Inzwischen befinden wir uns im Jahre 1903 und begleiten den Werdegang der jungen, ehrgeizigen Dr.Rahel Hirsch, die als erste weibliche Ärztin an die Charité kommt und natürlich nicht von jedem in der ...
Inzwischen befinden wir uns im Jahre 1903 und begleiten den Werdegang der jungen, ehrgeizigen Dr.Rahel Hirsch, die als erste weibliche Ärztin an die Charité kommt und natürlich nicht von jedem in der Ärzteschaft mit offenen Armen empfangen wird.
Eine 2. Protagonistin ist die Arbeiterin Barbara Schubert, die ihren Lebensunterhalt in der Wäscherei der Charité verdient und sich in der Arbeiterbewegung für Emanzipation und gerechtere Löhne engagiert.
Die zwei so unterschiedlichen Frauen treffen aufeinander und mit der Zeit entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihnen, die auch die kommenden schwierigen Zeiten überdauert.
Dadurch, dass sich Rachel in einen jungen Piloten verliebt, erfährt man als Leser auch mehr über die tollkühnen Pioniere der Luftfahrt.
Der 1. Weltkrieg ist eine furchtbare Zeit, die Ulrike Schweikert sehr eindrücklich beschreibt. Beide Frauen haben ihre Päckchen zu tragen, aber die Arbeiterklasse für die Barbara stellvertretend steht, ist stetig von Obdachlosigkeit und Hunger bedroht. Wie gut dass Rahel ihrer Freundin und deren Tante nach Kräften unterstützt.
Wie nicht anders erwartet, hat die Autorin für ihren Roman sehr gut recherchiert und einen spannenden Mix aus Fiktion und wahren Begebenheiten geschaffen.
Mir hat die Geschichte wieder richtig gut gefallen, wobei mich Teil 1 ein bisschen mehr begeistern konnte, auch wenn ich gar nicht genau benennen kann, woran es lag. Trotzdem freue ich mich auf den 3. Teil, der schon bereit liegt.
Der internationale Bestsellerautor Ken Follett ist mir vor allem durch seine monumentalen historischen Romane bekannt. „Die Säulen der Erde „ hat mich vor Jahren schwer beeindruckt.
„Never- Die letzte ...
Der internationale Bestsellerautor Ken Follett ist mir vor allem durch seine monumentalen historischen Romane bekannt. „Die Säulen der Erde „ hat mich vor Jahren schwer beeindruckt.
„Never- Die letzte Entscheidung“ , sein neuestes Werk fällt in ein anderes Genre. Es ist ein Politthriller, der aber ohne Action à la James Bond daherkommt. Seine Helden sind „normale“ Menschen, die allerdings Schlüsselpositionen innehaben. Der Roman ist auch eine Dystopie, die in nicht allzu ferner Zukunft spielen könnte und die Schritt für Schritt beschreibt, wie unsere Welt sehenden Auges in den Abgrund rutscht. Das geht einem angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage mit einem Krieg in der Ukraine und chinesischen Drohgebärden in Taiwan besonders nahe, weil der Ausgangskonflikt im Roman auch zunächst regional und beherrschbar erscheint. Diese Realitätsnähe die man beim Lesen empfindet, ist vielleicht nicht für Jeden aushaltbar.
Das Buch führt uns zu einer Terroristenhochburg in den Tschad, spielt dann hauptsächlich in den USA und in China. Es ist dieses Auge um Auge, Aktion und Reaktion, dass eine fatale Kettenreaktion in Gang setzt. Da wird im Tschad ein Amerikaner aus dem Hinterhalt erschossen. Was ist eine angemessene Reaktion auf diese Agression? Ist die Reaktion eines totalitären Machthabers vorherzusehen? Kann man Besonnenheit von Diktatoren erwarten, die die Chance sehen dem Nachbarland eins auszuwischen? Führen Militärbündnisse nicht nur zu mehr Schutz, sondern auch zu schnellerer Eskalation?
Auch die Berater der Machthaber, ganz gleich welchen Landes versuchen immer auch Einfluss zu nehmen, und je nachdem, ob sich die Falken oder die Tauben durchsetzen, wird der Präsident eines Landes seine folgenreiche Entscheidung treffen.
Ken Follett baut seine Geschichte ganz langsam auf, Kritiker werden sagen zu langsam, aber mir gefiel seine Ausführlichkeit. Auch die Charaktere werden sehr genau und authentisch gezeichnet. Der Autor erzählt z.b auch viel über das Privatleben seiner Protagonisten.
So hat in den USA eine Frau das Präsidentenamt inne. Pauline Green gilt als gemäßigt und lebt mit Mann und Teenie-Tochter im Weißen Haus. Von Tochter Pippa‘s Schulprobleme erfährt der Leser ebenso, wie von den Eheproblemen mit Ehemann Gerry. Außerdem sitzt ihr von den nächsten Wahlen ein Trump ähnlicher Konkurrent im Nacken, der genau wie sein reales Vorbild populistische Hetze in der Öffentlichkeit betreibt.
Der Regierungsbeamte Chang Kai versucht in China die Hardliner der sogenannten alten Garde in Zaum zu halten. Auch er befürchtet einen nuklearen Konflikt zwischen China und den USA.
Sehr sympathisch waren mir auch CIA Agentin Tamara, die sich bei ihrem Auslandsaufenthalt in Afrika in ihren französischen Kollegen verliebt und der libanesisch-amerikanische Undercover Agent Abdul , der sein Leben riskiert, um den meist gesuchten islamistischen Terroristenführer aufzuspüren. Man leidet mit der jungen Witwe Kiah mit, die am fast ausgetrockneten Tschadsee keine Zukunft für sich und ihr Kind mehr sieht und sich in die Hände von Schleusern begibt.
Trotz seiner 876 Seiten hat mich Ken Follett‘s Roman von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. Mich haben Länge und Ausführlichkeit gar nicht gestört. Ich finde die Seitenzahl hat dem Roman sogar gutgetan, denn die Geschichte konnte sich besser entwickeln, als es ein weniger Seiten starkes Buch hätte schaffen können.
Es war ein sehr eindringliches und erschreckendes Buch, eine Art Weckruf an die Menschheit, dass wir uns mit unseren hochgerüsteten Ländern sehr sehr nah am Abgrund bewegen.
Die spanische Autorin Milena Busquets setzt sich in ihrem Buch „Meine verlorene Freundin“ mit dem Tod auseinander.
Vor über 30 Jahren musste die Mittvierzigerin erleben, wie eine Freundin aus Kindertagen ...
Die spanische Autorin Milena Busquets setzt sich in ihrem Buch „Meine verlorene Freundin“ mit dem Tod auseinander.
Vor über 30 Jahren musste die Mittvierzigerin erleben, wie eine Freundin aus Kindertagen mit 15 Jahren schwer erkrankte und verstarb.
Der Tod von Gema kommt ihr jetzt auf einmal in den Sinn, nachdem sie viele Jahre gar nicht an diese Tragödie gedacht hatte. Sie kramt in ihren Erinnerungen, stellt Nachforschungen an und denkt über Tod und Vergessen nach. All diese Gedanken sind aber eingebettet in ihren Alltag, was dem Buch eine gewisse Leichtigkeit verleiht.
Da sind ihre Teenagersöhne, die sich in die Ferien verabschieden, die sie mit ihren unterschiedlichen Vätern verbringen. Ihre Übersetzungsarbeit sollte allmählich mal vorankommen, und die Liebe zu ihrem Freund Bruno scheint doch nichts für die Ewigkeit zu sein. Und immer wieder schleichen sich Gedanken und Erinnerungen an ihre alte Schulfreundin ein, von der es nicht mal ein Foto in ihrer Wohnung gibt.
Die literarische Auseinandersetzung mit dem Thema Tod finde ich spannend. Gefallen hat mir auf jeden Fall, dass die Autorin trotz der Schwere des Themas einen locker tänzelnde Schreibstil gewählt hat und eine Portion Humor immer mitschwingt.
Es werden viele Belanglosigkeiten erzählt, wie der Alltag sie nun mal mitbringt, und manchmal wirkt die Protagonistin etwas oberflächlich. Sie ist ehrlich, deckt auch ihre schlechten Charaktereigenschaften auf.
Gema, die verlorene Freundin ist nur ein Schatten im Hintergrund, über die man als Leser kaum etwas in Erfahrung bringt. Sie scheint nur der Aufhänger zu sein für das Reflektieren über die eigene Vergänglichkeit, das Vergessen und Erinnern und die so unterschiedliche Wahrnehmung des Todes in der Jugend und im Alter.
Ich musste darüber nachdenken, wie es mir selbst mit den Verlusten in meinem Leben gegangen ist. Wieviele Erinnerungen sind nach Jahrzehnten geblieben? Und nehme ich das Thema Tod heute anders wahr, als in meiner Jugend? Sicherlich!
Der Roman von Milena Busquets, der mit 137 Seiten recht schnell gelesen ist, hat mich nicht vollends überzeugt, hat mich aber doch zum Nachdenken gebracht, und das ist ja nicht verkehrt.
Diese Geschichte führt uns in den Zoo zu Erdmännchen Ray, in dessen DNA ja quasi schon alles steckt, was ein Detektiv benötigt und dem eher erfolglosen Privatschnüffler Phil, der im betrunkenen Zustand ...
Diese Geschichte führt uns in den Zoo zu Erdmännchen Ray, in dessen DNA ja quasi schon alles steckt, was ein Detektiv benötigt und dem eher erfolglosen Privatschnüffler Phil, der im betrunkenen Zustand die Sprache der Erdmännchen versteht. Das die beiden zusammenkommen und einen Kriminalfall zusammen lösen, kann man sich denken.
Zugegeben, die Geschichte ist banal, die Witze oft flach, manchmal sexistisch und trotzdem hatte ich Spaß an dem Hörbuch.
Das liegt fast ausschließlich an der Vertonung. Als Fan von Christoph Maria Herbst und seiner facettenhaften Stimme, ist eine absolut langweilige Autofahrt wie im Fluge vergangen.
Für mich geht dieses Buch deshalb auch nur als Hörbuch. Für Kinder ist es trotz vieler sprechender Tiere aus oben genannten Gründen eher weniger geeignet.
In diesem tollen Sachbuch werden medizinisches Fachwissen und neueste wissenschaftliche Studien klar verständlich und immer auch mit einer Prise Humor an den interessierten Laien weitergegeben.
Nach der ...
In diesem tollen Sachbuch werden medizinisches Fachwissen und neueste wissenschaftliche Studien klar verständlich und immer auch mit einer Prise Humor an den interessierten Laien weitergegeben.
Nach der Lektüre werde ich meinem Darm mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit schenken, denn die Autorin hat mich überzeugt, dass dieses faszinierende Organ mehr kann, als Nahrung weiterzubewegen und für die Ausscheidung von nicht Verwertbarem zu sorgen.
Das Hörbuch wird sehr charmant von der jungen Autorin selbst gelesen. Ich werde mir aber zusätzlich noch das Buch ins Regal stellen, da man dieses Sachbuch sicher immer mal wieder gerne zur Hand nimmt, um etwas nachzuschlagen.