Profilbild von MissDaisy

MissDaisy

Lesejury Star
online

MissDaisy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissDaisy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2023

Liebevoll gestaltetes Buch rund um das Wahrsagen

Wahrsagen
0

Dieses Buch gibt einen guten Überblick über die unterschiedlichen Arten der Wahrsagekunst. Dabei erhält man auch eine kleine Einführung in die Wahrsagung, erfährt ein wenig über die Geschichte der Wahrsagung ...

Dieses Buch gibt einen guten Überblick über die unterschiedlichen Arten der Wahrsagekunst. Dabei erhält man auch eine kleine Einführung in die Wahrsagung, erfährt ein wenig über die Geschichte der Wahrsagung und einen Einblick in die Wahrsagelehre. Da Amulette eine große Rolle spielen, wird sogar eine Vorlage zur Verfügung gestellt, mit der man sich vier davon selbst machen kann.

Dann folgen die vier Kapitel Offenbarungen in uns; Glück aus der Natur; Wahrsagen mit Objekten; Offenbarungen des Zufalls; Die erwachende Vision beschwören. In jedem dieser Kapitel gibt es dann die entsprechenden Unterkapitel, in denen die Wahrsage-Arten vorgestellt und erklärt werden. So kann man leicht und gut die Wahrsageart finden, die man für sich am stimmigsten findet und sich dann weiterführende Literatur besorgen.

Mich hat erstaunt, wie viele mir unbekannte Arten der Wahrsagekunst es gibt. Das Buch geht weit über das Kartenlegen und Handlesen hinaus und stellt auch die Psychometrie (Wahrsagen durch den Tastsinn) und die Geomantie (die Bedeutung des Bodens) vor. Jedes Kapitel wird mehr oder weniger ausführlich behandelt, sodass man, wenn man denn möchte, auch gleich ein paar davon ausprobieren kann.

Zusätzlich ist das Buch reich bebildert, jedoch nicht mit Fotografien, sondern mit Zeichnungen. Das macht es zu einem ganz besonderen Buch, wie ich finde. Zeichnungen sind zum Thema einfach stimmiger. In vielen Tabellen finden sich zu Sternzeichen, Planeten, Wolken und vielem mehr Angaben zu Deutungen.

Mir gefallen die Vielfalt und die Sachlichkeit des Buches. Ob man an Wahrsagerei glaubt oder nicht, hier erfährt man wunderbar illustriert einige Details. Schön auch als Nachschlagewerk und auch für das Training des Gehirns (beim Auswendiglernen einiger Bedeutungen usw.). Aber auch, wenn man nicht selbst wahrsagen möchte, lohnt sich die Lektüre. Interessant und aufschlussreich ist sie allemal. Fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 18.06.2023

Nichts ist so, wie es scheint

Die Affäre Alaska Sanders
0

Sergeant Perry Gahalowood erhält eine Nachricht, die ihn an der Verurteilung des Mörders von Alaska Sanders zweifeln lässt. Er muss herausfinden, ob der Falsche seit elf Jahren im Gefängnis sitzt. Darum ...

Sergeant Perry Gahalowood erhält eine Nachricht, die ihn an der Verurteilung des Mörders von Alaska Sanders zweifeln lässt. Er muss herausfinden, ob der Falsche seit elf Jahren im Gefängnis sitzt. Darum bittet er den Schriftsteller Marcus Goldman um Hilfe, denn seit dessen Recherchen zum Fall Harry Quebert ist er mit ihm befreundet und von ihm überzeugt. Dabei kommen auch Ereignisse von 1987 zum Tragen und Abgründe tun sich auf.

Die Gegenwart im Buch ist das Jahr 2010, der Mordfall ereignete sich 1999. Dazwischen kommen immer wieder mal die Ereignisse von 1987 hoch und so wenig, wie man anfangs glaubt, so gut passen alle drei Zeitebenen zusammen. Goldman macht aus der Not eine Tugend und nutzt die Ermittlungen dazu, seine Schreibblockade zu bekämpfen.

Mich beeindruckt ungemein, wie viele Wendungen Dicker immer wieder eingebaut hat, ohne unglaubwürdig zu wirken. Da scheint alles ganz logisch zu sein und klar auf der Hand zu liegen und dann kommt ein kleiner Faktor, der alles wieder nichtig macht, der Geschichte eine völlig neue Richtung gibt und Goldman und Gahalowood vor neue Aufgaben stellt. Eine Menge Überraschungen kommen auf Goldman und Gahalowood zu und sie befinden sich, ebenso wie der Leser oder Hörer, ein ums andere Mal auf völlig falscher Fährte.

Die Figuren sind zahlreich und dennoch alles sehr gut gezeichnet. Man muss nur höllisch aufpassen, um nicht den Faden und den Überblick zu verlieren. Dazu kommen nämlich noch die drei Zeitebenen, die immer wieder wechseln. Hier ist es dann hilfreich, dass Dicker immer wieder eine Art Zusammenfassung einwebt, die die handelnden Personen aufstellen.

„Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ habe ich nicht gelesen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mir Wissen fehlt. Dicker hat so geschrieben, dass man keine Lücken hat und die Zusammenhänge versteht. Gerade deshalb finde ich es sehr gut, dass diese Figur nur marginal auftaucht.

Mich hat dieses Buch sehr angesprochen und ich denke, ich werde Joel Dicker jetzt im Auge behalten. Bisher war mir der Hype um seine Bücher immer zu groß (damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht), doch diesmal konnte nicht umhin und ich bereue es nicht! Nur selten bleibe ich so an einer Story, wie hier. Jede freie Minute habe ich weiter am Hörbuch gehört. Torben Kessler hört man einfach gerne zu. Seine Stimme ist weich und samtig, kann aber auch die weniger sanften Parts sehr gut und treffend umsetzen. Es schaffen nicht viele Autoren, mich so sehr in die Geschichte zu ziehen. Gut gemacht! Fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2023

Diese verflixten Vicomtes!

Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
0

Nein, dies ist kein waschechter Krimi und auch keine hochgeistige Literatur. Aber ich feiere das Autorenduo für die Ideen und die kleinen einzelnen Fädchen (Miss Lizzy und Hund; verliebter Karim; Fremdenlegionär ...

Nein, dies ist kein waschechter Krimi und auch keine hochgeistige Literatur. Aber ich feiere das Autorenduo für die Ideen und die kleinen einzelnen Fädchen (Miss Lizzy und Hund; verliebter Karim; Fremdenlegionär mit Gärtnerei und Plantage usw.), die so unwichtig erscheinen, am Ende aber doch ganz vorzüglich in die Geschichte passen. Jeder Hörer oder Leser wird sich wiedererkennen, denn das eine oder andere Fettnäpfen, die eine oder andere Dummheit, den einen oder anderen Fehler, die man in der Story findet, hat man auch auf der Legende stehen! Herrlich! Und wenn nicht, dann ist es doch die gewisse Schadenfreude, die man hat oder auch das Mitgefühl, die einem die Figuren ans Herz wachsen lassen.

Vom Geld aus dem letzten Coup ist nicht viel übrig, auch ist noch zu verkraften, dass die Truppe hereingelegt wurde, da setzen die Vicomtes noch einen drauf: sie wollen die Monarchie einführen und krempeln deshalb alles auf links. Nichts ist mehr, wie es war und sogar die Wassertaxis dürfen nicht mehr fahren. Das nimmt Karim die Existenzgrundlage! Auch Delphines Handyladen muss schließen, denn das passt den Vicomtes nicht in ihre Vision von Nobeltourismus. Port Grimaud soll ein Ort für die oberen Zehntausend werden – da hat unsere Rentnertruppe keinen Platz. So geht das natürlich aber gar nicht und Lipaire plant die ultimative Lösung, die den Ort befreien und die Truppe versorgen soll!

Im Grunde gibt es hier kaum Spannung, aber dafür eine ganze Menge beste Unterhaltung. Wer aber einen zweiten Kluftinger sucht, wird enttäuscht werden. Mir gefällt gerade eben, dass die Truppe zwar immer wieder in Fettnäpfchen stolpert und sie alles schön falsch angeht (und natürlich immer wieder scheitert), aber dennoch auf die Füße fällt, während Kluftinger für meinen Geschmack einfach nur faul und dauermiesgelaunt ist. Die Unverbesserlichen muss man irgendwie mögen, man kommt kaum drum herum. Jeder einzelne ist ein Original und alle zusammen einfach bombastisch. Dazu kommt hier noch ein geheimnisvoller, unbekannter Tippgeber. Schon allein das Überlegen, wer das nun sein könnte, macht Spaß. Schnell hat man einen Verdacht. Wie richtig der ist, stellt sich ganz am Ende heraus. Ich verrate nix!

Solche Bücher braucht man auch zwischendurch. Einfach mal abschalten, loslassen, Seele baumeln lassen und fünfe gerade sein lassen. Immer nur gesunde Kost ist auf Dauer anstrengend, man braucht auch mal einen Snack, ein Stück Torte oder auch ein Gläschen übern Durst. So ist diese Truppe. Dieser zweite Band hat mir noch besser gefallen als der erste. Und deshalb bekommt er von mir fünf Sterne und der Sprecher Axel Prahl noch mal fünf zusätzlich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2023

Lecker und gesund kochen mit Spaß und Liebe

Ninas easy-peasy Familienkochbuch
0


Da ich keine Daily-Soaps sehe, war mir nicht bekannt, dass Nina Bott daher bekannt ist. Mir ist sie nur als Moderatorin bekannt und da sehr sympathisch. Und ganz genau so sympathisch ist ihr Kochbuch ...


Da ich keine Daily-Soaps sehe, war mir nicht bekannt, dass Nina Bott daher bekannt ist. Mir ist sie nur als Moderatorin bekannt und da sehr sympathisch. Und ganz genau so sympathisch ist ihr Kochbuch geworden – absolut alltagstauglich, wenig bis gar keine ausgefallenen Zutaten, recht unkomplizierte Rezepte und vor allem eine Menge Liebe finden sich auf 160 Seiten. Es ist unglaublich, aber es gibt hier fast kein Rezept, das mich nicht anspricht! Die wenigen Ausreißer sind vertretbar und können mit ein paar ausgetauschten Zutaten doch wieder meinen Geschmack treffen. Super!

Nein, ich bin kein kleines Kind, allerdings schaffe ich es, beim Essen gar nicht so viel anders als Kinder zu reagieren. Wieder oder noch immer – ganz wie man es sehen mag. An Avocados werde ich wohl nie Geschmack finden und leider taucht gerade dieses Gemüse in letzter Zeit in wirklich jedem Kochbuch auf. Das ist für mich ein bisschen seltsam, da Avocados eine denkbar schlechte Ökobilanz aufweisen (ich gebe aber zu, dass es bei mir der Geschmack ist, der einfach nicht meins ist). Frau Bott predigt auf keiner Seite, in keiner Silbe, sondern nutzt einfach so oft es geht die gesünderen Varianten, wie z.B. Agavendicksaft anstatt Zucker. Und genau deshalb hat sie mich dazu gebracht, diese Alternativen auszuprobieren. Nicht alle, aber viele haben jetzt in meiner Vorratshaltung einen festen Platz. Hin und wieder verwendet sie aber auch Zutaten, die ich persönlich gern meide. Beispiel: Schmelzkäse. Hier (das Rezept der Käse-Lauch-Suppe ist ein Klassiker und ich koche es schon ewig) nutze ich persönlich lieber Frischkäse und/oder Mascarpone und Kräuter.

Nina Bott ist eindeutig mit ganzem Herzen Mutter. Dennoch habe ich nie den Eindruck, dass sie helikoptert. Im Gegenteil – sie zeigt auf, dass Kinder schon sehr früh beim Kochen mithelfen können und das ihnen Spaß macht und der Mama hilft. Auf den ersten Seiten erzählt sie quasi dem Leser, wie sie sich organisiert hat, um den Kindern Freude an Gemüse zu machen, sie ein wenig auszutricksen, sich selbst das Leben leichter zu machen und verrät dabei jede Menge nützlicher Tipps und Tricks. Die Fotos zeigen eine glückliche Familie und es fällt fast gar nicht auf, dass man von keinem der Kinder das Gesicht sieht. Nichts wirkt gestellt, alles kommt herrlich natürlich und so sympathisch rüber!

Manche Rezepte kennt man vielleicht bereits, doch liefert Nina Bott Varianten und Ideen, die sie verändern. Zudem wird es wohl sehr schwierig sein, in einem Kochbuch ausschließlich Rezepte zu bieten, die bisher noch niemand kennt. Ein paar der Rezepte sind etwas aufwendiger bzw. benötigen Vorlauf (Brot, Brötchen) und sind nicht ganz so schnell, wie angedeutet, dennoch feiere ich auch diese! Die sechs Kapitel (Frühstück ist fertig!; Hände-frei-Ofengerichte; Easy-Peasy Familienessen; Mix’n’Match: Für alle etwas dabei!; Snacks für zwischendurch; süß und gesund) begeistern rundum. An den kleinen Icons sieht man sofort, wodurch sich die Rezepte besonders hervorheben. Der Aufbau der Rezepte ist frisch und fröhlich, dabei aber dennoch ordentlich und klassisch: Titel des Rezepts, ein Satz von Nina Bott dazu, die wichtigsten Angaben zu den Zeiten, Angabe für die Portionen/Personen, Zutatenliste, ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, „Pimpen, toppen, variieren“-Tipps und einem ganzseitigen und enorm appetitanregendem Foto. Nahezu süchtig machen Nina Botts diverse Puffer. Unfassbar gut!

Auch ohne (kleine) Kinder ist dieses Kochbuch ein Volltreffer. Tolle Gerichte mit und ohne Fleisch, die Auge und Gaumen erfreuen. Nicht übertrieben exotisch, kein bisschen langweilig, wandlungsfähig und mit so viel Lebensfreude verbunden, schmeckt jeder, dass die Rezepte mit Liebe entwickelt wurden und diese Liebe durch den Magen gehen soll und wird. Ich bin total begeistert. Ohne Frage fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.06.2023

Verstörend, aber nicht gut

Erinnere dich!
0

Arno Seitz bekommt über ein Wegwerfhandy seltsame Nachrichten und Anrufe, die ihn auffordern, sich zu erinnern. Es geht um eine Wanderung von vor zwanzig Jahren, bei der seine große Liebe Maja spurlos ...

Arno Seitz bekommt über ein Wegwerfhandy seltsame Nachrichten und Anrufe, die ihn auffordern, sich zu erinnern. Es geht um eine Wanderung von vor zwanzig Jahren, bei der seine große Liebe Maja spurlos verschwunden ist. Bis heute ist nicht geklärt, was damals geschah. Arno traut sich selbst nicht mehr und diverse Ereignisse, nicht zuletzt das Abiturtreffen und die dort auftauchende Anja, Majas kleine Schwester, lösen erschreckende Erinnerungen aus.

Der Aussage „Extrem spannend und verstörend gut!“ von Arno Strobel kann ich definitiv nicht zustimmen. Ich sollte mir wohl so langsam angewöhnen, Bücher zu meiden, die von Autoren-Kollegen so sehr gelobt werden. Meist bin ich dann nämlich enttäuscht. So auch hier.

Das Buch versucht ein Thriller zu sein. Es ist in der Tat beklemmend, aber einen Thrill habe ich nicht empfunden. Sehr oft dafür aber Ungeduld und auch Langeweile. Max Reiters Schreibstil liest sich zwar gefällig, aber alles bleibt recht flach, blass und farblos. Die Figuren sind mir zu klischeehaft geraten und sehr oft ziemlich durchschaubar.

Die eigentliche Aussage, dass Erinnerungen nicht das sind, für was wir sie halten, ist schon echt gut und sollte auch öfter zum Thema werden, aber dann besser ausgearbeitet und vor allem weniger pathetisch. Alles zieht sich wie Kaugummi und das ohnehin schon nicht sehr dicke Buch hätte problemlos um die Hälfte gekürzt werden können, ohne Inhalt zu verlieren. Das ist enorm schade. Aber es erklärt, warum ich so ewig lange fürs Lesen gebraucht habe.

Hat mich das Ende mit dem Buch versöhnt? Leider nein. Gerade da lag die größte Schwäche des Buches überhaupt. Ich hatte das Gefühl, der Autor hatte selbst genug davon und wollte es einfach nur beenden. Vielleicht ging es ihm wie mir – zu viele Wiederholungen, keine echte Spannung, ein ewiges Auf-der-Stelle-Treten, kein Vorankommen und Figuren ohne Tiefgang.

Schade. Der Plot klang echt vielversprechend, aber das Buch konnte mich absolut nicht für sich gewinnen. Mehr als zwei Sterne kann ich daher nicht geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere