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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein Roadtrip durch den Schneesturm

Herz im Schneegestöber
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Der Umweltaktivistin Josie Olsen, die Weihnachten wie jedes Jahr bei ihren Eltern in den USA verbringen möchte, macht ein Jahrhundertschneesturm einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Aufgrund eines ...

Der Umweltaktivistin Josie Olsen, die Weihnachten wie jedes Jahr bei ihren Eltern in den USA verbringen möchte, macht ein Jahrhundertschneesturm einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Aufgrund eines Buchungsfehlers wird sie auf ihrem 1. Flug von Hamburg nach Denver in die Buisinessclass upgegraded. So trifft sie auf Adam Harper, der als Finanzberater für Superreiche genau an die Richtige gerät und reichlich Stoff für heftige Streitgespräche bietet. Hier stossen wirklich 2 Charaktere aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können und deren Weltanschauungen in keinster Weise kompatibel zu sein scheinen. So ist Josie zunächst froh, als dieser Flug mit dem anstrengenden Sitznachbarn vorbei ist, als das Schicksal die Beiden erneut zusammenführt und aufgrund der widrigen Wetterumstände auf einen Roadtrip der besonderen Art schickt.

Mit immer wieder neuen witzigen Ideen überrascht die Autorin Anna Fischer ihre Leser und lässt ihre Protagonisten von einem Unglück ins Nächste rennen. Natürlich ist das übertrieben, ähnlich der Hollywood Weihnachtsfilme, aber es macht auch unglaublich Spaß. Man merkt der Geschichte an, dass sie mit Herzblut geschrieben ist und mal ehrlich, was ist vor Weihnachten schöner, als eine gut gemachte Weihnachtsromanze. Mich hat das Lesen dieses Buches mindestens genauso in Weihnachtstimmung versetzt wie Spekulatius und Kerzenschein.

Der spritzige Schreibstil, die stimmigen Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte auch weiterentwickeln, die überraschenden Wendungen und nicht zuletzt das Happy End fürs Herz machen "Herz im Schneegestöber" zu einem liebenswerten Weihnachtsbuch, dass ich sehr gerne weiterempfehle.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

Konnte mich gar nicht überzeugen

Für damals, für immer
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Von dem Roman "Für damals, für immer" habe ich mir eine richtig schöne Liebesgeschichte versprochen. Leider wurden meine Erwartungen total enttäuscht, und das Highlight dieses Buches ist tatsächlich sein ...

Von dem Roman "Für damals, für immer" habe ich mir eine richtig schöne Liebesgeschichte versprochen. Leider wurden meine Erwartungen total enttäuscht, und das Highlight dieses Buches ist tatsächlich sein Cover.

Evangeline's Traum vom perfekten Leben bricht in dem Moment zusammen, als ihr geliebter Ehemann Eamon, als Polizist im Dienst erschossen wird und sie mit ihrem ungeborenen Kind zurücklässt. Eamon's bester Freund und Adoptivbruder, Dalton , kümmert sich in dieser schweren Zeit um Evangeline und ihr Baby, Noah. Zwischen den beiden entwickeln sich Gefühle. Doch können sie wirklich glücklich werden, oder wäre ihr Glück ein Verrat an Eamon?

Wechselnde Perspektiven lassen den Leser abwechselnd in die Gedankenwelt von Evangeline, Dalton und auch in die des verstorbenen Eamon tauchen. Es gibt auch viele Zeitsprünge in verschiedene Episoden der Vergangenheit und zurück in die Gegenwart, wobei der größte Teil der Erzählung erstaunlicherweise in die Vergangenheit führt. Die aufkeimende Liebe zwischen Evangeline und Dalton gerät so zum Nebenschauplatz. Vielleicht hätte sich die Autorin besser etwas mehr auf die Jetztzeit fokussieren sollen. Eine der beiden Liebesgeschichten ist hier definitv zu viel.

Sehr berührt hat mich die Verbundenheit zwischen den beiden Brüdern. Im Gegensatz zu Evi, mit der ich überhaupt nicht warm geworden bin, ist diese Männerfreundschaft sehr ergreifend. Die Hoffnung, dass das Buch zum Ende hin nochmal Fahrt aufnimmt und ein bisschen dem entspricht, was der Klappentext verspricht, hat sich leider nicht erfüllt. Nach einer Geschichte ohne rotem Faden, die vor sich hinplätschert und sich in Nebenhandlungen verliert, wirkt das Ende schnell heruntergeschrieben und etwas lieblos.

Sehr schade, für mich leider der Flop des Jahres 2019.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Kein Highlight aber ganz OK

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Das Buch beginnt mit einem perfiden Prolog, in dem eine junge Frau mit Hilfe neuer Smarthomegeräte alà Alexa in Todesangst versetzt wird. Der Leser ahnt, dass diese Szene zu einem späteren Zeitpunkt in ...

Das Buch beginnt mit einem perfiden Prolog, in dem eine junge Frau mit Hilfe neuer Smarthomegeräte alà Alexa in Todesangst versetzt wird. Der Leser ahnt, dass diese Szene zu einem späteren Zeitpunkt in dem Thriller wichtig werden wird.

Die Geschichte beginnt dann mit einer 11köpfigen Reisegruppe unterschiedlichster Charaktere, die einen Digital Detox Trip bei einem kleinen innovativen Reiseunternehmen gebucht haben und versuchen wollen 5 Tage Offline zu gehen, um zu erfahren, wie es ihnen damit geht. Der bunt zusammengewürfelte Haufen von Handyabhängigen wird zunächst kurz vorgestellt, bevor alle Handys eingesammelt werden und es auf eine Wanderung zu einem einsamen, eigentlich noch nicht in Betrieb genommen Luxushotel auf den Watzmann geht. Die Beschreibung des Hotels erzeugt schon ein erstes Gänsehautgefühl. Doch von innen ist das Hotel ganz heimelig auch wenn nur ein kleiner Teil des Hauses fertig renoviert ist und von der Gruppe genutzt werden kann.

Schon kurz nach ihrem Eintreffen im Hotel verschwindet eine Person der Gruppe und wird zu einem späteren Zeitpunkt sehr schwer verletzt aufgefunden. "Zehn kleine Negerlein", von Agatha Christie stand hier wohl Pate für das Buch. Nachdem das erste Opfer verstirbt, verschwindet das nächste Gruppenmitglied und wird gleichfalls aller seiner Sinne beraubt von einem Suchtrupp aus Gruppenmitgliedern entdeckt. Derweil wächst das Mißtrauen aller Anwesenden untereinander. Kleine Geheimnisse werden aufgedeckt, so dass die Gruppe untereinander inklusive der beiden Hausmeister auseinanderdriftet und Jeder , Jeden verdächtigt. Es schneit unaufhörlich, so dass der Täter tatsächlich einer der anwesenden Personen sein muss.

Das Ganze ist spannend gemacht, die Lagerbildung hat mich aber nach einiger Zeit auch ein bisschen genervt. Das Ende war durchaus überraschend, die Auflösung aber für meinen Geschmack viel zu schnell und deshalb ein klein wenig unbefriedigend. Ich habe tatsächlich schon viel spannendere Thriller gelesen und bin vielleicht auch aufgrund zu hoher Erwartungen ein klein wenig enttäuscht. Es handelt sich bei "Offline" aber trotzdem um einen soliden Thriller, an dem man seine Freude haben kann.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Krimi mit Frankreichflair

Verhängnisvolle Provence (Hannah Richter 3)
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"Verhängnisvolle Provence" ist der 3.Band der Hannah Richter Reihe und führt den Leser wieder in die Provence.

Ein toter Franzose in Köln und eine Komissarin, die dank eines polizeilichen Austauschprogramms ...

"Verhängnisvolle Provence" ist der 3.Band der Hannah Richter Reihe und führt den Leser wieder in die Provence.

Ein toter Franzose in Köln und eine Komissarin, die dank eines polizeilichen Austauschprogramms schon in Frankreich gearbeitet hat, führen dazu, dass Hannah den Urlaub bei ihrem Freund Serge in Paris unterbrechen muss, um in dem kleinen Ort Vaison-la-Romain mit den Ermittlungen zu beginnen. Die Geschichte gibt interessante Einblicke in die Kosmetikindustrie. Ein Familienbetrieb für Naturkosmetik steht im Fokus der polizeilichen Untersuchungen und es gibt bald ein weiteres Opfer. Die Fusion mit einem großen Pharmakonzern scheint der Schlüssel zu sein und wirft Schatten auf die gesamte Branche.

Neben der Kriminalgeschichte nimmt das Privatleben der Komissarin, ihre freundschaftlichen Verbindungen zu Penelope, bei der sie und Serge für die Dauer ihres Einsatzes wohnen dürfen, fast soviel Raum ein wie der eigentliche Fall. Das Frankreichflair lässt den Leser in Urlaubsstimmung geraten und die liebevolle Darstellung der Charaktere schafft eine Wohlfühlatmosphäre. Da kommt die Spannung fast automatisch etwas zu kurz und das trotz Perspektivwechsel.

Für einen Krimi war es mir dann auch wirklich zu wenig spannend und die Auflösung empfand ich als einerseits unbefriedigend und andererseits zu vorhersehbar. Das Thema Naturkosmetik fand ich super interessant. Ich denke, man hätte noch mehr aus der Geschichte machen können.

Veröffentlicht am 11.11.2019

sehr kurzweiliges Hörbuch, tolle Sprecherin

Tausend kleine Lügen
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In dem Roman "Tausend kleine Lügen", der in dem australischen Küstenstädtchen Pirriwee spielt, kreuzen sich die Leben dreier sehr unterschiedlicher Frauen und lässt sie Freundinnen werden.

Da ist zunächst ...

In dem Roman "Tausend kleine Lügen", der in dem australischen Küstenstädtchen Pirriwee spielt, kreuzen sich die Leben dreier sehr unterschiedlicher Frauen und lässt sie Freundinnen werden.

Da ist zunächst einmal Jane, mit der die Geschichte den Einstieg findet. Für sie ist der Umzug nach Pirriwee eine Strategie ihre Vergangenheit zu bewältigen auch wenn sie sich einredet aus einer Laune heraus an den schönen Küstenort gezogen zu sein. Mit ihr erlebt der Leser, bzw. Hörbuchhörer selbst eine Einführung in die Welt der Reichen und Schönen, die sich in dieser Gegend niedergelassen haben und die jetzt über die örtliche Vorschule auch in Interaktion mit der alleinerziehenden Mutter Jane treten.

Die deutlich ältere Madeline, findet Jane auf Anhieb sympathisch und entwickelt gegenüber der jungen Frau eine Art Beschützerinstinkt, als diese schon am ersten Tag bei der Einführungsveranstaltung der Vorschule mit dem Vorwurf konfrontiert wird, ihr Sohn hätte ein anderes Kind tätlich angegriffen.

Die Dritte im Bunde ist Celeste. Sie ist superreich und sehr attraktiv, aber trotzdem scheu und irgendwie verletzlich. Man denkt sie führt die perfekte Ehe, doch der Schein trügt.

Ganz zu Beginn der Erzählung erfährt der Leser /Hörer von einem schrecklichen Vorfall am Tag des Quizabends der Schule (eine jährlich stattfindende Schulfeier), bei der es am Ende sogar einen Toten geben wird. Die Kapitel sind als eine Art Countdown von hinten nach vorne aufgebaut bis die Situation am Abend der Schulfeier eskaliert. Dieses Stilmittel hält die Spannung konstant hoch. Außerdem werden Interviewschnipsel von anderen Müttern und Vätern eingestreut, die zu einer polizeilichen Befragung gehören könnten. Moriarty erzählt unterhaltsam und ihre Figuren besitzen Tiefe. Luise Helm trägt als Sprecherin ebenfalls nicht unerheblich dazu bei, dass mir dieses Buch richtig gut gefallen hat. Sie ist als Sprecherin wirklich die Idealbesetzung und verleiht den Protagonisten einen unverwechselbaren Charakter.

Die Themen dieses Buches sind Mobbing, häusliche Gewalt, Helikoptermütter und Frauenfreundschaften. Das Ganze wird mit viel Humor erzählt und man schüttelt so manches Mal den Kopf über das Regiment der "Blonden Bob's" und die Intrigen die schon im Umfeld von 5Jährigen gesponnen werden. Einfach herrlich!