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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2016

Voller Geschmack, kaum Kohlenhydrate

Easy. Überraschend. Low Carb.
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Ich liebe Bücher, ich koche und esse gerne – da ist meine Leidenschaft für schöne, edle Kochbücher sicher keine Überraschung. Zudem interessieren mich die Diät-Trends inzwischen sehr. Nicht, weil ich jede ...

Ich liebe Bücher, ich koche und esse gerne – da ist meine Leidenschaft für schöne, edle Kochbücher sicher keine Überraschung. Zudem interessieren mich die Diät-Trends inzwischen sehr. Nicht, weil ich jede Diät ausprobiere, sondern weil es erstaunlicherweise sehr viele absolut unterschiedliche Varianten gibt. Aktuell ist Low Carb der Geheimtipp schlechthin. Auch wenn ich nichts dagegen hätte, ein paar Pfunde zu verlieren, stehe ich diesem Trend doch arg skeptisch gegenüber. Die Idee verstehe ich, aber mir fehlt einfach die Sättigungsbeilage.

Deshalb war dieses Buch gleich doppelt interessant für mich. Es beinhaltet geniale Rezepte, die man zur Not mit ein paar Sättigungsbeilagen fix umändern kann, die aber großteils auch nach original Rezept lecker und sättigend sind. Noch dazu finden sich hier tatsächlich Rezepte für Brot, Brötchen, Pizza, Spätzle, Gnocchi, Knödel und Püree. Das hat mich, sehr überrascht – positiv!

Bettina Matthaei lässt dem Leser sehr viel Freiraum, die persönlich beste Zusammenstellung auszuwählen, denn sie listet bei jedem Rezept die Nährwerte auf, sodass man individuell umstellen kann und doch im errechneten Rahmen bleiben kann.

Die Rezepte sind einfach unfassbar lecker! Ganz problemlos werden sie mit Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot zur „Vollwertkost“, aber auch eine echte Diät ist machbar mit so viel leckerer Abwechslung. Wir schieben hin und wieder einen Low-Carb-Tag ein und genießen den dann jedes Mal sehr. Mit der Zeit kommen immer mehr solcher Tage zusammen. Die Gewohnheit schleicht sich schneller ein, als man glauben mag.

Besonders schön ist, dass die Rezepte fast alle sehr einfach sind. Das tut dem Geschmack absolut keinen Abbruch! Die meisten Zutaten sind einfach zu bekommen, nur selten muss man in Spezialgeschäfte gehen oder groß suchen. Noch dazu gibt es auch eine Reihe Rezepte für unterwegs, die Lunchbox und Eilige, sowie unzählige Tipps für Kombinationen und Verwendung von „Ersatzbeilagen“. Nur Süßes findet sich nicht direkt im Buch. Hier hat die Autorin aber ein paar Ideen zusammengetragen, mit natursüßen Zutaten auch diesen Wunsch zu erfüllen. Und zur Krönung gibt es auch vegetarische Rezepte und Varianten – ein rundum durchdachtes Buch also!

Die Rezepte für die Brote sind allesamt glutenfrei. Das finde ich absolut toll und besonders erwähnenswert! Noch dazu gibt es hier eine Vielfalt, die dafür sorgt, dass es nicht so schnell langweilig wird. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Bei den Brotaufstrichen und Chutneys finde ich für meinen Geschmack etwas zu viel gewöhnungsbedürftiges, aber das ist okay für mich.

Jedes Gericht hat ein eigenes Foto bekommen. Neben der Angabe der Portionen findet sich die Zutatenliste, die Zubereitungsanleitung (nebst Angaben zur Zubereitungszeit und den Nährwertangaben) und immer auch Variationsvorschläge.

Die Schrift ist allerdings erschreckend klein gehalten. Da das Buch sehr großformatig ist und auf den Textseiten noch massig leere Fläche ist, wäre es schön gewesen, die Schrift größer zu gestalten. Und vielleicht wären zwei Lesebändchen noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

Auf alle Fälle ist dieses Buch ein Highlight in jeder Kochbuchsammlung und das auch dann, wenn man nicht diäten möchte. Ich finde es sehr gelungen und bewerte es mit vier Sternen.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Ein Stückchen Heimat in der Fremde

Miteinander kochen
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Wir leben in einer Zeit, in der noch immer Kriege herrschen. Da sie nicht im eigenen Land sind, vergessen wir gern, dass es sie gibt. Viele Menschen flüchten aus ihrer Heimat, um anderswo überleben zu ...

Wir leben in einer Zeit, in der noch immer Kriege herrschen. Da sie nicht im eigenen Land sind, vergessen wir gern, dass es sie gibt. Viele Menschen flüchten aus ihrer Heimat, um anderswo überleben zu können. Diese Menschen haben es schwer – auch bei uns und das ist traurig. Einige wenige schwarze Schafe machen es den echten Hilfesuchenden sehr schwer. Umso wichtiger ist es, diesen mit Herz und Verstand zu helfen – nicht nur finanziell mit Unterkunft und Verpflegung, sondern auch mit Zuhören und gemeinsamer Zeit.

Nici Friederichsen hat ein ganz besonderes, spezielles Kochbuch herausgegeben. Geflüchtete und Wegbegleiter kochen gemeinsam und erzählen ihre Geschichten. Die Gerichte aus den Heimatländern dieser Menschen bringen uns hoffentlich auf kulinarischem Wege näher zusammen und lassen Herzen öffnen. Meist gründet Angst vor Fremden und Fremdem einfach in der Tatsache, dass man nichts darüber weiß.

Die Rezepte sind wunderbar aufgebaut und die Zubereitung Schritt für Schritt erklärt. Es gibt reichlich Fotos – von den Speisen, den Zutaten und den Menschen. Die Texte dazu öffnen Herzen und lassen vieles anders sehen. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass dieses Buch zu mehr Verständnis füreinander beiträgt und es auch mehr freiwillige Helfer gibt.

Für Liebhaber exotischer Gerichte ist dieses Buch ein doppelter Gewinn, denn was ist besser, als ein Rezept von jemandem zu bekommen, der es tatsächlich genau so zu Hause immer wieder gekocht hat? Keine Verfälschung durch professionelle Köche, sondern echte typische Landeskost, wie sie in tausenden Haushalten genau so auf den Tisch kommt.

Natürlich sind manche Zutaten etwas exotischer und nicht in jeder Küche zu finden. Doch für mich ist das verständlich und völlig normal – manche Zutaten muss man eben speziell einkaufen und unter Umständen auch ein wenig danach suchen. Vieles davon findet sich aber beim türkischen Händler, den es in so ziemlich jeder Stadt gibt. Auch gut sortierte Lebensmittelmärkte haben diese Zutaten oft schon im Sortiment.

Der Preis von sagenhaften 4 Euro ist so winzig, dass man dieses Büchlein unbedingt im ganzen Freundeskreis verschenken sollte, zumal davon jeweils 1 Euro als Spende an den Bundesverband der Tafeln und den Bundesverband Trauerbegleitung geht. Leichter kann man nicht ein gutes Werk tun!

Veröffentlicht am 14.12.2016

Weitere bezaubernde Tierarzt-Erlebnisse

Der Doktor und das liebe Vieh (Box 3) - Mrs. Donovans Stärkungsmittel/Monty wird zum Stier
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Es ist unbeschreiblich – diese Serie macht süchtig! Frank Arnold verleiht dem Erzähler (James Alfred Wight alias James Herriot) so perfekt seine Stimme, dass man fast glauben mag, er ist es selbst. Das ...

Es ist unbeschreiblich – diese Serie macht süchtig! Frank Arnold verleiht dem Erzähler (James Alfred Wight alias James Herriot) so perfekt seine Stimme, dass man fast glauben mag, er ist es selbst. Das klingt nicht gelesen, sondern erzählt und das ergibt ein tolles Hörbucherlebnis! Auch die dritte Box mit zwei Teilen wird nicht langweilig, sondern weiß zu fesseln!

Der Tierarzt James Herriot ist inzwischen in den Yorkshire Dales richtig zu Hause, vollwertiger Partner von Siegfried Farnon und glücklich mit Helen verheiratet. Seine Frau beweist mehr als einmal große Geduld mit dem Mann mit dem großen Herzen, aber winzig kleinen Sinn für Geschäfte. Es geht um Freundschaften, die sich verändern und um Worte, die man besser nicht ausspricht – und um Glück und Zufriedenheit. Einfach super schön!

Dann sind da die außergewöhnlichsten Patienten, vor allem, wenn man bedenkt, dass es um die Zeit der späten 1930er Jahre geht. Manchmal sind die Besitzer der Tiere das größere Problem, doch der kluge Tierarzt weiß inzwischen, damit umzugehen. So fallen ihm immer wieder neue Wege ein, Tier und Mensch zu helfen. Auch mit Farnon kann er inzwischen recht gut umgehen und so kommt es auch hier immer wieder zu interessanten und humorvollen Szenen.

So trinkfest, wie die Einheimischen, ist James jedoch nicht. Das hat das eine oder andere Mal sehr interessante Folgen – und ich muss noch immer über seinen Besuch bei einer sehr strenggläubigen Familie schmunzeln. Es ist erstaunlich, wie sehr man an den Lippen von Frank Arnold (Sprecher) klebt – ist es doch kein Krimi oder Thriller, sondern „nur“ eine Erzählung aus dem Leben eines Tierarztes aus längst vergangenen Tagen. Dennoch: man ist geradezu gefesselt und gefangen.

Auch diese Box liefert spannende, lustige, romantische, dramatische, traurige und auch beschauliche Momente. James Herriot schildert die Zeit in Darrowby sehr einprägsam. Die „gute alte Zeit“, so hart sie war, ist per Hörbuch sehr romantisch gewesen. Sie wird nicht zu leicht genommen, aber Herriot/Wight spart gewisse Zeiten absichtlich deutlich aus. Das finde ich schön – man weiß, wie hart es war, aber das Hörbuch dreht sich um andere Dinge und Zeiten.

Ich hatte 274 tolle Minuten mit diesem Hörbuch und kann es von Herzen empfehlen: 5 Sterne! Box vier höre ich natürlich auch an und freue mich schon jetzt sehr darauf.

Veröffentlicht am 12.12.2016

Nicht nur ein Brotaufstrich

We love Nutella®
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Nutella ist einfach Kult – und ich kenne niemanden, der es nicht hin und wieder nascht. Nathalie Helal hat „Neue Rezepte für echte Fans“ zusammengestellt, in denen mit Nutella gearbeitet wird. Dafür wird ...

Nutella ist einfach Kult – und ich kenne niemanden, der es nicht hin und wieder nascht. Nathalie Helal hat „Neue Rezepte für echte Fans“ zusammengestellt, in denen mit Nutella gearbeitet wird. Dafür wird die Schokocreme im Wasserbad verflüssigt und dann genutzt. Ob Marmorkuchen oder Biskuitrolle, Birnentarte oder Mürbegebäck, Waffeln oder Crema Catalan – überall kann man mit einer Dosis Nutella eine feine, elegante Nougatnote zufügen und Altbekanntes neu entdecken.

Zu jedem Rezept (bis auf Macarons Saint-Émilion) gibt es ein aussagekräftiges Foto, das sehr appetitanregend ist. Es gibt immer auch eine Angabe zur Schwierigkeitsstufe und den Kostenfaktor. Auch die Angabe für die Menge, die man mit dem Rezept macht, die Zubereitungszeit/Backzeit/Kühlzeit und sogar für die Haltbarkeit sind bei jedem Rezept angegeben. Es folgt die Zutatenliste und die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Am Ende des Rezeptes findet sich auch immer noch ein zusätzlicher Tipp.

Im kleinen handlichen Format und zu einem echt günstigen Preis eignet sich das Büchlein auch prima als Mitbringsel zum Kaffeeklatsch bei der Freundin.

Mich hat das Büchlein so überzeugt, dass ich nach weiteren Nutella-Rezeptbüchern schaue, denn Nutella ist definitiv mehr als ein schokoladiger Brotaufstrich.

Liebend gerne von mir deshalb die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 10.12.2016

Fortgeschrittene und Kapp-Fans kommen hier auf ihre Kosten

Mein Brot
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Peter Kapp, Juror von „Deutschlands beste Bäcker“, hat diverse Backbücher verfasst. Dies ist mein zweites von ihm. Und auch hier stört mich die übertriebene Selbstdarstellung des Herrn Kapp. „PKAB“ interessiert ...

Peter Kapp, Juror von „Deutschlands beste Bäcker“, hat diverse Backbücher verfasst. Dies ist mein zweites von ihm. Und auch hier stört mich die übertriebene Selbstdarstellung des Herrn Kapp. „PKAB“ interessiert mich nicht wirklich. Gut, es gibt diesmal weniger Fotos von ihm selbst, aber die Rezepte … ich hab da so meine Probleme.

Klingt alles recht lecker, aber man benötigt dermaßen viele Spezialzutaten, dass man kaum ein Rezept nachbacken kann. Viele der Tipps wiederholen sich immer wieder. Klar, langes Reifen mag für die meisten Brote sinnvoll sein, aber irgendwie ist es öde, den Spruch so oft in den Rezepten zu finden. Leider bin ich auch nie in der Gegend von Edingen und komme so niemals an die 40 Jahre alte Sauerteigmutter. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass man da nicht wirklich einen Unterschied herausschmecken kann.

Die Rezepte sind bis auf vier Brote (diese dafür umso größer) immer für mehrere Brote (2, 4, 6, 8) ausgelegt. Warum? Wer möchte so viele Brote? Ich zumindest liebe die Abwechslung und backe gern jedes Mal ein anderes Brot und dann immer nur eines.

Es gibt sehr ausgefallene Brote (wie bereits erwähnt, meist mit ausgefallenen Zutaten) und auch ein paar recht bodenständige Sorten. Brote mit Sauerteig, Brote mit Hefe. Die Auswahl ist groß und bunt, aber ich denke, man muss schon echter Kapp-Fan sein, um von diesem Buch komplett vom Hocker gefegt zu werden. Mich hat leider schon die Werbung für einen gewissen Mehlhersteller ordentlich verärgert.

Die Fotos zu den Broten sind sehr schön, die Aufmachung des Buches ebenfalls. Dass Brot backen immer mit echter Arbeit verbunden ist, ist klar. Die Aufstellung hier ist in meinen Augen aber „geschönt“. Es fehlen die Angaben für die benötigte Zeit (nicht nur die Backzeit interessiert, sondern die gesamte Zeit, die man aufwenden muss, bis das Brot fertig ist), ein wenig Info über den Geschmack des jeweiligen Brotes, mögliche Ausweich-Zutaten (ja, auch „ohne Kompromisse“ habe ich gelesen, dennoch ist es ein Unding), eine Auflistung am Anfang, welche Gerätschaften und Zutaten insgesamt vorrätig sein sollten.

Alles in allem – ich erwarte von einem Brotbackbuch etwas mehr. Auch mal ein Rezept mit Erfolgsgarantie, das leicht herzustellen ist, damit man überhaupt weitermachen möchte. Mehr Interesse am Leser (statt an sich selbst). Einsteiger-Ideen. Das gibt es hier nicht. Deshalb kann ich Peter Kapp auch diesmal leider nur drei Sterne geben.