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Veröffentlicht am 16.10.2019

Alles im Leben hat seinen Sinn

Wer im Himmel auf dich wartet
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Annies Hochzeitsreise soll mit einer Ballonfahrt starten. Doch der Ballon stürzt ab und Annie überlebt nur deshalb, weil Paolo, ihre große Liebe, sie gerettet hat. Er liegt im Sterben und nur eine Transplantation ...

Annies Hochzeitsreise soll mit einer Ballonfahrt starten. Doch der Ballon stürzt ab und Annie überlebt nur deshalb, weil Paolo, ihre große Liebe, sie gerettet hat. Er liegt im Sterben und nur eine Transplantation kann ihn retten. Annie besteht darauf, dass sie die Spenderin ist. Doch sie erwacht aus der Narkose nicht im Krankenhaus, sondern im Himmel. Ihr macht ihr eigener Tod nicht so viel aus, aber sie will wissen, ob sie Paolo retten konnte, und macht sich auf die Suche nach der Antwort für diese ihr so wichtige Frage. Dabei trifft sie auf Menschen, die eine wichtigere Rolle in ihrem Leben gespielt hatten, als sie gedacht hätte …

Diese Geschichte geht ganz tief unter die Haut. Die eine oder andere Prise Kitsch und Klischee mag dabei sein, aber insgesamt ist es einfach nur herzergreifend und tröstlich für alle, die schon jemanden verloren haben und um ihn trauern. Die Begegnungen, die Annie hat, sind einzigartig, dennoch kann man für sich Parallelen ziehen und Antworten auf Fragen finden, die man sich selbst schon gestellt hat. Das mag seltsam klingen, für mich aber ist es so. Das Buch öffnet die Augen dafür, dass man viel zu oft glaubt, die anderen zu verstehen und dabei nur hört und sieht, was man eben hören und sehen möchte. Die Wahrheit übersieht man dabei gern mal. Auch wird man sensibilisiert für die Narben, die gewisse Momente auf Seelen hinterlassen können. Annie erlebt in Rückschauen immer wieder Momente, die bei ihr Spuren hinterlassen haben. Erlebnisse aus ihrer Kindheit, von denen niemand in ihrem Umfeld geglaubt hätte, dass sie Auswirkungen auf ihr späteres Leben haben könnten, werden beleuchtet und erzählt. Ja, genau das hat mich nachdenklich gemacht, mir Parallelen vor Augen gehalten, mich reflektieren lassen. Das muss ein Autor erst mal so hinbekommen.

Man sieht sehr schön, wie eines mit dem anderen zusammenhängt und wie jede Entscheidung eine weitere ermöglicht und erfordert. Alles zusammen ergibt ein riesiges Bild, aber wir haben immer die Möglichkeit, es zu beeinflussen, zu verändern. Doch immer hängt unser Weg mit dem anderer zusammen und ob wir es wollen oder nicht, wir bilden ein großes Netz. Annie und Paolo haben mit ihrer Entscheidung, dem Besitzer der Ballonvermietung bei seiner Reifenpanne zu helfen, ihren weiteren Weg beeinflusst. Aber wie wäre ihr Weg denn eigentlich verlaufen, hätten sie nicht angehalten? Können wir das Ziel verändern oder nur den Weg? Welchen Menschen werde wohl ich im Himmel / Jenseits begegnen?

Der Erzählstil ist sehr ruhig und fast schon zärtlich. Die „schlimmen Momente“ wirken deshalb noch viel intensiver und krasser. Dennoch kommt Mitch Albom komplett ohne reißerische Beschreibungen aus. Auch erhebt er keinen moralischen Zeigefinger, sondern lässt uns auf sanfte Weise und mit einer zauberhaften Geschichte ein paar Dinge erkennen, die wir immer vor Augen hatten, aber nicht realisierten. Steffen Groth betont zwar die Sätze nach meinem Geschmack, hat auch eine schöne Sprachmelodie, aber wenn er Männer sprechen lässt, klingen sie alle wie alte Opas mit Atemnot und das hat mich doch etwas gestört. Ob Eddie oder Paolo, sie klangen bei ihm alle sehr seltsam. Die Geschichte selbst bekommt von mir fünf Sterne, der Sprecher nimmt dem Hörbuch einen Stern weg. Bleiben also vier Sterne.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Witzige Idee, aber die Mengen stimmen nicht

Filmreif kochen
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Nomen es omen – wer den Nachnamen „Dotterweich“ trägt, muss ja irgendetwas mit Kochen machen! Die Idee, Rezepte rund um Filme und Serien zu machen, finde ich schon mal großartig.

Die Rezepte selbst sind ...

Nomen es omen – wer den Nachnamen „Dotterweich“ trägt, muss ja irgendetwas mit Kochen machen! Die Idee, Rezepte rund um Filme und Serien zu machen, finde ich schon mal großartig.

Die Rezepte selbst sind in die Bereiche Filmreife Originale / Cookbuster / Genuss in Serie /Meine Liste unterteilt. Es wird mit Film- und Serientiteln und den Namen der Protagonisten gespielt. Das ist witzig und liefert Stoff für fantasievolle Themenabende.

Vielleicht liegt es an mir, aber leider haut es mit den Rezepten nicht so ganz hin. Als erstes habe ich das Brot nach dem Grundrezept gebacken. Ich dachte mir gleich, dass für die Gesamtmenge von 600 Gramm Mehl 400 Milliliter Wasser einfach zu viel sein müssten. War es dann auch und ich musste noch ordentlich Mehl einarbeiten. Aber noch schlimmer – ich habe meinem Bauchgefühl nicht gefolgt und tatsächlich die geforderten 1,5 Esslöffel (!) Salz in den Teig – und nein, ich kann das Brot nicht essen! Total versalzen!

Als nächstes wollte ich die in meinen Augen einfachen Washington-Hero-Taschen machen. Sie sind auch einfach. Aber das zusätzliche Salzen zum Käse und dem gebratenen Speck halte ich noch immer für zu heftig. Außerdem reicht die Menge der Füllung für meinen Geschmack für doppelt so viele Taschen. Ich hatte sowohl TK-Blätterteig, als auch frischen Blätterteig auf der Rolle. Ich muss sagen, der frische Blätterteig schmeckt um Längen besser und das Ergebnis wird auch sehr viel schöner. Auch die Eiermilch ist viel zu viel – die Hälfte reicht völlig.

Dann kamen die Mett Avenue Meat Balls an die Reihe – hier hat das Ergebnis ebenfalls nicht zum Foto gepasst: Die Masse ergab nicht – wie abgebildet – 12 kleine Meatballs, die mit den Nudeln und der Soße in einer normal großen (eher kleinen) Auflaufform Platz fanden, sondern 16 große Meatballs, die selbst in einer großen Auflaufform Mühe hatten, nicht eine geschlossene Decke zu bilden.

Das ist schon alles echt schade, denn so ist das Kochbuch für geübte Köche eine tolle Ideenquelle, bei der das eigene Wissen maßgeblich das Ergebnis bestimmt und man bei allem die Mengen selbst wählt, aber für Anfänger oder Wenigkocher eine Katastrophe, weil nichts so klappt, wie es soll. Dabei erwähne ich den ein oder anderen Logikfehler im Buch (den auch Anfänger erkennen) noch nicht einmal.

Bebildert und erklärt sind die Rezepte sehr gut. Dass ich über ein paar Fehler gestolpert bin, ist wohl Pech. Vielleicht mögen andere eben auch mehr Salz und sehen das, was ich bemängle, auch ganz anders. Geschmack ist nun mal nicht genormt. So mag ich mein Popcorn eben nur altmodisch-klassisch süß und die Knabbereien unverändert aus der Tüte. Aber andere Snacks und Gerichte finden sehr wohl meinen Applaus – eben auch die Taschen, nur eben nicht 1:1 nach Rezept. Die meisten Zutaten bekommt man problemlos im Handel. Ich hatte nur mit den Salzzitronen so meine Schwierigkeiten. Die selbst machen ginge, aber ich möchte nicht 6 Wochen vorplanen.

Die Texte zu den Themen und Filmen/Serien finde ich sehr gelungen. So ist das Buch nicht nur ein Kochbuch, sondern auch sehr unterhaltsam. Alles in allem reicht das aber nur ganz knapp für drei Sterne. Man könnte also sagen, die Regie hat den Job nicht so gut erledigt.

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Veröffentlicht am 13.10.2019

Der dritte Band steht den ersten beiden in nichts nach

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Selten kann eine Reihe oder auch eine Trilogie so fesseln und von Anfang bis Ende Neues bringen. Dem Autorenduo „Helene Sommerfeld“ ist es gelungen, „Die Ärztin“ so anzulegen, dass keine Sekunde Langeweile ...

Selten kann eine Reihe oder auch eine Trilogie so fesseln und von Anfang bis Ende Neues bringen. Dem Autorenduo „Helene Sommerfeld“ ist es gelungen, „Die Ärztin“ so anzulegen, dass keine Sekunde Langeweile entsteht und man selbst dann gefesselt ist, wenn man sonst nie historische Romane liest. Die Veränderungen dieser Zeit werden so bildhaft geschildert, dass man sich fühlt, als lebe man mit Ricarda, Jette, Käthe, Siegfried, Hennie und den anderen ebenfalls im Jahre 1915. Auch die goldenen Zwanziger bekommen ihren Raum und man wird quasi hineingezogen.

Die Geschichte der Medizin, der Frauen, der Veränderungen, Liebe und Familie – all das wird hier so wunderbar erzählt, dass man gar nicht anders kann, als regelrecht süchtig zu werden. Man erlebt mit, wie die Menschen der damaligen Zeit mit den Schicksalsschlägen umgehen und für eine bessere Zukunft kämpfen. Geburten und Todesfälle gehören auch dazu und gehen beide ins Herz, denn man kommt einfach nicht umhin, mit den Figuren zu fühlen. Selbst die unsympathischen Charaktere schaffen es, den Leser zu faszinieren.

In diesem Teil gibt es wieder starke Frauen, die mit den Entbehrungen der damaligen Zeit und des Krieges klarkommen müssen. Aber es gibt auch Aufdeckungen von Geheimnissen, die das Leben so einiger Personen durcheinanderwirbeln und wieder neue Verwicklungen auslösen. Doch alles passt so perfekt ineinander, nichts wirkt zurechtgebogen.

Der Wandel der Zeit wird glaubhaft und verständlich geschildert. An Ricardas Leben kann man quasi sehen, wie sich alles verändert hat. Dennoch zeigt die Story auch, dass sich gewisse Dinge im Leben immer gerne wiederholen und auf ihre Weise schrecklich oder schön, zerstörend oder weiterführend, sinnlos oder sinnvoll sind. Und immer wieder gibt es Krieg – der niemals Sinn macht.

Großartig, wie das Autorenpaar diesen großen Bogen schlagen konnte, ohne sich zwischendurch zu verlaufen. Ich bin mehr als begeistert! Ein Kreis schließt sich auf unbeschreiblich perfekte, aber logische und in sich stimmige Art und Weise. Auch wenn ich traurig bin, dass dies wohl der letzte Teil der Reihe sein wird, denn ich könnte noch ewig weiterlauschen und möchte die Familie(n) sehr gerne noch weiter begleiten. Eine Exkursion bis ins Heute wäre meiner Meinung nach doch wunderbar!

Beate Rysopp trägt einen sehr großen Teil dazu bei, dass ich so begeistert bin. Ihre Stimme ist wie geschaffen für historische Romane und starke Frauen. Gekonnt lässt sie mit ihr die Figuren lebendig werden, vermittelt Freude und Liebe ebenso lebendig, wie Trauer und Leid, aber auch Hass und Ekel. Die ganze Bandbreite möglicher Gefühle kann man bei ihr sehr gut hören. Wunderbar und einzigartig!

Keine Frage – auch der dritte Teil ist perfekt gelungen und mir fünf Sterne wert.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Glücklicher Hund, dessen Halter dieses Buch gelesen hat!

Guter Hund, böser Hund
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Jeder Hund ist anders und manchmal hat man selbst als erfahrener Hundehalter doch ein Problemchen, das man nicht selbst lösen kann. Gut, wenn man dann einen Ratgeber wie diesen zur Hand hat!

Mit viel ...

Jeder Hund ist anders und manchmal hat man selbst als erfahrener Hundehalter doch ein Problemchen, das man nicht selbst lösen kann. Gut, wenn man dann einen Ratgeber wie diesen zur Hand hat!

Mit viel Hunde-Verstand und einer guten Portion Humor erklärt Jochen Stadler hier, wie man aus einem vermeintlich bösen Hund einen guten Hund macht. Fast immer genügt es im Grunde, sich in die Situation des Hundes zu denken. Doch nicht immer schafft man das ohne Hilfe. Das ist auch gar nicht schlimm, solange man bereit ist, sich diese Hilfe geben zu lassen.

Dieser Ratgeber liest sich kein bisschen trocken. Jochen Stadler erzählt immer wieder aus seinen eigenen Erfahrungen und das in einem Stil, dass es sich wie eine gute Story liest. Jede Leine hat zwei Enden und nicht immer ist das Problem das Ende mit dem Halsband. Dennoch macht der Autor den Menschen keine Vorwürfe, sondern steht ihnen einfach nur mit Tipps und Tricks zur Seite. Damit ist er der beste Freund des Hundes, würde ich mal sagen.

Auch für alle, die bisher keinen Hund hatten, sich aber mit dem Gedanken tragen, sich einen anzuschaffen, ist dieser Ratgeber eine gute Empfehlung. So werden schon im Vorfeld Fehler vermieden und Mensch und Tier können miteinander und anderen prima auskommen.

Mir gefällt sehr gut, dass Jochen Stadler deutlich macht, dass es Gefahren gibt, die vom Hund ausgehen, aber auch Gefahren, die vom Mensch ausgehen. So wundert es auch nicht, dass er Trainingsvorschläge auflistet – sowohl für Hunde, aber auch für Menschen. Auch wenn der Hund einen Rudelführer braucht, will er ihn verstehen und nicht einfach nur herumkommandiert werden. Hier geht es um ein Miteinander – und das ist absolut lobenswert.

Wer dieses Buch gelesen hat, wird mir zustimmen – man kann nur die vollen fünf Sterne geben!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Jeder Tag ist ein besonderer Tag – und hat „Paten“!

Das Welttage Buch
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Die meisten von uns kennen den Welt-Frauentag und vermutlich weiß jeder, wann der Welttag des Buches ist. Aber was ist mit den vielen anderen Welt-Tagen? Wann genau sind die noch mal? Welche gibt es denn ...

Die meisten von uns kennen den Welt-Frauentag und vermutlich weiß jeder, wann der Welttag des Buches ist. Aber was ist mit den vielen anderen Welt-Tagen? Wann genau sind die noch mal? Welche gibt es denn überhaupt? Und was für ein Welt-Tag ist denn eigentlich heute? Sehr oft bekommt man das erst mit, wenn der Tag schon vorbei ist oder es wird am betreffenden Tag eifrig darüber geredet, aber „vorbereitet“ war man nicht. Das ist doch eigentlich sehr schade.

In diesem Buch sind unfassbar viele Welt-Tage zusammengesammelt worden. Anfangs habe ich wild darin geblättert und nachgesehen, welcher Welttag an meinem Geburtstag ist und an den Geburtstagen meiner Lieben. Viele Welttage sind ja auch gar nicht an einem festen Datum, sondern an einem bestimmten Wochentag im Monat – also beispielsweise ist der zweite Samstag im Oktober der Weltzugvogeltag.

Zu einigen der Welttage haben die beiden Autoren auch noch ein bisschen mehr zu sagen, als sie schlicht aufzuzählen. Dann finden sich mal mehr, mal weniger kurze Texte dazu, die immer sehr spannend und humorvoll geschrieben sind und sich ratzfatz weglesen lassen.

Erstaunlich, dass Alexandros Stefanidis und Julia Otterbach solche Schwierigkeiten hatten, einen Verlag für ihr Buchprojekt zu finden, denn es ist informativ, interessant, innovativ und rundum einfach nur wunderbar! Es wäre zu schade, hätte es niemand verlegen wollen! Mit diesem Buch gewinnen die – sehr oft vernachlässigten – Welttage bestimmt mehr Beachtung.

Ich habe das Buch auf meinem Schreibtisch liegen und somit immer griffbereit. Jeden Tag schlage ich das aktuelle Datum auf und sehe nach, welche Welttage dazu aufgeführt sind. Dann sehe ich in der Mitte der Monats-Liste nach, welche Welttage noch unter den Wochentagen des Monats stehen. Diese sind nämlich schön eingemittet, damit man sie nicht vergisst! Das ist ein schönes Ritual geworden und macht vielleicht ein bisschen sensibler und achtsamer. Auf alle Fälle gibt es Anregungen, die Welt ein bisschen mehr zu achten und schöner zu machen. Einer der „gefundenen Tage“ wird dann immer mein Tages-Motto oder mein persönlicher und favorisierter Welttag. Das macht richtig Spaß! Von mir bekommt das Buch die vollen fünf Sterne!