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Veröffentlicht am 22.01.2023

Für mich das beste Buch der Renate Bergmann!

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
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Die fiktive Autorin/Figur Renate Bergmann hat eine riesige Fangemeinde. Dass sie nun ein Kochbuch präsentiert, ist nur konsequent und in meinen Augen eine tolle Idee. Ich selbst mag die Figur und ihre ...

Die fiktive Autorin/Figur Renate Bergmann hat eine riesige Fangemeinde. Dass sie nun ein Kochbuch präsentiert, ist nur konsequent und in meinen Augen eine tolle Idee. Ich selbst mag die Figur und ihre Bücher nicht ganz so sehr, aber ich liebe Kochbücher und vor allem welche mit Thema, Geschichte oder sonstigen besonderen Hintergründen. Umso neugieriger war ich auf dieses Buch!

Die Kapitel Schnell und fein; Aus Oma Strelemanns Suppentopf; Süße Hauptgerichte; Das gibt es am Sonntag; Ohne Beilagen geht es nicht; Wenn Kirsten kommt; Man muss die Feste feiern, wie sie fallen; Für Süßes haben wir einen Extramagen und Aber bitte mit Sahne decken so ziemlich das ganze Repertoire der Generation unserer Mütter bzw. Großmütter ab. Dabei sind die Rezepte nicht wirklich altbacken, aber doch schon traditionell. Dennoch finden sich auch Zutaten und Speisen, die man der guten Renate gar nicht zugetraut hätte. Nur Vorspeisen finden sich keine. Schade, aber nicht ganz so schlimm.

Gleich Renates Vorwort bringt es auf den Punkt – man wird nach einem Rezept gefragt und steht da und guckt groß, weil man genau die Gerichte, die anderen bei einem so gut schmecken, ganz ohne Rezept kocht und es nichts schriftlich festgehalten gibt. Das ist so schade, denn so gehen viele Rezepte über Generationen doch irgendwann verloren. Umso wichtiger ist es, wenn die eine oder andere Oma, und wenn es eine fiktive ist, solche Rezepte festhält. Das ist dann nicht exakt das von der eigenen Oma, aber meist doch nahe dran.

Die Rezepte sind klassisch aufgebaut und auf den Punkt gebracht, also ohne überflüssige Worte, aber gut erklärt. Zu jedem Gericht gibt es eine kleine Geschichte und fast immer auch einen Tipp. Letzterer hat nicht zwingend mit dem Rezept zu tun, gern auch mal ist es ein Ratschlag fürs Leben. Renate Bergmann eben, wie sie leibt und lebt.

Mir gefällt das Buch richtig gut. Das hätte ich so gar nicht erwartet. Die Rezepte aus der guten alten Zeit werden meiner Meinung nach gerade wieder total modern. So wie es bei den Namen ist – da kommen auch die Klassiker gerade wieder. Bodenständig, aber enorm lecker und dabei auch mit guten Zutaten noch gesund, so koche ich gern. Und Renate Bergmann hat mich daran erinnert, dass die Gerichte aus meiner Kindheit weder langweilig, noch zu aufwendig waren. Da braucht man weder Dosen noch überteuerte Kochpakete. Kochen macht Spaß, ein wenig Arbeit, aber auch Appetit. Trotz fehlender Vorspeisen gebe ich deshalb fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Die Lebens-Geschichte einer außergewöhnlichen Frau in Bildern und Texten

Queen Elizabeth II.
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Für viele, auch ältere als mich, war die Queen „schon immer die Königin von England, schon immer da“. Das ging emotional schon weit über das Übliche hinaus und mir brach das Herz, als sie für immer eingeschlafen ...

Für viele, auch ältere als mich, war die Queen „schon immer die Königin von England, schon immer da“. Das ging emotional schon weit über das Übliche hinaus und mir brach das Herz, als sie für immer eingeschlafen ist. Es war für mich, als bliebe die Zeit stehen, als könne das doch gar nicht sein, als würde jetzt die Welt implodieren. Noch immer fühlt es sich an, als stimme etwas nicht, als fehle etwas. Und das ist eben die Queen.

Dieses Buch zeigt wunderbare Bilder/Fotos aus dem Leben dieser außergewöhnlichen Frau, die im Laufe der Jahre in der TIMES waren. Dazu bekommt man eine Menge interessanter Informationen, angefangen von ihrer Geburt über die Kindheit bis zur Krönung und natürlich ihrer Zeit als Königin. Die Texte sind zum Teil Originalartikel aus der TIMES, aber auch eine ganze Reihe Historiker und Journalisten kommen zu Wort. Dass die Texte nicht sehr lang sind, macht sie besonders gut lesbar und überstrapaziert auch die ganz Eiligen nicht zu sehr.

Durch die Texte und die große Anzahl an wunderbaren Fotos entsteht ein traumhaft schönes Buch, das zugleich den Wandel der Zeit und das Leben einer wunderbaren Lady dokumentiert. Ich blättere sehr gern darin, immer wieder. Das Buch liegt griffbereit und zieht mich häufig an. Mal interessiert mich dieser Text, mal jener. Man muss nicht chronologisch lesen (kann das natürlich aber problemlos). Die neun Kapitel (Geboren, um zu dienen; Eine verliebte Prinzessin; Ich gelobe dir, mein Land; Staatsoberhaupt; Die Königin und das Land; Herrschende Leidenschaften; Eine Familienangelegenheit; Ein neues Elizabethanisches Zeitalter; Das Ende einer Herrschaft) teilen das Buch sehr gut in Interessen-/Themengebiete ein.

Mir gefällt dieses wunderschön gemachte „Gesamtbild“ der Jahrhundertkönigin unbeschreiblich gut. Besonders die vielen Fotos aus ihrem privaten Bereich machen sie schon fast zu einem Familienmitglied, das man so gerne bei sich hätte, auf ein Tässchen Tee oder einen kleinen Gin. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Für Heimwerker mit Katzen im Haushalt ein wahres Paradies

Mit Katzen wohnen
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Jackson Galaxy sieht man auch dann, wenn man noch nie etwas von ihm gehört hat, seine Tierliebe sofort an. Doch er hat nicht nur ein großes Herz, sondern auch tolle und groß(artig)e Ideen, wie man Stubentigern ...

Jackson Galaxy sieht man auch dann, wenn man noch nie etwas von ihm gehört hat, seine Tierliebe sofort an. Doch er hat nicht nur ein großes Herz, sondern auch tolle und groß(artig)e Ideen, wie man Stubentigern das Leben im Haus (oder auch in einer Wohnung) artgerecht und ansprechend gestalten kann. Zusammen mit Kate Benjamin stellt er hier eine ganze Reihe Projekte, die man selbst nacharbeiten kann, vor. Zunächst aber erklärt er auf charmante und unterhaltsame Art aber, worum es ihm genau geht. Das finde ich wichtig und hier auch sehr gelungen.

Jedes Projekt wird ausführlich erklärt und beschrieben. Man erfährt auch, wer die Idee hatte, wer die glückliche Katze ist, die das Werk bewohnt/besitzt, wer es gemacht hat und wer es fotografierte. Die Fotos sind teilweise ein bisschen klein, finde ich, dafür gibt es aber reichlich davon. Mit Listen, Zeichnungen, Fotos und Erklärungen wird alles so gut dargestellt, dass man sofort losziehen, Material besorgen und Katzenmöbel bauen will! Dabei muss man nicht (immer) tief in die Tasche greifen! Es gibt zahlreiche Projekte, die man mit Materialien, die man kostengünstig oder gar kostenlos auftreiben kann, realisieren kann.

Die „Katzifizierung“ schließt auch ein, die Katzen von Stellen, die gefährlich sind, abzuhalten. Dabei bekommen sie aber Alternativen, die ihnen ganz sicher viel mehr gefallen. Es ist an alles gedacht – es geht nicht nur um Kratzmöbel, sondern auch Schlaf-, Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten. Da Jackson Galaxy Katzenbesitzer dazu aufgerufen hat, ihre Projekte zu zeigen, finden sich ausschließlich wirklich realisierbare Vorschläge in diesem wunderbaren Buch.

Wer Katzen liebt, einen Heimwerker im Haus hat oder selbst gern heimwerkelt, und wer keine Erlaubnis vom Vermieter einholen muss, der wird hier glänzende Augen bekommen und mindestens eins der Projekte so oder ganz ähnlich nachbauen. Klasse! Das ist mir fünf Sterne wert!

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Gemächlicher Reihenauftakt

Die Dreitagemordgesellschaft
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Phyllida Bright ist die Haushälterin von Agatha Christie und liebt deren Romane. Besonders Hercule Poirot hat es ihr angetan. Da die örtliche Polizei ein bisschen einfach gestrickt ist, entschließt sich ...

Phyllida Bright ist die Haushälterin von Agatha Christie und liebt deren Romane. Besonders Hercule Poirot hat es ihr angetan. Da die örtliche Polizei ein bisschen einfach gestrickt ist, entschließt sich Phyllida, selbst die Ermittlungen in die Hand zu nehmen, als ausgerechnet am Morgen des ersten Tages einer geplanten dreitägigen Feierlichkeit im Hause Mallowan einer der Gäste tot in der Bibliothek gefunden wird.

Möglicher Weise bin ich inzwischen schon dem „alten Eisen“ zuzurechnen, denn mich erinnert die Dreitagemordgesellschaft stark an die Folgen der TV-Serie „Das Haus am Eaton-Place“, die in meiner Kindheit lief. Ich erinnere mich nicht wirklich an die Inhalte der Folgen, die für mein damaliges Alter wohl auch nicht unbedingt passend waren, aber an die Charaktere. Und beim Personal von Agatha und Max Mallowan habe ich diese absolut im Kopfkino agieren.

Phyllida ist eine zauberhafte Figur und so modern, dass sie aus ihrer Zeit gefallen zu sein scheint. Sie pfeift auf die Konventionen der damaligen Zeit, ist aber weder frech noch zickig, sondern einfach nur enorm selbstbewusst und trotz allem sehr höflich und auf Etikette bedacht. Auch die anderen Figuren im Buch wirken zwar ein wenig stereotyp, aber dennoch authentisch. Sie haben alle eine süße oder witzige Charaktereigenschaft, die ihnen ein Alleinstellungsmerkmal verschafft, sodass man sie quasi sofort erkennt und einordnen kann.

Der Fall selbst ist herrlich verworren und verzwickt. Die nach und nach auftauchenden Indizien lassen den Leser immer neue Theorien aufstellen und sich irren und neue Spuren suchen. Doch Phyllida bleibt am Ball und ist den Profis im Bereich Ermittlungen immer um mehr als nur eine Nasenlänge voraus.

Die Idee, die Haushälterin von Agatha Christie Kriminalfälle lösen zu lassen, ist natürlich einfach nur zauberhaft und naheliegend. Hier zu erwarten, dass man quasi eine Nachfolgerin der beliebten Krimi-Autorin hat und diese in deren Stil weiterschreibt, ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. Ich sehe dies eher als zeitversetztes Spin-Off und dieses auf eine wirklich entzückende Art. Allerdings ist hier zu viel Cozy und zu wenig Spannung für meinen Geschmack eingeflossen. Der feine eingewebte Humor ist herrlich, aber nicht mengenmäßig genug vorhanden, um die Längen auszugleichen.

Möglich, dass dieser erste Band einer geplanten Serie noch ein bisschen in den Kinderschuhen steckt, dennoch bin ich nicht so sehr angetan, um mehr als drei Sterne zu geben. Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich Phyllida gern weiter begleiten werde und sie auf alle Fälle noch eine Chance bei mir hat. Die eine oder andere Entwicklung meine ich bereits zu erahnen, aber ich lasse mich gerne überraschen.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Ein Ausflug ins Reich der Fantasy – auch das kann King!

Fairy Tale
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Charlie Read ist siebzehn und ein begabter Sportler. Seine Kindheit verlief nicht immer so, wie man sich das wünscht, aber er wuchs an seinen Herausforderungen und hat sich zu einem hilfsbereiten jungen ...

Charlie Read ist siebzehn und ein begabter Sportler. Seine Kindheit verlief nicht immer so, wie man sich das wünscht, aber er wuchs an seinen Herausforderungen und hat sich zu einem hilfsbereiten jungen Mann entwickelt. Da war es keine Frage, dass er dem alten Howard Bowditch helfen würde, als er durch das Winseln und Bellen dessen Hundes Radar darauf aufmerksam wurde, dass der Mann von der Leiter gefallen war und sich schwer verletzt hat. Die beiden (oder eher: drei) werden Freunde und Mr. Bowditch verrät Charlie ein unfassbares Geheimnis. Dieser kann es nicht glauben, wird aber nach und nach eines besseren belehrt. Also macht er sich auf den Weg und hofft, dass sein Ausflug nicht so lange dauern wird.

Ich liebe die Bücher von Stephen King, auch wenn ich oft das Ende nicht mag. Hier habe ich die Seiten geradezu verschlungen, bis es zu sehr ins Genre Fantasy ging. Die Story beginnt in unserer Welt, mit ein paar kleinen mystischen oder märchenhaften Tüpferchen. Mit der Zeit wird der Einschlag des Märchens und damit der Fantasy immer stärker. Bei einem Buch mit dem Titel „Fairy Tale“ auch kein Wunder. Aber mir persönlich macht das Genre Mühe beim Lesen und dem Kopfkino. Deshalb geht dann alles etwas langsamer.

Dennoch hatte ich riesig gute Unterhaltung. Wie fast immer mochte ich die Hauptfigur Charlie super gern. Gerade Teenager kann King einfach umwerfend gut lebendig werden lassen. In Anbetracht dessen, dass seine eigene Jugend doch schon länger zurück liegt und auch die Jugend seiner Kinder nicht gerade erst gestern war, finde ich das eine tolle Leistung. Und ja, dass ich mich in den Schäferhund Radar verliebt habe, gebe ich gerne zu. Tiere ziehen immer, das weiß King auch sehr genau.

Die Geschichte von Charlie ist in der Ich-Form geschrieben. So kann Charlie gewisse Dinge ohne Probleme auch im Dunkeln lassen, da er sie nicht weiß und somit auch nicht erzählen kann. Insgesamt erweist sich das als sehr nützlicher Kniff. Dennoch hat die Geschichte keine echten Lücken oder Logikfehler. Im Gegenteil – King hat da wieder elegant und gekonnt eine neue Welt geschaffen und die Figuren stimmig handeln lassen. Ganz still und leise sind einige Elemente anderer Werke – nicht nur von King selbst – mit eingeflossen. Doch das ist so gekonnt gemacht, dass es nicht negativ ist, sondern ein Gefühl von Bekanntem, Sicherheit gibt. Diese Idee gefällt mir sehr, auch wenn ich mit „echter“ Fantasy nicht ganz so viel anfangen kann.

Auf gewisse Weise war es sogar sehr passend und stimmig, dass ich mit dem Teil in Empis ein paar Schwierigkeiten hatte. Es passte super zur Stimmung und gab dem Gelesenen das passende, stimmige Gefühl, die richtige Atmosphäre. Ob Absicht oder Zufall? Wer weiß das schon! Auf alle Fälle hat es bei mir eine tolle Wirkung gezeigt.

Ja, doch, hier ist das Ende sehr gelungen, dafür hatte ich eben diese Empis-Probleme. Perfekt ist das Buch also für mich nicht, doch denke ich, dass vier Sterne noch immer ein super guter Schnitt sind. Und wie immer freue ich mich auch jetzt wieder auf MEHR vom Meister!

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