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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2018

Ein etwas anderes Jane Austen Retelling

Ivory and Bone
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Ich habe mich besonders auf diesen Titel gefreut, da ich das Setting des Buches so interessant fand. Die Geschichte ist in der prähistorischen Zeit verortet und das zog mich wie magisch an. Dieser Punkt ...

Ich habe mich besonders auf diesen Titel gefreut, da ich das Setting des Buches so interessant fand. Die Geschichte ist in der prähistorischen Zeit verortet und das zog mich wie magisch an. Dieser Punkt gefiel mir auch während des Lesens sehr gut. Man merkte auf jeder Seite, wie viel Arbeit die Autorin in die Recherche gesteckt hat und dementsprechend gut ist das Buch folglich auch. Über kleine Dinge im Sprachgebrauch bin ich durch mein Linguistikstudium gestolpert aber die sind kaum der Rede wert und es ist völlig klar, dass man nicht alles historisch perfekt umsetzen kann, wenn man an einem Jugendbuch arbeitet.
Was direkt ins Auge springt, wenn man beginnt das Buch zu lesen, ist der außergewöhnliche Schreibstil verbunden mit einer interessanten Perspektive. Im Prolog erfahren wir, dass Mya verletzt in einer Höhle liegt und Kol bei ihr ist. Er will verhindern, dass sie das Bewusstsein verliert und beginnt so, die Geschichte der beiden seit ihrem ersten Zusammentreffen zu erzählen. Das alles wird aus Kols Perspektive erzählt und im Folgenden spricht er Mya und somit indirekt den Leser mit Du an. Das war zu Beginn sehr ungewöhnlich und anfangs auch sehr störend, denn wir erfahren alles aus Kols Sicht, können uns zeitgleich aber nicht in ihn hineinversetzen, weil wir Mya sind und das ist für einen Roman doch eine eher ungewöhnliche Kombination. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich allerdings an den Schreibstil und selbst, wenn ich mich bis zum Schluss nicht ganz daran gewöhnen konnte, bleibt er doch stilistisch außergewöhnlich.
Bei der Geschichte selbst viel mir sehr schnell ein Aspekt auf, der mir vorher nicht bewusst war. Bei Ivory & Bone handelt es sich um ein Stolz & Vorurteil Retelling, das die gesamte Geschichte zwischen Elizabeth und Mr. Darcy nicht nur in die prähistorische Zeit versetzt sondern auch die Rollen vertauscht. Kol ist in Elizabeths Situation während Mya Mr. Darcy verköpert. Manchmal weicht die Geschichte stark vom Original ab, manchmal meint man jedoch sogar Zitate zu erkennen, insgesamt wurde die Geschichte von Jule Eshbaugh aber perfekt in die Zeit eingebettet und überzeugt zudem mit Details, die eine ganz neue Geschichte entstehen lassen. In diesem Zusammenhang finde ich sdie Bedeutung des Titels Ivory & Bone auch sehr schön. Was es mit diesem auf sich hat, erfahrt ihr jedoch erst, wenn ihr selbst zum Buch greift.
Fazit: Ivory & Bone ist nicht nur ein sehr gut gelungenes Stolz & Vorurteil Retelling. Es spielt in der prähistorischen Zeit und bekommt dadurch nicht nur seinen eigenen Charme und Widererkennungswert sondern wurde auch sehr gut recherchiert und man spürt förmlich die Arbeit, die im Buch steckt. Einzig mit dem Schreibstil, insbesondere der Perspektive, konnte ich mich während des gesamten Lesens nicht besonders anfreunden. Hier wäre mir ein klassischer Stil lieber gewesen.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Konnte mich nicht überzeugen

Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln
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Ich habe von Lian Hearn schon sehr lange etwas gehört, die Otori-Saga aber selbst nie gelesen. Als mir ihr neues Buch und somit der Beginn der Shikanoko-Saga vorgeschlagen wurde, hat mich das Buch jedoch ...

Ich habe von Lian Hearn schon sehr lange etwas gehört, die Otori-Saga aber selbst nie gelesen. Als mir ihr neues Buch und somit der Beginn der Shikanoko-Saga vorgeschlagen wurde, hat mich das Buch jedoch sofort durch sein Setting angezogen. Es zeigt uns ein historisches Japan und beinhaltet darüber hinaus viel Platz für Legenden und Mythologien. Das klang für mich unglaublich anziehend, sodass mich zu diesem Zeitpunkt die Dicke des Buches mehr anzog, als dass sie mich abschreckte.
Direkt nach Beginn fiel es mir wirklich schwer, in das Buch einzusteigen. Man bekommt keine Einführung in die Welt und wird mehr oder weniger in sie hineingeworfen. Das ist nicht weiter schlimm, wenn man die Welt dann nach einigen Kapiteln verstehen würde. Leider entstand vielmehr eine Reizüberflutung bestehend aus vielen verschiedenen Orten, Namen, Familienzugehörigkeiten und Ambitionen, die man sich nicht besonders leicht verinnerlichen konnte. Das mehrere Seiten lange Personenregister half dabei auch leider nicht viel weiter.
Grund dafür ist aus meiner Sicht der Schreibstil der Autorin. Ich kann jedem nur raten, in ein Buch von Lian Hearn hereinzulesen, falls man mit dem Gedanken spielt, eines zu kaufen. Ihr Schreibstil ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig und ich wurde nicht damit warm. Dazu kam, dass die gesamte Geschichte mehr in Form einer Sage oder Legende erzählt wurde. Man bekommt sehr viel Input, liest jedoch nur wenig explizite Handlung. Die Zeitsprünge sind teilweise sehr groß und nur selten deutlich. Darüber hinaus sprungt die Erzählung einem allwissenden Erzähler gleich zwischen verschiedenen Handlungssträngen und Personen hin und her.
Sucht man eine Sage und interessiert sich für japanische Kriegerepose, mag Die Legende von Shikanoko sicher ansprechend sein. Ich wollte allerdings eine tiefgründige und spannende Fantasygeschichte, die uns in eine andere Kultur entführt und wurde hier enttäuscht. Die Masse an Stoff, die man pro Seite bekommt, war für einen Roman einfach zu viel und das ganze auf über 600 Seiten dargelegt zu bekommen, langweilte mich leider schnell und ich verlor das Interesse am Buch.
Fazit: Man sollte den Schreibstil von Lian Hearn mögen und sich bewusst sein, dass man weniger einen Roman sondern vielmehr eine Sagenerzählung bekommt, wenn man zu Die Legende von Shikanoko greift. Mit blieben in diesem Zuge die Figuren zu blass und die Welt zu oberflächlich, um gut und mit Spaß in die Geschichte eintauchen zu können. Schade, denn auf einen Roman mit japanischer Kultur und Geschichte habe ich mich sehr gefreut.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Zuckersüßes Weihnachtsbuch

Der Weihnachtosaurus
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Der Weihnachtosaurus begeistert gerade die ganze Buch Community und das völlig zu Recht. Der kleine Dino sieht zuckersüß aus und wenn man nicht schon auf das Cover angesprungen ist, der muss es nach dem ...

Der Weihnachtosaurus begeistert gerade die ganze Buch Community und das völlig zu Recht. Der kleine Dino sieht zuckersüß aus und wenn man nicht schon auf das Cover angesprungen ist, der muss es nach dem Klappentext oder der hundertsten begeisterten Rezension bestimmt tun.
Ich kann mich den Meinungen nur anschließen, denn zwei wundervolle Dinge miteinander zu verknüpfen, funktioniert immer gut. Weihnachten und Dinosaurier passen zwar auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen, Tom Fletcher verknüpft beides so zuckersüß und irgendwie passen die beiden Themen dann doch sehr gut zusammen. Zum Weihnachtosaurus muss ich an dieser Stelle glaube ich nichts mehr sagen, er ist so zuckersüß, wie er schon auf dem Cover aussieht.
Dafür möchte ich genauer auf die Charaktere eingehen, die allesamt sehr besonders sind, egal, ob man sie nun hasst oder liebt, sie sind so einzigartig und besonders gezeichnet, dass sie für mich besonders stark hervorstechen. Sie und ihre Entwicklung sind letztendlich elementarer als die Geschichte selbst und das gefiel mir sehr gut.
Neben der Geschichte zwischen William und dem Weihnachtosaurus gibt es ein paar Nebenstorys, die letztendlich für das Ende wichtig sind, jedoch während der Geschichte ein bisschen nebenher laufen. Es gibt so eine schöne Vermischung zwischen den einzelnen Erzählsträngen und das machte das Buch noch einmal um einiges vielschichtiger, als man es bei einem Kinderbuch zunächst erwartet.
Zu guter letzt muss ich unbedingt erwähnen, dass mir die Zeichnungen so unheimlich gut gefallen. Manche sind kleiner, andere ziehen sich über eine ganze Doppelseite und der Zeichenstil ist so einprägsam, dass ich mich über jede Zeichnung sehr gefreut habe und sie die Geschichte perfekt unterstützt haben. Einzig das Ende fand ich nicht ganz passend und ich hatte das Gefühl, dass man es sich hierbei ein wenig zu einfach gemacht hat. Darüber kann ich aber angesichts der wundervollen Geschichte hinwegsehen.
Fazit: Der Weihnachtosaurus ist ein zuckersüßes Weihnachtsbuch, das nicht nur mit seiner Story und seinen Zeichnungen sondern besonders mit seinen Charakteren begeistern kann. Ein Muss für alle Weihnachts- und Dinofans und ein Muss für alle, die an Wunder glauben.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Mein Weihnachtsbuch Highlight

Das Mädchen, das Weihnachten rettete
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Dieses süße Weihnachtsbuch zog mich allein durch das großartige Cover an und auch der Klappentext gibt so einiges her. Rückblickend würde ich Matt Haigs Buch als mein liebstes Weihnachtsbuch aus diesem ...

Dieses süße Weihnachtsbuch zog mich allein durch das großartige Cover an und auch der Klappentext gibt so einiges her. Rückblickend würde ich Matt Haigs Buch als mein liebstes Weihnachtsbuch aus diesem Jahr beschreiben, was an mehreren Punkten liegt. Zunächst ist es einfach wunderschön gestaltet, denn Innen setzt sich der Zeichenstil vom Cover in wunderschönen Schwarz-Weiß-Illustrationen fort.
Die Geschichte selbst spielt im viktorianischen Zeitalter, was mich zunächst erst einmal überrascht hat, dann jedoch sehr gefreut hat. Das Zeitalter passt so perfekt zur Adventszeit und fängt diese ganze Atmosphäre so perfekt ein. Doch auch das Leid, dass zu der Zeit nicht unausweichlich ist muss eingefangen werden und genau dadurch werden die Weihnachtswunder, die passieren gleich noch mal ein bisschen weihnachtlicher. Sogar Charles Dickens hat eine wichtige Rolle im Buch inne und das war für mich eine herrliche Überraschung.
Neben der Geschichte von Amelia, die einfach wahnsinnig berührend war, spielt ein Großteil des Buches auch bei den Wichteln in Wichtelgrund. Die versuchen ihr Dorf und somit auch Weihnachten von den Trollen zu retten und hier gab es einige skurrile Szenen, von denen ich an dieser Stelle jedoch nicht mehr verraten möchte. Eines meiner Highlights war, der Dialekt der Trolle, die einfach mal Hessisch reden. Für mich als Hessin natürlich ein kleines Highlight.
Einige Stellen des Buches aber besonders das Ende haben mich richtig zu Tränen gerührt. Es war absolut rührend geschrieben und ganz klar ist sicher, dass Matt Haig einfach schreiben kann. Muss ich das an dieser Stelle noch einmal erwähnen?
Fazit: Das Mädchen, das Weihnachten rettete verzaubert uns mit der Atmosphäre des viktorianischen Zeitalters und berührt den Leser ebenso sehr, wie es ihn mit seinen süßen und witzigen Szenen unterhält. Die Zeichnungen haben mich ebenso sehr verzaubert, wie die detailreichen Szenen, die Matt Haig beschreibt und so wurde dieser Titel zu meinem Weihnachtshighlight.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Gustafssons Jul
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Inhalt: Zehn Jahre lang hat sich Carl-Johann Gustafsson (81) von seiner Familie zurückgezogen? das soll sich jetzt ändern. Gemeinsam mit der Familie will er Weihnachten auf seinem Landgut feiern, wie früher. ...

Inhalt: Zehn Jahre lang hat sich Carl-Johann Gustafsson (81) von seiner Familie zurückgezogen? das soll sich jetzt ändern. Gemeinsam mit der Familie will er Weihnachten auf seinem Landgut feiern, wie früher. Seine Kinder und Enkelkinder folgen der Einladung nur widerwillig, denn die Familienbande existieren schon lange nicht mehr. Aber niemand will etwas verpassen, und womöglich wird ja das Erbe verteilt ... Am Ende kommt es dann ganz anders als gedacht, doch glücklicherweise haben die gute Seele des Hauses, Diener Alfred, und der Weihnachtsmann höchstselbst ihre Finger im Spiel. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung: Gustaffsons Jul ist mit seinen gerade mal 160 Seiten eine recht kurze Weihnachtsgeschichte, die jedoch enorm zum Nachdenken anregt. Erst einmal hat mich das Buch durch seinen Titel wie magisch angezogen, der bereits verrät, dass die Geschichte in Schweden spielt. Ich bin fasziniert vom Land und insbesondere von den Weihnachtsbräuchen, die im Buch nicht nur sehr schön beschrieben werden, sie werden darüberhinaus von Lars Simon in einem Nachwort noch einmal erklärt, was mir sehr gut gefiel.
Die Story entwickelt sich jedoch zunächst erst einmal in eine Richtung, die mich so gar nicht weihnachtlich gestimmt werden lies. Als Gustafsson nach vielen Jahren der Trauer um seine verstorbene Frau beschließt, endlich wieder mit der gesamten Familie Weihnachten zu feiern, glaubt die nämlich, er wolle nur sein Erbe aufteilen, was dazu führt, dass sich alle irgendwie zusammenraufen, versuchen, mit den anderen klarzukommen und gleichzeitig versuchen, zu überspielen, worum es hier eigentlich geht. Dieses Verhalten kommt jedoch nach und nach ans Licht und alles eskaliert an Heiligabend, sodass das Weihnachtsfest droht auszufallen. Allein Gustafssons Enkelin Susanna erkennt, was gespielt wird und durchschaut die wahren Absichten ihres Großvaters. Gemeinsam versuchen sie deshalb, das Weihnachtsfest zu retten.
Nach und nach stellt sich dadurch nicht nur in der Geschichte sondern auch beim Leser eine weihnachtliche Atmosphäre ein und bleibt auch noch nach dem Lesen da. Als warmes Gefühl irgendwo in der Nähe des Herzens. Lars Simon erzählt uns ganz besinnlich, was an Weihnachten wirklich wichtig ist und auf welche Werte wir in diesen Tagen achten sollen. Und vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, passiert dann auch bei uns ein Weihnachtswunder.
Fazit: Wer ein kurzes Weihnachtsbuch und eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, der bekommt mit Gustafssons Jul ein hübsches Büchlein, das die perfekte Weihnachtsstimmung verbreitet. Neben einem Weihnachtswunder am Ende erwarten den Leser auch eine ganze Menge Fakten zum schwedischen Weihnachtsfest, was mir sehr gut gefiel.