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Veröffentlicht am 11.05.2020

Der Mensch sorgt selbst für seinen eigenen Untergang

Leben
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Mark Brenner hat den Auftrag, die Ursache für die Schließung des Kruger-Nationalparks herauszufinden. Was er sieht, lässt Schlimmes ahnen. Auch in Deutschland findet er Hinweise darauf, dass ein unvergleichliches ...

Mark Brenner hat den Auftrag, die Ursache für die Schließung des Kruger-Nationalparks herauszufinden. Was er sieht, lässt Schlimmes ahnen. Auch in Deutschland findet er Hinweise darauf, dass ein unvergleichliches Artensterben begonnen hat – und auch die Menschheit nicht unbehelligt bleibt. Er trifft auf Fabian Nowack, der in einer Studie auf Rettung hofft. Während die Pandemie voranschreitet, spielen Mächte mit dem Leben …

Wissenschafts-Thriller sind immer so eine Sache. Ich persönlich kann die nur wohldosiert und mit sehr viel Ruhe lesen. Uwe Laub kann sehr sachlich schreiben. Das passt natürlich hervorragend zu diesem Genre. Dennoch fehlt es ihm nicht an Tiefe und Spannung. Die Erklärungen, die nötig sind, schläfern nicht ein und sind nicht knochentrocken, sodass man auch als Nicht-Wissenschaftler gut unterhalten wird. Allerdings bleibt der Leser so doch etwas distanziert und baut nur schwer eine Beziehung zu den Figuren auf.

Die Themen in den einzelnen Strängen drehen sich um Korruption, Mord, Vertuschung, Intrigen, Macht, Umweltzerstörung mit ihren ganzen Folgen und in allen Varianten. In Anbetracht der gerade herrschenden Pandemie ist die Lektüre des Buches mehr als brandaktuell und beängstigend. Die gewählten Schauplätze steigern die Dramatik noch zusätzlich.

Eine wirklich super gute Idee finde ich die jedem Kapitel vorangestellten Meldungen aus diversen Quellen. Natürlich sind diese frei erfunden, aber sie lassen die Story noch echter wirken – nicht zuletzt, weil jeder von uns die meisten dieser Quellen kennt und für mehr oder weniger seriös erachtet.

Die Mischung der Figuren ist ebenfalls gelungen. Es ist ein realitätsnaher Mix, sodass man gut in die Story eintauchen kann. Zwar werden auch ein paar Klischees bedient, aber das stört mich schon deshalb nicht, weil kein Mensch ganz frei von Klischeevorstellungen ist.

Etwas schade finde ich, dass im grandiosen Showdown der Protagonist einen dummen Fehler macht, der nicht mal mehr Schulkindern passieren würde. Das hätte so nicht sein müssen. Insgesamt aber fand ich dieses Buch sehr plausibel und fesselnd und deshalb gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Dieses Buch sollten alle Eltern zu Hause haben!

Die Familienschatzkiste
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Dies ist ein Mitmach-Buch, insofern ist ein eBook etwas schwierig. Das eine oder andere geht damit ganz schlecht, z.B. das Ausmalen der Familie gleich am Anfang zur Übung. Aber das Buch ist ein Begleiter ...

Dies ist ein Mitmach-Buch, insofern ist ein eBook etwas schwierig. Das eine oder andere geht damit ganz schlecht, z.B. das Ausmalen der Familie gleich am Anfang zur Übung. Aber das Buch ist ein Begleiter für viele Jahre. Die ganze Familie findet darin Anregungen für kleine, mittlere und ein bisschen größere Projekte, Spiele, Geschichten, Bastelideen, Rezepte, Wissenswertes rund um Jahreszeiten, Tiere, Pflanzen, Feiertage, Feste – es ist einfach proppenvoll mit Spaß!

Man kann immer wieder darin blättern und Neues entdecken. Schön nach Jahreszeiten gegliedert finden sich passende Ideen für jedes Alter. Natürlich kann man auch im Winter Sommerideen umsetzen, so das machbar ist – es gibt keine Regel, außer Spaß und Freude zu haben.

Die Vorschläge sind zumeist schön kurz formuliert und setzen auch öfter darauf, nur ein Anstoß zu sein und die Familie die Idee selbst auszuarbeiten. Für meinen Geschmack hätten mehr Fotos dabei sein dürfen, denn die machen gerade Kids doch immer eher neugierig, als Texte. Und die Auswahl fällt dann auch leichter.

Besonders schön ist, dass viele Ideen mit Aktivsein zu tun haben. Man muss dafür raus in die Natur und das ist wohl heutzutage für manche ein Problem. Umso schöner, dass hier Ideen zu finden sind, die einen „Grund“ geben, raus zu gehen. Man hat ein Ziel vor Augen, und wenn es nur ist, Kastanien oder Blätter oder Blumen zu sammeln, um damit zu Hause zu werkeln. Auch auf die Vögel zu lauschen ist mehr, als nur ein Zeitvertreib – es bringt den Kids (und auch so einigen Eltern) die Natur näher und zwingt zu einer sehr positiven Entschleunigung und Ruhe.

So ist das Buch tatsächlich eine kleine Schatzkiste. Wenn Mama und Papa ein wenig „vorarbeiten“, sind besonders viele Vorschläge recht fix umsetzbar. Jede Wette, dass die Kids öfter mal sagen werden: „Lass uns in die Schatzkiste gucken!“. Mir gefällt es. Bis auf die Meckerei mit den Fotos bin ich begeistert. Insgesamt also vier Sterne.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

„Zero Waste“ ist hier missverständlich ausgelegt

Nachhaltig kreativ Do it yourself
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Selbermachen, basteln, wiederverwerten – das macht einfach Spaß. Nur leider habe ich mir von diesem Buch doch mehr erwartet, als es dann halten konnte. Vom Titel her dachte ich eigentlich, es sind Projekte, ...

Selbermachen, basteln, wiederverwerten – das macht einfach Spaß. Nur leider habe ich mir von diesem Buch doch mehr erwartet, als es dann halten konnte. Vom Titel her dachte ich eigentlich, es sind Projekte, bei denen man das nutzt, was man hat. Dingen, die sonst Abfall werden würden, neue Funktionen ermöglicht. Allerdings wird hier viel zugekauft und dabei fällt dann wieder Abfall an. Das Buch legt „Zero Waste“ also anders aus: Wer einen Einkaufsbeutel selbst macht, nimmt keine Plastiktüte. Wer eine Brezentüte selbst macht, spart die Bäckertüte, besonders, wenn sie wiederverwendbar ist. Auch eine Lesart, aber eben nicht meine ursprüngliche.

Beispielsweise die Vorratsdosen. Hier werden leere Konservendosen verwendet. Soweit, so prima. Auch dass man Farbe benötigt, ist ganz okay. Aber dann wird für den Deckel eine Korkplatte sowie eine Holzplatte benötigt, aus denen man dann zwei Kreise sägt, die verbunden werden und dann den Deckel bilden. An sich kein Ding, aber so wirklich nachhaltig finde ich das dann doch nicht. Auch bei den Bambusbechern und –Schalen bin ich ein wenig entsetzt. Das ist kein Zero Waste. Hier wird etwas gekauft und dann kreativ verändert – eben bemalt. So dachte ich mir das nicht. Die Verarbeitung von Wachsresten zu neuen Kerzen ist nicht die neueste Idee, aber genau solche Projekte hatte ich von diesem Buch erwartet. Da kann man alte Gläser verwenden und muss nur den Docht besorgen. Oder der Untersetzer aus Korken: Das ist genau die Art Idee, wie ich sie mir gewünscht hatte. Statt die Korken wegzuwerfen, werden sie auf einfache und hübsche Art wiederverwendet.

Geht man vom Gedanken weg, tatsächlich Dinge wiederzuverwenden, ist dieses Buch schon nett. Die Projekte sind zwar nicht immer wirklich neu, aber sehr schön zusammengestellt. Für Anfänger sowie Geübte finden sich Ideen, wie man hübsche und nützliche Dinge selbst herstellen kann. Hier ist beispielsweise der kleine Ordner (Ringbuch, Notizbuch). Man benötigt schon so einige Dinge, die man erst mal finden muss, aber dann hat man ein wirklich individuelles Stück, über das sich auch andere freuen. Geschenke der besonderen Art kann man damit auf alle Fälle herstellen. Die Einkaufsbeutel aus Makramee oder Textilgarn sind gleichzeitig retro und umweltbewusst. Zudem kann die wirklich jeder brauchen. Der Mülltrenner ist richtig chic, wenn auch viel zu schade für Müll. Für Leergut bzw. Pfandflaschen finde ich ihn aber echt genial und praktisch. Hier kann ich mir auch noch weitere Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Auch die Flaschenhüllen finde ich hübsch und praktisch. So finden sich einige Projekte, die in diese Hinsicht Zero Waste sind, weil man sie nutzen kann, um die Umwelt zu entlasten. Aber die Projekte, bei denen nur etwas verschönert wird, wie beispielsweise Metalldose und Thermoskanne, bei denen noch dazu Dinge benötigt werden, die nicht sonderlich umweltfreundlich sind, stören mich doch sehr. Auch bin ich nicht wirklich davon überzeugt, dass die Welt Seifenschalen aus Beton benötigt. Dagegen gefallen mit die Rezepte für Fußbad-Kugeln, Badesalz und einfachen Seifen recht gut.

Insgesamt bleibt also zu sagen, dass es sehr darauf ankommt, was man von diesem Buch erwartet. Nachhaltigkeit ist nicht gleich Nachhaltigkeit. Schöne Ideen sind dabei und dass nicht jedem alles zusagt, ist bei solchen Büchern völlig normal. Oftmals bringt einem ja eine vorgeschlagene Idee auf eigene Ideen, Weiterentwicklung oder Verbesserung. Die Anleitungen sind gut verständlich und gut bebildert. Insofern mag ich nicht zu streng sein, muss aber dennoch einen Stern abziehen. Bleiben aber vier hübsche Sterne übrig!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Essen und Kultur

Kochen wie in Japan
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Hier hat man nicht einfach nur ein Kochbuch, um japanische Gericht zuzubereiten. Kaoru Iriyama lässt den Leser einen Blick in die Kultur des Kochens in Japan werfen. Die Traditionen, die Gedanken dahinter, ...

Hier hat man nicht einfach nur ein Kochbuch, um japanische Gericht zuzubereiten. Kaoru Iriyama lässt den Leser einen Blick in die Kultur des Kochens in Japan werfen. Die Traditionen, die Gedanken dahinter, die Lebensmittel und den respektvollen Umgang damit werden in den Fokus gerückt. Es ist, als spränge hier ein Funke über und verändere die Sicht auf diese Dinge. Mit diesem Wissen kocht man tatsächlich anders – und das macht sich natürlich auch im Geschmack bemerkbar!

So ist es nur logisch, dass für viele Gerichte zusätzliche Arbeitsschritte und Rezepte nötig sind, wie eben die Dashibrühe. Diese kann auch fertig gekauft werden, doch selbstgemacht ist eben immer besser.

Immer wieder finden sich Erklärungen zu Gerichten oder Zutaten. Besonders interessant finde ich das Kapitel der Suppen. Wie wichtig Suppen in verschiedenen Varianten für Japaner sind, versteht man danach sehr gut. Auch wenn es viel Aufwand ist, findet sich ein Rezept für selbstgemachte Ramen-Nudeln. Logisch, dass es auch ein Rezept für eine Basis-Ramen-Brühe gibt. Für mich ist das Konzept schon allein an diesem Beispiel gesehen total stimmig. Nicht einfach nur kochen, sondern verstehen, wieso man das macht. Spätestens im Kapitel um die Bento-Boxen verfällt man dem Zauber und der Philosophie dahinter. Die Themen im Einzelnen: Japan-Bucket-List, Zu Tisch, bitte!, Die Top-5-Zutaten, Heißgeliebte Nudelsuppen, Tischkultur auf Japanisch, Bento-Lunch to go.

Unterteilt sind die Rezepte in die Kapitel Suppen und Nudeln, Reisgerichte, Hauptspeisen, Beilagen und Salate, Hotpot und Streetfood, Süßes. Der Aufbau der Rezepte ist klassisch: Titel, kleine Info dazu, Angaben zu Portionen, Zubereitungszeit, Nährwerte, Zutatenliste und dann die einzelnen Schritte der Zubereitung. Klar, bei Japanischer Küche sind die Zutaten teils ein bisschen außergewöhnlicher, aber im Asia-Shop gibt es das alles.

Sehr gut gefällt mir, dass die Rezepte bebildert sind und man sich so nicht nur Appetit holen kann, sondern auch einen Anhaltspunkt hat, wie das Gericht am Ende aussehen sollte. Mich fasziniert das verwendete Geschirr und wie hübsch alles angerichtet ist.

Mir fehlen ein Inhaltsverzeichnis und ein Register. Man findet nicht so gut zu einem bestimmten Gericht. Alles durchblättern zu müssen ist ein bisschen unbequem. Deshalb ziehe ich einen Stern ab – bleiben vier.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Ganz in Ruhe kochen und dann genießen!

Das Slow-Cooker-Kochbuch
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Wer es nicht kennt, der wundert sich. Wer schon mal ein, zwei Gerichte aus dem Slow Cooker genossen hat, ist direkt Fan davon. Komplett das Gegenteil des Schnellkochtopfes, dauern die Gerichte sehr lange, ...

Wer es nicht kennt, der wundert sich. Wer schon mal ein, zwei Gerichte aus dem Slow Cooker genossen hat, ist direkt Fan davon. Komplett das Gegenteil des Schnellkochtopfes, dauern die Gerichte sehr lange, aber sind unbeschreiblich geschmacksintensiv. Es wird kaum Wasser oder Flüssigkeit allgemein zugegeben – die Zutaten nutzen zum Garen hauptsächlich ihren eigenen Saft. Dass das Geschmack gibt, ist klar!

Dieses Buch startet mit ein paar guten Erklärungen und Tipps rund um das Kochen mit dem Slow Cooker und ist unterteilt in „8 Stunden und mehr“ und „8 Stunden und weniger“. In beiden Bereichen gibt es Rezepte zu und mit Rind, Lamm, Schwein, Geflügel und Gemüse (nur in eigener Reihenfolge), bei „8 Stunden und weniger“ finden sich dann auch noch Fisch und Meeresfrüchte.

Aber auch Beilagen und Desserts werden nicht vergessen! Zusätzlich gibt es Rezepte für Fonds, die dann beim Kochen mit dem Slow Cooker eingesetzt werden können. Bei diesen Rezepten ist das Wenigste im Slow Cooker gemacht, das muss man erwähnen. Dennoch sind die Rezepte toll und passen zu den Gerichten.

Wie man das so kennt und mag, findet man auf einer Seite unter dem Namen des Gerichtes die Angaben zu Vorbereitungs- und Kochzeit, sowie die Anzahl der Portionen. Ganz unten findet man die Nährwertangaben. Mittig links die Zutatenliste, rechts die Zubereitungsschritte in Anleitungs-Stil. Zusätzlich gibt es noch einen Hinweis, wie und ob das Gericht zum Einfrieren geeignet ist, sowie deklariert als „Serviervorschlag“ Beilage-Empfehlungen. Immer wieder finden sich auch noch hilfreiche Tipps bei den Rezepten. Und auf der gegenüberliegenden Seite dann ein Foto, wie das Gericht in Perfektion aussieht. Ich persönlich mag keine Rezepte ohne Foto, auch wenn mir bewusst ist, dass mein Ergebnis immer anders aussehen wird.

Die Zutaten sind recht gut zu bekommen. Es wird nicht mit extrem exotischen Lebensmitteln, Kräutern und Gewürzen gearbeitet. So sind die Speisen insgesamt auch eher bodenständig und nicht abgehoben. Mir gefällt das – ich bin gerade auf dem Trip der Entschleunigung und des einfachen Essens, denn das heißt ja nicht, dass es nicht Soulfood sein würde!

Insgesamt eine schöne Mischung an Rezepten. Mich stört nur tatsächlich ein wenig, dass Beilagen und Desserts sowie Fonds aus der Reihe tanzen. Deshalb ziehe ich ganz pingelig einen Stern ab. Bleiben sehr gute vier Sterne.

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