Dieser Roman ist eine Geschichte in einer Geschichte.
Der Gärtner der berühmten Rasenplätze von Wimbledon feiert Jubiläum. Ein halbes Jahrhundert hat er diese verantwortungsvolle Aufgabe jetzt inne, ...
Dieser Roman ist eine Geschichte in einer Geschichte.
Der Gärtner der berühmten Rasenplätze von Wimbledon feiert Jubiläum. Ein halbes Jahrhundert hat er diese verantwortungsvolle Aufgabe jetzt inne, und so erhält die junge Journalistin Cara den Auftrag, den Jubilar zu interviewen.
Sie fragt ihn, wie es dazu kam, dass er sich für diesen ungewöhnlichen Job beworben hat und der Gärtner Henry Evans antwortet mit einer Geschichte.
In der Folge erfährt der Leser von einem bewegten Leben und einer berührenden Liebesgeschichte.
Henry zieht im England der 30erJahre mit seinem Vater nach Blake Hall, einem großen, parkähnlichen Anwesen ( Ich musste immer an Downton Abbey denken), wo sein Vater eine Anstellung als Gärtner bekommen hatte. Die Tochter der Familie Blake, Rose fasziniert Henry. Sie hat sich vorgenommen einmal eine berühmte Tennisspielerin zu werden und natürlich auch in Wimbledon zu spielen. Es entwickelt sich eine geheime Romanze zwischen dem Mädchen aus der Oberschicht und dem Jungen aus einfachen Verhältnissen. Der Krieg bringt die beiden auseinander und Henry hofft durch seine neue Stelle als Gärtner von Wimbledon auf ein Wiedersehen mit Rose.
Das Buch ist ein absolutes Wohlfühlbuch, ganz zart und sehr berührend geschrieben ohne ins Kitschige abzudriften.
Stine, geboren in der Mitte der Achtzigerjahre an der Ostsee gehört zu der Generation, die zu jung sind, um die Schrecken der DDR Diktatur noch bewusst wahrgenommen zu haben. Sie wächst mit dem Wechsel ...
Stine, geboren in der Mitte der Achtzigerjahre an der Ostsee gehört zu der Generation, die zu jung sind, um die Schrecken der DDR Diktatur noch bewusst wahrgenommen zu haben. Sie wächst mit dem Wechsel der Systeme auf, in einem Elternhaus, dass die Glaubenssätze der DDR tief verinnerlicht hat.
Der Ton des Buchs ist teils sachlich, teils auch sehr emotional.
Stine forscht zu ihrer Vergangenheit und der Geschichte ihrer Familie, von der sie fast gar nichts weiß, denn das Verhältnis zum Elternhaus ist zerrüttet. Fragen zum System DDR, soweit man sich traute diese als Kind überhaupt zu stellen, wurden ignoriert und schlimmstenfalls sanktioniert. Da waren Schläge zu erwarten oder sie und ihr Bruder wurden gezwungen in das viel zu heiße Wasser der Badewanne zu steigen.
Stine will verstehen, wie ihre Mutter so hart und lieblos werden konnte und ihre Kinder mit dieser gnadenloser Strenge und Züchtigungen aller Art erzogen hat. Und warum hat ihr Vater immer zugeschaut und sie nie vor der Mutter beschützt.? Warum ist auch nach der Wende so viel Gewalt im Osten zu spüren, wie z.b der ausufernde Fremdenhass?
Die Protagonistin weiß nicht, ob Eltern und, oder Großeltern Opfer oder Täter des Systems DDR waren, weil Fragen nicht erlaubt waren und die Vergangenheit totgeschwiegen wurde. Nach der Wende schien es keine Täter mehr zu geben. Man kennt das ja. Dieses Phänomen ist nach dem 2. Weltkrieg genau so aufgetreten. Keiner war ein Nazi gewesen, keiner hatte etwas vom Holocaust gewusst.
Stine schafft es mit ihrer Recherche aufzudecken, wie das Leben ihres Großvaters verlaufen ist. Nie mehr Faschismus, das war für ihn so wichtig und dann wurde er Teil einer Diktatur.
Anne Rabe erzählt von einer berührenden Vergangenheitsaufarbeitung.
Ihre Protagonistin Stine will endlich das Schweigen brechen und ihre Identität finden. Und dann will sie in die Zukunft blicken und vielleicht gibt es sie dann, „die Möglichkeit von Glück.“
Ich selbst habe wenig Berührungspunkte mit der DDR, bin nicht dort aufgewachsen und habe keine Verwandten im Osten. Der Roman hat mich sehr betroffen gemacht. Ich finde er trägt aber auch zu mehr Verständnis bei, warum die Menschen aus dem Osten Deutschlands einfach etwas anders ticken. Ich fand das Buch großartig erzählt und kann die Nominierung für den deutschen Buchpreis 2023 sehr gut nachvollziehen.
Das Hörbuch, welches mir vorlag ist hervorragend eingesprochen von Kaja Sesterhenn und sehr empfehlenswert.
„Zwischen Welten „von Juli Zeh und Simon Urban befasst sich mit der aktuelle Streitkultur, in der andere Meinungen nur schwerlich akzeptiert werden. Vielmehr werden Andersdenkende gerne beschimpft und ...
„Zwischen Welten „von Juli Zeh und Simon Urban befasst sich mit der aktuelle Streitkultur, in der andere Meinungen nur schwerlich akzeptiert werden. Vielmehr werden Andersdenkende gerne beschimpft und diffamiert. Man wirft ihnen sofort etwas vor, wie etwa Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Fortschrittsverweigerung u.s.w.. Sehr schön ist das ja in der Politik zu beobachten, aber auch zunehmend in der Gesellschaft.
Unsere beiden Protagonist*innen kennen sich aus Studientagen, wo sie zusammen in einer WG in Münster gewohnt haben. Theresa ist irgendwann über Nacht einfach aus Stefan‘s Leben verschwunden, da ihr Vater verstorben war und ihre Mutter sich außerstande sah den eigenen Bauernhof in Brandenburg weiterzuführen. Sie hat dann entschieden selbst Bäuerin zu werden und hat es geschafft den Familienhof zum Ökobetrieb umzustrukturieren. Stefan dagegen ist nach dem Studium Journalist geworden und hat Karriere in einem renommierten Wochenblatt in Hamburg gemacht. Ihre Lebenswelten unterscheiden sich heute also sehr. Während Stefan sich von seinem Großstadtschreibtisch zu allen Themen unserer Zeit eine Meinung bildet, kämpft Theresa auf dem Land ganz konkret gegen die ganze Bürokratie, die der Landwirtschaft das Leben schwer macht. Einerseits versucht sie alles richtig zu machen, ihren Hof mit biologischer Landwirtschaft in die Zukunft zu führen, andererseits werden ihr von der Politik immer wieder Auflagen gemacht, die ihre Existenz gefährden.
Jetzt wo sie sich zufällig wiedergetroffen haben, versuchen Theresa und Stefan, die alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, tauschen ihre Kontaktdaten und beginnen einen regen Austausch per e-Mail und What’s App. Das ganze Buch ist ein „Briefroman“ allerdings mit den modernen Medien e-Mail, What‘s App und ab und an SMS. Das macht es auch zuweilen etwas anstrengend und ist sicher nichts für jedermann.
Beide Figuren waren mir nicht wirklich sympathisch. Stefan ist ein Besserwisser, der sich für total weltoffen und reflektiert hält und eigentlich jedem politischen Trend hinterherläuft. Und Theresa wirkt auch irgendwie etwas stereotyp. Sie kämpft tagtäglich in ihrem Betrieb mit den Folgen des Klimawandels, z.b den trockenen Böden oder den vielen bürokratischen Hürden, die den Landwirten das Leben wirklich schwer machen.
Auch wenn sie sich heftig streiten, auch vor Beleidigungen des anderen nicht zurückschrecken, finden sie doch immer wieder zum Gespräch zurück. Die Themen sind vielfältig und aktuell. Es geht um Rassismus, die Frauenrollen, das Gendern aber auch um den Krieg in der Ukraine, Fremdenfeindlichkeit im Osten, Corona und die AFD, um nur ein paar Themen zu nennen. Die Auswirkungen der modernen Medien auf die Gesellschaft, die Hetze im Netz und die Cancel Culture bekommt Stefan dann auch hautnah in seinem Zeitungsbetrieb zu spüren.
Auch wenn man weder Theresa noch Stefan zu 100% mag, kann man der einen oder anderen Position durchaus zustimmen. Juli Zeh und Simon Urban haben einen Gesellschaftsroman geschrieben, der sehr aktuell ist und den Finger immer genau in die Wunden des Systems stößt. Man wird nach der Lektüre schon nachdenklich, und die Lektüre gibt einem mit Sicherheit eine Menge Denkanstöße mit auf den Weg.
Claude umgarnt die unerfahrene Dominique, die sein Werben für Liebe hält. Als er ihr sogar Chanel No5 schenkt, schmilzt sie dahin und stimmt seinem Heiratsantrag zu. Sie ahnt nichts von Claude‘s inneren ...
Claude umgarnt die unerfahrene Dominique, die sein Werben für Liebe hält. Als er ihr sogar Chanel No5 schenkt, schmilzt sie dahin und stimmt seinem Heiratsantrag zu. Sie ahnt nichts von Claude‘s inneren Abgründen.
Claude möchte dringend ein Kind, doch als seine Tochter Epicène geboren ist, hasst er sie. Das Mädchen, hübsch und klug wächst heran und durchschaut den Vater schnell. Zum Glück kann Epicène sich der Liebe ihrer Mutter sicher sein.
Kurz und knapp und trotzdem sprachgewaltig erzählt die Autorin ein Familiendrama, dass sich immer mehr zuspitzt und mit einer überraschenden Wendung aufwartet.
Ich mochte das Hörbuch wirklich gerne. Allerdings fand ich das Kennenlernen von Claude und Dominique schon etwas merkwürdig.
Der trockene Schreibstil von Amelie Nothomb hat mir gut gefallen, und ich werde sicher noch zu weiteren ihrer Bücher greifen.
Luther und Nora Krank müssen damit klarkommen, dass ihre einzige Tochter Blair langsam flügge wird und an einem einjährigen Hilfsprojekt in Peru teilnehmen möchte. Sie müssen sich auch damit abfinden, ...
Luther und Nora Krank müssen damit klarkommen, dass ihre einzige Tochter Blair langsam flügge wird und an einem einjährigen Hilfsprojekt in Peru teilnehmen möchte. Sie müssen sich auch damit abfinden, an Weihnachten in diesem Jahr nur zu zweit zu sein.
Für Luther, den Buchhalter ist das die Gelegenheit Weihnachten dieses Mal am besten ganz ausfallen zu lassen. Er hat die Kosten der Vorjahre mal hochgerechnet und festgestellt, dass ihn tatsächlich eine Kreuzfahrt mit seiner Holden billiger käme, und entspannter wäre die Weihnachtszeit obendrein auch noch. Seine Frau Nora ist da zögerlicher, kann ihrem Mann aber eigentlich nur zustimmen. Weihnachten ist nicht nur teuer mit den ganzen Geschenken und Spenden, der alljährlichen Party , die immer bei ihnen stattfindet, es ist auch furchtbar stressig. Warum sollte man also nicht einfach am 25.12 mal die Koffer packen?
So schön sich der Plan auch anhört, die Nachbarschaft reagiert unentspannt. Werden Nora und Luther diesem Druck standhalten können?
Diese kleine Weihnachtsgeschichte rund um das Fest der Liebe ist erwartungsgemäß reichlich überspitzt. Irgendjemand klingelt immer bei den Kranks um einen Kalender oder einen Stollen für den guten Zweck zu verkaufen. Hier hat der Autor nicht mit Wiederholungen gespart, und weniger wäre sicher mehr gewesen.
Mich erinnerte die Geschichte an diese typischen amerikanischen Weihnachtsfilme, die man guckt, um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen, die aber nicht besonders tiefgründig sind, kein Klischee auslassen und vom Plot her recht leicht zu durchschauen sind.
Das Büchlein war recht schnell gelesen. Keine große Empfehlung, aber ich bin jetzt bereit die Weihnachtssterne rauszuholen und die erste Runde Plätzchen zu backen.