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Veröffentlicht am 23.11.2016

Da muss einfach jeder mal hin

Toiletten
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Ob nun auf der Toilette zur Unterhaltung der Gäste oder im Regal – dieses Büchlein sollte man unbedingt haben! Es ist nicht lebenswichtig, dennoch höchst amüsant und informativ. Ja, über Toiletten kann ...

Ob nun auf der Toilette zur Unterhaltung der Gäste oder im Regal – dieses Büchlein sollte man unbedingt haben! Es ist nicht lebenswichtig, dennoch höchst amüsant und informativ. Ja, über Toiletten kann man so einiges erfahren, das man nicht wusste.

Besonders schöne Toiletten, Toiletten an besonderen Plätzen – Toiletten auf der ganzen Welt! Vergessene Toiletten, versteckte Toiletten, unfassbare Toiletten – es ist unbeschreiblich, welche Vielfalt da zu finden ist.

Die Fotos sind einfach klasse und man möchte schon fast eine Toilettenreise machen. Vor allem hat man nach diesem Buch einen völlig anderen Blick auf Toiletten.

Das Buch zeigt jeweils das Bild der entsprechenden Toilette, dazu einen kleinen Globus mit Angabe, wo sie sich befindet, einen informativen Text dazu und, was ich besonders witzig finde, sogar die Koordinaten mit Längen- und Breitengrad, wo genau die Toilette zu finden ist. Ganz neue Ziele für Geocaching!

Die Idee für das Buch ist großartig, die Machart ebenfalls. Ich habe mich bei der Lektüre sehr amüsiert. Ich bin gespannt, was dem Verlag als nächstes einfällt. Das könnte eine tolle Serie werden! Von mir jedenfalls die vollen 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.11.2016

Wenn ein ganzes Dorf schweigt

Im Wald
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Im Wald bei Ruppertshain brennt ein Wohnwagen. Bodenstein und Sander ermitteln nun wegen Brandstiftung und Mord. Als dann noch eine alte, sterbenskranke Frau ermordet wird, die Bodenstein persönlich kannte, ...

Im Wald bei Ruppertshain brennt ein Wohnwagen. Bodenstein und Sander ermitteln nun wegen Brandstiftung und Mord. Als dann noch eine alte, sterbenskranke Frau ermordet wird, die Bodenstein persönlich kannte, wird er ins Jahr 1972 geführt, das Jahr, in dem sein bester Freund Artur verschwand und auch sein zahmer Fuchs Maxi. Dass nach mehr als 40 Jahren dieses und andere Geheimnisse wieder hochgeholt werden, scheint jemanden im Ort zu stören und es kommt zu immer weiteren Vorfällen, die Bodenstein an den Rand seiner Kräfte führen …

An manchen Stellen zog sich das Buch ein wenig, obwohl – oder gerade weil – sehr viel mehr als nur ein Krimi in diesen vielen Seiten steckt. Die Protagonisten haben sich weiterentwickelt in den acht Fällen und auch der private Bereich wird angesprochen. So ist dies wohl Bodensteins (vorerst?) letzter Fall und es darf gespannt darauf gewartet werden, wie sich Pia schlagen wird.

Im aktuellen Fall jedoch kommt sehr viel Persönliches aus der Kindheit von Bodenstein vor, das mir doch sehr naheging. Die Zeit der 1970er Jahre war im Vergleich zu heute deutlich anders und man kann nur staunen, was eine Dorfgemeinschaft zu verschweigen weiß. Auch wenn dies nur ein Roman ist – er ist gar nicht so weit von der Wahrheit weg. Da ist man froh, dass gewisse Dinge heute zum Glück nicht mehr so geschehen könnten. Dennoch fragt man sich, wieso jeder alles weiß und nur Bodenstein von all den Vorgängen nichts mitbekommen hatte.

Nele Neuhaus hat es geschafft, in großen Bögen Zusammenhänge herzustellen, die so nicht vom Leser geahnt werden können. Dennoch sind sie plausibel und stimmig in sich. Es fällt nicht schwer, sich die Ruppertshainer vorzustellen. Allerdings wird der Leser mit extrem vielen Personen konfrontiert, wodurch man doch leicht den Überblick verlieren kann, trotz des Personenregisters am Anfang des Buches.

Davon abgesehen liest sich der Stil von Nele Neuhaus sehr gut. Keine zu detaillierten Fachreden, kein extremer Jugendslang, kein überheblicher Erzähler – einfach ein Buch, das dem Leser das Gefühl gibt, am Rande zu stehen und alles selbst mit ansehen zu können.

Man darf gespannt sein, wie die Serie weitergeht. Von mir für „Im Wald“ vier Sterne!

Veröffentlicht am 05.11.2016

Ein Tierarzt mit großem Herzen und viel Humor

Der Doktor und das liebe Vieh (Box 1) - Ankunft in Darrowby/Tricki Woo's Party
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In meiner Kindheit habe ich die Serie um die Tierärzte Siegfried Farnon und James Herriot (eigentlich Wright) sehr gerne gesehen, wenn ich auch die Feinheiten des Humors noch gar nicht wirklich verstehen ...

In meiner Kindheit habe ich die Serie um die Tierärzte Siegfried Farnon und James Herriot (eigentlich Wright) sehr gerne gesehen, wenn ich auch die Feinheiten des Humors noch gar nicht wirklich verstehen konnte. Jetzt endlich habe ich die Hörbücher zu den Büchern, auf der die Serie beruht, für mich entdeckt – und ich habe noch viel mehr Freude daran, als an den Sendungen!

Frank Arnold ist ein begnadeter Sprecher. Nachdem ich kurz damit kämpfen musste, dass ich noch immer die Synchronstimmen Herriots (Elmar Wepper/Arnim André) im Kopf hatte, stellte ich fest, dass Arnold viel besser zu Herriot passt und noch dazu die Gefühle und Feinheiten einfach wunderbar rüberbringt. Er schafft es wie kein Zweiter, dass man auch ohne Gesichtszüge zu sehen die Mimik quasi hört.

Da ich sehr gerne beim Schwimmen Hörbücher höre, um mich nicht beim Bahnenziehen zu langweilen (ich schwimme alleine, damit mich niemand zutextet) und mich zu motivieren, noch mehr Bahnen zu ziehen, ist es wichtig, dass mich ein Hörbuch wirklich packt. Das hat es – und ich hatte mehrfach Probleme, nicht lauthals loszulachen, so bildhaft sind die Texte und so trocken und doch anschaulich bringt Arnold sie rüber.

Diese beiden Episoden gehen nahtlos ineinander über. Die erste handelt von der Ankunft des jungen Herriot, der Ende der 1930er Jahre als frischgebackener Tierarzt sein Glück kaum fassen kann, eine Anstellung gefunden zu haben. Doch schon von Anfang an bekommt er die Eigenarten der Bewohner von Darroby kennen. Herriot wundert sich, sieht aber den Charme, der diesen Menschen eigen ist, und lernt schnell, damit umzugehen. Nur Siegfried Farnon ist nicht so einfach einzuschätzen, denn er ist ein launischer Choleriker, der seine Meinung immer wieder komplett ändert und abstreitet, je eine andere Sicht gehabt zu haben. Doch Herriot, der viel Humor und Geduld besitzt, bekommt auch dies in den Griff.

In der zweiten Episode erzählt Herriot von seinen Erlebnissen mit den Tieren und der oft skurrilen Eigenarten deren Besitzer. Meist rufen sie den Tierarzt erst so spät, dass dieser nicht mehr tun als die Tiere erlösen kann. So ist es schwierig, zu beweisen, dass bei frühzeitiger Behandlung den Tieren gut hätte geholfen werden können. Und wenn dann auch noch eine exzentrische reiche Witwe ihren Schoßhund vermenschlicht und halb zu Tode füttert, ist „Onkel Herriots“ ganze Trickkunst gefragt. Herrlich auch, wie er gegen die seltsamen fast schon abergläubischen Hausmittel anzukämpfen hat – vor allem, wenn diese tatsächlich zu wirken scheinen …

Kurz – dieses Hörbuch ist kultverdächtig! Tierfreunden und Freunden des trockenen englischen Humors kommen hier voll auf ihre Kosten. Man verliert sich in den Geschichten, die alle irgendwie ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Ich hatte 234 absolut amüsante Minuten und freue mich auf das Hören der nächsten Episoden! Dafür vergebe ich liebend gerne fünf blankpolierte Sterne!

Veröffentlicht am 05.11.2016

Ein atmosphärisch sehr dichter Fantasy-Roman mit ganz besonderem Humor

Blut der Götter
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Nach dem Horizont kommt gar nichts mehr. Da sind sich in Arades alle völlig einig. Doch dann landen im Hafen drei unbekannte Schiffe ein. Die Fremden behaupten, sie kämen von einem Land hinter dem Horizont. ...

Nach dem Horizont kommt gar nichts mehr. Da sind sich in Arades alle völlig einig. Doch dann landen im Hafen drei unbekannte Schiffe ein. Die Fremden behaupten, sie kämen von einem Land hinter dem Horizont. Da sie Forderungen stellen, die an ihrer Friedfertigkeit zweifeln lassen, lässt der Fürst die Fremden verfolgen und töten. Nur wenige können fliehen. 26 Jahre später fragt sich, welche Folgen diese Tat wirklich hatte, denn die Fremden sind in Überzahl zurückgekommen und es geschehen zudem seltsame Dinge. Von beiden Fronten werden Ermittler mit der Lösung beauftragt und sie offenbaren ein Geheimnis, das besser nicht entdeckt worden wäre …

Karl-Heinz Witzko liebt lange, verschachtelte Sätze. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, liest sich das gar nicht mal so schlimm, wie sich das zunächst anhören mag. Er schafft es nämlich, einen feinen, bissigen, mitunter ironischen Hauch darin unterzubringen, der echt Laune macht.

Klar, man muss Fantasy mögen und epische Werke nicht scheuen, denn darum handelt es sich hier immerhin ja. Sehr dicht und atmosphärisch ist dieser Roman, sodass man tief darin versinken kann. Allerdings ist hier der Titel Programm und Blut bestimmt das Buch. Allzu empfindliche Leser sollten sich also gut überlegen, ob sie „Blut der Götter“ lesen möchten.

Für meinen Geschmack sind manche Dinge zu ausführlich dargestellt, auch wenn die Protagonisten dadurch wieder sehr gut aufgebaut und schön ausgefeilt sind. Immer wieder werden kleinste Details eingestreut, mit denen man zunächst gar nichts anfangen kann. Viele Seiten später spielen sie dann doch wieder eine Rolle. Das strengt – zumindest mich – ein wenig an.

Alles in allem also ein sehr spezielles Buch, das mich sehr gefordert hat. Aber ich kenne die anderen Bücher des Autors nicht, kann also schlecht vergleichen, wie er sich entwickelt hat. Doch ist dem Buch anzumerken, dass es ein „Profi“ geschrieben hat.

Das Buch mag in Ruhe, ganz ohne Ablenkungen, und möglichst ohne lange Unterbrechungen gelesen werden. Dann ist es auch vier blitzblanke Sterne wert.

Veröffentlicht am 04.11.2016

So schön ist der Schwarzwald

DuMont Bildatlas 045 Schwarzwald Süden
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Dieser Bildatlas ist eine Wucht – Bildband, Informationen, Hintergrundinformationen und Karten, alles in einem. Die Fotos sind besonders gelungen. Manche großformatig, andere etwas kleiner, aber nie winzig. ...

Dieser Bildatlas ist eine Wucht – Bildband, Informationen, Hintergrundinformationen und Karten, alles in einem. Die Fotos sind besonders gelungen. Manche großformatig, andere etwas kleiner, aber nie winzig. Man bekommt beim Lesen und Ansehen sofort Reisefieber und möchte auf der Stelle in den Schwarzwald.

Auch für Daheimbleiber ist dieser Bildatlas eine tolle Lektüre. Kann man doch über viele schwarzwaldtypische Dinge mehr erfahren, seien es die Trachten oder das bei Biertrinkern beliebte Tannenzäpfle, Hahn und Henne, die Kuckucksuhr oder die Schwarzwälder Kirschtorte – über dies und viel mehr kann man hier Interessantes lesen. Auch über Aktivitäten informiert dieser Bildatlas ausführlich.

Unterteilt ist er in Kinzigtal, Freiburg, Markgräflerland/Kaiserstuhl, Hochschwarzwald, Hotzenwald, Baar. Die Karten zeigen immer einen Überblick über die jeweilige Gegend. Es finden sich kleine Info-Boxen, aber auch ganze Artikel über besondere Themen. So kann man sich richtig beim Schmökern verlieren, immer wieder vor- und zurückblättern und dabei ständig Neues entdecken.

Mir hat das Schmökern darin sehr viel Freude bereitet und immer mal wieder hole ich den Band aus dem Bücherschrank. Erinnerungen auffrischen, Anreize holen, Wissenswertes nachschlagen – all das geht damit perfekt.

Ich bin begeistert von diesem großformatigen Buch und kann es jedem nur empfehlen. Natürlich bekommt es auch die vollen fünf Sterne von mir, denn Martin Kirchner und Cornelia Tomaschko haben spürbar viel Herzblut in die Gestaltung gesteckt und sehr sorgfältig recherchiert.