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Veröffentlicht am 09.08.2022

Spannend von Anfang bis Ende

Das siebte Mädchen
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Chloë hat zu ihrem Vater keinen Kontakt mehr. Er sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis, als Mörder verurteilt. Als Chloë damals eine Schatulle mit Schmuckstücken der verschwundenen Mädchen im Schrank der Eltern ...

Chloë hat zu ihrem Vater keinen Kontakt mehr. Er sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis, als Mörder verurteilt. Als Chloë damals eine Schatulle mit Schmuckstücken der verschwundenen Mädchen im Schrank der Eltern fand, gestand ihr Vater die Morde. Die Leichen wurden nie gefunden. Chloë wurde Psychologin, um anderen Opfern zu helfen. Als eine Patientin von ihr verschwindet, kommt die Vergangenheit wieder hoch und Chloë stellt sich ihrem nie verarbeiteten Trauma.

Man ahnt ziemlich schnell, dass nicht alles so ist, wie es scheint, doch bis zum Schluss kommt man nicht wirklich auf die Lösung. Mir hat der Thriller durchweg sehr gut gefallen. Es gab keine Längen, keine zähen Passagen, selbst Chloës manchmal nicht ganz so logisches Verhalten war irgendwie in sich stimmig und ärgerte mich nicht wirklich. Ich konnte alles nachvollziehen. Selbst bei den ruhigeren Passagen ist immer ein gewisses Spannungslevel vorhanden. An keiner Stelle vergisst man, dass es ein Thriller ist. Aber im letzten Drittel ist es kaum möglich, eine Pause einzulegen – hier ist der Spannungsbogen enorm in die Höhe geschnellt und flacht kaum noch ab.

Die Indizien sind vielfältig, weit gestreut und immer wieder eindeutig, um dann doch in eine andere Richtung zu gehen, sich wieder zu drehen und zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Das ist genial und ausgezeichnet gut gemacht und hat mir wunderbar gefallen. In jedem Moment ist mir Chloë sehr sympathisch und ich möchte ihr helfen, ihr beistehen, sie schützen und mit ihr da durch.

Immer wieder kommt es zu Zeitsprüngen, weil Chloë sich an die Zeit als Zwölfjährige erinnert, die Parallelen zu den gegenwärtigen Fällen sieht und auch sucht. Dabei lernt man auch zu verstehen, warum Chloë selbst die bevorstehende Hochzeit nicht so richtig genießen kann, ihre Mutter so selten im Pflegeheim besucht und von Breaux Bridge nach Baton Rouge umgesiedelt ist. Durch die Ich-Perspektive wird man noch stärker involviert und verfällt dem Sog der Geschichte.

Aber nicht nur Chloë, auch die anderen Figuren wurden lebendig, so klar hat sie Stacy Willingham gezeichnet, ohne zu viele Worte dafür zu verschwenden. Personen und Orte glaubt man vor dem geistigen Auge klar zu erkennen und hat so nie Probleme mit der Orientierung. Das mag ich sehr und hilft mir, nahezu durch eine Geschichte zu fliegen und Zeit und Raum um mich herum zu vergessen.

Für alle Cover-Käufer – dieses Cover passt zum Original-Titel „A Flicker in the Dark“ viel besser. Aber so oder so, dieser Thriller ist packend ohne Ende. Karen Slaughter bringt es auf den Punkt. Ein super starkes, atemberaubendes und kluges Debüt, das sogleich Vorfreude auf weitere Werke dieser Autorin macht. Für mich einer der besten Thriller bisher in diesem Jahr. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Leicht verdientes Geld?

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Lotte und Jens leben von ihrem Mama-Blog. Töchterchen Poppy ist quasi ihr Garant für die Einnahmen. Jens nimmt einen Drohbrief nicht so ernst, auch nicht die Fotos und das Stalken, doch Lotte hat Angst. ...

Lotte und Jens leben von ihrem Mama-Blog. Töchterchen Poppy ist quasi ihr Garant für die Einnahmen. Jens nimmt einen Drohbrief nicht so ernst, auch nicht die Fotos und das Stalken, doch Lotte hat Angst. Und das nicht zu Unrecht, wie sich bald herausstellt. Während sie mit Jens im Wellness-Urlaub den Hochzeitstag feiern soll, wird Poppy bei ihren Großeltern entführt. Lotte fühlt sich total alleingelassen von Mann und Schwiegereltern. Emer Murphy, eigentlich im Genesungsurlaub und psychisch stark angeschlagen, wird auf den Fall aufmerksam und bringt sich gegen alle Warnungen ein.

Schon der Klappentext hat bei mir Alarmglocken läuten lassen. Ich war mir sicher, das Buch wird ein paar Stellen haben, mit denen ich nicht so gut klarkomme. Diese Ahnung wurde auch bestätigt. Ich denke, der Verlag sollte dringend einige Triggerwarnungen an den Anfang setzen. Man muss gar nicht extrem zart besaitet sein, um auf die Beschreibungen diverser Handlungen zu reagieren. Mir war da wirklich einiges einfach zu viel.

Die Wendungen in der Story sind interessant und spannend gestaltet, dennoch hatte ich zwischendurch Mühe, bei der Geschichte zu bleiben. Ein paar Längen ließen mich hin und wieder den Faden verlieren. Die Auflösung ist erschreckend und war so nicht vorzusehen. Das Ende finde ich super gelungen und auf gewisse Weise versöhnlich. Insgesamt ist die Stimmung oft düster, was nicht zwingend am Thema liegt, sondern irgendwie typisch für nordische Thriller ist.

Dagegen finde ich es ein bisschen unglaubwürdig, wie Emer auf ihre Ideen kommt. Ihre „Hilfe“ lässt sich für mich nicht so ganz einordnen, ob nun Wahnvorstellung, Realität oder Übersinnliches. Insgesamt fand ich auch keinen Zugang zu den Figuren. Lotte war mir noch am Nächsten, aber dennoch war bis zum Schluss auch bei ihr eine gewisse Distanz. Da fällt es mir dann schwer, die Begeisterung zu empfinden, die ich beim Lesen brauche. Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Geister, seine Leichen im Keller. Das ist insgesamt ein bisschen too much geworden und von daher nur bedingt glaubwürdig. Gut, ist eine fiktive Geschichte und da muss nicht alles perfekt realistisch sein, aber … ja, eben, aber!

Die Gefahren des Internets, die negativen Seiten besonders der Anonymität, den Wahnsinn, alles „teilen“ zu müssen, das wird gut dargestellt, dennoch geht – trotz all der Trigger – nicht tief genug. Im Grunde werden zu viele Themen nur angeschnitten, sich nicht auf eines oder zwei fokussiert. Dadurch geht ein bisschen was verloren. Zudem befürchte ich, dass dies erst der Anfang war und es eine neue Reihe werden wird. Dennoch – ich wurde gut unterhalten, trotz Trigger und Schwächen. Dafür gebe ich trotz meiner Kritikpunkte vier Sterne. Und eine Warnung: es geht um mehr als nur ein sensibles Thema!

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Sympathische Nachrichtensprecherin und Moderatorin stellt Lieblingsgerichte und Freunde vor

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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In Kochbüchern kann ich Entspannung finden, indem ich darin locker blättere, neue Tipps und Tricks entdecke, mir Gedanken zu eigenen Variationen der Rezepte mache, mich einfach inspirieren lasse. Deshalb ...

In Kochbüchern kann ich Entspannung finden, indem ich darin locker blättere, neue Tipps und Tricks entdecke, mir Gedanken zu eigenen Variationen der Rezepte mache, mich einfach inspirieren lasse. Deshalb mag ich gern unterschiedliche Arten von Kochbüchern, von allgemein gehaltenen über Themenkochbücher (Länder, Lebensmittel, Ernährungsweise, Personen) bis zu Landfrauenrezepten. Im vorliegenden Buch von Linda Zervakis findet man eine persönliche Rezeptsammlung, die zeigt, dass eine Pandemie auch die Möglichkeit bietet, sich mit Dingen zu beschäftigen, für die man vorher weder Zeit noch Interesse hatte.

Die Rezepte sind schlicht, wenn auch nicht immer wirklich einfach. Den Reiz machen die Geschichten drumherum aus, über Land und Leute, über Linda und ihre Freunde. So hat man hier kein reines Kochbuch, sondern eine Rezeptsammlung mit netten Geschichten, wie man sie auch selbst ansammeln könnte (oder es auch macht, wie ich beispielsweise). So ist es eine echte Bereicherung für jede Kochbuchsammlung.

Leider wurde das eine oder andere komplett übersehen. So soll ich den Rest der Füllung (eine Feta-Eier-Milch-Masse) verarbeiten zwischen Teigschichten, obendrauf dann aber den Rest dieser Mischung verstreichen. Hm … welchen Rest denn jetzt noch? Auch hat der Fehlerteufel ein paar Rechtschreibfehler hinterlassen. Als Sprach-Nerd fällt mir das auf, auch wenn es andere kein bisschen interessiert. Leider fehlen mir bei einigen Rezepten genaue Angaben (welcher Mehltyp, welches Öl?) zu den Lebensmitteln. Für Anfänger ist das dann doch nicht so einfach, wie der Titel versprochen hatte. Beim Apfelkuchen wäre Olivenöl nicht so lecker, das sollte man dann schon wissen (aktuell ist Raps- oder Sonnenblumenöl ja fast schon ein Luxusgut geworden).

Dennoch – ich finde das Buch sehr gelungen. Die Rezepte werden übersichtlich dargestellt. Man erfährt, von wem sie stammen, für wie viele Portionen sie sind, die benötigte Zubereitungs-, Back- und/oder Kochzeit, aber auf die Angabe von Nährwerten und Kalorien wird verzichtet. Dafür erfährt man aber bei jedem Gericht, warum man es unbedingt ausprobieren sollte. Es wird wenig Fleisch verwendet – ganze drei Gerichte sind nicht vegetarisch: Bolo, Hähnchen, Currywurst. Doch das stört wenig bis gar nicht, denn die Abwechslung ist super und alles im besten Wortsinne interessant. Meine Favoriten finden sich im Kapitel „Alles mit Teig“ – alles süß!

Die meisten Zutaten hat man entweder zu Hause oder kann sie leicht bekommen. Es finden sich aber auch immer mal wieder exotischere Komponenten, von getrockneten Berberitzen und Sonnenblumenhack über Rosenwasser bis zu geräucherter Butter und diversen Pasten.

Insgesamt sind es tatsächlich nur 31 Rezepte, dazwischen amüsante Texte und herrliche Fotos (diese nicht nur von den Speisen, sondern auch von Linda und ihren Freunden und ihrer wunderbaren Mama). Dennoch empfinde ich das Buch als Bereicherung und nicht als Selbstdarstellung einer Moderatorin. Man findet sie einfach sympathisch, nett und erfrischend. Ihr Buch ist keine wirkliche Innovation, aber eine Erinnerung daran, dass die besten Gerichte gar nicht mal so entsetzlich aufwändig und kompliziert sein müssen und man auch dann seine Gäste – und sich selbst – in kulinarische Paradiese führen kann, wenn man glaubt, nicht kochen zu können.

Die Art und Weise, wie Autorin, Fotografin und Verlag das Buch gestaltet haben, bringt Freizeit- und Urlaubsfeeling rüber. Hier wird die Arbeit, die in jedem Gericht steckt, mit Liebe zelebriert und damit der Stress herausgenommen. Das gefällt mir super gut.

In diesem Sinne: Guten Appetit! Ich gebe trotz meiner kritischen Anmerkungen gerne die vollen fünf Sterne, denn dies ist ein Buch, das man gern in seiner Sammlung hat, aber auch gerne immer wieder guten Freunden schenkt.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Gar nicht langweilig: Ziegelsteine

Projekte mit Ziegelsteinen: 16 tolle Ideen für Ihren Garten und Terrasse
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Mein Mann und ich lieben die Garten-Sendungen, bei denen ein Team einen Garten neu gestaltet. Gleichzeitig sind wir Selbermacher und verwirklichen gern eigene Ideen und Vorstellungen. Nun haben wir unser ...

Mein Mann und ich lieben die Garten-Sendungen, bei denen ein Team einen Garten neu gestaltet. Gleichzeitig sind wir Selbermacher und verwirklichen gern eigene Ideen und Vorstellungen. Nun haben wir unser neues Haus bezogen und planen die Gestaltung des Gartens. Da ist jede Menge Platz für tolle Projekte – und dieses Buch bietet dafür massig Stoff!

Klar, nicht alles wird mit Ziegelsteinen gemacht werden, aber von den 16 Projekten wird bei uns nicht nur eines ganz ähnlich im Garten verwirklicht werden. Von der Planung über die Vorbereitung, die benötigten Materialien und Werkzeuge bis zur Fertigstellung ist alles super gut beschrieben, in Wort und Bild.

Hier wird viel Wert auf gute Information im Vorfeld gelegt. Bevor es mit den Projekten losgeht, gibt es viel Theorie. Das klingt vielleicht langweilig, ist aber in meinen Augen sehr wichtig und vor allem informativ und hilfreich. Es wurde wirklich an alles gedacht. Gleich das erste Projekt, eine Beeteinfassung mit Mähkante, finde ich zugleich simpel als auch genial! So schön mit so einfachen Mitteln (ja, und ein wenig Arbeit, zugegeben!), da hätte man vielleicht selbst drauf kommen können. Ich bin begeistert!

Natürlich muss man schon ein bisschen handwerklich begabt sein. Für Menschen mit zwei linken Händen ist das nichts. Diese werden aber auch gar kein Interesse an Büchern dieser Art haben! Mir gefällt die Aufmachung, die Genauigkeit, die exakte Beschreibung und die Auswahl der unterschiedlichsten Projekte sehr gut. Ganz klare fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Knusprig, heiß und lecker!

Schinken-Käse-Toast und seine Freunde
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Manche Snacks stellen Sternemenüs locker in den Schatten – und bei den Sandwiches in diesem Buch ist das tatsächlich so! Klingt alles ganz einfach, ist auch nicht wirklich kompliziert, aber doch mehr Aufwand ...

Manche Snacks stellen Sternemenüs locker in den Schatten – und bei den Sandwiches in diesem Buch ist das tatsächlich so! Klingt alles ganz einfach, ist auch nicht wirklich kompliziert, aber doch mehr Aufwand und Arbeit, wie man beim Begriff „Toast“ oder „Sandwich“ denken könnte. Doch das lohnt sich! Der Gaumen tanzt vor Freude, die Geschmacksknospen jubilieren!

Auf die Angabe von Nährwerten und Kalorien wird eindeutig wissentlich verzichtet. Das ist sicher auch gut so, denn schnell würde die Freude an den leckeren Variationen getrübt werden. Dies sind Snacks, die man sich einfach mal gönnen muss, ohne schlechtes Gewissen, ohne vernünftig zu sein. Solange man sie nicht zu häufig genießt, ist das auch okay! Die Mengenangabe findet sich, auch die Angabe zum Zeitaufwand und zudem das „Gerät der Wahl“ – Kontaktgrill, Backofen, Pfanne, Toaster kommen zum Einsatz.

Die Zutaten sind teils nicht gerade standardmäßig im Vorrat zu finden, aber doch recht gut zu bekommen, recht selten sind sie wirklich exotisch. Die Arbeitsschritte sind sehr gut und verständlich erklärt und können gut nachgearbeitet werden. Zu jedem Leckerbissen findet sich ein ganzseitiges Bild. Meist direkt neben dem Rezept, aber hin und wieder gibt es auch Doppelseiten mit Fotos, worauf dann Doppelseiten mit Rezepten folgen. Die Fotos sind unglaublich appetitanregend! Man möchte sofort von allen Broten abbeißen, sie alle probieren und dann schnell einkaufen und nachkochen! In den Tipps gibt es Variationsvorschläge und Ideen für vegetarische/vegane Variationen.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel „Der Frühling kommt“, „Warme Tage“, „Unter Freunden“, „Zeit für einen Snack!“, „Es wird Herbst“ und „Das Süße zum Schluss“. Im Index finden sich dann Rezepte zu Schlagworten, wodurch man den idealen Toast für die aktuelle Lust und Laune findet. Langweilig wird es nicht, denn es wird nicht einfach nur Toastbrot verwendet! Mit den vielen unterschiedlichen Brotsorten findet jeder seinen Favoriten, zumal auch die Art der Kombination der Zutaten einen kleinen Zauber innehat.

Toast kann doch jeder? Mag sein! Aber hier wird man ganz anders an diese leckere Mahlzeit herangeführt und neu von ihr überzeugt. Besondere Zutaten, gelungene oder auch mal ausgefallene Kombinationen und eine ansprechende Weise, das Ganze anzurichten, das überzeugt einfach rundum. Nur eins darf man nicht: gerade auf Diät sein!

Tolles Buch, tolle Rezepte, tolle Fotos – fünf Sterne!

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