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Veröffentlicht am 28.05.2021

Wird noch jemand verschwinden?

Searching Lucy
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Amber hat ein erschreckendes „Hobby“: sie bricht in Häuser ein! Doch nicht, um sich zu bereichern – Amber ist auf der Suche nach ihrer Schwester und ihrem Vater. Sie sind spurlos verschwunden, erst der ...

Amber hat ein erschreckendes „Hobby“: sie bricht in Häuser ein! Doch nicht, um sich zu bereichern – Amber ist auf der Suche nach ihrer Schwester und ihrem Vater. Sie sind spurlos verschwunden, erst der Vater, vier Wochen später die Zwillingsschwester. Ambers Mutter ist inzwischen nur noch betrunken und vernachlässigt sie und ihren kleinen Bruder Tom, doch sie ist noch nicht bereit, sich Hilfe zu holen – zuerst will sie alles versuchen, Vater und Schwester zu finden. Doch da wird sie bei einem ihrer Einstiege erwischt …

Anfangs hatte ich richtig heftige Schwierigkeiten, mit Amber warm zu werden. Ja, klar, sie ist in einer Extremsituation und ich kann absolut verstehen, dass sie etwas tun muss. Doch äußert sich ihre Verzweiflung in einer Art, die nicht sehr sympathisch ist und weniger Mitgefühl denn Zorn weckt. Mit der Zeit habe ich mich an ihre Art ein wenig gewöhnt. Zudem hat sie sich dann doch nach und nach verändert – bis zu einem Level, das ich dann wirklich verstehen konnte. Allerdings hat mich bis zum Ende gestört, dass Die Autorin ihre Figuren immer wieder zu viele englische Ausdrücke benutzen ließ. Zumindest in meinem Umfeld sagen die Teenies nicht wirklich ständig Dinge wie „Really?“. Dagegen flucht sie ständig auf Deutsch – hier höre ich die Jugendlichen dann doch eher „Sh*t“ sagen. Auch leben in Eltville (ein realer Ort) extrem viele Menschen mit amerikanischen/englischen Namen. Das ist der Autorin allerdings selbst aufgefallen und sie liefert auch eine Erklärung. Witzig ist in dem Zusammenhang dann auch, dass selbst der Titel auf Englisch ist. Dennoch – das hat beim Lesen schon ein wenig irritiert, da es mit dem Wissen, dass das Buch in Deutschland (Nähe Frankfurt) spielt, doch kollidierte.

Spätestens ab Mitte des Buches war ich aber extrem gefesselt und fieberte mit Amber mit. Das Leid von ihr und dem fünfjährigen Tom ging mir schon stark an die Nieren. Da öffnet das Buch wohl bei einigen die Augen und hilft hoffentlich, dass Freunde, Bekannte und auch Nachbarn eher mal hinter die Fassade sehen, wenn in einer Familie ein schwieriges Ereignis stattfand. Nicht einfach denken: Die melden sich schon, wenn sie was brauchen! Leute, achtet aufeinander!

Das Ende ist fast schon ein Show-Down mit fiesem Cliffhanger. Nicht, dass es auf eine Fortsetzung hindeutet, aber auf „Folgen“, die nicht wirklich erfreulich sind. Dennoch passt es super zur Geschichte insgesamt. Der Weg dahin ist wendungsreich und trotz allem sehr interessant (auch wenn das gerade sehr seltsam klingen mag). Da man auch nicht außer Acht lassen darf, dass es sich hier um einen Jugendthriller handelt, darf ich nicht den Maßstab für ein „Erwachsenenbuch“ anlegen. Zudem liest sich das Buch nach „Anlaufschwierigkeiten“ mit Amber wirklich ratzfatz weg. Es gibt keine Verschwurbelungen, wie sie Autoren für Erwachsenenthriller gern nutzen (und die mich inzwischen echt annerven). Und ganz erstaunlich – mir fehlt nach Beendigung des Buches Amber sehr! Die Streifzüge mit ihr waren also doch „wirkungsvoll“! Die Altersempfehlung ab 13 Jahren halte ich für passend.

Für die vollen fünf Sterne reicht es nicht ganz, aber dafür poliere ich die übrigen vier auch ganz besonders gut auf!

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Es geht mehr als nur Kompost!

Regrowing – Neue Triebe aus Obst- und Gemüseresten
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Gerade bei Pflanzen kann man super gut „experimentieren“, statt Reste einfach nur auf den Müll zu werfen. Ich hatte irgendwann ausgetriebene, schrumpelige Kartoffeln übrig und habe sie aus Spaß einfach ...

Gerade bei Pflanzen kann man super gut „experimentieren“, statt Reste einfach nur auf den Müll zu werfen. Ich hatte irgendwann ausgetriebene, schrumpelige Kartoffeln übrig und habe sie aus Spaß einfach mal in große Blumentöpfe gesteckt. Im Herbst hatte ich eine kleine Kartoffelernte und die leckersten Kartoffeln meines Lebens! Das hat mein Interesse am Thema so richtig angestachelt!

Das Buch erklärt von Anfang an, wie es klappt, was man benötigt und worauf mach achten muss. Nicht alles ist einfach, aber das erhöht den Spaß. Einige Pflanzen werden nur zu hübschen Zimmerpflanzen, andere kann man anschließend tatsächlich neu ernten – auch wenn es bei einigen rein um die Blätter geht. Auch an das Gewinnen von Samen wurde gedacht. Beispielsweise ist es möglich, aus dem oberen Stück einer Karotte neues Grün wachsen zu lassen, das man in Salaten oder Smoothies nutzen kann, aber auch am Ende Samen gewinnen, der im nächsten Jahr dann ausgesät eine ganze Karottenernte hervorbringt.

Vermisst habe ich Salat, denn da kann man auch prima Regrowing machen, besonders mit den Sorten, die mit Wurzeln verkauft werden.

Das Prinzip des Regrowings macht auch Kindern Spaß. Sie brauchen nur ein wenig Geduld. Für Kids werden besonders Tomaten und Paprika interessant sein – zu sehen, wie aus den Samen im Inneren kleine Pflanzen wachsen, die bei guter Pflege wieder neue Früchte tragen, ist ein tolles Erlebnis und lehrreich dazu. Selbst wenn es ein Zitronenkern ist, der eingepflanzt wird (und meiner Erfahrung nach in unseren Breitengraden niemals Früchte trägt …), ist die Freude riesig, wenn das erste Grün aus der Erde schaut!

Mir gefällt der Aufbau des Buches sehr gut. Neben dem Teil mit den benötigten Utensilien glänzt der Teil mit den einzelnen Pflanzen durch die Beschreibung eben dieser, einem Kasten mit den Infos, was man erhält und was man dafür benötigt, den erforderlichen Schritten (ausführlich erklärt) und zum Abschluss, was nach einiger Zeit zu erwarten ist bzw. nötig ist. Auch Alternativen findet man hin und wieder.

Wer also gerne etwas ausprobiert und neugierig ist, wer sich an ein paar kleine Versuche wagen möchte, der liegt hier genau richtig. Und ich habe so den Verdacht, dass bei nicht wenigen anschließend aus selbst gewonnenen Samen neue Pflanzen im Garten wachsen werden!

Ein schönes Buch! Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Was Jahrtausende überlebt hat, kann so schlecht nicht sein!

Heilsam kochen mit Ayurveda
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Dass Gesundheit und Essen eng miteinander verbunden sind, dürfte inzwischen jedem klar sein. Es gibt unterschiedliche Ansätze für gesunde Ernährung – AYURVEDA gehört seit Jahren auch in der „modernen Welt“ ...

Dass Gesundheit und Essen eng miteinander verbunden sind, dürfte inzwischen jedem klar sein. Es gibt unterschiedliche Ansätze für gesunde Ernährung – AYURVEDA gehört seit Jahren auch in der „modernen Welt“ dazu. Diese Art der Ernährung ist kein Trend, sondern eine seit Jahrtausenden bewährte Methode. Schon allein das ist ein Grund, sich damit mal ein bisschen intensiver zu beschäftigen, wenn man gern kocht und dabei auch auf gesunde, ausgewogene Ernährung achtet.

Ich bin kein Vegetarier und schon gar kein Veganer. Die Ayurvedische Küche vermeidet Fleisch und tierische Produkte weitestgehend. In diesem Buch sind die Rezepte vorwiegend vegetarisch, einige auch vegan. Damit ist klar, dass ich mir hier einige Anregungen hole, mir Gedanken um eine Möglichkeit mache, wie ich etwas davon in mein Leben integriere und dennoch ich selbst bleibe. Die unterschiedlichen Ansätze, Erklärungen und Zusammenhänge leuchten mir ein, gar keine Frage. Dennoch kann – und ja: will – ich nicht ganz auf Fleisch und schon gar nicht auf Milchprodukte verzichten. Dennoch kann ich Ayurveda-Tage einlegen und mir damit auch etwas Gutes tun.

Der Großteil des Buches besteht aus den 84 Rezepten, die jeweils eine Doppelseite einnehmen: Eine Seite ist dabei komplett für ein Foto des Gerichts reserviert, die andere widmet sich ganz der Zutatenliste, den Zubereitungsschritten, dem Namen des Gerichts und den Symbolen für die drei Bioprinzipien (Doshas) Vatta, Kapha und Pitta, den Symbolen für Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie der Angabe, wenn das Gericht zucker- oder glutenfrei ist. Natürlich ist auch angegeben, ob es vegetarisch oder vegan ist.

Der Theorieteil ist mir ein bisschen zu kurz geraten. Ich hätte mir eine intensivere Einführung in das Thema gewünscht mit mehr Informationen und Hilfen. Hier muss ich mir weiterführende Literatur holen. Die Zutaten für die Rezepte sind erwartungsgemäß nicht alle standardmäßig in meinen Vorräten zu finden. Das stört mich aber nicht weiter – heute bekommt man im guten Supermarkt fast alles; den Rest findet man meist sogar im Asia-Shop (die haben hier seltsamerweise eine Art Welt-Sortiment) oder man bestellt eben mal im Internet.

Insgesamt hat mir das Buch einen guten Überblick verschafft und liefert mir Rezepte, die ich problemlos in meine normale Ernährung einbauen kann. Vielleicht wird daraus ja im Laufe der Zeit mehr – das kann man jetzt noch nicht sagen. Auf alle Fälle hat sich dieses Buch einen Platz in meiner Kochbuchsammlung verdient. Restlos begeistert bin ich nicht, deshalb gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Mich hat das Buch begeistert!

Landschaftsfotografie - Das große Praxisbuch
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Meine Schnappschüsse sind oft richtig gut gelungen, aber Kunst sind sie nicht. Das Buch hilft mir, mich ein bisschen ruhiger und intensiver mit der Kamera und dem gewünschten Motiv auseinanderzusetzen. ...

Meine Schnappschüsse sind oft richtig gut gelungen, aber Kunst sind sie nicht. Das Buch hilft mir, mich ein bisschen ruhiger und intensiver mit der Kamera und dem gewünschten Motiv auseinanderzusetzen.

Es mag kein Meisterwerk sein und ganz sicher nicht für jeden geeignet, aber mir hat es sehr viele und gute Anregungen gegeben und mich auf neue Foto-Ideen gebracht. Ein großer Teil des Buches ist Beispielfotos gewidmet, sodass man, wenn man böse wollte, dem Autor unterstellen könnte, er hat hier einfach nur einen Bildband vorgelegt. Für mich ist es aber mehr: Ich nehme daraus tatsächlich Wissen für mich mit, mit dem ich meine Fotos verbessern kann. Außerdem stehen bei allen Fotos sämtliche Angaben der Einstellungen, wodurch man noch mal ein besseres Gefühl und Verständnis dafür entwickeln kann.

Auch ein Kapitel „Besser fotografieren“ ist vorhanden. Hier wird auf Belichtung, Filter und Brennweiten eingegangen, nicht auf Bildbearbeitung durch Fotoshop. Das freut mich sehr, denn ich möchte „echte“ Fotos abliefern, keine künstlich veränderten. Besonders die so einfache Idee, die Position einfach mal ungewöhnlich zu verändern, hat für mich enorm viel Wirkung gehabt. Erstaunlich, wie spannend eine langweilige Szene allein dadurch werden kann!

Das Kapitel über Drohnenfotografie dagegen finde ich sehr interessant und aufschlussreich. Ist es doch ein relativ neues Gebiet und verlangt mehr und andere Fähigkeiten, als die Fotografie auf festem Boden, mit dem Auge an der Kamera und den Finger am Auslöser.

Andreas Pacek behandelt zudem die Suche nach Inspiration, die Planung und Motivsuche, das Modellieren der Landschaft, Wind und Wetter, Licht, Himmelskörper, Stadt-Land-Fluss. Jedes der Kapitel hängt mit anderen zusammen. Man muss das Buch also als Gesamtwerk ansehen. Alles ist verständlich beschrieben und so liest sich das Buch sehr angenehm.

Für mich ist dieses Buch ein wahrer Quell der Inspirationen. Es mag nicht perfekt sein – aber meine Fotos werden Dank der darin gegebenen Tipps für meinen Geschmack um Klassen besser. Von daher gebe ich gern die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Ein großes Mädchen von einer kleinen Insel

Sturmvögel
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1907 – Emmy wird in eine Welt geboren, in der Mädchen und Frauen wenig Rechte, aber viele Pflichten haben und „nichts wert sind“. Doch ihr Vater liebt sie und sorgt dafür, dass sie an sich selbst glaubt. ...

1907 – Emmy wird in eine Welt geboren, in der Mädchen und Frauen wenig Rechte, aber viele Pflichten haben und „nichts wert sind“. Doch ihr Vater liebt sie und sorgt dafür, dass sie an sich selbst glaubt. Das ist ihr wertvollster Schatz, denn ihr Leben ist hart: sie verliert Mutter, sie verliert Vater und sie wird ohne ihre Geschwister ganz alleine nach Berlin geschickt, wo sie als Dienstmädchen arbeiten soll.

1994 – Emmy ist sechsundachtzig Jahre alt und fühlt sich ein bisschen wackelig auf den Beinen. Ihrer Tochter erzählt sie nichts von der Diagnose. Auch ein anderes Geheimnis ist da noch und Emmy hat noch viel zu tun, um ihren Frieden machen zu können.

Dieses Buch fand mich, nicht ich es. Und ich bin sehr dankbar dafür, denn es wäre wirklich ein Verlust gewesen, diese bewegende Geschichte über eine einzigartige, wunderbare und starke Frau nicht gelesen zu haben. Die Großmutter der Autorin diente als Inspiration zu diesem Buch. Vielleicht ist das der Grund, warum es so tief unter die Haut geht und so lange nachhallt.

Der Roman führt den Leser in Zeiten, die man sich kaum noch vorstellen kann. Ehen wurden beschlossen, da war Liebe keine echte Option. Frauen waren weniger wert, mussten hart kämpfen und alles ertragen. Geld und Ansehen bestimmten das Dasein und zwei Kriege machten das Leben nicht gerade einfacher. Doch gab es immer auch Männer, die aus diesem Schema ausbrachen und Frauen, die sich selbst nicht als Opfer sahen. Ganz gleich, wie hart die Zeiten waren! Wie man überlebt, wie man Glück in sich selbst findet, wie man liebt – all das zeigt uns die Protagonistin Emmy und man begleitet sie einfach gern durch ihr Leben.

Manuela Golz ist es gelungen, ihre Figuren lebendig zu zeichnen und sie alle mit eigenen Charakteren zu beleben. Sie lässt dem Leser die Wahl, wem er seine Sympathie schenkt. Sogar die weniger netten Personen wecken immer wieder eine Art Mitgefühl und auf gewisse Art Verständnis dafür, dass sie sind, wie sie sind. Man hasst die böse Schwiegermutter nicht abgrundtief, man bedauert sie dafür, dass sie so kaltherzig wurde und trotz eigener unerfüllter Liebe auf den alten Konventionen besteht. Emmy dagegen muss man einfach ins Herz schließen. Ich hätte sie so gern gekannt!

Die beiden Zeitebenen wechseln sich so ab, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird und sich ein gutes Gesamtbild ergibt. Fragen beantworten sich dadurch dann quasi von selbst und man ahnt die eine oder andere Entwicklung voraus, ohne dass dies enttäuschen würde oder die Spannung nehmen. Ja, es gibt tatsächlich einen Spannungsbogen – und dieser breitet sich über alle Figuren und Ereignisse aus.

Ein paar Fragen blieben für mich am Ende noch offen. Doch diese sind nicht so wichtig für die eigentliche Aussage des Buches, als dass es mir ein Sterneabzug wert wäre. Dennoch wüsste ich sehr gerne, warum Emmy nicht nach ihren Geschwistern gesucht hat. Die Möglichkeit wäre ja gekommen. Auch fehlt mir ein bisschen der Grund, warum Emmy niemandem ihr Geheimnis anvertraut hatte. Aber auch ohne all dies liebe ich dieses Buch und gebe sehr gern eine Leseempfehlung sowie fünf blankpolierte Sterne!

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