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Veröffentlicht am 09.04.2018

Jeden Tag ein wenig (mehr) für sich selbst tun

Yoga im Büro
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Manchmal sind die scheinbaren Zufälle im Leben schon sonderbar. Anne-Charlotte Vuccino war in ihrem Berufsleben immer sehr erfolgreich. Dann ein böser Unfall – sie wurde von einem Polizeimotorrad überfahren. ...

Manchmal sind die scheinbaren Zufälle im Leben schon sonderbar. Anne-Charlotte Vuccino war in ihrem Berufsleben immer sehr erfolgreich. Dann ein böser Unfall – sie wurde von einem Polizeimotorrad überfahren. Die Diagnose war nicht gerade vielversprechend. Durch Zufall kam sie mit Yoga intensiver in Berührung, interessierte sich für die Hintergründe und Methoden und entwickelte ihre Büro-Variante, die ungeplant zu einem Start-Up wurde. Der Erfolg gibt ihr mehr als Recht. Die Übungen sind einfach, aber effektiv, und können jederzeit im Büro, unterwegs und zu Hause durchgeführt werden.

Zunächst erklärt die Autorin ihr Prinzip, erzählt von sich selbst und ihrem Weg zum Yoga und gibt einen kleinen Einführungskurs mit theoretischem Wissen. Hierzu gehört auch die Nahrung: Essen und Trinken als Teil des YOGIST. Doch nicht nur die Nahrungsmittel spielen eine Rolle, auch die Zubereitung und das Würzen. Auch das Schlafen, Bewegen, Pflegen und Arbeiten wird unter die Lupe genommen und „verbessert“.

Nach diesem informativen Teil folgen die Übungen. Diese sind aufgeteilt in die Bereiche Die Atmung, Die richtige Haltung, Die Augen, Der Hals, Der obere Rücken, Finger und Handgelenke, Die Beine, Die Lendenwirbel, Das Becken, Der ganze Körper und Entspannung. Am Ende des Buches findet sich noch ein zweites, ausführliches Inhaltsverzeichnis, das alles auflistet. So kann man gezielt Übungen heraussuchen, die man gerade am meisten für sich braucht.

Nach und nach kann man mit dieser Methode sein Wohlbefinden verbessern, die Gesundheit stärken und Unwohlsein vermeiden. Auch „Bürokrankheiten“, wie Sehnenscheidenentzündungen, kann damit vorgebeugt werden.

Die 70 Übungen haben blumige Bezeichnungen, wie man das vom Yoga kennt. Die einzelnen Schritte werden genau erklärt. Zusätzlich gibt es aussagekräftige Fotos. Tipps und Erklärungen, aber auch Ratschläge zur Vorsicht, finden sich ebenfalls bei jeder Übung.

Diese Übungen kann wirklich jeder zwischendurch einschieben. Körper, Geist und Seele danken diese kleinen Pausen vom Stress, von den ewig gleichen Bewegungen, vom Sitzen, von falschen Haltungen. Stück für Stück entfaltet sich die Wirkung und ohne großen Aufwand hat man „so nebenbei“ seine Lebensqualität erhöht.

Mir gefällt sowohl die Idee, die hinter dem Prinzip steht, als auch das Buch. Schon allein, dass diese Übungen auch von Ungeübten, weniger Sportlichen leicht nachgemacht werden können, ist ein dickes Plus. Auch ist keinerlei „Zubehör“ erforderlich. Das Buch genügt vollkommen. Ich gebe die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Leider nicht das, was ich erwartet hatte

Wen der Rabe ruft
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Blue wächst von klein auf mit der Prophezeiung auf, der Junge, der ihre wahre Liebe ist, wird sterben, wenn sie ihn küsst. Schlimm genug, aber dann hält sie mit ihrer Halbtante Kirchenwache, um herauszufinden, ...

Blue wächst von klein auf mit der Prophezeiung auf, der Junge, der ihre wahre Liebe ist, wird sterben, wenn sie ihn küsst. Schlimm genug, aber dann hält sie mit ihrer Halbtante Kirchenwache, um herauszufinden, wer in den nächsten 12 Monaten sterben wird. Blue sieht einen Geist und ihre Halbtante erklärt ihr, dass dies ihre wahre Liebe ist oder sie ihn getötet hat – in Blues Fall dann wohl beides in einem!

Vielleicht habe ich einfach zu lange gewartet, um das Hörbuch endlich zu genießen. Als das Buch ganz neu war, hat mich der „Blick ins Buch“ enorm begeistert. Diese Begeisterung hielt leider nicht bis zum Ende des Buches an.

Es beginnt schon mit den drei Sprechern. Ich mag sie ansonsten recht gern, aber sie lesen dieses Hörbuch fast schon depressiv und monoton ein und das gefällt mir gar nicht. Besonders Blue war mir zu blass.

Dass Fantasy-Elemente in die reale Welt eingefügt werden, ist absolut mein Geschmack. Doch gab es hier Szenen, die mir dann doch zu arg unrealistisch waren und zu sehr in den Bereich Fantasy gingen. Gleichzeitig fehlten mir immer wieder Zusammenhänge und Informationen. Das liegt vermutlich daran, dass es sich um eine Reihe handelt und eben gewisse Dinge noch kommen. Dennoch möchte ich auch in einer Serie keine Lücken beim Lesen oder Hören haben. Das bremst mich im Fluss und stört mich sehr.

Der Zusammenhalt der Gruppe war mir auch zu schwach, das Zusammenfinden zu langatmig. Das Ende kommt mir zu abrupt und „herzleer“ daher. Nun bin ich altersmäßig auch schon etwas länger aus der Zielgruppe heraus und bin mir nicht ganz so sicher, ob diese eher Zugang zu den Figuren und der Story findet.

Ich bin mir dennoch nicht wirklich sicher, ob ich Band zwei eine Chance geben möchte. Schlecht war „Wen der Rabe ruft“ definitiv nicht, aber es kommt leider bei weitem nicht an das heran, was ich von einem Buch in dieser Art erwarte. Deshalb gebe ich schweren Herzens auch nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Nicht nur für Männer ein Genuss!

Bacon
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Speck gibt es in vielen Varianten. Jedes Land hat seine eigenen Sorten und so gibt es in diesem wunderbaren Kochbuch auch viele länderspezifische Gerichte. Aber keine Sorge – auch wenn man nicht den angegebenen ...

Speck gibt es in vielen Varianten. Jedes Land hat seine eigenen Sorten und so gibt es in diesem wunderbaren Kochbuch auch viele länderspezifische Gerichte. Aber keine Sorge – auch wenn man nicht den angegebenen Speck bekommen kann, gelingen die Rezepte mit anderen Sorten. So kann man immer prima variieren und den Gerichten die eigene Note geben.

Die ersten Seiten sind dem Speck in Bezug auf Herkunft, Herstellung, Lagerung, Zubereitung und Aufbewahrung gewidmet. Ein wenig Theorie also vor der Praxis. Die anschließenden Rezepte sind kategorisiert nach Canapés and Appetizer, Frühstücks- und Brunchgerichte, Suppen, Eintöpfe und Kasserollen, Salate und Sandwiches, Hauptgerichte, Obst und Gemüse, Nudeln und Reis und Brote. Im Index sind die Rezepte dann natürlich alphabetisch geordnet.

Vor jeder Schritt-für-Schritt-Anleitung liefert James Villas ein wenig Wissen über das Gericht und empfiehlt eventuelle Ausweich-Zutaten. Neben dem Rezept wird übersichtlich gelistet, welche Zutaten verwendet werden. Diese sind durchweg ziemlich einfach im Lebensmittelhandel zu bekommen. Schade finde ich, dass es nur wenige Fotos zu den Gerichten gibt. Ich mag es, wenn ich vor der Zubereitung durch Abbildungen der Gerichte schon Appetit darauf bekomme. Rezepte ohne Bild werden bei mir meist seltener gekocht, als welche mit Foto.

Meine liebste Kategorie sind die Brote. Nicht nur in der Grillsaison hat man damit immer eine ausgefallene, leckere Beilage, die nicht jeder bieten kann! Aber keine Sorge – auch die anderen Speisen bekommen durch den Speck eine wunderbare Note. Speck ist hier immer das i-Tüpfelchen, das den Geschmack anhebt und besonders macht. Deshalb muss man auch keine Angst vor den Kalorien haben, denn die restlichen Zutaten machen den größeren Teil aus.

Einfach lecker – und von mir vier Sterne!

Veröffentlicht am 08.04.2018

Von dem, was man glaubt und dem, was wirklich ist

DUMPLIN'
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Willowdean Dickson ist 16 und so übergewichtig, dass sie nur schwer passende Kleidung findet. Auch die Uniformen für den Job sind manchmal ein kleines Problem. Aber Willowdean interessiert das nicht – ...

Willowdean Dickson ist 16 und so übergewichtig, dass sie nur schwer passende Kleidung findet. Auch die Uniformen für den Job sind manchmal ein kleines Problem. Aber Willowdean interessiert das nicht – bis ausgerechnet der allseits begehrte und bewunderte Bo sie überraschend küsst. Die Ereignisse überschlagen sich, als Willowdean deshalb beschließt, dem Higlight des Jahres in ihrem Kaff Clover City die Krone aufzusetzen: sie will am Schönheitswettbewerb, den ihre Mutter als Teenager gewonnen hat, teilnehmen. Dabei nimmt sie sogar in Kauf, dass alles rings um sie herum in Scherben zerbricht …

Julie Murphy ist mit „Dumplin‘“ ein unbeschreiblich gutes Buch gelungen. Sie schafft es, alle Teenagerprobleme darin sinnvoll und kompakt unterzubringen und noch dazu die Ich-Erzählerin, die man automatisch als Hauptfigur sehen will, auf die hinteren Ränge zu verweisen. Nach und nach verliert Willowdean beim Lesen alle Sympathie und alles Verständnis und eine Nebenfigur nach der anderen sammelt diese dafür für sich. So dreht sich die Story unbemerkt, man erkennt die wahren Stärken und Schwächen, findet Verständnis für das Handeln so einiger zunächst weniger sympathischer Figuren und möchte Willowdean gern ganz kräftig schütteln, um sie aufzuwecken und in die Realität zu holen. Ihre Blindheit und Ignoranz rauben den Atem – und öffnen gleichzeitig die Augen. Das habe ich so noch in keinem Buch gefunden und finde es super! Allerdings vermute ich stark, dass die wenigsten Erwachsenen (es ist ja ein Jugendbuch) offen für diese Wendung sind. Man ist zu sehr gewohnt, dem Ich-Erzähler komplett alles abzukaufen. Bei „Dumplin‘“ führt das in eine Sackgasse, denn Willowdean ist absolut verblendet, egoistisch, ja – fast schon egomanisch. Noch dazu verliert sie dadurch ihre Objektivität und ist in ihrer Subjektivität gefangen. Sie sieht nur, was sie sehen will, und interessiert sich herzlich wenig für die Gedanken, Gefühle und Motivationen anderer. Was sie sich vorstellt, ist quasi in Stein gemeiselt, es gibt kein Links und kein Rechts, nur ihre eigene Wahrheit.

Ich finde es super, wie die Autorin den Leser führt - es erzählt zwar Willowdean, aber sie ist damit nicht automatisch die Sympathieträgerin und auch nicht automatisch die Hauptperson. Für mich sind alle anderen wichtiger, als Dumplin' selbst. Denn sie sieht diese Menschen, kapiert sie zunächst nicht, lernt aber – wenn auch arg langsam - dazu und sieht diese Menschen dann mit völlig anderen Augen. Das ist großartig gemacht!

Clover City, der Wettbewerb, der Schulalltag, die Freizeit, die einzelnen Figuren – alles ist wunderbar aufgebaut und gezeichnet. Die Teenager sind recht typisch. Willowdean (alias „Dumplin‘“) hebt sich nicht nur durch ihre Figur, sondern auch ihren extremen Charakter ab. Die Schönen und Makellosen sind ebenso wie die Figuren mit Makeln einfach nur Teenager: mit guten und mit schlechten Seiten. Vorurteile entstehen und werden aufgehoben, Freundschaften entstehen, zerbrechen, bilden sich neu, verändern sich – alles Dinge, die im „echten Teenagerleben“ geschehen. Dazu eine große Portion American Way of Life – was nicht wundern darf, da die Autorin eben Texanerin ist. Wie toll oder unsinnig manche typisch amerikanischen Dinge sind, darf jeder für sich selbst beurteilen. Aber nachdenklich lässt Julie Murphy jeden Leser werden! Vor allem zeigt sie, dass man ein Buch nicht nach seiner Hauptfigur oder dem Ich-Erzähler bewerten soll und darf. Für mich ein rundum gelungenes Buch, das nicht nur Teenager lesen sollten! Fünf blitzeblanke Sterne von mir!

Veröffentlicht am 01.04.2018

Eine großartige Idee, die riesig Spaß macht!

Paperboyos Welt
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Nicht jeder ist bei Facebook, Instagram oder sonstigen sozialen Netzwerken aktiv unterwegs. Mir persönlich ist das alles zu nervig und zeitraubend. Zu viele User sind der Ansicht, sie müssten alles posten, ...

Nicht jeder ist bei Facebook, Instagram oder sonstigen sozialen Netzwerken aktiv unterwegs. Mir persönlich ist das alles zu nervig und zeitraubend. Zu viele User sind der Ansicht, sie müssten alles posten, was sie tun. Da gehen die echten Stars fast schon unter – oder man sucht sich schwindelig. Umso genialer finde ich, dass DUMONT dieses Buch herausgebracht hat: so komme auch ich in den Genuss der tollen Idee und der so perfekten Umsetzung von Rich McCor.

Hier treffen wunderbare Scherenschnitte, stimmiger Humor und tolle Fotos zusammen. Das kann ja eigentlich nur klasse werden! Und: es ist auch klasse geworden! Einfach unglaublich, wie akkurat die Scherenschnitte sind und wie toll die Kombination mit den Fotos ist! Ja, das ginge alles sicher auch mit Photshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen, aber wozu? Diese Scherenschnitte, die eine sichtbare Hand ins Bild hält – ich mag das! Genau so sind diese Bilder perfekt. Ohne die Hände wäre es einfach nur ein bearbeitetes Foto und das ist für mich dann sehr viel weniger Kunst. Auf die Art, wie Rich McCor seine Bilder macht, muss er sich schon im Vorfeld sehr genau überlegen, was er wie umsetzen möchte. Dann muss der Scherenschnitt hergestellt werden und schlussendlich passend ins Bild gehalten werden – dazu braucht es den optimalen Winkel und vor allem den richtigen Blickwinkel! Ich bin total fasziniert und ganz verliebt in das Buch!

Zu allen Fotos gibt es kleine erklärende Texte, die so formuliert sind, dass man rasch vergisst, dass sie für tausende Leser und Betrachter gemacht wurden. Man hat einfach das Gefühl, Rich McCor richtet sich direkt an einen persönlich. Ein Kapitelchen mit Outtakes (Pleiten, Pech und Pannen) findet sich auch – das macht ihn noch sympathischer, als er ohnehin schon ist. Und als großartiges Geschenk bekommt man noch Vorlagen für Scherenschnitte für eigene Versuche! Da ist der Einstieg in ein neues Hobby ganz einfach und quasi schon vorprogrammiert. Ich liebe dieses Buch, die Idee dahinter und die Einfälle für die einzelnen Zusammensetzungen. Wunderbar! Eine Weltreise per Fotoband, dazu witzige „Verbesserungen“: Wie könnte ich anders, als die vollen fünf Sterne zu vergeben?