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Veröffentlicht am 10.06.2019

Der Titel ist Programm!

Männer am Grill - Das Buch, das Mann braucht!
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Das ist das ideale Geschenk für alle Männer, die gern grillen, den Grillchef geben und das Grillen geradezu zelebrieren! Das Messer hat einen Kunststoffgriff, der auf lange benutztes Holz getrimmt ist. ...

Das ist das ideale Geschenk für alle Männer, die gern grillen, den Grillchef geben und das Grillen geradezu zelebrieren! Das Messer hat einen Kunststoffgriff, der auf lange benutztes Holz getrimmt ist. Das sieht super aus und hat den Vorteil, dass es auch in den Geschirrspüler darf. Noch dazu kann man damit auch wirklich gut schneiden.

Die Rezepte sind für die Grillfans gedacht, die auf Gemüse und Vitamine weniger Wert legen. Vegetarier und Veganer werden hier also nicht glücklich. Für sie gibt es nur ein paar Beilagen. Die Freunde der fleischlastigen Gerichte finden Rezepte zu den Themen:

- Big Meats
- Steaks
- Burger & Sandwiches
- Chicken
- Ribs
- Tacos & Fajitas
- Dutch Oven
- Würstchen
- Was sonst noch lecker ist
- Beilagen
- Saucen & Dips
- Rubs

Alle Rezepte sind, soweit nicht anders vermerkt, für vier Personen ausgelegt.

Die Rezepte sind „männergerecht“ – wenige Worte, ohne Schnörkel, einfach nur die Zutatenliste und die Arbeitsschritte. Sind wir doch mal ehrlich: Männer lesen nicht gern Gebrauchsanweisungen und auch nicht Rezepte. Da muss das Bild genug aussagen und es wird losgelegt. Ein bisschen Lesen ist hier schon erforderlich, aber Oliver Sievers hat dafür gesorgt, dass es so wenig wie möglich ist. So kommt es, dass bei einigen Rezepten die Zutatenliste länger ist, als die Zubereitungsanleitung. Sehr schön gemacht!

Das Buch kommt komplett ohne Chichi aus und baut auf uriges, handfestes Grillen. Back to the roots! Wer gerade Diät hält, sollte einen großen Bogen darum machen. Und wer sich darauf einlässt, freut sich auf das nächste Grillen mit Freunden, die Freude am Essen haben und einen fleischlastigen Tag einlegen können und möchten. Für sich selbst oder zum Verschenken – ich finde das Set einfach mehr als gelungen. Nach diesem Buch fragt man sich nicht mehr, wer der World BBQ Champion ist. Fünf blitzblanke Sterne von mir!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Es muss nicht immer die Mensa sein!

Die ultimative Studentenküche
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Seit zehn Jahren ist Stefan Wiertz auf Initiative der Telekom an den Uni-Mensen mit dem Food-Truck unterwegs. Das Motto „Campus Cooking“ kommt an und neben dem Studieren wird auch das Kochen zum Thema. ...

Seit zehn Jahren ist Stefan Wiertz auf Initiative der Telekom an den Uni-Mensen mit dem Food-Truck unterwegs. Das Motto „Campus Cooking“ kommt an und neben dem Studieren wird auch das Kochen zum Thema. Wenn es schnell geht, gut schmeckt und gut tut, nicht zu teuer wird und nicht zu kompliziert oder zeitaufwendig ist, macht Kochen auch noch neben dem Lernen Spaß. Die besten Rezepte sind hier versammelt.

Die Palette zieht sich quer durch die Bereiche:

- Bowls
- Aus der Hand
- Spieße
- Pfannengerichte
- Burger
- Aufläufe

Meiner Meinung nach werden insgesamt doch einige Zutaten benötigt, die ich weniger in Studentenküchen vermute. Das bedeutet, dass doch der eine oder andere Euro mehr investiert werden muss, um eine kleine Grundausstattung zu haben, die zu mehreren dieser Gerichte passt und sich so dann wieder halbwegs rechnet. Auch bezweifle ich, dass wirklich alle Rezepte studententauglich sind. Bei kompletten Kochanfängern wird es zu massiven Schwierigkeiten kommen. Wer schon ein wenig Übung hat, wird sich zu helfen wissen. Dennoch sind eine ganze Reihe Rezepte dabei, die beispielsweise in der WG toll zu machen sind und super schmecken.

Alles in allem sind die Rezepte bunt gemischt, für viele unterschiedliche Geschmäcker geeignet und so angelegt, dass sie für 2 – 10 Portionen reichen. Das ist immer angegeben. Zutatenlisten und Arbeitsschritte sind nebeneinander aufgeführt und gut verständlich. Häufig gibt es noch einen extra Tipp dazu und Fotos sind ebenfalls reichlich vorhanden.

Mir gefallen einige der Rezepte sogar für Spieleabende und Treffen mit Freunden. Will sagen – auch nach der Studentenzeit findet das Buch noch Anwendung.

Fazit: Nicht perfekt, aber super schön. Deshalb vier Sterne von mir!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein Anwalt, das organisierte Verbrechen und die Achtsamkeit

Achtsam morden
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Björn Diemel ist Anwalt. Seine Kanzlei übergeht ihn seit Ewigkeiten bei der Aufnahme als Partner. Sein wichtigster Mandant ist ein Großkrimineller, der ihn vor definitiv unlösbare Aufgaben stellt. Familiär ...

Björn Diemel ist Anwalt. Seine Kanzlei übergeht ihn seit Ewigkeiten bei der Aufnahme als Partner. Sein wichtigster Mandant ist ein Großkrimineller, der ihn vor definitiv unlösbare Aufgaben stellt. Familiär läuft es unrund, weil er zu wenig Zeit für Frau und Kind hat und gestresst ist. Jetzt schickt sie ihn auch noch zu einem Achtsamkeitsseminar. Er soll seine Work-Life-Balance wiederherstellen. Anfangs hat Björn so seine Schwierigkeiten mit Joschka Breitner, dem Achtsamkeits-Coach. Doch dann stellt er fest, wie hilfreich Achtsamkeit tatsächlich ist und wird geradezu ein Paradebeispiel an Schüler ..!

Karsten Dusse kannte ich aus diversen TV-Formaten, angefangen von „Freitag Nacht News“ bis zu „Richterin Barbara Salesch“ und „Verklag mich doch“. Ich wusste also, er hat den perfekten Mix von Recht mit Humor gefunden. Vielleicht sogar erfunden. Dass er aber nun auch noch einen solch genialen Krimi (der als Roman deklariert wurde) schreibt, hätte ich nicht erwartet. Alle Achtung, das ist ein echtes Meisterwerk und schreit nach mehr!

Gleich zu Beginn schlägt der Humor voll durch. Aber es wird an keiner Stelle albern oder abgedroschen. Die Einschübe der Krimi-Elemente halten die Spannung gleichmäßig hoch und immer wieder erwartet man, dass die Blase nun platzen muss. Der Protagonist Björn hangelt sich quasi über eine Slagline in mehreren hundert Metern Höhe ohne jedwede Sicherheitsleine. Entweder er schafft es, oder er ist komplett verloren. Kaum ist ein Stück des Wegs erfolgreich gemeistert, taucht ein unerwartetes Hindernis auf und Björn muss improvisieren und Risiken eingehen. Das schafft er mit erstaunlich genialen und erschreckend logischen Einfällen.

Die Philosophie der Achtsamkeit wird stets genau befolgt. Dusse hat mich nicht nur mit seinem Buch restlos von sich selbst überzeugt, sondern auch von der Achtsamkeit. Was zunächst wie Quatsch klang, macht erstaunlich viel Sinn. Und so bleibt es nicht aus, dass man die eine oder andere Lektion klammheimlich mal selbst umsetzt. Nein, ich habe niemanden um die Ecke gebracht und werde das auch in Zukunft nicht tun. Aber dank der neuen Denkweise werde ich wesentlich entspannter mit den Dragans dieser Welt umgehen.

Dies ist eins der Bücher, bei denen man am Ende traurig ist, dass es vorbei ist. Die Figuren sind so genial ausgearbeitet, dass man sie geradezu bildlich vor Augen hat – und das ohne seitenlange Beschreibungen, sondern mit wenigen verbalen Pinselstrichen. Der Coach Joschka Breitner ist auf so liebenswerte Art total bissig, wenn man mal genauer hinsieht, dass er meine liebste Figur wurde – und ich frage mich, ob die Ereignisse rechtlich gesehen … nein, lassen wir das lieber!

Das Ende ist ein bisschen offen, aber nicht so sehr, dass man ratlos zurückbleibt. Ein weiterer Band wäre sicher möglich, aber ich würde mich sehr viel mehr über eine neue Idee von Dusse freuen, die ganz sicher irgendwann folgen wird. Da steckt so viel Potenzial drin, das unbedingt weiter genutzt werden möchte!

Dusse hat sich auf meiner All-Time-Favorites-Liste nach ganz weit oben katapultiert. Dieses Buch ist umwerfend komisch, nervenaufreibend spannend und ungebeten lehrreich zugleich. Ich liebe es! Fünf Sterne!

Veröffentlicht am 08.06.2019

Mir zu flach

Der Schatten
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Die Journalistin Norah ist von Berlin nach Wien gezogen. Sie will ein neues Leben beginnen. Doch nach und nach geschehen merkwürdige Dinge, die darin gipfeln, dass eine Bettlerin ihr zuraunt, sie werde ...

Die Journalistin Norah ist von Berlin nach Wien gezogen. Sie will ein neues Leben beginnen. Doch nach und nach geschehen merkwürdige Dinge, die darin gipfeln, dass eine Bettlerin ihr zuraunt, sie werde am 11. Februar am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. „Mit gutem Grund und aus freien Stücken.“. Norah ist entsetzt, denn der 11. Februar ist der Todestag ihrer Jugendfreundin. Und als ihr dann Arthur Grimm begegnet, wird Norahs Leben endgültig zum Alptraum …

Wirklich fesseln konnte mich die Story leider nicht. Zu vieles ahnte ich zu früh schon voraus und zudem machte mich die Figur Norah regelrecht wütend. So blind, so blauäugig, so naiv, so verblendet kann und darf eine erwachsene Frau einfach nicht sein, schon gar nicht, wenn sie Journalistin ist. Als dann immer mehr von den Dingen eintrafen die ich erwartet hatte, war die Luft endgültig raus. Das konnte dann die letzte Wendung im Buch, die dann sogar tatsächlich überraschend und nicht vorhersehbar war, herumreißen.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich außer Norah auch niemanden anderen aus der Story irgendwie sympathisch fand. Zu keiner Figur konnte ich eine halbwegs stabile Bindung aufbauen. Zwar war das Buch nun nicht so schlecht, dass ich abbrechen hätte wollen, aber hätte es mir jemand weggenommen, wäre es kein Drama gewesen.

Mir sind der Stil und die Sprache einfach zu schlicht. Ein einziges Highlight gab es, als Raabe von der auftauenden Zeit sprach. Der Rest – abgedroschen, flach, simpel und langweilig. Situationen, Personen und Orte werden teils strapaziös detailliert beschrieben, sodass ich mich frage, für wie begriffsstutzig die Autorin die Leser eigentlich halten muss, zumal sie sich auch gerne wiederholt.

Die Grundidee ist toll, daran lässt sich nicht rütteln. Man hätte das aber so wunderbar spannend aufbauen können, ohne die vielen Logikfehler. Ich erwarte bei Thrillern nicht eine absolute Realitätsnähe, aber hier ist mir doch zu stark danebengegriffen worden. So kann ich leider nur mit viel gutem Willen drei Sterne geben. Allerdings habe ich definitiv kein Verlangen danach, andere Titel der Autorin kennenzulernen.

Die Sprecherin Katja Bürkle reißt das Ruder leider auch nicht herum. Sie kann ja auch nicht mehr herausholen, als drin ist, ganz klar. Wer die männliche Stimme ist, konnte ich nicht herausfinden. Das ist auch ein bisschen unglücklich.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Essen wie in Stars Hollows!

Eat Like A Gilmore
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Die Gilmore-Girls sind noch immer Kult, ganz klar! Eine der besten Serien überhaupt, spritzig, jung, witzig und soooo positiv! Sehr junge Mutter, die reichen Hintergrund hat, aber nicht abhängig sein möchte, ...

Die Gilmore-Girls sind noch immer Kult, ganz klar! Eine der besten Serien überhaupt, spritzig, jung, witzig und soooo positiv! Sehr junge Mutter, die reichen Hintergrund hat, aber nicht abhängig sein möchte, obwohl ständig etwas schiefläuft und deren Liebesleben ein wenig seltsam ist, dazu eine Tochter, die total brav und suuuuuuper intelligent ist – und obwohl das alles Zuckerwattedenken ist, ist es herrlich und man wird schnell süchtig. Ein Kochbuch, das mit dieser Serie, die sogar ich komplett auf DVD habe – und das will echt etwas heißen! – das gehört ganz klar in meine Kochbuchsammlung!

Die ersten 23 Seiten berichten über die Entstehung von der Idee zum Buch und den vielen außergewöhnlichen Menschen, die daran auf irgendeine Weise Beteiligung finden. Anschließend werden Begriffe ge-/erklärt und es gibt eine Auflistung der benötigten Utensilien.

Dann geht es los – und stilecht mit Kaffee, denn keine Folge der Gilmore Girls kommt ohne die großen Tassen mit Kaffee aus. Sozusagen ist Kaffee also typisch für die Serie. Schön finde ich, dass zunächst auf den Kaffee an sich eingegangen wird. Zwar bezieht sich unsere Kaffee-Expertin auf eine normale Kaffeemaschine, keinen Vollautomaten (klar), aber was sie sagt, finde ich sehr wichtig (und kann nur heftig mit dem Kopf nicken). Die Kaffee-Spezialitäten, die sie vorstellt, sind außergewöhnlich und vielleicht auch gewöhnungsbedüftig!

Es folgen Cocktails/Mocktails. Die Mischung ist bunt und auch, wer nicht weiß, welches Buch er da in Händen hält, wird bei den Rezepten sofort an die Serie erinnert.

Wer sich nun fragt, was Kaffee und Cocktails mit Essen zu tun haben, der wird im Anschluss besänftigt, denn es gibt tatsächlich auch Rezepte für Nicht-Flüssiges! Nur Salate fehlen, leider! Es startet mit dem Frühstück – zum überwiegenden Teil wunderbar opulent und eindeutig nichts für alle Tage. So soll es ja auch sein! Darauf folgen „Muffins, Brötchen, Brote & Scones“. An die Kalorien sollte man besser nicht denken! Die „Suppen, Saucen & Butter“ und „Burger & Sandwiches“ stehen dem in nichts nach. Die „Pasta- und Reisgerichte“ sind fast schon zu normal. Wunderschön das Kapitel „Appetizer & Beilagen“. Hier findet sich für jede Party ein tolles Häppchen. „Fleisch, Meeresfrüchte & Hauptgerichte“ versammelt noch mal ein paar Überraschungen – zumeist recht mächtig. Darauf folgt „Cookies, Kuchen & Eiscreme“. Hier stecken so viele Kalorien drin, dass sie sich schon gegenseitig aufheben! Getoppt wird das nur durch die Kuchenmanufaktur. Es gibt klassische und ausgefallene Rezepte in allen Kategorien. Ganz sicher möchte ich nicht jedes davon genießen, aber das eine oder andere reizt mich immer wieder!

Alle Rezepte sind mit kleinen Geschichten verbunden. Hier wird also das Zubereiten mit Lesen verbunden. Man fühlt sich, als lebe man in Stars Hollows! Zusätzlich sind die Rezepte mit Symbolen versehen, die sie den jeweiligen Figuren, denen sie zugeordnet sind, verbinden. Die Fotos sind grandios. Hier sieht man nicht immer die Speise im Fokus. Manchmal ist sie nur teilweise zu sehen. Aber immer ist irgendein Tinnef im Bild, der mal mehr, mal weniger an die Gilmore Girls erinnert. Die Idee, die Rezepte in unterschiedlichen Stilen zu schreiben, um Luke, Sookie oder Emily nachzuahmen, finde ich äußerst charmant. Natürlich findet sich am Ende auch ein Register – nein, eigentlich zwei: Eins, wie man es kennt, und eins, das nach den Serien-Figuren aufgeteilt ist.

Ein ganz besonderes Buch für alle Leckermäulchen und natürlich für die Fans der Gilmore Girls. Ich kann nicht anders: Fünf Sterne!