Profilbild von Minijane

Minijane

Lesejury Star
offline

Minijane ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Minijane über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Nicht ganz überzeugend

Helenas Verfolger
0

Karl wird tot im Rhein geborgen. Seine Verlobte Helena fühlt sich von der Polizei im Stich gelassen. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wo Karl zuletzt war: als Teilnehmer an einer Pharmastudie. ...

Karl wird tot im Rhein geborgen. Seine Verlobte Helena fühlt sich von der Polizei im Stich gelassen. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wo Karl zuletzt war: als Teilnehmer an einer Pharmastudie. Während der Studie treten vermehrt Probleme auf. Probanden erkranken schwer oder verschwinden spurlos. Jakub und Helena gelangen an Informationen über die Studie, die sie in Lebensgefahr bringt. Sie versuchen zu fliehen. Helen kann mit Hilfe einer Fremden, Anna entkommen. Doch Anna's Leben wird ab diesem Moment nicht mehr wie bisher sein......

Die Autorin Sabine Giesen hat einen Düsseldorf- Krimi zum Thema Medikamentenforschung geschrieben. Die gefährlichen multiresistenten Keime, die immer mehr Menschen das Leben kosten, weil Antibiotika in der Vergangenheit zu oft eingesetzt wurden und jetzt nicht mehr wirksam sind, sind ein interessantes und hochaktuelles Thema. In ihrem Buch scheint es eine Lösung für dieses Problem zu geben, und natürlich sollte dieses neue Wundermittel schnellstens zugelassen werden. Es geht um viel Geld, und da werden ethische Grenzen schnell mal überschritten.

Zu diesem Thema einen spannenden Krimi und dazu noch einen Regionalkrimi zu lesen hat mich gereizt. Der Einstieg in die Geschichte war leicht. Die Autorin schreibt flüssig aber auch recht einfach. Es kam auch durchaus Spannung auf, und man hat mit der Protagonistin mitgefiebert. Einige pfiffige Ideen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Für einen Lokalkrimi gab es für mich aber zu wenig Lokalkolorit, und die Geschichte wurde zunehmend unglaubwürdiger. Zudem waren die Kapitel unglaublich lang, aber das ist wohl Geschmacksache.

Leider haben die Charaktere auch nicht wirklich Tiefe. Es wäre sicher spannend gewesen insbesondere von der Protagonistin Helena mehr über ihren Hintergrund zu erfahren. So bleibt dieser Krimi mit der tollen Grundidee leider etwas flach, war aber in großen Teilen durchaus unterhaltsam.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Eine Einmal im Leben Erfahrung - wunderbar

Mein Jahr mit Dir
0

Ella kommt aus einer Kleinstadt in Ohio, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen und hat sich schon als 13Jährige vorgenommen einmal nach Oxford zu kommen, um dort zu studieren. Tatsächlich ist es ihr ...

Ella kommt aus einer Kleinstadt in Ohio, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen und hat sich schon als 13Jährige vorgenommen einmal nach Oxford zu kommen, um dort zu studieren. Tatsächlich ist es ihr mit Ehrgeiz und Fleiß gelungen ein Stipendium für ein Literaturstudium zu bekommen. Sie hat kaum den Fuß auf englischen Boden gesetzt, da wird ihr eine Stelle im Umfeld der möglichen nächsten Präsidentschaftskandidatin angeboten, die sie trotz Auslandsjahr annehmen kann, wenn sie jederzeit erreichbar ist und die sie dann nach diesem Jahr ganz übernehmen soll.


Doch das Leben hat seinen eigenen Fahrplan und lässt sich nicht verplanen. Das Schicksal führt Ella mit Jamie Davenport zusammen, der ihr Leben auf den Kopf stellt, insbesondere nachdem sie hinter sein Geheimnis kommt.

Wer jetzt eine einfache Liebesgeschichte erwartet mit ein paar Irrungen und Wirrungen und dann dem Happyend, wie man es bei dem Cover vielleicht vermuten würde, der täuscht sich gewaltig. Dieser Roman hat deutlich mehr Tiefgang und besticht durch intelligente Dialoge, birgt Potential zu Nachdenken.

Am Anfang macht es auch besonders Spaß aus amerikanischer Sicht die Engländer in ihrem Understatement und mit ihrem trockenen Humor zu beobachten. Oxford als solches wird so schön beschrieben, dass man gleich hinfahren möchte. Die Protagonistin Ella war mir zwar nicht gleich sympathisch, und ich habe am Anfang etwas gezweifelt ob mir das Buch gefallen könnte, aber diese Gefühle haben sich schnell gelegt. Durch ihre offene Art schließt Ella schnell Freundschaften, lernt interessante Menschen kennen und es macht Freude ihr auf dem Weg ihrer "Einmal im Leben Erfahrung" zu folgen.

Die Liebesgeschichte die sich langsam zwischen ihr und Jamie entwickelt ist ebenfalls wunderschön beschrieben und enthält so manchen Gänsehautmoment. Vor jedem Kapitel ist ein kleines Gedicht vorangestellt, welches aus der Zeit zwischen 1830 und 1914 stammt, passend zu Ella's Studium der englischen Literatur und Sprache in diesem Zeitraum. Die Sprache ist so bildhaft, dass ich in meinem Kopf schon einen Film vor Augen hatte. Kein Wunder, beruht der Roman doch auf einem Drehbuch von Allison Burnett, welches von der Autorin Julia Whelan weiter ausgearbeitet worden ist. So bin ich sicher, dass die Geschichte irgendwann auch verfilmt werden wird.

Es war eine sehr unterhaltsame, berührende Lektüre die ich im Rahmen einer Leserunde kennenlernen durfte. Vielen Dank dafür. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Ein berührender Roman über die Liebe des Lebens

Das geheime Glück
0

Die amerikanische Autorin Julie Cohen, die heute in Großbritannien lebt, hat mit Ihrem Roman "das geheime Glück", erschienen im Diana Verlag einen wirklich berührenden Liebesroman mit Tiefgang geschrieben.

Das ...

Die amerikanische Autorin Julie Cohen, die heute in Großbritannien lebt, hat mit Ihrem Roman "das geheime Glück", erschienen im Diana Verlag einen wirklich berührenden Liebesroman mit Tiefgang geschrieben.

Das Ungewöhnliche an dem Roman ist, dass er rückwärts erzählt wird. 2016 lebt das glückliche Paar Emily und Robbie in Maine in den USA. Sie sind zusammen alt geworden und so liebevoll sie miteinander umgehen, könnte man meinen sie könnten glücklicher nicht sein. Doch Robbie ist vergesslich geworden und was Emily schon ahnte und Robbie wohl auch, es wird Alzheimer diagnostiziert.Und es gibt ein dunkles Familiengeheimnis, dass es zu schützen gilt, selbst wenn er dadurch Emily das Herz brechen muss.

Nachdem das Ende dieser Liebesgeschichte an den Anfang dieses Buches gesetzt wurde, springen wir immer weiter über 50 Jahre in der Zeit zurück.In jedem Kapitel erfährt man wieder neue Puzzleteilchen aus dem Leben der Beiden, es bleiben aber immer Fragen offen, die dazu führen, dass die Spannung stetig aufrechterhalten bleibt. Noch im letzten Kapitel sorgt die Autorin für eine überraschende Wendung. Ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, so wunderbar war es geschrieben.

Nicht nur die Geschichte hat sich rückwärts entwickelt auch die Charaktere. Am Anfang hat man ein Paar, das in sich ruht, gelassen und ausgeglichen wirkt. Jeder hat seine Angewohnheiten und Marotten. Man merkt sie leben schon sehr lange miteinander und sie lieben sich noch genauso wie am Anfang. Geht man zurück bis zu ihrem Kennenlernen, merkt man beiden ihre Jugend an, Emily's Zielstrebigkeit bezüglich ihrere beruflichen Ziele, ihre Zögerlichkeit vielleicht gegen Regeln zu verstossen und Robbie's Spontanität, seine gewisse Planlosigkeit. Das ist Alles sehr stimmig wie ich finde. Das Leben und all das, was ihnen im Leben passiert verändert beide Protagonisten, das ist von der Autorin sehr schön herausgearbeitet worden.

Emily und Robbie waren mir beide sehr sympathisch, wobei ich gestehen muss, dass es bei Robbie etwas gedauert hat. Wenn ein Mädchen aus gutem Hause einen jungen Seemann mit viel Frauenerfahrung, einem Hang zum Alkohol der quasi mittellos ist in ihr Herz schließt, ist man halt erst einmal skeptisch. Schnell ist man aber auch als Leser überzeugt davon, dass diese Beiden einfach füreinander bestimmt sind.

Der schönste Satz in diesem Buch: "Ich liebe Dich. Du bist mein Anfang und mein Ende, Emily und jeder Tag dazwischen.

Von mir bekommt das Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Ein großer Lesespaß

Tardigrada / WIedervereinigungen
0

Das Buch beginnt mit Attentaten, die bei dem Ein oder Anderen sicherlich Erinnerungen wachrufen werden. Ein Bombenattentat in Bologna im August 1980, ein antisemitischer Anschlag auf eine Pariser Synagoge ...

Das Buch beginnt mit Attentaten, die bei dem Ein oder Anderen sicherlich Erinnerungen wachrufen werden. Ein Bombenattentat in Bologna im August 1980, ein antisemitischer Anschlag auf eine Pariser Synagoge im Oktober 1980 und was uns ganz sicher im kollektiven Gedächnis geblieben ist, das Bombenattentat am Haupteingang des Münchener Oktoberfestes im September 1980.

Sollte all das von einem kranken Hirn gezielt geplant worden sein, um unseren Staat zu destabilisieren? Nun, laut diesem spannenden Krimi, 3. Teil der Triologie mit dem interessanten Namen "Tardigrada" ist das so. Mir gefällt es immer sehr wenn sich die Realität mit der Fantasie eines Autors mischt und fantasievoll ist dieses Buch auf jeden Fall. Schon anhand des Covers erahnt man ein bizarres Szenario und wird nicht enttäuscht.

Während die DDR ihrem Ende entgegengeht, plant der in der Schweiz lebende, alte und zunehmend kranke Anwalt Mehringer rechte Kräfte zu bündeln, um gegen den Staat vorzugehen. Er bedient sich dabei eines Stasifunktionärs, der sich wiederum mit einem Skinhead der rechten Szene zusammentut. Die Münchener Familie Rubinstein gerät zwischen die Fronten. Involviert sind nicht nur der deutsche Verfassungsschutz sondern auch der israelische Mossad.

Auch wenn man wie ich die ersten beiden Bände nicht kennt, kann man dem Buch gut folgen. Der Lesespaß ist aber sicherlich noch größer, wenn man zunächst die Vorgängerbücher gelesen hat. Der Schreibstil des Autors ist angenehm, die Spannung bleibt konstant erhalten.

Das Cover trifft jetzt nicht ganz meinen Geschmack, passt aber absolut zum Inhalt. Kleinere grammatikalische Fehler sind in der jetzigen Auflage auch noch vorhanden. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlernen und hatte großen Spaß beim Lesen. Sicherlich werde ich mir die anderen beiden Bücher auch noch auf die Wunschliste setzen.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Nicht überzeugend

Was wäre ich ohne dich?
1

In jungen Jahren lernen sich der Franzose Martin, der nach seinem Abschluss an der Sorbonne in den USA seine Englischkenntnisse verbessern will und die Studentin Gabrielle in San Fransisco kennen und lieben. ...

In jungen Jahren lernen sich der Franzose Martin, der nach seinem Abschluss an der Sorbonne in den USA seine Englischkenntnisse verbessern will und die Studentin Gabrielle in San Fransisco kennen und lieben. Einen Sommer lang sind sie glücklich, doch dann muß Martin zurück nach Europa, wo er eine Karriere bei der Polizei beginnt. Die Beziehung zerbricht, obwohl beide davon überzeugt sind die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Vom Drogendezernat hat Martin inzwischen zum OCBC, der französischen Zentralstelle zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kunstgegenständen gewechselt und ist einem Meisterdieb auf der Spur, dessen Verfolgung ihn erneut nach Kalifornien verschlägt, in die Stadt in der er mit Gabrielle so glücklich war.

Dieser Roman des französischen Autors Guillaume Musso ist schon 2009 in Frankreich erschienen. Die Übersetzung kam aber erst 2018 in den deutschen Handel. Erschienen ist das Buch im Piperverlag. Für mich war es das erste Buch, dass ich von Musso gelesen habe und es hat mich leider nicht überzeugt. Dieses Buch scheint zunächst ein ganz normaler Liebesroman zu sein, hat aber auch Elemente eines Krimis und eines Mysteryromans. Es ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Der Protagonist Martin war mir jetzt auch nicht wirklich sympathisch und ich konnte seine Handlungen auch nicht immer nachvollziehen. Auch als erwachsener Mann hat er sich oft trotzig und kindisch verhalten, fand ich.

"Lieben ist die Hoffnung, alles zu gewinnen und zugleich die Gefahr, alles zu verlieren, und manchmal auch das Risiko, weniger geliebt zu werden, als man selbst liebt." Das war der schönste Satz in diesem Buch und zugleich der Dreh und Angelpunkt der handelnden Personen des Romans.

Der Schreibstil des Autors war flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte steuert auf einen scheinbaren Höhepunkt zu,um sich dann recht kurios und mystisch aufzulösen,. Anders kann ich es nicht beschreiben, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Ich würde wahrscheinlich noch einmal einen Roman von Musso zum Vergleich lesen wollen. So richtig empfehlen kann ich dieses Buch nicht. Gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen, der Schauplatz San Fransisco, wunderschön.