Im 3. Fall der kretischen Urlaubskrimis rund um Kommissar Michalis Charisteas und seinem Partner Pavlos Koronaios geht es um 2 Skelette die am Strand von Frangokastello entdeckt werden. Der Strand ist ...
Im 3. Fall der kretischen Urlaubskrimis rund um Kommissar Michalis Charisteas und seinem Partner Pavlos Koronaios geht es um 2 Skelette die am Strand von Frangokastello entdeckt werden. Der Strand ist berühmt für die Drosoulites- die Seelen gefallener Krieger- , die der Legende nach im Frühjahr als Schatten über dem Meer auftauchen. Das lockt zahlreiche Touristen an, die hoffen diesem Spektakel beiwohnen zu können. Die Toten am Strand haben mit den Vorfahren der Einheimischen eher wenig zu tun, aber hier müssen die Kommissare erst mal Überzeugungsarbeit leisten. Die Einschusslöcher in den Skeletten lassen Mord vermuten, doch die Kreter regeln ihre Angelegenheiten lieber ohne Polizei.
Dieser locker leichte Krimi mit Kretaflair hat mir gut gefallen. Ganz gegen meine Gewohnheit habe ich diesen 3. Band als Einstieg genutzt, ohne die Vorgänger zu kennen. Das gelang gut, nicht zuletzt durch das Personenverzeichnis am Anfang. Es ist jetzt nicht so superspannend, aber man bleibt doch gerne dran an der Geschichte und lernt Traditionen, Gebräuche und die Menschen dieser zauberhaften Insel ein bisschen näher kennen. Insbesondere als Urlaubslektüre sehr zu empfehlen.
Tilda ist in Sorge. Sie muß aus ihrer kleinen, etwas verhuschten Schwester eine Kämpferin machen, wenn sie demnächst ausziehen möchte, um eine Promotionsstelle in Berlin anzutreten. Sie kümmert sich rührend ...
Tilda ist in Sorge. Sie muß aus ihrer kleinen, etwas verhuschten Schwester eine Kämpferin machen, wenn sie demnächst ausziehen möchte, um eine Promotionsstelle in Berlin anzutreten. Sie kümmert sich rührend um Ida, versucht sie zu schützen, wenn Mama mal wieder ausrastet und wollte sie eigentlich niemals mit ihr alleine lassen. Im Grunde ist die Situation untragbar, und es wundert fast, dass das Jugendamt bei Tilda‘s und Ida‘s Mutter noch nicht auf der Matte gestanden hat. Die Mutter depressiv und alkoholabhängig, Väter, derer gibt es zwei, sind längst über alle Berge. Natürlich gibt es auch keine finanzielle Unterstützung. Da bleibt dann kein Platz für große Träume sollte man meinen.
Doch Tilda ist eine starke junge Frau, ein Mathefan und ein sehr empathischer Mensch. Eine bessere Schwester für die 10 jährige Ida könnte es gar nicht geben.
Tilda, die neben dem Studium im Supermarkt jobbt, bessert nicht nur die spärliche Haushaltskasse auf, sie ist für ihre kleine Schwester im Prinzip eine Ersatzmutter.
In den Ferien überlegt sie sich ein Programm für Ida, weil das die schlimmste Zeit für die Kleine ist. Den ganzen Tag zu Hause bei einer trinkenden Mutter ist einfach zu viel.
Sowohl Tilda als auch Ida haben zusammen viel Spaß im Schwimmbad, wo die große Schwester regelmäßig ihre 22 Bahnen schwimmt und die Kleine sich im Tauchen übt.
Dann taucht Viktor regelmäßig im Schwimmbad auf, dessen ganze Familie bei einem Unfall ums Leben gekommen ist und bringt Tilda‘s wohl durchdachte Lebensplanung noch einmal kräftig durcheinander.
Trotz einem etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, mochte ich die Geschichte total. Tilda ist so sympathisch und Ida einfach zuckersüß. Ich habe die Geschwister sofort in mein Herz geschlossen. So bedrückend die Gesamtsituation zu Hause ist, und die Schwestern machen sich keine Illusion auf eine Besserung, so schön sind die kleinen Glücksmomente die sich die beiden zusammen schaffen.
Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen , auch die Vertonung durch Sprecherin Carolin Haupt fand ich ausgezeichnet.
Dies ist mein 1.Roman des amerikanischen Autors T.C.Boyle, der so produktiv ist, dass fast jedes Jahr ein neues Buch von ihm erscheint.
Dem Autor geht der Ruf voraus, dass er sich gerne mit Außenseitern ...
Dies ist mein 1.Roman des amerikanischen Autors T.C.Boyle, der so produktiv ist, dass fast jedes Jahr ein neues Buch von ihm erscheint.
Dem Autor geht der Ruf voraus, dass er sich gerne mit Außenseitern befasst, und auch dieser Roman ist so etwas wie eine Freakshow.
Keiner der Protagonisten hat das Potenzial einem als Leser ans Herz zu wachsen, ganz im Gegenteil.
Zunächst lernen wir Pensionär und Vietnam Veteran Sten Stenson kennen, der sich mit seiner Frau auf einer Kreuzfahrt in Costa Rica befindet. Als es bei einem Landausflug zu einem Überfall auf die Reisegruppe kommt, nutzt er die Unachtsamkeit eines der jugendlichen Täter und erwürgt den Räuber mit bloßen Händen. Man muss schon schlucken, wenn die Polzei ihm auf die Schulter klopft und wildfremde Menschen ihm für seine Heldentat einen Drink ausgeben.
Die 2. Protagonistin ist Sara Hovarty Jennings. Sie lebt alleine und schlägt sich als selbständige Hufschmiedin und Gelegenheitslehrerin durchs Leben. Sie erinnert an die hiesigen Reichsbürger, denn sie erkennt keine staatlichen Organe an und hängt wilden Verschwörungstheorien an, nach denen der Staat durch Konzerne korrumpiert ist und den Bürgern ihre Freiheit rauben will. Immer wieder gerät sie deshalb in ernste Schwierigkeiten mit der Polizei.
Als sie auf Adam trifft, der im übrigen Sten‘s Sohn ist, wittert sie einen Gleichgesinnten, denn auch Adam hat für die Polizei nur einen Stinkefinger übrig. Aber sie irrt sich gewaltig. Adam ist der Durchgeknallteste von allen. Von kleinauf hat er psychische Probleme, fühlt sich von Aliens und Chinesen bedroht und ist deshalb immer im Tarnanzug und immer bewaffnet unterwegs. Seine Fantasien werden mit Sicherheit auch dadurch befeuert, dass seine Feldflasche stets Hochprozentiges enthält und Drogen natürlich auch sein Ding sind. Liebevoll ist er eigentlich nur zu den Pflänzchen seiner kleinen Opiumplantage. Außerdem identifiziert er sich mit einem Trapper namens Colter, dessen Freiheitskampf er nachspielt. Sara bildet sich ein, mit Adam eine Art Liebesbeziehung führen zu können.
Man muss dem Autor zugute halten, dass sich der Roman größtenteils sehr unterhaltsam liest.Die Sprache hat mir sehr gefallen. Da man immer aus Sicht der einzelnen Protagonisten liest, bekommt man auch soweit möglich mit, warum sie handeln, wie sie handeln. Bei Adam wird das allerdings zunehmend schwieriger. Man spürt immer auch etwas Sarkasmus und Gesellschaftskritik in Boyle‘s Geschichte. Die Freiheit des Einzelnen wird durch seine Romanfiguren auf die Spitze getrieben. Das Drama nimmt seinen Lauf, und das Ende ist nicht sonderlich überraschend.
Eine Wertung fällt mir ehrlich gesagt schwer. Ich fand es ganz gut, aber mehr auch nicht. Mir war Adam’s Irrsinn auch teilweise zu viel. Auf jeden Fall bin ich sehr neugierig auf andere Bücher von T.C. Boyle und werde sicher mal wieder zu einem seiner Romane greifen.
Lilly Sternberg, eine Gehörlose 19Jährige ist auf dem Weg zum Strand in Sellnitz spurlos verschwunden. Der ganze Ort sucht nach ihr.
Kriminalhauptkommissar Tom Engelhart ist der leitende Ermittler in ...
Lilly Sternberg, eine Gehörlose 19Jährige ist auf dem Weg zum Strand in Sellnitz spurlos verschwunden. Der ganze Ort sucht nach ihr.
Kriminalhauptkommissar Tom Engelhart ist der leitende Ermittler in dem Fall. Vom LKA ist ihm die Kryptologin Mascha Krieger zugeteilt worden.
Am Strand finden sich in den Sand gemalte Zeichen, die Lillys Freundin Fabienne fotografiert hat, womöglich ein Abschiedsbrief? Aber selbstmordgefährdet war die lebenslustige junge Frau eigentlich nicht.
Leider nicht klar vom Verlag gekennzeichnet ist, dass dies der 1. Band einer Trilogie ist und der doch sehr komplexe Fall erst im 3. Band vollständig aufgeklärt wird. Mir war dies allerdings schon bekannt, so dass ich mich auf eine Reihe einstellen konnte. Inzwischen ist der 2.Teil auch schon rausgekommen und der abschließende Band erscheint im Juni.
Die Ermittler wirken kompetent und waren mir sympathisch. Sie bringen natürlich ihre privaten Probleme mit über die man ein bisschen was erfährt, deren Charaktere bestimmt in den Folgebänden noch ausgebaut werden. Tom Engelhart ist als Witwer und alleinerziehender Vater angelegt, was ich interessant fand. Mascha Krieger‘s familiäre Probleme werden hier im 1. Band nur angekratzt. Bahnt sich da eine Liebesgeschichte an?
Die vielen Fährten der Autorin machen das Buch einerseits spannend, aber auch ein bisschen frustrierend, da der Leser am Ende in der Luft hängenbleibt und man das Gefühl hat, man ist wieder ganz am Anfang.
Ich freue mich direkt mit Band 2 weiterzumachen und hoffe sehr es lohnt sich. Bisher habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ich fand es nicht überragend aber ganz spannend, das Hörbuch gut vertont und die Naturbeschreibungen haben mich in Urlaubsstimmung versetzt. Die Halbinsel Darß ist ja ein eher ungewöhnlicher Ort als Krimischauplatz.
Das Label Thriller trifft bei der Reihe nach meiner Einschätzung nicht zu.
„Der Strand“ ist ein einigermaßen spannender und unterhaltsamer Durchschnittskrimi für Zwischendurch, bei dem man beachten sollte, das der Fall erst am Ende von Band 3 aufgelöst wird.
Ich hatte mich so auf das neue Buch von Marc Elsberg gefreut.
Celsius sollte ein hochaktueller Klimathriller sein, und meine Erwartungen waren hoch. Der Klappentext las sich gut, und man wurde beim Einstieg ...
Ich hatte mich so auf das neue Buch von Marc Elsberg gefreut.
Celsius sollte ein hochaktueller Klimathriller sein, und meine Erwartungen waren hoch. Der Klappentext las sich gut, und man wurde beim Einstieg auch direkt mit einer Knallerszene ins Geschehen geworfen, also beste Vorraussetzungen für 600 Seiten Lesespaß.
Und trotzdem hat sich das Buch leider so entwickelt, dass ich es wohl ohne Leserunde abgebrochen hätte. Ich fürchte für mich ist es das schwächste Buch, dass ich von Marc Elsberg ( und ich bin wirklich ein Fan seiner Bücher) bisher gelesen habe.
Doch zunächst das Positive:
Das Thema ist total spannend. Es geht um Geoengineering, also Eingriffe in die Natur durch den Menschen, um direkt Einfluss auf das Klima zu nehmen. Wenn man also wie im Buch beschrieben bestimmte Aerosole in großer Menge in die Stratosphäre bringen könnte, würde eine Art Schutzschicht entstehen, die die Erwärmung der Erde bremsen könnte. Hier beginnt der Roman, denn die Chinesen starten ohne Absprache mit den anderen Staaten genau so ein Programm, dass sie „den großen Sonnenschirm“ nennen.
Marc Elsberg hat hier sicher sehr gut recherchiert, wie der Stand der Forschung ist und versucht diese tolle Grundidee in seinem Buch mit eigenen Ideen zu einem Klimathriller weiterzuentwickeln.
Es ist ja klar, dass diese Manipulationsversuche mit unserem Klima höchst riskant sind und man einfach nicht weiß, was dabei raus kommt, aber wer die Macht über das Klima hat, hat wohl auch die Macht über die Erde.
Leider hat mir die Umsetzung der Geschichte so überhaupt nicht gefallen.
Kurze Kapitel und viel Personal sind vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber daran habe ich mich zunächst nicht gestört. Der Spannungsbogen war hoch und das Personenverzeichnis hat geholfen den Überblick zu behalten.
Allerdings ist die gute Stimmung beim Lesen irgendwann gekippt. Die Geschichte wurde zunehmend verwirrend und der rote Faden verlor sich komplett. Natürlich blieb der chinesische Vorstoß international nicht ohne Reaktion der übrigen Welt. Durch wilde Zeitsprünge, eingeworfene apokalyptische Szenen, Vermischung von Realität und gefilmten Szenen, die nicht oder erst im Nachhinein als solche erkennbar waren und immer wieder neuen Personen, die auch das Personenverzeichnis wohl gesprengt hätten, wurde der Lesefluss nicht nur gestört, man fragte sich auch irgendwann nach der Sinnhaftigkeit des Textes. Es gab keine Protagonisten, die man durch den Roman begleitet hätte. Die vielen Personen boten keine Möglichkeit sich mit ihnen zu identifizieren oder mit ihnen mitzufühlen. Sie waren sehr oberflächlich gezeichnet. Am Ende war ich tatsächlich froh das Buch zuklappen zu können, auch wenn der Abschluss der Geschichte mehr als unbefriedigend war. Viele Fragen blieben offen und ich war maximal verwirrt.