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Veröffentlicht am 28.10.2019

Habe Bilder im Kopf von North Carolina

Der Gesang der Flusskrebse
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"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater ...

"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater treibt nicht nur die Mutter in die Flucht, auch die Geschwister verlassen Kya und ihren Vater nach und nach, so dass sie schließlich alleine mit ihrem Erzeuger, den sie nur prügelnd oder trinkend erlebt hat, zurückbleibt. Von nun an ist Kya auf sich selbst angewiesen, denn der Vater kümmert sich weder um Nahrung noch um sonstige Bedürfnisse. Als er eines Tages nicht mehr auftaucht, muss sie ganz alleine zurechtkommen, denn von der Dorfgemeinschaft werden die Menschen, die in der Marsch wohnen nicht sonderlich geschätzt.

Kya ist eine starke Persönlichkeit, die sich an ihr karges Leben anpasst und Erstaunliches lernt, auch wenn sie nur einen Tag in ihrem Leben zur Schule gegangen ist. Sie überwindet die Einsamkeit mit Hilfe der Natur und den wenigen Menschen, die Zugang zu ihr finden. Als eines Tages der junge Chase Andrews aus dem nahegelegenen Ort Barkley Cove zu Tode kommt, ist das Dorf fast einhellig der Meinung " das Marschmädchen" muss schuld sein. Trotzdem ist der Mordprozess nur so etwas wie ein Nebenschauplatz. Sehr intensiv, gefühlvoll und poetisch beschreit Owens in ihrem Debüt immer wieder die Natur North Carolinas und das Mädchen, dass allmählich zur Frau heranwächst und mit einfachsten Mitteln überleben muss. Das hat mir sehr gut gefallen.

Den Schluß, bzw die Auflösung fand ich nicht so gut. Die Gedichte hätte die Autorin meiner Ansicht nach besser weggelassen. Das war für mich zuviel des Guten.

Alles in allem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Ich hatte die schöne Landschaft vor Augen, und habe besonders die Naturbeschreibungen sehr genossen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Ein Blick von oben auf die Menschheit und die Welt auf der wir leben

Ich und die Menschen
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Was wäre, wenn ein Außerirdischer die Erde besuchen würde, was würde er über uns Menschen wohl denken? Nachdem Professor Andrew Martin den Beweis für die letzte mathematische Hypothese gefunden hat, eine ...

Was wäre, wenn ein Außerirdischer die Erde besuchen würde, was würde er über uns Menschen wohl denken? Nachdem Professor Andrew Martin den Beweis für die letzte mathematische Hypothese gefunden hat, eine bahnbrechende Entdeckung für die Menschheit, muss aus Sicht der außerirdischen Lebensform der Vonnadorianer unbedingt die Veröffentlichung und Verbreitung verhindert werden, um Schlimmeres zu verhindern. Der Professor wird eliminiert, und ein Entsandter des Planeten soll in dessen Haut schlüpfen und sowohl alle existierenden Dokumente löschen, als auch alle Personen, denen der Professor von seiner Entdeckung erzählt hat, töten.

Die Gestalt des Professors anzunehmen gelingt vorzüglich, aber Kleider, eine Schutzhülle mit der sich das menschliche Wesen seltsamerweise umhüllt, wurden vergessen. So wird der neue Andrew bei seiner Ankunft auf unserer Erde direkt wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen. Trotzdem gelingt es ihm die Ärzte zu überzeugen, dass er nicht in die geschlossene Psychatrie gehört, sondern einen Schwächeanfall erlitten hat und man entlässt ihn in seine Familie, wo er seinen Auftrag fortsetzen möchte.

Herrlich, zuweilen phylosophisch, waren die vielen Beobachtungen der Menschen und ihrer Verhaltensweisen, die in der Tat für eine fremde Spezie recht befremdlich erscheinen müssen. "Parks sind verhinderte Wälder, so wie Hunde verhinderte Wölfe waren. Die Menschen liebten beides, vielleicht , weil die Menschen auch irgendwie verhindert waren." "Die Erde war ein Planet der verpackten Dinge, Nahrung in Folie, Körper in Kleidung, Verachtung in Lächeln."

Ich habe dieses Buch mit seinem feinen Humor und seinen treffenden, tiefsinnigen Aussagen sehr genossen, wobei ich den Anfang stärker fand, als das Ende. Da wurde es teilweise leider ein bisschen langatmig. Dies ist das 2. Buch, dass ich von Matt Haig lese, und sein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr. Ich bin eigentlich gar kein großer Freund von Science Fiction. In diesem Fall wird das Surreale aber als Stilmittel eingesetzt, um philosophische Gedanken in den Ro

Veröffentlicht am 22.09.2019

Das war leider Nichts für mich

Als Luca verschwand
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Ich habe mich selten so durch ein Buch durchgequält , wie durch Dieses. Das ist wirklich schade, denn ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut.

Der Klappentext versprach einen tiefgründigen Spannungsroman. ...

Ich habe mich selten so durch ein Buch durchgequält , wie durch Dieses. Das ist wirklich schade, denn ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut.

Der Klappentext versprach einen tiefgründigen Spannungsroman. Wer das formuliert hat, kann den Roman, den man weder als Thriller noch als Krimi bezeichnen kann, nicht gelesen haben. Von Spannung habe ich auf über 500 Seiten Nichts gemerkt. Deshalb kann man auch nicht von Spannungsbogen sprechen, denn die Geschichte pläschert einfach nüchtern wie ein Polizeibericht daher, ohne das allzu viel passiert.
Der Inhalt ist schnell erzählt. Die junge Mel lässt bei einem Einkauf in einem Drogeriemarkt ihrer Kinderwagen mitsamt ihren 9 Monate alten Baby vor der Türe stehen. Dann ist das Baby plötzlich nicht mehr da und die Polizei wird hinzugerufen und beginnt mit der Spurensuche. Der ermittelnde Kommissar ist mit der Familie bekannt und somit befangen. Trotzdem bemüht er sich im Hintergrund ebenfalls um Aufklärung.
Sehr viele Namen und sehr viele Verwandte machen es manchmal schwierig der Geschichte zu folgen. Der Erzählstil ist absolut zäh und die Geschichte kommt überhaupt nicht in die Gänge. Auch die Auflösung ist jetzt nicht wirklich überraschend.
Nein, das war leider Nichts! Das Buch ist bestenfalls als Einschlafhilfe zu gebrauchen.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Im Namen der Achtsamkeit - Entschleunigt auf der Überholspur

Achtsam morden
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Wie hab ich dieses Buch genossen! Wer einen wunderbar sarkstischen Krimi aus dem Mafiamilieu lesen möchten, wird mit dem Debütroman " Achtsam Morden" von Karsten Dusse seine Freude haben. Ich habe das ...

Wie hab ich dieses Buch genossen! Wer einen wunderbar sarkstischen Krimi aus dem Mafiamilieu lesen möchten, wird mit dem Debütroman " Achtsam Morden" von Karsten Dusse seine Freude haben. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und immer noch ein Grinsen im Gesicht.

Björn Diemel sorgt in seiner Kanzlei für gute Umsätze, vertritt er doch den Mafioso Dragan in allen Lebenslagen. Trotzdem hat er sich gleichzeitig alle Chancen in dieser Kanzlei noch etwas zu werden verspielt, denn er gilt als "Bäh Anwalt", mit dem keiner der ehrenwerten Kollegen gesehen werden will. Björn merkt, dass ihn sein Assiklient und seine Schergen stressen. Außerdem droht seine Ehe auseinanderzubrechen und er hat Sorge dadurch auch den Kontakt zu seiner geliebten Tochter Emily zu verlieren. Ein Achtsamkeitscoach ist die Lösung und soll ihm helfen sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Die Regeln von Joschka Breitner, werden zu Björn's Mantra und durch seine eigenwillige Interpretation der Glaubensätze seines Coach's kommen Björn's Probleme eine ganz neue Bewertung zuteil und können "achtsam" gelöst werden.

"Machen Sie folgende Übung: Gehen Sie spazieren. Sowohl körperlich, als auch in Gedanken. Laden Sie Ihr Problem ein, Sie zu begleiten. Warten Sie ab, bis Ihnen das Problem erzählt hat, was es braucht, um zu verschwinden. Bewerten Sie diese Angebote nicht. Jedes dieser Angebote ist eine Lösung.....Am Ende des Spaziergangs werden Sie zu dritt zurückkommen: Sie. Ihr Problem - und die passende Lösung."

Das Buch macht wirklich Spaß. Sehr witzig z.B. auch Herrn Dusses sarkastische Kritik am Kindergartenplatzvergabesystem, ( hier abgekürzt KOTZ), das in den Roman mit einfließt. Ich habe manchmal wirklich schallend gelacht und gebe dem Buch sehr gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Der 2. Teil der Tom Babylon Reihe

Zimmer 19
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Anstelle des Eröffnungsfilms, wird auf der Berlinade vor einem riesigen Publikum ein Snuff Film, nämlich die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau gezeigt. Schnell stellt sich heraus, dass es ...

Anstelle des Eröffnungsfilms, wird auf der Berlinade vor einem riesigen Publikum ein Snuff Film, nämlich die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau gezeigt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Opfer um die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller handelt. Die Spuren führen zurück in die DDR Vergangenheit.

Tom Babylon vom LKA ermittelt gemeinsam mit der Polizeipsychologin Sita Johanns, von deren schwieriger Vergangenheit immer wieder in Rückblenden erzählt wird. "Zimmer 19" ist der 2. Teil dieser Reihe. Den Vorgänger "Schlüssel 17" habe ich noch nicht gelesen, deshalb kenne ich Tom Babylon's Geschichte natürlich nicht so ausführlich, wie Leser, denen der 1. Band bekannt ist. Auf jeden Fall leidet der Ermittler immer noch darunter, dass seine kleine Schwester Viola vor 20 Jahren verschwunden ist und führt oft Gespräche mit ihrem imanigären Ich.

Der Thriller ist flüssig und spannend geschrieben. Schnell gerät man als Leser in den Sog der Geschichte. Die Zahl 19, die in dem Snuff Film deutlich gezeigt wird, scheint der Schlüssel zur Lösung zu sein, und die Zeit drängt denn weitere Kinder bekannter Persönlichkeiten im Umfeld des Bürgermeisters sind ebenfalls bedroht.

Alles, wirklich Alles scheint miteinander verwoben.Und das ist auch schon mein Kritikpunkt. Die Zufälle häufen sich und machen die Geschichte damit ein Stück weit unglaubwürdig. Davon abgesehen ist dieser Thriller auf jeden Fall ein Lesegenuss, spannend und Einblick gebend über die alten Seilschaften in der DDR. Am Schluss gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, so dass ich gespannt einen nächsten Fall von Tom Babylon erwarte.