Profilbild von MissDaisy

MissDaisy

Lesejury Star
offline

MissDaisy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissDaisy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2023

Raus aus dem Allgäu, hin zur Côte d’Azur

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
0

Guillaume Lipair, der eigentlich Wilhelm Liebherr heißt und kein Franzose, sondern Deutscher ist, mag gut leben, aber möglichst wenig dafür tun. Kein Wunder also, dass er sich mit kleinen Gaunereien etwas ...

Guillaume Lipair, der eigentlich Wilhelm Liebherr heißt und kein Franzose, sondern Deutscher ist, mag gut leben, aber möglichst wenig dafür tun. Kein Wunder also, dass er sich mit kleinen Gaunereien etwas dazuverdient. So nutzt er seinen Job, auf die Häuser der Reichen zu achten, für „Zwischenvermietungen“. Bei einer Aufräumaktion nach einer solchen findet Lipair eine Leiche. Die muss schnell weg, bevor die Eigentümer kommen! Wer hätte aber gedacht, dass genau dieser Tote der Schlüssel zu Reichtum ist? Es stellt sich nämlich heraus, dass es ein Geheimnis um einen Familienschatz gibt. Findet Lipair den Schatz, ist er alle Sorgen los. Doch ganz so einfach gestaltet sich das nicht, denn eine ganze Reihe Glücksritter schließt sich ihm an und die Adelsfamilie kommt der Truppe leider auch noch auf die Schliche …

Die Story ist anfangs ein bisschen zäh, dennoch entwickelt sie einen gewissen Charme. Die Unverbesserlichen muss man einfach mögen, so schräg, wie sie alle sind. Ein wenig erinnert mich das Ganze an eine Persiflage von „The Expendables“, gemischt mit den Louis-de-Funes-Filmen. Hat was! Nicht die große Literatur, aber wunderbare Unterhaltung.

Die Charaktere sind komplett überzogen, aber irgendwie finde ich das total stimmig, passend und sehr gut lesbar. Sich darüber beschweren, dass das kein Klufti ist, halte ich für vollkommen unsinnig – es will ja auch gar kein Klufti sein, sondern der Auftakt einer neuen Serie. Und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich das super erfrischend finde und auch, wenn der erste Band mich noch nicht überzeugt, freue ich mich auf die Fortsetzung.

Mit ein paar Kürzungen hätte das Buch vermutlich gewonnen. Ich halte dem Autorenduo aber zugute, dass die Grundlage für eine Reihe ganz gut gemacht wurde. Man lernt alle Figuren gut genug kennen, um mehr von ihnen lesen zu wollen und Lust auf die Reihe zu bekommen. Die vielen Fettnäpfchen und Peinlichkeiten, die Dummheiten und Fallstricke – sie sprechen ein bisschen die Schadenfreude an, aber gleichzeitig gönnt man allen auch, ihren Coup zu landen. Man fiebert mit, ob es wohl klappt, trotz der Stümperhaftigkeiten, und wäre ganz gern ein Teil des Teams oder wenigstens Mäuschen, um heimlich mittendrin sein zu können.

Cosy Crime mal anders – aber gar nicht mal so schlecht! Ich gebe vier Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2023

Kochbuch für Avocado-Fans

Low Carb
0

Es gibt unzählige Ernährungs-Formen und Diäten. Für sich selbst die richtige zu finden, ist da nicht einfach. Mich interessiert das Thema Ernährung prinzipiell und auch, wie welche Diät funktioniert und ...

Es gibt unzählige Ernährungs-Formen und Diäten. Für sich selbst die richtige zu finden, ist da nicht einfach. Mich interessiert das Thema Ernährung prinzipiell und auch, wie welche Diät funktioniert und aufgebaut ist. Meine Erfahrungen mit Low Carb waren bisher so gut wie gar nicht vorhanden und mit diesem Buch habe ich mich zum ersten Mal ernsthaft mit dieser Ernährungsform beschäftigt. Mein theoretischer Verdacht, dass mir hier etwas fehlen wird, schon allein, um satt zu werden, wurde insgesamt leider tatsächlich bestätigt. Um wirklich satt zu werden – und zu bleiben – muss ich mehr als eine Portion davon zu mir nehmen und das ist dann am Ende auch nicht mehr für eine Gewichtsreduktion geeignet, aber auch nicht unbedingt gesund. Das ist aber natürlich mein persönliches Problem und muss nicht für andere zutreffen.

Der theoretische Teil ist recht kurz gehalten. Das finde ich sehr schade, da hätte ich mir doch mehr Informationen – gerade für Einsteiger – gewünscht. Die Tabelle mit den Lebensmitteln mit geringer oder mäßiger Kohlenhydratdichte gefällt mir sehr gut. So kann man selbst Rezepte kreieren und dabei die Kohlenhydrate im Auge behalten.

Die Rezepte sind in die Kapitel Frühstück und Aufstriche; Brote; Kleinigkeiten; Suppen und Salate; Hauptgerichte. Hier fehlt mir dann tatsächlich ein Kapitel mit Desserts und/oder Gebäck. Dass ich Smoothies nach wie vor nicht mag, ist nicht die Schuld der Autorin. Müsli und Co sind ebenfalls nicht so wirklich häufig bei mir willkommen und auch das ist mein persönliches Problem. Dass ich Schweinefleisch (und auch Schweineschmalz) und rohes Fleisch nicht zu mir nehme, schränkt dann noch mehr ein und ist auch mein eigenes Ding. Leider schmecken mir die Brote nicht wirklich (da war ich schon vorgewarnt durch diverse gekaufte LC-Brote und Brötchen). So kann ich diese auch nicht als Sättigungsbeilage zu den Gerichten essen. Das ist enorm schade und macht es sehr schwierig.

Die einzelnen Rezepte in diesem Buch sind für meinen Geschmack zudem sehr avocado- und kokoslastig. Ersteres mag ich überhaupt nicht, letzteres lehnt mein Mann komplett ab. So fallen die meisten Rezepte also gleich mal weg, denn auch wenn man den Kokosanteil manchmal einfach weglassen könnte, ist die Avocado schlecht zu ersetzen (und bei den Rezepten meist genau das, was sättigen soll).

Wirklich lecker sind dennoch ein paar der Rezepte, besonders das Rührei mit Karotte, Curry und Frühlingszwiebeln mag ich sehr, einige der Omeletts, den pikanten Eiersalat, ein paar der Salate und Suppen, das Putengeschnetzelte mit Pilzen (bei mir: nur Champignons), das Lauchgemüse mit Lachs und der Blumenkohl mit Parmesan-Mandel-Kruste. Allerdings, wie eingangs erwähnt, komme ich nicht mit der Menge hin, wenn keine Sättigungsbeilage (je nach Gericht eben Reis oder Kartoffeln, auch mal Nudeln) dabei sind. Und mir ist klar, genau die sind Kohlenhydratbomben.

Wer konsequenter als ich ist, für den ist diese Art der Ernährung sicher toll. Ich könnte eher auf den Belag denn aufs Brot verzichten. Ich liebe Geflügel, aber nicht ohne Reis oder Kartoffeln oder Nudeln. Dafür kann ich mit Avocado einfach nichts anfangen. Ich mag weder den Geschmack noch die Konsistenz und die Öko-Bilanz macht das nicht besser, sondern schlimmer. Trotzdem finde ich einige der Rezepte wert, sie immer mal wieder nachzukochen, nur eben nicht ohne Beilage und somit losgelöst vom LC-Prinzip.

Das größte Problem habe ich aber mit den angegebenen Zeiten. Selbst wenn ich alle Zutaten schön parat lege, auch das Geschirr und alle benötigten Utensilien, schaffe ich es nicht in der angegebenen Zeit von maximal fünfzehn Minuten!

So ist das alles insgesamt für mich recht schwierig zu bewerten. Es treffen wohl einfach Feuer und Wasser aufeinander und das geht eben nicht gut. Mein Kopf möchte zwei Sterne geben, aber mein Herz sagt, dass ich eben kein LC-Typ bin und mit zusätzlichen Beilagen doch ein paar nette Rezepte gefunden habe, deshalb gebe ich drei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 30.01.2023

Bunte Mischung aus Hefe-, Sauerteig- und süßen Broten aus dem Gusstopf

Brot aus dem Gusstopf
0

Wer liebt es nicht, den Geschmack und den Geruch eines frischen Brotes? Und selbst gebacken ist der Genuss noch größer, denn nichts macht mehr Freude, als den Brotteig zu machen, ihn gehen zu sehen und ...

Wer liebt es nicht, den Geschmack und den Geruch eines frischen Brotes? Und selbst gebacken ist der Genuss noch größer, denn nichts macht mehr Freude, als den Brotteig zu machen, ihn gehen zu sehen und im Ofen zum knusprigen Brot backen zu sehen. Anfangs hat man enorm Angst davor, aber dann wird es regelrecht zur Sucht! Und ja, es gibt so viele so leckere Brote, dass man niemals alle probieren kann – aber versuchen kann man es!

Meine Schwäche ist der Sauerteig. Da muss ich mogeln und entweder Trockensauerteig nehmen oder frischen Sauerteig kaufen. Mal sehen, ob ich das irgendwann auch noch selbst schaffe! Das Rezept und die Anleitung sind in diesem Buch gut und verständlich erklärt. Der theoretische Teil des Buches mag für einige überflüssig sein, ich persönlich finde es auch als jemand, der schon sehr viele Brote gebacken hat, doch sehr interessant, sinnvoll und wichtig, dass die Grundlagen, Utensilien und Techniken beschrieben werden. Das Backen im Topf ist eine Technik, die sich sowohl für Anfänger, als auch für „Profis“ eignet. Ich habe damit angefangen und komme immer wieder darauf zurück!

Es gibt 15 Rezepte für Hefe(teig)brote und 27 Rezepte mit Sauerteig. Bis auf das Dreikönigsbrot hat jedes Brot auch ein schönes Foto. Ich lasse mich gern durch Bilder inspirieren und mir Appetit machen, deshalb bevorzuge ich bebilderte Rezepte immer. Die Zeitangaben finden sich übersichtlich in einem Kasten, darüber ist vermerkt, welchen Topf man benötigt. Unter der Zutatenliste findet sich ggf. noch eine Aufzählung, welche weiteren Zutaten bzw. Utensilien für das Rezept benötigt werden. Bei den Zutaten finden sich auch ein paar weniger gebräuchliche. Hier muss man gut überlegen, was man wann backen möchte, um diese Zutaten rechtzeitig zu besorgen, z.B. Ruchmehl, Emmermehl, Hartweizenmehl, Kamut-Vollkornmehl, Buchweizen. Mir hätte es sehr gefallen, wenn es am Ende ein Kapitel für die Zutaten geben würde, mit allen Mehlarten (mitsamt der Typen-Nummer) und den sonstigen Zutaten, die im Buch verwendet werden.

Insgesamt ein schönes Brotbackbuch für Anfänger und Fortgeschrittene, aber mit kleinen Abzügen in der B-Note. Deshalb gebe ich vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.01.2023

Jedes Rezept ein echter Touchdown!

OPTImal Grillen – American Superstars
0

Mein Mann hat inzwischen fast mehr Spaß am Football als am Fußball und ich kann das total verstehen. Die Stimmung ist einfach besser – und das Essen auch! Ich liebe Kochbücher und koche gern und beide ...

Mein Mann hat inzwischen fast mehr Spaß am Football als am Fußball und ich kann das total verstehen. Die Stimmung ist einfach besser – und das Essen auch! Ich liebe Kochbücher und koche gern und beide essen wir sehr gern lecker! Ganz klar, dass ich mich direkt auf dieses Rezeptbuch gestürzt habe und: es ist ein Touchdown!

Für jedes Team der beiden Conferences und ihrer jeweils vier Divisionen gibt es jeweils ein Rezept und damit sind es insgesamt 32 Rezepte. Da findet sich für jeden das Passende! Ganz im amerikanischen Stil und auf dem Grill zubereitet kommt hier nicht nur beim Football Stimmung auf. Ausgelegt sind die Rezepte speziell für den Opti-Grill von Tefal, doch gelingen sie auch auf anderen Kontaktgrills.

Sehr ansprechend finde ich, dass es zu jedem Team-Gericht auch ein Feld mit den wichtigsten Team-Informationen gibt. Aufwand und Schwierigkeit werden nicht explizit ausgewiesen, sind aber auch immer in einem machbaren Rahmen, zumeist sogar als „einfach“ zu klassifizieren. Die Zutaten sind nicht zu exotisch und teilweise hat man sie sogar vorrätig. Ansonsten sind sie in jedem gut sortierten Supermarkt schnell besorgt. Das Buch beweist: Was super lecker ist, muss noch lange nicht super kompliziert sein!

Der Aufbau ist ganz klassisch – eine Liste der Zutaten, die Schritt-für-Schritt-Anleitung, hin und wieder einen extra Tipp und vor allem: immer ein Foto! Ich liebe es, mich von den zubereiteten Gerichten (also den Fotos davon) anregen zu lassen. Ohne Foto interessiert mich ein Rezept ganz selten!

Mir gefällt die Idee, mir gefällt die Umsetzung, mir gefallen die Rezepte. Das Buch ist also ideal für meine Kochbuchsammlung – aber es ist auch ein tolles Geschenk für alle OPTIgriller und Footballfans! Fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 23.01.2023

Das schnabuliert man nicht nur im Ruhrpott gerne!

Markus Krebs empfiehlt: Die leckersten Ruhrpott-Tapas
0

Was soll man über dieses Buch sagen? Es ist beim Titel eigentlich schon alles klar! Udo Thies und Markus Krebs haben hier eine Rezeptsammlung vorgelegt, die zum Ruhrpott passt, Laune macht, typische Gerichte ...

Was soll man über dieses Buch sagen? Es ist beim Titel eigentlich schon alles klar! Udo Thies und Markus Krebs haben hier eine Rezeptsammlung vorgelegt, die zum Ruhrpott passt, Laune macht, typische Gerichte zu kleinem Fingerfood macht und viel Humor enthält.

Bekannte Gerichte werden so verändert, dass sie zu Tapas werden und nicht nur in der Kneipe schmecken, sondern auch beim TV-Abend oder beim Spieleabend oder oder oder. Mehr oder weniger Fingerfood, auch mal eine ganze Mahlzeit, eben was für den Bauch. Voran steht immer ein kleiner Text mit viel Humor. Ansonsten ist der Aufbau typisch für Kochbücher – eine Zutatenliste und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Die Zubereitung schafft man auch dann, wenn man noch nicht so wirklich geübt im Kochen ist. Aus „Himmel und Erde“ werden hier kleine „Fördertürme“ auf Löffeln. Kann man machen, muss man aber nicht. Auch auf dem Teller ist das lecker! Überhaupt hat man hier viel Freiraum für persönliche Varianten und das mag ich immer sehr. Die kleinen Spielereien mit Gläsern und Löffeln und ähnlichen Augenschmeichlern sind für Gäste super und müssen hin und wieder schon mal sein.

Auf die Angabe von Kalorien und Nährwerten wurde verzichtet. Das kann ich verstehen – wer denkt in der Kneipe denn an sowas? Die Unterteilung des Buches ist logisch aufgebaut. Es finden sich Rezepte zu den Themen Klassiker; Fisch muss schwimmen; Frikadellen; Eierspeisen; Schrebergarten und Nachtisch. Ein eigenes Kapitel gibt es auch noch für „Begleitende Getränke“.

Die Fotos zu den einzelnen Kapiteln zeigen typische Ruhrpott-Szenen und mir als großer Fan dieser Region gefällt das natürlich sehr. Zu den Gerichten gibt es auch immer ein Foto (mir ist das wichtig – ich möchte vor der Arbeit sehen, was am Ende herauskommen soll). Diese sind herrlich authentisch und man fühlt sich tatsächlich, wie in der Kneipe an der Theke!

Ob für Ruhrpott-Fans, für Ruhrpott-Bewohner, Comedy-Fans oder eben alle, die gerne kochen und Gäste verwöhnen – dieses Buch gehört in jede Kochbuchsammlung, denn es ist einzigartig! Ich gebe die vollen fünf Sterne und sage „Guten Appetit“!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil