedingt den ersten Teil lesen und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

5 Sterne

Veröffentlicht am 09.02.2019

Freundschaft überwindet alle Hindernisse

Der Katastrophenvogel
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Zum Inhalt / Klappentext

Wie jedes Kind weiß, können alle Vögel fliegen und fressen bevorzugt Würmer. Wirklich alle? Nein- es gibt eine Ausnahme und die hat einen Namen: Knaks. Er kann weder richtig ...

Zum Inhalt / Klappentext

Wie jedes Kind weiß, können alle Vögel fliegen und fressen bevorzugt Würmer. Wirklich alle? Nein- es gibt eine Ausnahme und die hat einen Namen: Knaks. Er kann weder richtig fliegen noch mag er Würmer verspeisen. So stürzt er von einer Katastrophe in die nächste. Ausgerechnet jetzt, da die diesjährigen Formationswettbewerbe anstehen, wird er disqualifiziert. Doch dann findet er eines Tages einen besten Freund, nämlich Gisbert.
Allerdings ist Gisbert ist nicht irgendein Vogel, strenggenommen ist er gar kein Vogel, sondern ein Wurm. Gemeinsam mit Gisbert lernt Knaks neue Dinge kennen und kommt dem Geheimnis auf die Spur, warum er nicht gut fliegen kann. Dahinter verbirgt sich ein böses Komplott, geschmiedet von niemand Geringerem als dem einäugigen Falken Mallas. Sein Plan scheint aufzugehen, die Vögel vertrauen ihm blind und merken nicht, dass er sie in eine Falle lockt.

(Quelle: AH Tales and Stories S.L.)

Meine Gedanken zum Buch

Das Cover:

Das Cover ist sehr schön kindgerecht gestaltet. Knaks versucht sich an seinen Flugversuchen und es ist zu erkennen, dass es ihm schwerfällt. Im Hintergrund folgt ihm Amira, seine beste Freundin.

Inhalt:

Knaks kann nicht richtig fliegen und ist somit ein Außenseiter unter den Schwalben. Auch an dem Flugwettbewerb darf er wegen seiner fehlenden Flugkünste nicht teilnehmen. Seine Mutter macht sich große Sorgen um ihn und darum, dass er auch genug Würmer isst. Als Knaks auf der Wiese eher widerwillig seine Wurmration essen will, gerät er an Gisbert. Der kleine Wurm macht Knaks schnell klar, dass Würmer essen keine gute Idee ist und die beiden werden gute Freunde. Nun gilt es auch die anderen Vögel, davon zu überzeugen. Erst traut Knaks sich nicht, seiner Mutter und seiner Freundin Amira von seiner ungewöhnlichen Freundschaft zu Gisbert zu erzählen. Als er sich dazu durchringt, ist die Reaktion anders als gedacht und alle Vorbehalte erweisen sich als unbegründet. Gisbert darf Knaks zum Flugwettbewerb begleiten und stellt schnell fest, dass da etwas nicht stimmt. Mallas, der Falke schmiedet einen bösen Plan und will alle Vögel für sein egoistisches Ziel opfern. Ob es dem kleinen Wurm, Knaks und den anderen Vögeln wohl gelingt den bösen Plan von Mallas zu vereiteln?

Schreibstil:

Erneut hat Audrey Harings uns mit ihrem kindgerechten und einfachen Schreibstil mitgerissen. Meine Kinder hätten das Buch am liebsten im Stück verschlungen. Durch die große Schrift und die kindgerechten Formulierungen ist das Buch für Kinder auch gut allein zu lesen.
Einfühlsam führt die Autorin an das Thema Freundschaft, Vergebung und Toleranz heran. Schön wird beschrieben, wieviel man schaffen kann, wenn man zusammenhält und wie wichtig es ist, nicht nach dem Äußeren zu urteilen sondern hinter die Fassade zu blicken und den Charakter dahinter zu entdecken.

Lieblingslesezeichen:

"So, das habt ihr euch ja fein ausgedacht. Essen wir die Würmer, die wollen das so. Hast du Matsche in der Birne?"

Gisbert zu Knaks Seite 22

Fazit

Ein wunderschönes Kinderbuch, mit sehr schönen Illustrationen von Stefanie Ziermann bekommt von uns

5 Sterne

Veröffentlicht am 28.01.2019

Colin Duffot tanzt mit dem Mörder...

Der Tanz des Mörders
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Zum Inhalt/Klappentext:

Ein Dorf in Mittelengland, zwei Morde und ein ungewöhnliches Ermittlertrio: Die alte Mrs Summers sitzt eines Morgens tot im Sessel, ein Bratenthermometer im Gehörgang. Im Wald ...

Zum Inhalt/Klappentext:

Ein Dorf in Mittelengland, zwei Morde und ein ungewöhnliches Ermittlertrio: Die alte Mrs Summers sitzt eines Morgens tot im Sessel, ein Bratenthermometer im Gehörgang. Im Wald wird ein unbekanntes junges Mädchen gefunden, erschlagen mit einem Fleischklopfer. Ex-Tanzlehrer Colin, Pfarrer Jasper und die kleinwüchsige Krankenschwester Norma haben eine ganz eigene Idee, wie man den Küchenutensilienmörder findet: Man bringt ihm das Tanzen bei …

(Quelle: Carparthia Verlag)

Meine Meinung zum Buch.

Das Cover:

Der Tanz des Mörders ist der erste Band der Reihe um den Tanzlehrer Colin Duffot. Das Cover ist in Orange und Rot gehalten. In weißer Schrift und mit Ornamenten verziert, fügt sich der Titel schwungvoll ein. Ergänzt wird das schöne Cover durch zwei tanzende Beinpaare.

Zum Inhalt:

Colin Duffot ist Tanzlehrer. Durch ein Rückleiden sieht er sich gezwungen, seinem Beruf den Rücken zu kehren. Als Zugezogener sucht er Kontakt und hat Anschluss bei Pfarrer Jasper Johnson gefunden. Dieser ist ein Ass im Dartspiel. Wenn er um etwas spielt, ist der Einsatz - Zeit! Nachdem Colin gegen den charismatischen Dorfchristlichen verloren hat, verdonnert dieser ihn dazu, der alten Mrs. Summers Gesellschaft zu leisten. Diese entpuppt sich als wahre Drachenlady. Sie spioniert ihren Nachbarn ungeniert hinterher und kennt von einer ganzen Reihe Menschen die intimsten Geheimnisse. Eines Morgens findet Colin die alte Dame ermordet vor. Die Tatwaffe ist mehr als ungewöhnlich. Im Ohr der Toten steckt ein Bratenthermometer. Gleichzeitig wird eine junge Frau tot aufgefunden, die mit einer ebenso ungewöhnlichen Waffe ermordet wurde, einem Fleischklopfer. Colins neu gewonnene Freunde Jasper und die Krankenschwester Norma überreden Colin dazu, in den Morden zu ermitteln. Seine ausgeprägte Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis soll dem Ermittlertrio dabei helfen. Wer hatte ein Motiv, die alte Dame umzubringen und wie passt das junge Mädchen ins Bild? Wer benutzt solch ungewöhnliche Werkzeuge um Menschen zu töten? Verdächtige sind schnell gefunden. Unter den Nachbarn von Mrs. Summers müsste man doch fündig werden. Um die Herrschaften genauer unter die Lupe zu nehmen, wird kurzerhand ein Tanzkurs ins Leben gerufen. Gleichzeitig findet Colin in der hübschen Lucy eine neue Liebe, aber auch sie gehört schnell zum Kreis der Verdächtigen. Ob Colin wohl hinter die Geheimnisse des Mörders kommt, und wer sind die Männer, die ihn bedrohen und Erkundigungen über ihn einholen?

Schreibstil:

Ich liebe die Reihe von Miriam Rademacher um Colin Duffot. Zwei Teile habe ich bereits gelesen und war von beiden begeistert. Die Autorin schreibt mit viel Humor und die Fälle sind gut durchdacht. Die Charaktere sprühen nur so vor Ausstrahlung und sind sehr schön ausgearbeitet. Jeder Teil kann vollkommen unabhängig voneinander gelesen/gehört werden.

Das Hörbuch wurde von Jens Wenzel gelesen. Ich musste mich ein wenig einhören, weil mir die Interpretation des einen oder anderen Charakters nicht ganz gefallen hat. Nach einer Eingewöhnungsphase war dies aber kein größeres Problem. Die Qualität der Aufnahme ist einwandfrei und verspricht uneingeschränkten Hörspaß.

Fazit:

Ein toller humorvoller Krimi, der mich immer wieder zum Schmunzeln veranlasst hat, bekommt von mir

5 Sterne

Veröffentlicht am 24.01.2019

Ein wundervoller historischer Roman über den Kampf mutiger Frauen.

Zeit des Mutes
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Zum Inhalt / Klappentext

Den Frauen gewidmet, die vor einhundert Jahren das Wahlrecht erkämpften.

»Jede von uns hat Angst«, sagte Lucy. »Aber dass wir den Mut finden, sie zu überwinden, das macht uns ...

Zum Inhalt / Klappentext

Den Frauen gewidmet, die vor einhundert Jahren das Wahlrecht erkämpften.

»Jede von uns hat Angst«, sagte Lucy. »Aber dass wir den Mut finden, sie zu überwinden, das macht uns zu Kämpferinnen.«

Deutschland 1913: Die schüchterne Emma wird von ihrer Familie zu Verwandten nach England geschickt, um einen Skandal zu vermeiden. Auf Hazelwell Manor taucht Emma in eine neue, ihr fremde Welt und verliebt sich unglücklich in Percival, den jungen Lord. Ihre Liebe scheint aussichtslos, bis sie Zeugin eines tragischen Unglücks wird. Nun hat sie Percival in der Hand und zwingt ihn zur Ehe.
Auch dem jungen Dienstmädchen Lucy fällt es schwer, sich an all die Regeln in Hazelwell Manor zu halten. Doch sie braucht diese Arbeit, um für ihre Familie zu sorgen. Nach dem schicksalhaften Unglück muss Lucy das Herrenhaus und ihr altes Leben verlassen. In London ist sie verloren, bis sie auf die Suffragetten, die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, trifft.
Auch Emma ist mit ihrem Ehemann, der sie verachtet, nach London gezogen. Als sie Lucy wiedersieht, muss Emma sich entscheiden: Findet sie den Mut, die Wahrheit einzugestehen und ein eigenes Leben zu beginnen?

Ein packender Roman um zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten, deren Schicksal miteinander verwoben ist vor dem Hintergrund der dramatischen Kämpfe um das Frauenwahlrecht in England.

Quelle: Christiane Lind

Meine Meinung zum Buch:

Cover:

Ein sehr schönes Cover, das eine Dame vor einem herrschaftlichen Anwesen zeigt. Es ist in den Farben der Suffragetten gehalten: Lila, weiß und grün.

Inhalt:

Die Geschichte dreht sich um zwei Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten im Jahr 1913. Emma, Tochter aus gutem Hause, hat sich einen Ausrutscher erlaubt und ist eine Affäre mit einem nicht standesgemäßen Mann eingegangen. Nachdem dieser sie sitzen lässt, wird sie als Schande für die Familie angesehen und ihre Eltern schicken sie nach England. Sie soll sich dort einen passenden Ehemann suchen, um die Ehre ihrer Familie wieder herzustellen. Sie wird nach Hazelwell Manor geschickt. Die steife englische Etikette macht Emma große Probleme und so zieht sie sich meistens zurück. Als sie den Sohn des Hauses kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Dieser hat allerdings keinerlei Interesse an ihr und so scheint ihre Leidenschaft aussichtslos.

Die junge Lucy arbeitet in Hazelwell Manor als Dienstmädchen. Sie tut sich schwer, die vielen Regeln zu beachten und fühlt sich in ihrer Rolle nicht wohl. Da sie ihre Familie unterstützen muss, und eine andere Arbeit für eine junge Frau aus armen Haus nicht in Frage kommt, bleibt ihr aber nur diese Möglichkeit. Durch ein schlimmes Unglück wird Lucy dann gezwungen, Hazelwell Manor zu verlassen. Sie gerät nach London, wo das Leben für die Frauen der Arbeiterschicht mehr als unangenehm ist. In der männerdominierten Welt sind die Frauen nie sicher und müssen oft um Leib und Seele fürchten. Als sie vor ihrem übergriffigen Onkel flüchten muss, hat sie zum ersten Mal Glück und trifft eine Dame, die für das Wahlrecht der Frauen kämpft. Eine Suffragette. Sie kommt bei ihr unter und stürzt sich ebenfalls in den Kampf.

Auf Hazelwell Manor kennt Emma die wahren Schuldigen des schlimmen Unglücks und erpresst Percival, den Sohn des Hauses dazu, sie zu heiraten. Die Ehe ist mehr als unglücklich und Emma erkennt, welchen großen Fehler sie begangen hat. Als sie mit ihrem Mann nach London zieht, treffen die beiden unterschiedlichen Frauen wieder aufeinander. Emma tritt ebenfalls den Suffragetten bei und nun kämpfen Lucy und Emma nebeneinander für das Frauenwahlrecht.

Die Suffragetten demonstrieren auf den Straßen Londons und sind zahlreichen Anfeindungen der Männer ausgesetzt. Sie werden verhaftet, treten in den Hungerstreik und nicht jede überlebt diesen Kampf. Emma hadert mit sich, zweifelt an ihrem Mut und muss sich entscheiden, ob sie den Weg der Suffragetten weitergehen will oder sich ihrem Mann unterwirft. Lucy zeigt viel Stärke, scheint dann aber doch fast an den Strapazen zu scheitern.

Schreibstil:

Christiane Lind schreibt einfühlsam und versteht es die für die Geschichte notwendigen Emotionen zu transportieren. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und es ist spannend mitzuverfolgen, wie sie sich entwickeln. Emma ist anfangs sehr auf sich bezogen und betrauert ihr Schicksal, entwickelt dann fast skrupellose Charakterzüge, um an ihr Ziel zu kommen. Lucy mausert sich von der schüchternen Dienstmagd zu einer selbstbewussten Frau. Beide Frauen entscheiden sich schlussendlich für ein selbstbestimmtes Leben und sind nicht weiter bereit, sich den Zwängen der Gesellschaft unterzuordnen.
Ich lese die Romane von Christiane Lind, die auch unter anderen Pseudonymen schreibt, sehr gern. "Zeit des Mutes" braucht anfangs ein wenig, die Verhältnisse der damaligen Zeit zu verdeutlichen, um dann in der Mitte den fesselnden Kampf der Frauen zu erzählen. Hier hätte es für meinen Geschmack, mit ein wenig mehr Tempo vorangehen können. Ansonsten hat mich der Roman begeistert, aufgeklärt und neu sensibilisiert für den Mut der Frauen, die für ein Recht gekämpft haben, dass uns heute so selbstverständlich vorkommt.

Lieblingslesezeichen:

Ich bin eine Kämpferin, mich bekommt ihr nicht klein, dachte sie, während die Black Maria, der Gefangenentransport, über die Straßen schaukelte und sie ihrem Ziel näher brachte.

Seite 251

Fazit:

Ein wundervoller historischer Roman über den Kampf mutiger Frauen.

4 Sterne