Profilbild von MissDaisy

MissDaisy

Lesejury Star
offline

MissDaisy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissDaisy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Geschmack des Wilde Westens

Cowboy Kochbuch
0

Dieses Kochbuch ist ein Highlight in meiner Kochbuchsammlung. Es finden sich hier –zugegebenermaßen öfter sehr ausgefallene und abgeänderte – Rezepte für die „Cowboy-Küche“. Mir gefallen sie, sie regen ...

Dieses Kochbuch ist ein Highlight in meiner Kochbuchsammlung. Es finden sich hier –zugegebenermaßen öfter sehr ausgefallene und abgeänderte – Rezepte für die „Cowboy-Küche“. Mir gefallen sie, sie regen meine eigenen Ideen super an. Auch mag ich die teils sehr außergewöhnliche Zusammenstellung sehr gerne. Die texanische Küche ist lecker und überraschend.

Die Rezepte sind toll bebildert und gut be- und geschrieben. Die Erklärungen sind ausführlich, sodass das Nacharbeiten kein Problem darstellt. Ein kleines Extra-Bonbon: zu jedem Rezept gibt es auch noch Infos zu dessen Autor. Das gefällt mir persönlich immer sehr gut. Und es macht neugierig auf deren eigene Kochbücher!

Ganz besonders verliebt habe ich mich aber in die Fotos und Geschichten der echten Cowboys. Hier erfährt man, was in den Wildwest-Filmen nicht erzählt wird.

Ich blättere immer wieder gerne in diesem großformatigen, wunderschönen Buch. Nicht alle Rezepte machen mich richtig an, einige sind auch beim besten Willen nicht wirklich authentisch, aber alle haben das gewisse Etwas und sind in meinen Augen die „Sonntagsgerichte“ der Viehhirten.

Alles in allem finde ich das Buch rundum gelungen und auch geschenktauglich für Cowboy- und Kochfans. Macht bei mir die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Oberbayern im Taschenbuchformat

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Oberbayern
0

Auch in Zeiten der Smartphones sind Reiseführer und Landkarten eine brauchbare Sache. Der Oberbayern-Reiseführer von DUMONT hat ein Format, das dazu geeignet ist, ihn mit auf Reisen zu nehmen. Im hinteren ...

Auch in Zeiten der Smartphones sind Reiseführer und Landkarten eine brauchbare Sache. Der Oberbayern-Reiseführer von DUMONT hat ein Format, das dazu geeignet ist, ihn mit auf Reisen zu nehmen. Im hinteren Klappfach steckt eine Landkarte, mit deren Hilfe man leicht alle vorgeschlagenen Ziele erreichen kann. Sein Gewicht ist nicht zu groß.

Daniela Schetar hat mit viel Liebe zum Detail eine Fülle an Informationen zu einem der schönsten Gebiete in Deutschland zusammengestellt. Die Einteilung des Buches ist sehr stimmig. Oberbayern wird von ihr in acht Bereiche aufgeteilt, zu der eine kleine Übersicht auch darstellt, wo auf der Karte genau sich man befindet.

Aber es gibt auch geschichtliche Infos zu dieser Gegend. Es ist an alles gedacht. Die Kapitel sind kurz und knackig. Man erfährt das Wichtigste, kann genaueres dann aber selbst er-leben. Das finde ich besonders wertvoll! Erste Eindrücke können auch durch die zahlreichen schönen und aussagekräftigen Fotos gewonnen werden. Zur schnellen Orientierung im Reiseführer befindet sich am Ende ein Stichwortverzeichnis.

Zu jedem Reiseziel gibt es Vorschläge für Essen, Trinken, Ausflüge, Übernachtung, Einkaufen, kulturellen Veranstaltungen und Termine. Es ist an alles gedacht. Kein Wusch bleibt offen.

Mir leistet dieser kompakte Oberbayern-Reiseführer tolle Dienste. Das belohne ich mit den vollen fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mich hat dieses Buch be- und verzaubert

Wir beide wussten, es war was passiert
0

Drei völlig unterschiedliche Menschen treffen aufeinander: Billy, der 16Jährige Ausreißer, der seinem trinkenden und schlagendem Vater entflieht; Old Bill, der Penner, der eigentlich Anwalt ist und den ...

Drei völlig unterschiedliche Menschen treffen aufeinander: Billy, der 16Jährige Ausreißer, der seinem trinkenden und schlagendem Vater entflieht; Old Bill, der Penner, der eigentlich Anwalt ist und den Geistern seiner Vergangenheit entflieht und Caitlin, das Mädchen aus reichem Elternhaus, das freiwillig bei McDonalds arbeitet und dem Zwang und der Kontrolle ihres Vaters entflieht. Die drei Leben könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind sie miteinander verbunden. Alle drei profitieren voneinander und lernen durch ihre Begegnung mehr über das Leben, die Liebe und Familie, als sie sonst gelernt hätten.

Das Ganze ist eine poetische Geschichte, das stimmt. Doch damit ist nicht gemeint, dass die Kapitel in Versform geschrieben wären, sondern der Zauber der Geschichte. Denn die Wörter sind nur außergewöhnlich aufs Papier gebracht, eben optisch in Form eines Gedichtes. Doch liest man sie hintereinander weg, übersieht die Zeilenumbrüche, dann hat man eine wunderbare Geschichte, die durch die optische Gestaltung dafür sorgt, dass man bewusster liest.

Ohne diese optische Gestaltung wäre das Buch sehr viel dünner. Doch bestünde die Gefahr, dass man dann nicht so tief zwischen den Zeilen versinken würde und die alles überflutende Liebe zwischen den Menschen nicht in vollem Umfang erkennen würde. Alle drei Protagonisten können nur so sein, wie sie sind, weil es die anderen beiden gibt. Für sich genommen wären sie nicht mehr außergewöhnlich und könnten sich nicht so weiterentwickeln, wie sie es durch ihr Aufeinandertreffen tun.

Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen und staunt, wie sehr es bewegt hat. Sein Aufbau, die Idee, die Umsetzung und die Tatsache, wie wenige Worte so viel sagen können, fasziniert mich und das belohne ich mit den vollen fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Murmeltier-Montag

Eine Woche voller Montage
0

Ellison Sparks ist ein ganz normaler Teenager – und mit dem Rockstar ihrer Highschool zusammen. Das bringt ihr nicht nur Freunde, sondern auch jede Menge Neider. Doch dieser Montag toppt alles. Nichts ...

Ellison Sparks ist ein ganz normaler Teenager – und mit dem Rockstar ihrer Highschool zusammen. Das bringt ihr nicht nur Freunde, sondern auch jede Menge Neider. Doch dieser Montag toppt alles. Nichts läuft wie geplant, dafür aber alles schief. Am Ende des Tages macht sogar Tristan mit ihr Schluss, statt ihr den schönsten Abend auf dem Jahrmarkt zu ermöglichen. Ellie wünscht sich verzweifelt eine zweite Chance vom Universum – und kann es nicht fassen, als sie am nächsten Tag feststellt, es ist tatsächlich wieder Montag!

Ellie braucht mehr als eine einzige zweite Chance, und so kommt es, dass sie diesen elenden Montag in verschiedenen Varianten immer wieder erlebt. An jedem dieser Montage ist Ellie am Ende doch wieder unglücklich, ganz gleich, wie der Tag läuft. Es muss doch einen Ausweg aus diesem Murmeltiertag geben – doch wo ist er? Ellie gehen nach und nach kleine Lichter auf und sie beginnt zu verstehen …

Die Autorin Jessica Brody hat hier einen wunderbaren Jugendroman abgeliefert, der auch mich, die ich zur Mama-Altersgruppe gehöre, mitgerissen und begeistert hat. Besonders schön sind für mich die Songtitel als Überschriften der Kapitel und die vielen erwähnten Songs und Filme aus den 60ern bis den 80ern. Es wundert mich, dass dies bei den Teenagern von heute noch funktioniert, aber es freut mich auch sehr.

Als Leser erkennt man sehr schnell, wohin die Story führt, dennoch folgt man Ellie sehr gern. Immer wieder möchte man ihr Tipps geben, sie auf den richtigen Weg lenken, aber auch ihre Versuche sind amüsant und sogar lehrreich. Keiner ihrer Tage vergeht, ohne dass sie eine sehr gute Erkenntnis daraus gewonnen hätte.

Die Gedanken und Gefühle eines Teenagers sind meiner Meinung nach sehr gut eingefangen und dargestellt worden. Auch die Rivalitäten der Jugendlichen untereinander und das Zusammenleben in einer Familie kommen nicht zu kurz. Trotzdem hat man nicht ständig den erhobenen Moralfinger vor Augen.

Das Buch liest sich super gut und schnell und hinterlässt ein gutes Gefühl, seine Zeit keineswegs verschwendet zu haben und zudem noch ein paar Erkenntnisse gewonnen zu haben. Wer bin ich wirklich? Das ist hier die zentrale Frage und die Antwort darauf einfach zauberhaft.

Von mir die vollen fünf Sterne für ein Buch, das ich in meiner Jugendzeit ebenfalls geradezu verschlungen hätte!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein weises, wundervolles Buch

Das Zehn-Minuten-Projekt
0

Chiara liebt ihr Häuschen in einem Vorort von Rom, ihren Mann und ihren Job. Doch all das verliert sie, als sie ihrem Mann zuliebe in eine Wohnung mitten in Rom zieht. Für Chiara ist das zu viel, sie weiß ...

Chiara liebt ihr Häuschen in einem Vorort von Rom, ihren Mann und ihren Job. Doch all das verliert sie, als sie ihrem Mann zuliebe in eine Wohnung mitten in Rom zieht. Für Chiara ist das zu viel, sie weiß nicht, wie sie die Scherben ihres Lebens sortieren und wieder zu einem Ganzen zusammensetzen soll. Sie sucht Hilfe bei Dr. T., ihrer Therapeutin. Diese schlägt ihr ein Experiment vor: Chiara soll einen Monat lang jeden Tag für zehn Minuten etwas tun, das sie noch nie getan hat. Chiara darf keinen einzigen Tag auslassen. Und das ausgerechnet vom dritten Dezember an, also in der Vorweihnachtszeit und über den Jahreswechsel hinaus.

Das klingt so banal und nach „typisch Frauenbuch!“. Ist es aber nicht. Dieses Buch ist einfach wunderbar, zauberhaft, bewegend und aufbauend – es ist ein ganz besonderes Buch!

Die Autorin vermeidet im kompletten Buch, gewisse Namen – darunter den ihres Ex-Mannes – zu nennen. Das stört den Lesefluss kein bisschen und gibt dem Buch sogar noch mal eine zusätzliche besondere Note. Die Protagonisten haben fast ausschließlich nur Vornamen – darunter so einige, die man als Nicht-Italiener schwer behalten kann (zumindest geht es mir so). Dennoch reißt die Autorin den Leser mit ihrem Buch einfach mit. Außerdem lässt es stark vermuten, dass die Story tatsächlich autobiografisch angelegt ist. Dafür spricht auch, wie wunderbar selbstironisch und auch ironisch das Buch stellenweise ist. Auch wenn ich wohl als einzige davon überzeugt bin, dass die Autorin wirklich über sich selbst schreibt, bleibe ich dabei. So oder so – ich liebe es!

Kein wehleidiges Gejammer, kein überschwängliches Darüberhinwegspielen – Chiara Gamberale erzählt in ruhigem Ton einfach das, was sie/Chiara erlebt hat, wie sie es erlebt hat und wie eins zum anderen kam. Die dreißig Einfälle, was sie tun kann, das sie noch nie getan hat, sind mal witzig, mal kindisch, mal interessant, mal schräg – und ich gebe zu, ich hätte wohl echte Schwierigkeiten, die Aufgabe zu erfüllen. Es sind kleine Herausforderungen, eine dramatischen Veränderungen, wie beispielsweise eine Bergwanderung im Himalaya oder die Durchquerung der Wüste, sondern Dinge, die sie in ihrem normalen Leben jetzt und auf der Stelle ausprobieren kann. Darüber zu lesen hatte einen interessanten Effekt: ich habe mich innerlich von einigen Einstellungen gelöst, die mir selbst das Leben schwer gemacht hatten. Chiaras Weg hat in mir so vieles verändert, es ist nicht zu fassen.

Der Schreibstil ist dabei super eingängig. Man mag gar nicht wieder aufhören zu lesen. Die Menschen, die in Chiaras Leben eine Rolle spielen, sind so unterschiedlich, und doch erkennt man ihre Wichtigkeit. Jeder einzelne beeinflusst auf seine Weise Chiara und ihre Entscheidungen. Ihre vielen kleinen Schritte ergeben am Ende eine lange Reise. Und auf dieser Reise verliert sie ein wenig, gewinnt aber auch sehr viel.

Spannung im üblichen Sinne findet man weniger. Es ist eher eine Art Aufregung – man macht sich Gedanken, was Chiara besser tun oder lassen sollte, wohin der Weg nun führen sollte oder auch nicht. Aber das ist eher Neugier denn Spannung. Dennoch stört mich das nicht – ich wollte einfach nur weiter und weiter lesen, so sehr hat mich Chiara (als Autorin und als Protagonistin) begeistert.

Erstaunlich ist auch, dass so viel in den Zeilen des nur 204 Seiten dicken Buches steckt. Da haben mich wesentlich dickere Bücher schon wesentlich weniger beeindruckt und verändert. Es ist ein sehr kluges, sehr mutmachendes Buch, auch für alle, die in einer glücklichen Beziehung leben und auch sonst keine echten Probleme haben. Verbessern kann man seine Einstellung immer und genau dafür öffnet dieses Buch die Augen.

Es fällt mir schwer, einige Punkte nicht zu erwähnen, um nicht zu spoilern. Aber gerade diese Punkte wären wichtig, um meine Begeisterung verständlich vermitteln zu können. Deshalb hoffe ich, dass ich neugierig machen konnte und viele weitere Leser für dieses wunderbare Buch finden und begeistern kann. Ich habe die Lektüre sehr genossen und nehme einige Erkenntnisse mit, die ich niemals in diesem Buch gesucht hätte. Dafür danke ich der Autorin von ganzem Herzen!