Ungewöhnlicher Krimi
Was wir verschweigenNach einem Saufgelage in einem abseits gelegenen Sommerhaus wird ein Mann erstochen. Der offensichtliche Täter flüchtet in den Wald. Das Wetter ist stürmisch und regnerisch, so dass die Spurensuche fast ...
Nach einem Saufgelage in einem abseits gelegenen Sommerhaus wird ein Mann erstochen. Der offensichtliche Täter flüchtet in den Wald. Das Wetter ist stürmisch und regnerisch, so dass die Spurensuche fast aussichtslos ist.
Obwohl die volltrunkenen Zeugen nicht zu gebrauchen, scheint der Fall eindeutig zu sein, und der Geflüchtete, Antii Mielonen ist schnell gefasst. Doch als der stellvertretende Hauptkommissar Jari Paloviita den Namen des Täters erfährt, gerät er in ein Dilemma, denn es handelt sich um seinen besten Freund aus Kindheitstagen, dem er darüberhinaus sein Leben verdankt.
Der Mörder ist also von Beginn an bekannt. Die Geschichte, die uns der Autor erzählen will, ist eine andere. Er fokussiert sich auf die Charaktere, insbesondere auf die des Hauptkommissars und seinen Kinderfreund, der aus einem ganz anderen Mileu stammt, als er selber und der wahrscheinlich der beste Freund war, den er je hatte.
In Rückblenden erfahren wir nach und nach von weit zurückliegenden dramatischen Ereignissen in Jari Paloviita‘s Kindheit. Der Autor geht der Frage nach, was Freundschaft bedeutet und was man bereit ist, dafür zu tun.
Am Ende bleibt allerdings das Gefühl zurück, dass die Geschichte nicht auserzählt ist. Zwar wissen wir beim Schließen der Buchdeckel, warum Jari handelt, wie er handelt, doch andere Figuren aus der Vergangenheit verschwinden einfach, ohne das man weiß warum. Auch die Probleme der ermittelnden Kommissare Linda , die ganz offensichtlich Alkoholikerin ist und Oksi , der unter anderem einen ausgeprägten Waschzwang hat, werden nicht weiter erklärt.
Das mag aber daran liegen, dass dieser Krimi Teil 1 einer Reihe ist und der Autor die Charaktere der andren Kommissare erst in den folgenden Bänden näher beleuchten will. Der Krimi ( eher Spannungsroman) ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich und liest sich flüssig. Ich mochte ihn ganz gerne, auch wenn ich ihn nicht als Highlight bezeichnen würde.
Das Setting bindet der Autor gekonnt in seine Geschichte ein. Die Stimmung ist düster.
Man darf gespannt sein, wie es in Teil 2 weitergeht.