Profilbild von Minijane

Minijane

Lesejury Star
offline

Minijane ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Minijane über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2024

Mythos Mona Lisa - Wer war sie ?

Das Geheimnis der Mona Lisa
0

In ihrem historischen Roman „ Das Geheimnis der Mona Lisa“ greift Beate Rygiert genau diese Frage auf, wer die Frau auf dem berühmten Gemälde gewesen sein könnte.



Der Roman, in dem viele belegte historische ...

In ihrem historischen Roman „ Das Geheimnis der Mona Lisa“ greift Beate Rygiert genau diese Frage auf, wer die Frau auf dem berühmten Gemälde gewesen sein könnte.



Der Roman, in dem viele belegte historische Fakten verwebt sind, führt seine Leser ins Jahr 1494 nach Florenz. Die machthabende Familie Medici wird aus der Stadt vertrieben und somit auch Giuliano de Medici, der eine heimliche Liebe zu Lisa Gheradini pflegt.

Auch wenn Lisa ihre große Liebe nicht vergessen kann, fügt sie sich dem Willen ihres Vaters und heiratet den Seidenhändler Francesco del Giacondo. Sie ist froh, dass der Vater bereit ist die beträchtliche Mitgift aufzubringen und ihr eine Zukunft im Kloster zu ersparen. Ihre Schwestern haben da wenige Glück.

Leonardo da Vinci ist zu der Zeit schon eine Berühmtheit in Florenz und er lernt Lisa kennen, weil ihr Mann ein Portrait von seiner Frau in Auftrag gibt, um sein Ansehen in der Gemeinde zu steigern und gesellschaftlich aufzusteigen. Leonardo malt eigentlich keine Portraits mehr. Doch bei diesem macht er eine Ausnahme. Auch Giuliano de Medici hat Interesse an den Sitzungen des Künstlers mit seinem Modell, kann er diese doch zum Austausch von geheimen Nachrichten für sich nutzen.



Es gibt einen Handlungsstrang des Künstlers Leonardo da Vinci, indem man viel über seinen Alltag, seine Hintergründe und seine Projekte erfährt. Der zweite Handlungsstrang, der irgendwann mit dem ersten verschmilzt ist die Perspektive von Lisa, ihr Leben als junge Frau, als Ehefrau und Mutter.

Die Autorin beschreibt sehr genau die Rolle der Frau zu dieser Zeit, ihre Machtlosigkeit und Abhängigkeit von Männern in der damaligen Gesellschaft.

Ich hatte zu Beginn etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen und habe mich eindeutig mit Leonardo‘s Passagen schwer getan. Mit der Zeit wurde der Lesefluss aber immer besser und die Geschichte richtig spannend.

Auch das Nachwort der Autorin fand ich sehr interessant.

Ich lese nicht sehr oft historische Romane, kann diesen gut recherchierten Roman von Beate Rygiert aber wirklich empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2024

Ein verrückter Roadtrip in den 90ern

Zierfische in Händen von Idioten
0

Willkommen in den 90ern. Der Zeitsprung gelingt perfekt. Der Duft von Apfelshampoo liegt wieder in der Luft und die Menschen tanzen in einer ausgeklügelten Choreografie den Macarena- Tanz. Handys besitzen ...

Willkommen in den 90ern. Der Zeitsprung gelingt perfekt. Der Duft von Apfelshampoo liegt wieder in der Luft und die Menschen tanzen in einer ausgeklügelten Choreografie den Macarena- Tanz. Handys besitzen nur wenige Privilegierte, wie etwa der gewiefte Apotheker, der für Notrufe seine Handynummer im Schaufenster hinterlegt hat, die für seine Kunden so teuer ist, dass sich jeder 2mal überlegt ihn außerhalb der Geschäftszeiten anzurufen von seinem Festnetzanschluss.

Der Prolog wirft uns Leser mitten ins Geschehen, in einen wilden Roadtrip, auf den sich 4 Jugendliche begeben, die sich wie der Titel schon treffend bemerkt, oft wie Idioten benehmen, nichts scheint zu gelingen, und das Aquarium von Tobi’s Vater mit den Zierfischen ist aus Gründen ebenfalls mit dabei, nämlich im Kofferraum.

Aber zurück auf Anfang. Wir befinden uns im Jahr 1996. Tobi‘s Eltern verabschieden sich in die Sommerferien und übertragen ihrem Sohn die Obhut über das Haus und das Aquarium. Die sturmfreie Bude will Tobi nutzen, um seiner Freundin Lisa näher zu kommen, aber allein schon der Kauf der Kondome gestaltet sich mehr als schwierig und die Umsetzung des Plans geht natürlich auch schief. Es gibt viel zu lachen auf den ersten 100 Seiten, doch dann bekommt das Buch einen ernsten Touch und läßt die Stimmung etwas zu abrupt kippen. Georg , der mit seinem Vater alleine lebt, erfährt nicht nur, dass seine totgeglaubte Mutter noch lebt, sondern auch dass sie in einem Londoner Krankenhaus im Sterben liegt. Da muss er hin, auch wenn sein Vater dagegen ist und Lisa, Tobi und der verrückte Scholzen unterstützen ihn, indem sie erst mal das Fahrschulauto von Georg‘s Vater klauen.

Es wird eine verrückte Fahrt und immer wenn man dachte, jetzt ist Schluss, aus der Situation kommen die vier nicht mehr heraus, war Scholzen mit seinen „unkonventionellen „ Ideen wieder der Problemlöser und es ging doch weiter, bis zum nächsten Desaster.

Das Buch hatte im Mittelteil ein paar Längen aber insgesamt hat es mich gut unterhalten. Neben slapstickartigen Comedyszenen werden auch ernste Themen angesprochen wie zerrüttete Familien und häusliche Gewalt. Der Ton ist locker, leicht. Autor Manuel Butt bringt jede Menge Witz auch in der 2. Hälfte des Buches unter und die Geschichte endet nach vielen Wirrungen und Irrungen versöhnlich.



Für mich war das Buch zwar kein Highlight aber eine amüsante, nicht zu flache Geschichte mit einem Humor, bei dem ich gut mitgehen konnte und deshalb auch eine Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2024

Unterhaltsamer YA Thriller

A Good Girl’s Guide to Murder
0

Pippa Fitz Amobi heißt die etwas nerdige Heldin dieses Jugendthrillers.

Im Rahmen eines Schulabschlussprojektes möchte Pippa sich mit einem Kriminalfall beschäftigen, der die Kleinstadt in der sie lebt ...

Pippa Fitz Amobi heißt die etwas nerdige Heldin dieses Jugendthrillers.

Im Rahmen eines Schulabschlussprojektes möchte Pippa sich mit einem Kriminalfall beschäftigen, der die Kleinstadt in der sie lebt vor 5 Jahren schwer erschüttert hat. Damals wurde der Schüler Sal Singh als Mörder der Schülerin Andie Bell identifiziert, deren Leiche nie gefunden wurde, und nahm sich noch vor seiner Verhaftung das Leben. Da Pippa nie ganz überzeugt war, dass Sal, der Freund des Opfers, der wahre Mädchenmörder war, möchte sie mit ihrer Abschlussarbeit Zweifel an der Beweiskette der Polizei aufwerfen.

Sie ist ein schlaues Köpfchen, so dass sie nach einigen Recherchen und Interviews immer mehr davon überzeugt ist, dass der wirkliche Mörder von Andie Bell noch frei herumläuft. Zusammen mit Sal‘s Bruder Ravi versucht Pippa Sal zu rehabilitieren.

Ravi und seine Familie leiden nach wie vor nicht nur an dem Verlust des Sohns bzw. Bruders, sie werden in der Kleinstadt auch geschnitten und gemobbt seit dem Vorfall.

Pippa wirbelt einigen Staub auf, enthüllt unter anderem auch nicht so liebenswerte Charakterzüge von Andie und begibt sich immer mehr in gefährliches Fahrwasser mit ihren Untersuchungen. Sie und Ravi entdecken dunkle Geheimnisse und es gibt sogar Drohungen, die Pippa aber zunächst nicht ernst nimmt. Die Geschichte spitzt sich immer weiter zu und die Auflösung ist spannend und unerwartet.

Ich mochte Pippa , die „Hermine Granger“ in diesem Jugendthriller sehr. Sie hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Mit ihrem starken Verlangen nach Gerechtigkeit , gab sie auch den Bösewichten in der Geschichte immer die Gelegenheiten sich zu erklären, was sie natürlich sehr sympathisch wirken ließ, aber auch ein bisschen naiv.

Auch Ravi war ein sehr liebenswerter Charakter, den Pippa nicht immer in ihre Alleingänge einweiht hat, der dann aber trotzdem spürte, wenn sich der „Sarge“, wie er Pippa gerne nannte, mal wieder in Gefahr begeben hat.



Die Naivität lasse ich Pippa durchgehen, da es sich um einen Jugendthriller handelt. Ich denke, nicht nur für mich, sondern auch besonders für die Zielgruppe, ist der Autorin ein cleverer und unterhaltsamer Jugendthriller gelungen, der einfach Spaß macht. Ob ein solches Schulprojekt realistisch ist, sei mal dahingestellt.

Die Schlussfolgerungen der Teenie- Detektivin wurden zwischendurch immer mal wieder zusammengefasst, so dass sich auch die Verdächtigen-Liste ständig angepasst wurde. Das fand ich richtig klasse.



Wer wie ich Freude an der Jungdetektivin Pippa hatte, kann sich auf eine Fortsetzung freuen, und soweit ich weiß gibt es sogar eine Verfilmung.

Ich hatte das Buch als Hörbuch vorliegen und fand es gut gelesen und unterhaltsam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2024

Kraftvolles Debüt

Nordstadt
0

In nur 128 Seiten erzählt Annika Büsing eine etwas andere Liebesgeschichte, rauh, emotional und ganz ohne Kitsch.

Die Geschichte handelt von Nene und Boris. Beide haben ihre Päckchen zu tragen und mussten ...

In nur 128 Seiten erzählt Annika Büsing eine etwas andere Liebesgeschichte, rauh, emotional und ganz ohne Kitsch.

Die Geschichte handelt von Nene und Boris. Beide haben ihre Päckchen zu tragen und mussten in jungen Jahren schon viel Leid erfahren.

Aufgewachsen im sozialen Brennpunkt der Nordstadt, litt Nene vom Kleinkindalter an unter ihrem prügelnden Alkoholiker-Vater. Ihre Mutter verlor sie schon mit 8 Jahren, und das Jugendamt konnte ihr immer nur temporär helfen. Trotzdem schafft sie den Schulabschluss und setzt ihren Traum um, Bademeisterin im örtlichen Schwimmbad zu werden. Dort trifft sie auf Boris, der hier regelmäßig trainiert, einen komischen Gang hat und wunderbare Pumaaugen. Er ist ein wütender junger Mann, der unter den Folgen von Kinderlähmung leidet und das nicht nur körperlich sondern vor allem seelisch, denn er wird übelst gemoppt und hat keinerlei Chancen je eine Ausbildungsstelle zu bekommen.

Die Geschichte wird aus Nene‘s Sicht erzählt. Sie ist eine Kämpferin, die möchte, dass diese Liebe mit Boris funktioniert. Auch wenn die ersten Dates nicht optimal gelaufen sind, man könnte auch sagen katastrophal, glaubt sie fest entschlossen auf ein Happy End für sie beide. Nene’s Sprache ist oft derb, direkt und schonungslos ehrlich, aber hinter ihrer rauhen Fassade verbirgt sich eine zarte Seele und das hat Boris auch ganz schnell erkannt.

Dieses eindrucksvolle Debüt von Annika Büsing, habe ich in kürzester Zeit gelesen und empfehle die Geschichte gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2024

Ida‘s Geschichte

Windstärke 17
0

Wer sich nach dem tollen Debüt von Caroline Wahl eine Fortsetzung gewünscht hat, der hat sie jetzt mit „Windstärke 17„ bekommen.

Ein paar Jahre sind ins Land gegangen und Tilda unsere Hauptprotagonistin ...

Wer sich nach dem tollen Debüt von Caroline Wahl eine Fortsetzung gewünscht hat, der hat sie jetzt mit „Windstärke 17„ bekommen.

Ein paar Jahre sind ins Land gegangen und Tilda unsere Hauptprotagonistin aus dem 1. Teil hat mit Viktor eine Familie gegründet und lebt in Hamburg. Der plötzliche Tod der Mutter hat Ida nachhaltig traumatisiert. Als ihre Schwester ihr eine Fahrkarte nach Hamburg schickt, kann Ida sich jedoch nicht überwinden Zuflucht bei Tilda , Viktor und den Kindern zu suchen. Sie muss ihren eigenen Weg finden mit der Trauer fertig zu werden.

So landet sie auf Rügen, lernt Marianne und Knut und Leif kennen, und diese zunächst fremden Menschen werden schnell zu Freunden und auch zu einer Art Familie für Ida.
Und neben dem ganzen Leid, darf Ida sich zum ersten Mal richtig verlieben.

Die Geschichte ist hoch emotional. Die Autorin schafft es wieder, dass man sich sehr gut in die Charaktere einfühlen kann. Ich mochte 22 Bahnen allerdings ein kleines bisschen lieber.

Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass in diesem Buch auch die Hintergründe der anderen Figuren vertieft worden wären. So lag der Fokus doch sehr auf Ida und der Überwindung ihres Traumas.

Eventuell wären 100 Seiten mehr besser gewesen, aber vielleicht gibt es ja auch nochmal eine Fortsetzung…..

Mir lag der Roman als Hörbuch vor. Die Sprecherin Maximiliane Häcke war eine sehr gute Wahl für die Vertonung dieser Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere