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Veröffentlicht am 24.02.2017

Ein gelungener Jugendthriller

Erebos
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Inhalt: In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit ...

Inhalt: In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten. Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden. Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …

Inhalt und Idee: Da der Klappentext sehr gut ist und ich auch nicht zu viel vom Inhalt erzählen möchte verzichte ich an dieser Stelle darauf, noch mehr zu erzählen. Das Buch ist ein Thriller und meiner Meinung nach auch ein sehr guter Jugendthriller, der sich mit einem sehr aktuellen Problem befasst. Es geht um die Internetwelt und ein Computerspiel mit sehr hohem Suchtfaktor. Dabei hat man schon gleich am Anfang einen sehr schöne n Einstieg. Nick, die Hauptperson, bemerkt, dass sich an seiner Schule einige plötzlich sehr merkwürdig verhalten. Allen voran sein Freund Collin. Erfolglos geht er allem auf die Spur bis er plötzlich selbst eine CD angeboten bekommt und auch er völlig in die Welt von Erebos versinkt. Das Spiel hat dann auch einige Realitätsbezüge und Nick muss zum Beispiel eine Kiste an einem bestimmten Ort abholen und sie an einen anderen Ort bringen. Als Nick dann aber seinen Lehrer töten soll und sein Freund Jamie nach einem Unfall im Krankenhaus liegt merkt Nick, dass Erebos alles andere als ein harmloses Spiel ist und versucht zusammen mit Emily, in die er heimlich verliebt ist, diejenigen zu stoppen, die hinter Erebos stehen.

Obwohl es ein Thriller ist gibt es kaum oder nur ganz wenig und leichte Gewalt. So kann man das Buch auch jüngeren Lesern ab 12 bedenkenlos empfehlen. Zudem befasst sich das Buch auch mit dem Thema Spielsucht und Internet denn obwohl Nick sehr schnell merkt, dass das Spiel zu weit geht merken viele seiner Mitschüler es nicht. So regt es auch sehr schön zum Nachdenken an, was ich gerade für Jugendliche sehr gut finde. Zur Idee braucht man sonst auch nicht viel sagen. Sie ist so einzigartig, dass ich mich so oft gefragt habe, wie man auf so etwas kommt.

Schreibstil: Wie man es von Ursula Poznanski kennt ist der Schreibstil wunderschön zu lesen und sehr fesselnd. Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen bzw. in meinem Fall die Pause-Taste drücken. Ich habe von Ursula Poznasnki bis jetzt auch nur Saeculum gelesen und bin trotzdem schon ein riesiger Fan von ihr. Durch ihren Schreibstil kann man sich sehr gut in die Hauptperson hineinversetzen, merkt aber auch sofort, wenn sie etwas richtig Dummes getan hat.
Personen: Auch in diesem Buch waren es für meinen Geschmack leider mal wieder zu viele Personen. Das sind zum einen die ganzen Schüler aus Nicks Schule, seine Eltern und Freunde, die Freunde von Emily, mit denen Nick später versucht das Erebos-Projekt zu verhindern. Das alleine waren schon zu viele. Dazu kommen dann aber noch die ganzen Spielcharaktere mit unterschiedlichen Namen und unterschiedlicher Art. Nick vermutet hinter ihnen auch immer bestimme Mitschüler aber alles in allem habe ich dann irgendwann nicht mehr durchgeblickt und es war mir dann ab einem Punt auch völlig egal und ich habe mich nur noch auf die Personen konzentriert, die wirklich wichtig sind.

Nick mochte ich hierbei total. Er war mir sehr sympathisch weil er sich einfach so verhalten hat, wie es jeder tun würde. Er ist nicht der, der fehlerfrei ist sondern der, der scheinbar immer einen Fehler macht, dann aber bemüht ist ihn wieder gut zu machen.

Bewertung: Erebos ist für mich ein sehr gelungener Jugendthriller mit einem tollen Thema und einer sehr guten Umsetzung. Für mich verdient Erebos 5 von 5 Füchschen.

Weitere Rezensionen findet ihr auf: http://missfoxyreads.blogspot.de/

Veröffentlicht am 24.02.2017

Die Janus-Protokolle - ein Thriller mit einer sehr aktuellen Thematik

Die Janus-Protokolle
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Inhalt: Nach dem vermeintlichen Unfalltod seines Freundes stößt der New Yorker Journalist Jason Bradley in dessen Hinterlassenschaften auf eine für ihn bestimmte Nachricht. Sie führt ihn zu einem von der ...

Inhalt: Nach dem vermeintlichen Unfalltod seines Freundes stößt der New Yorker Journalist Jason Bradley in dessen Hinterlassenschaften auf eine für ihn bestimmte Nachricht. Sie führt ihn zu einem von der Bundespolizei gesuchten Computerhacker, der unter dem Pseudonym Veritas Verschwörungstheorien im Internet veröffentlicht. Diesen Theorien zufolge arbeiten mehrere große Internet- und Softwareunternehmen mit den amerikanischen Nachrichtendiensten zusammen. Durch seine Nachforschungen gerät Bradley zunehmend ins Fadenkreuz amerikanischer Geheimdienste und muss schließlich sogar um sein Leben fürchten. Gnadenlos, brandaktuell, beklemmend: Wenn Verschwörungstheorien und der gläserne Mensch bittere Realität werden!

Inhalt und Idee: Der Klappentext beschreibt den Inhalt schon sehr gut. Hinzuzufügen wäre noch, dass neben Bradley und Veritas auch noch ein dritter dem Geheimnis um Janus auf der Spur ist. Michael Robards stößt durch seinen Adoptivbruder auf eine mysteriöse Namensliste und muss bald feststellen, dass seine Familie in die Sache verwickelt zu sein scheint.
Die Idee ist ganz toll und hat auch einen richtig tollen Realitätsbezug. Es geht um die Ausspähung im Internet und um den „gläsernen Menschen“, der dabei entsteht. Nebenbei kommen die Protagonisten auch noch einer Verschwörungstheorie auf die Spur und sie vermuten die CIA dahinter. Hier haben wir auch wieder einen Realitätsbezug, wenn man an die CIA-Affäre und Snowden denkt. Für die, die sich mit dem Internet, Cookies und Co. nicht so gut auskennen hat Turhan Boydak (als Veritas, haha) in sein Buch auch viele hilfreiche Erklärungen geschickt eingebaut. Also keine Sorge, wenn ihr euch nicht mit sowas auskennt.

Schreibstil: Der Schreibstil ist klar und wenig umschreibend. Eher erzählend. Obwohl ich eher auf verträumtere Stile stehe fand ich den, den Turhan Boydak hier gewählt hat, sehr passend, da es sich bei den Janus-Protokollen ja um einen Thriller handelt. Die Kapitel sind sehr klein und grade am Anfang hat die Erzählperspektive häufig gewechselt. Das war aber keinesfalls störend. Die kurzen Kapitel bauen sehr viel Spannung auf und findet ein Ortswechsel/Zeitwechsel statt, wird das am Anfang des Kapitels durch die Nennung von Zeit und Ort bekanntgegeben.

Personen: In dem Buch gab es mal wieder eine Personenüberflutung. So viele, dass ich mir erst mal eine Aufstellung und zahlreiche Vernetzungen auf ein Blatt skizzieren musste. Danach ging es aber und ich kam gut klar. Besonders zu Beginn sind es halt sehr viele, die aber auch im Verlaufe des Buches unwichtiger werden. In dem Buch geschehen viele Morde und so gibt es auch einige Rückblenden, sodass nochmal viel mehr Personen zusammenkommen.

Die Hauptpersonen gefallen mir alle sehr gut. Die Protagonisten sind mir alle sehr sympathisch. Die Bösen sind eben richtig fies und überhaupt nicht liebenswert. So muss das sein! Trotzdem hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle gewünscht, dass ich ein genaueres Bild von den Charakteren bekomme. Obwohl das für einen Krimi/Thriller nicht unbedingt wichtig finde waren sie mir einfach ein bisschen zu blass.

Kritik: Wie schon erwähnt, sind die Fülle von Personen und die nicht so genaue Ausarbeitung der Protagonisten ein negativer Kritikpunkt. Was mich auch etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass in dem Buch so unglaublich viele Menschen sterben. Dabei geht es nicht um die Rückblicke der Todesfälle aus der Vergangenheit. Die sind sehr wichtig um alles zu verstehen und um hinter die Verschwörungstheorie zu kommen. Ich meine Personen, die wir im Buch mehr oder weniger kennengelernt haben und die in einer sehr engen Beziehung zu den Protagonisten stehen/standen. Das war mir an einigen Stellen einfach zu viel und das muss man aushalten können.

Soviel zu Negativen. Das Positive überzeugt hier eher. Die Story ist richtig gut und durchdacht ausgearbeitet. Es ist ein Thriller, der alles hat was er braucht: Verschwörungen, Morde, Verfolgungsjagden und viele offene Fragen. Zudem finde ich, wie oben schon gesagt die Idee einfach nur toll, da sie sehr aktuell und realistisch ist und den Leser auch sehr zum nachdenken anregt.

Bewertung: Die Janus-Protokolle ist ein Thriller, der für mich sehr gelungen ist und aktuelle Probleme sehr gut auffasst. Er ist sehr spannend, leicht und angenehm zu lesen und bekommt von mir deshalb 5 von 5 Sternen.

Turhan Boydak gehört jetzt definitiv mit auf meine Autorenliste und ich freue mich schon, weitere Bücher von ihm zu lesen. Danken möchte ich an dieser Stelle lovelybooks und dem dotbooks Verlag für die Bereitstellung der Leseexemplare und die Durchführung der Leserunde sowie dem Autor Turhan Boydak dafür, dass er die Leserunde so toll geleitet hat und immer für unsere Fragen zur Verfügung stand.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Studium emotionale: Gefühlvoll, humorvoll, perfekt

Studium Emotionale
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Inhalt: Ein Academic-Romance-Roman für alle, die Goethe und heimliche Affären an der Uni lieben! Die Germanistik-Studentin Sira führt ein wenig aufregendes Leben zwischen Mädelsabenden, ihrer langjährigen ...

Inhalt: Ein Academic-Romance-Roman für alle, die Goethe und heimliche Affären an der Uni lieben! Die Germanistik-Studentin Sira führt ein wenig aufregendes Leben zwischen Mädelsabenden, ihrer langjährigen Beziehung und erfolgreichem Studium. Bis zu dem Tag, an dem sie den neuen Gastprofessor Silvan Heinrich von Lengenfeld kennenlernt, der ohne dass Sira es zunächst bemerkt, sehr an ihr interessiert ist - und nicht nur an ihren akademischen Leistungen. Sira verstrickt sich in eine Affäre, die ein Ziel hat, das sie nicht ahnt und die ihr Leben komplett verändern wird...

Inhalt und Idee: Der Roman ist ein Mix aus Liebesgeschichte und Erotik. Sira beginnt eine Affäre mit ihren Professor Silvan und daraufhin verändert sich einiges in ihrem Leben. Sie trennt sich von ihrem Freund, verschweigt einiges vor ihren besten Freundinnen, wird aber auch selbstbewusster und mutiger. Gleichzeitig ist sie aber auch ein bisschen verwirrt, was ihre Beziehung zu Silvan angeht. Die ist alles andere als leicht und Sira fragt sich zu oft, was Silvan für sie empfindet und wieso er manchmal so komisch handelt. Nach und nach kommt sie dem Geheimnis aber auf die Spur. Obwohl in dem Buch ganz viel Liebe und Erotik vorkommen wird es durch dieses Geheimnis ein bisschen spannender und verwirrender und man hat immer dieses Ich-muss-unbedingt-weiterlesen-Feeling.

Ob die Idee neu ist kann ich euch leider nicht sagen, da das mein erster Erotik-Roman ist. Die Umsetzung ist aber wunderschön und perfekt gelungen. Die erotischen Szenen sind so gekonnt gut geschrieben, dass es nicht ins „Rotlichtmilieu“ abrutscht. Sira ist Germanistikstudentin und der absoluten Goethe-Fan. Deshalb haben die Autorinnen viele versteckte Hinweise aber auch ganz offensichtliche Dinge aus Goethes Werken eingebaut. Das hat mein Herz natürlich sofort höher schlagen lassen. Außerdem ist der Roman an so vielen Stellen einfach so lustig, dass man ihn allein deswegen schon nicht aus der Hand legen mag.

Schreibstil: Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man kann den Roman flüssig lesen und die wörtliche Rede ist so schön ins Geschriebene eingegliedert, dass keine nervigen Dialoge entstehen, bei denen man 10-mal gucken muss, wer da überhaupt etwas sagt. Stilistisch gesehen ist Studium emotionale einfach der Wahnsinn. Wie schon gesagt liebe ich die vielen Goethe-Hinweise, die so geschickt eingebaut sind, dass man sie oft nicht mal wahrnimmt. Sira denkt sehr viel. Auch das haben die beiden Autorinnen sehr gut rüberbringen können und Siras Gedanken wirken so echt und greifbar. Leider hat mich dabei aber hin und wieder gestört, dass Sira manchmal zu viel gedacht hat. Sie ist zwar vom Typ her eher nachdenklich aber das hat den Lesefluss manchmal ein bisschen gestört, da sie dann völlig in ihrer Gedankenwelt versunken ist und ich das Gefühl bekommen habe beim Lesen einfach nicht weiterzukommen.

Personen: Auch in diesem Buch ist die Personengestaltung wieder etwas ganz besonderes(hach, habe ich momentan ein Glück). Das ist für mich persönlich auch immer ein ganz wichtiger Punkt denn Bücher werden durch ihre Charaktere erst wirklich interessant. Die beiden Autorinnen haben es geschafft, ihren Charakteren, auch den kleinsten Nebencharakteren, so viel Leben einzuhauchen, dass ich immer sofort ein Bild vor Augen hatte. Sowohl vom Aussehen als auch vom Charakter. Dabei kommen sie aber nahezu ohne eine Beschreibung von Charakter und Aussehen aus. Man bekommt alleine durch das Handeln der Personen ein so detailliertes Bild von ihnen. Das ist meiner Meinung nach ein ganz großes Kunststück und verdient Respekt.

Außerdem hatten alle Personen einen ganz besonderen Charakter. Sira ist die schüchterne Germanistik Studentin, sie hat es schulisch gesehen total drauf. Wenn es doch mal in ihrem Liebesleben genauso wäre… Sira war mir von Anfang an sympathisch. Außerdem entwickelt sie sich im Buch sehr stark weiter. Im positiven Sinne. Sie wird selbstbewusster und steht zu sich. Das hat mir sehr gut gefallen und wurde super umgesetzt.

Siras Freundinnen Ama und Vicka sind auch eine Klasse für sich. Vicka ist für jedes Abenteuer offen. Männer sind für sie Erfahrungen und Abenteuer und keine Kandidaten für langfristige Beziehungen. Trotz ihrer hier etwas oberflächlichen Art ist sie eine der besten Freundinnen, die man sich wünschen kann denn sie ist sofort für Sira da, wenn sie sie braucht. Ama ist die umweltbewusste, vegetarisch lebende Politik-Studentin, politisch engagiert mit ausgeprägtem Ökobewusstsein. Sehr vernünftig, wenn es ums Ratschläge verteilen geht, auch wenn sie das bei sich selbst nie so ganz hinbekommt.

Dazu kommt noch der stille, wortkarge und geheimnisvolle Silvan, der Sira unglaublich anzieht, obwohl sie es zuerst gar nicht merkt und viele Nebenpersonen, die aber trotzdem mit genauso viel Liebe gestaltet wurden, wie alle anderen.

Bewertung: Ich habe hier jetzt wirklich viel Lob verteilt, Studium emotionale verdient das aber auch. Ein wahnsinnig tolles Gesamtpaket, was gefühl- und humorvoll zugleich ist und so 5 von 5 Sternen verdient.

Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band und möchte lovelybooks, dem Droemer Knaur Verlag und den beiden Frauen hinter Lina Barold, Nina und Anna, ganz herzlich danken für die Bereitstellung des eBooks, die Durchführung der Leserunde und den tollen Austausch.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Silber: Das erste Buch der Träume

Silber - Das erste Buch der Träume
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Inhalt: Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders ...

Inhalt: Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet. Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. Wirklich unheimlich noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen ...

Silber ist von Kerstin Gier und Kerstin Gier ist eine meiner liebsten Autorinnen. Wenn ich genau überlege, ist sie neben Cornelia Funke die, von der ich bisher die meisten Bücher gelesen habe. Nach vielen Liebesromanen und der Edelstein-Trilogie bin ich mit sehr großen Erwartungen an Silber gegangen. Ich habe so viel Gegensätzliches gehört. Die einen sagen, es ist wieder einmal ein großartiges Buch, die anderen schimpfen darüber. Ich muss sagen: Ich gehöre definitiv zu der ersten Sorte.

Erst mal ist da der Schreibstil. Der hat mich wieder komplett geflasht. Wie das bei Kerstin Gier so ist. Ähnlich wie bei der Edelstein-Trilogie liest Silber sich ganz locker und leicht und entführt uns mit der Sprache in eine wunderschön ausgestaltete und liebevoll erschaffene Welt, denn Kerstin Gier weiß, wie man die Leser mit Worten verzaubert.
Was mich auch wieder total begeistert hat sind die vielen lustigen Momente im Buch. Ich habe manchmal einfach laut auflachen müssen, obwohl ich das eigentlich nicht oft tue, wenn ich alleine etwas lese. Ich habe euch um euch eine besonders lustige Stelle zu zeigen ein kleines Zitat rausgesucht. Zu eurer Information: Die Protagonisten Liv hat vorher ihre Schwester Mia beauftragt, sie darauf aufmerksam zu machen, wenn sie Henry zu verliebt anstarrt.

„Das ist ja schade“, sagte Henry. „Weil ich schon den Orden rausgesucht habe, den mein Urgoßvater für Tapferkeit im Angesicht des Feindes verliehen bekommen hat. Grayson ist furchtbar neidisch auf dieses stilechte Accessoire an meinem Frack. Ich und der Mann vom Festtagsmodenverleih haben versucht, ihn zu einem Zylinder zu überreden, damit er sich auch ein bisschen von der Masse abhebt, aber da war nichts zu machen.“
Ich konnte ihn nur anstarren. Prompt flog mir ein Apfelstückchen an den Kopf.
„‘tschuldige!“, rief Mia.
„Gehen wir eine Runde spazieren?“ Henry hielt mir seine Hand hin, und ich griff danach, bevor Mia ein weiteres Apfelstückchen werfen konnte. (Seite 348)

Ich kann euch nicht sagen, ob ihr es so komisch findet wie ich oder ob man im Buch drin sein muss um es lustig zu finden. Ich möchte aber zusammenfassend sagen, dass der Schreibstil wieder einmal eine Glanzleistung ist.

Auch von der Idee her ist Silber einfach nur Top! Man liest nicht oft völlig neue Ideen. Oft häufen sich Bücher über bestimmte Themen, wie Vampire, Dystophien und Co. und auch wenn diese Bücher oft an sich auch unterschiedlich sind habe ich lange kein Buch mehr gelesen, von dem ich sagen kann, dass es etwas komplett Neues ist.

Das war aber bei Silber der Fall. Die Idee bewusst zu Träumen, Träume lenken zu können und die Träume anderer besuchen zu können ist für mich persönlich etwas ganz neues, weshalb es dafür einen dicken Pluspunkt gibt. Außerdem wird das Ganze noch mit einem herbeigerufenen Dämon um einiges spannender gemacht.

Auch die Charaktere sind, wie man es von Kerstin Gier kennt, alles andere als blass. Sie sind besonders schön ausgearbeitet und haben alle einen greifbaren und besonderen Charakter. Wir haben Grayson, der seinen neu erwachten Bruderinstinkt auslebt, Mia, Livs kleine Schwester mit Detektivgespür, Lottie, das liebevolle und etwas verrückte Kindermädchen und und und.

Liv ist ein toller Hauptcharakter. Ihre Persönlichkeit ist einfach so toll, sodass sich sicher viele Mädchen in sie einfühlen können. Sie ist oft unsicher, steht aber zu sich und ihrer Art. Sie versucht, wie wir alle so oft vor anderen immer taff und selbstbewusst rüberzukommen und hat eine kleine rebellische Ader. Ich persönlich habe mich ganz oft in ihr wiederentdeckt und glaube, dass das fast jeder tut.

Trotz des überschwänglichen Lobs, das das Buch von mir bisher bekommen hat muss ich jedoch einen kleinen Kritikpunkt loswerden: es war mir etwas zu wenig Handlung. Es hat unglaublich lange gedauert, bis Liv in London angekommen ist, sich eingelebt hat usw. Dann erst stößt sie auf das Geheimnis und beginnt erst sehr langsam alles zu erforschen. Als man dann ausreichend versorgt war mit Informationen und so langsam die Spannung gestiegen ist war das Buch aber schon fast zu Ende. Zum Glück gibt’s nachfolgende Bände, die hoffentlich direkt mit ganz viel Spannung ins Geschehen einsteigen.

Silber: Das erste Buch der Träume bekommt von mir 5 von 5 Sternen. Ein Roman von Kerstin Gier wie er sein sollte: Toller Stil, wundervolle Charaktere und eine außergewöhnliche Idee. Auf jeden Fall eines meiner Highlights 2014.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Starters von Lissa Price

Starters
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Inhalt: Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die ...

Inhalt: Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss...

Schreibstil: In meinem Fall wohl eher Hörstil, denn ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Ist aber ja das gleiche. Ich finde den Schreibstil sehr angenehm. Er ist sehr klar und einfach und kommt ohne große Umschreibungen aus. Da Callie eine Ich-Erzählerin ist taucht man komplett in ihre Gedankenwelt ein und das hat Lissa Price sehr gut geschafft. Ich bin nie der Fan von Ich-Erzählern, da es die meisten Autoren einfach nicht schaffen wirklich authentisch die Gedanken wiederzugeben. Das hat Lissa Price geschafft und es hat sich gerade für mich so angehört, als würde Callie direkt in meinem Kopf denken.

Personen: Starters überflutet mich mal wieder mit Personen und grade weil ich das Buch gehört habe fällt es mir natürlich schwerer mir alle zu merken.

Zuerst mal muss ich aber sagen, dass ich Callie wirklich ins Herz geschlossen habe. Sie ist als Hauptperson natürlich der ausgereifteste Charakter und durch die Ich-Perspektive bekommt man einfach so viel von ihr mit, dass man sie einfach lieben muss und ihr auch die kleinen Fehler verzeiht. Besonders schön finde ich einfach auch, dass Callie sich selbst immer treu bleibt. Sie bleibt immer sie selbst, steht zu dem, was sie ist und kämpft für die, die sie liebt. Auch das komplett neue und bessere Leben, welches sie versehentlich leben darf, meistert sie ohne sich zu verändern oder überheblich zu werden.

Ohne euch jetzt schon zu viel erzählen zu wollen möchte ich noch sagen, dass mir viele der anderen Charaktere sehr sympathisch waren. Allen voran Sarah, die Callie im Heim kennenlernt und natürlich Helena, die Mieterin von Callies Körper, auch wenn sie mir zuerst alles andere als sympathisch war. Mein liebster Nebencharakter war jedoch Callies kleiner und zuckersüßer Bruder Taylor, den man einfach ins Herz schließen muss.

Plot und Idee: Die Idee an sich gefällt mir sehr gut. Durch die momentane Dystophien-Überflutung bin ich immer auf der Suche nach etwas neuem und außergewöhnlichen. Ich bin ein echter Dystophien-Fans aber trotzdem will ich nicht ständig das gleiche Lesen. Die Idee, dass die Gesellschaft nach einer schweren Krankheit nur noch aus jungen und alten Menschen besteht (Starters und Enders) und die Enders durch ihre Erfahrung etc. über die Jugendlichen bestimmen und sie, falls sie keine Ender-Verwandten haben, in Heime stecken. Die größte und beste Erfindung der Ender ist jedoch die Body Bank. Mit neuen Technologien schaffen sie es den Körper von Jugendlichen für eine gewisse Zeit an Ender zu vermieten. Für die Starters winkt hierbei natürlich eine Menge Geld, weshalb viele die Möglichkeit nutzen.

Unter ihnen ist auch Callie, die das Geld dringend benötigt, um ihrem Bruder zu helfen, der eine Lungenschwäche hat. Irgendetwas scheint aber schief zu gehen und sie bekommt früher als gedacht die Kontrolle über ihren Körper zurück. Plötzlich findet sie sich wieder in einem riesigen Haus, tolle Designerkleidung tragend und muss aber leider nach einiger Zeit herausfinden, dass ihre Mieterin nichts anderes als einen Mord mit ihrem Körper geplant hat.

Das Buch beginnt richtig spannend und es endet auch relativ spannend. Erst mal ist natürlich alles neu und man möchte unbedingt mehr über die neue Gesellschaft und die Body Bank herausfinden. Später wird es spannend, wenn Callie plötzlich aufwacht und nicht wirklich weiß, wie sie sich in der neuen und ungewohnten Umgebung verhalten soll. Und dann ist es natürlich noch spannend, wenn Callie erfährt, wieso Helena sie gemietet hat und was die geheimen Pläne der Body Bank sind.

Zwischendurch gab es allerdings immer wieder Stellen, die locker gekürzt werden können, die den lockeren Handlungsverlauf eher stören. Gegen Ende hat mich auch einfach gestört, dass ich sicher 5 mal dachte, dass es so langsam zu Ende geht, aber es kamen als wieder neue Gefahren und Probleme auf und das hat sich für meinen Geschmack etwas zu lange hingezogen.

Bewertung: Trotz dieser kleinen Minikritik, was den Plot betrifft gebe ich Starters 5 von 5 Sternen. Das Buch hat mich einfach vom Schreibstil und von der Idee so sehr überzeugt, dass es nicht weniger Sterne verdient. Und Callie muss man einfach lieben. Ich empfehle das Buch allen Dystophie- und Jugendliteratur-Fans und hoffe, dass ihr es genauso liebt wie ich.