Schöne Idee, doch die Umsetzung gefällt mir nicht so ganz
Der kleine Medicus. Band 1. Die geheimnisvolle VillaMir gefällt es immer sehr gut, wenn Themen aus dem Leben kindgerecht in Büchern behandelt und verarbeitet werden. In der Kinderbuchreihe von Dietrich Grönemeyer geht es naturbedingt um Gesundheit und medizinische ...
Mir gefällt es immer sehr gut, wenn Themen aus dem Leben kindgerecht in Büchern behandelt und verarbeitet werden. In der Kinderbuchreihe von Dietrich Grönemeyer geht es naturbedingt um Gesundheit und medizinische Technik. Hier ist viel Phantasie mit eingebracht worden, um aus einem vielleicht eher trockenen Thema eine spannende Geschichte zu machen. Das ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Irritiert hat mich, dass der Hund „Kannickel“ heißt. Das wird halbwegs erklärt (er springt wie ein Hase), warum dann aber nicht die richtige Schreibweise „Karnickel“ gewählt wurde, ist mir nicht klar geworden und ich finde es auch wirklich übel, in Kinderbüchern nicht richtig zu schreiben. Da ist für mich dann die Grenze zur Phantasie zu weit ausgelegt.
Schade finde ich auch, dass der Klappentext zu weit vorgreift und dieser erste Band der Reihe genau da endet, wo es eigentlich losgeht. Für den Einstieg in die Serie ist mir dieser Cliffhanger zu hart. Ich hatte da eher besser in sich geschlossene, aber zueinander passende, Geschichten erwartet.
Die Zeichnungen von Sabine Rothmund gefallen mir – allerdings sind ihr die Kids zu jung geraten. Nano ist zwölf Jahre alt, sieht auf den Bildern aber deutlich jünger aus. Das irritiert schon sehr. Vielleicht hätten auch mehr Zeichnungen dem Buch gut getan. Es sind sechzehn Zeichnungen auf knapp siebzig Seiten. Die Altersempfehlung von „ab 8 Jahren“ würde ich auf „6-10 Jahre“ ändern. Ältere Kinder werden am Schreibstil weniger Freude haben.
Schön ist die Idee, die Geschichte hat auch eine gewisse Spannung – zumindest, wenn ein Kind am Thema interessiert ist und die Erklärung zu medizinischen Geräten nicht langweilig findet. Realität und Phantasie greifen ineinander über, sodass es für die Zielgruppe eventuell etwas schwierig sein könnte, das zu unterscheiden. Dass ein gerettetes Versuchs-Tier wieder zu Testzwecken eingesetzt und sein Fell zusätzlich gefärbt wird, finde ich zudem recht zweifelhaft. Deshalb kann ich insgesamt nicht über drei Sterne hinausgehen.