Überlebensinstinkt
Herz auf EisLouise und Ludovic sind ein ungleiches Paar. Sie ist besonnen, vielleicht ein bisschen ernst, während er leichtfüßig und sorglos und immer fröhlich durchs Leben geht. Er langweilt sich im ewigen Einerlei ...
Louise und Ludovic sind ein ungleiches Paar. Sie ist besonnen, vielleicht ein bisschen ernst, während er leichtfüßig und sorglos und immer fröhlich durchs Leben geht. Er langweilt sich im ewigen Einerlei von Paris und überredet Louise schließlich ein Sabbatjahr zu nehmen, um auf Abenteuerreise zu gehen. Louise lässt sich von seinem Enthusiasmus mitziehen . Sie hat Erfahrung als Hobbybergsteigerin und traut sich zusammen mit dem begeisterten Segler Ludovic zu, die Welt per Segelboot zu entdecken.
Dass es eine Reise auf Leben und Tod werden wird, hätte keiner der beiden Großstädter je gedacht.
Doch sie stranden auf einer unbewohnten Insel vor Kap Hoorn, eine Insel, die unter Naturschutz steht und die sie gar nicht betreten dürften.
Während ihrer Inselerkundung ändert sich das Wetter. Ein Sturm zieht auf und ihre Segeljacht sinkt, so dass sie gefangen sind auf einem Eiland mit Pinguinen und Robben, die sie sehr bald gezwungen sind zu jagen, um nicht zu verhungern.
Der Existenzkampf der Gestrandeten ist nichts für schwache Nerven. Schonungslos berichtet die Autorin aus Sicht von Louise, was es heißt nur noch das Überleben im Fokus zu haben. Wie ändert sich die Paarbeziehung und wie lebt man nach der Katastrophe weiter, wenn es tatsächlich nur einem gelingt zu überleben.
Die Geschichte habe ich als sehr authentisch empfunden. Automatisch stellt man sich die Frage was man selbst getan hätte, wäre man in eine derart ausweglose Situation geraten. Isabelle Autissier schafft es in ihrem Roman ohne auszuschweifen Fragen über Urinstinkte , Menschlichkeit und Schuld aufzuwerfen. Es war eine spannende Lektüre mit Tiefgang, die mich noch eine Weile beschäftigen wird.