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Veröffentlicht am 16.10.2017

Einzigartig

Illuminae. Die Illuminae Akten_01
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Vor einigen Monaten habe ich bereits eine Rezension zur englischen Illuminae Ausgabe verfasst und meine Meinung hat sich auch beim rereaden der deutschen Ausgabe nicht geändert. Allein der Punkt Sprache ...

Vor einigen Monaten habe ich bereits eine Rezension zur englischen Illuminae Ausgabe verfasst und meine Meinung hat sich auch beim rereaden der deutschen Ausgabe nicht geändert. Allein der Punkt Sprache hat mich hier noch mehr überzeugen können, denn durch die vielen technischen Fachausdrücke war die Lektüre von Illuminae auf Englisch selbst für geübte Leser schwierig. Nichtsdestotrotz möchte ich die Rezension zur deutschen Ausgabe noch einmal nutzen, um euch das besondere Buch vorzustellen.
Was wir vor uns haben, wenn wir den Deckel aufschlagen, ist kein normaler Roman sondern ein Dossier. Die Illuminae Akten, zusammengetragen von der Illuminae Gruppe im Kampf gegen Bitech. Wer die Illuminae Gruppe ist und wieso diese so offen gegen einen riesigen Konzern kämpft, erfahrt ihr bei der Lektüre des Buches. Die Akten enthalten alle wichtigen Daten und Dokumente, die man braucht, um den Fall aufzuklären und diese bestehen aus den vielfältigsten Arten. Von ärztlichen Berichten über aufgezeichnete Interviews und Passagierlisten ist alles dabei und obwohl sich eigene Dokumenttypen mehr wiederhole als andere, wird man sowohl von Form als auch von Inhalt immer wieder überrascht.
Mein wahres Highlight sind jedoch nicht die besondere Aufmachung, sondern die Protagonisten. Kady und Ezra sind einfach ein Dreamteam und ich kann mich gar nicht entscheiden, wen ich mehr mag. Beides sind sehr besondere Charaktere, die selbst eine Menge Wiedererkennungspotential und einen stark ausgeprägten Charakter besitzen. Ich war seit dem ersten Interview verliebt in Ezra und konnte mich perfekt in Kady hineinversetzen. Ein toller Job!
Was ich auf jeden Fall noch ansprechen möchte, ist die Themenvielfalt des Buches. Wir erleben mit Illuminae ein actiongeladenes Sci-Fi-Weltraum-Abenteuer auf einem Raumschiff, das von einer durchgeknallten KI beherrscht wird. Geht es noch genialer? Gerade die Thematik der künstlichen Intelligenz fasziniert mich in Büchern sehr und ich finde es interessant, wie die Autoren diese adaptiert habe.
Sehr gespannt bin ich außerdem auf die weiteren Bände der Reihe. Wir wissen bereits, dass wir in diesen nicht mehr primär die Erlebnisse von Kady und Ezra mit verfolgen werden, was ich ein wenig bedauere. Stattdessen begleiten wir Hannah und Nik auf der Station Heimdall und ich bin gespannt, ob mich die nächste Akte ebenso begeistern kann.
Fazit: Illuminae definiert Lesen neu und gibt uns ein actiongeladenes Sci-Fi-Weltraum-Abenteuer in einer ganz neuen Form. In einem Dossier erfahren wir alles über Kady und Ezra, die man absolut ins Herz schließt und mit dem Aufgriff von Sci-Fi Elementen liegen Amie Kaufmann und Jay Kristoff aktuell voll im Trend.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Konnte mich wieder begeistern

So was passiert nur Idioten. Wie uns.
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Als ich erfuhr, dass Sabine eine Fortsetzung von Viki und Jays Geschichte geschrieben hat, war ich sehr skeptisch. Das hatte zwei Gründe: Zum einen finde ich es immer sehr schwierig aus einem Einzelband ...

Als ich erfuhr, dass Sabine eine Fortsetzung von Viki und Jays Geschichte geschrieben hat, war ich sehr skeptisch. Das hatte zwei Gründe: Zum einen finde ich es immer sehr schwierig aus einem Einzelband eine Reihe zu machen. Das gelingt wenigen Autoren und wenn es sehr schlecht läuft, versaut man sich die gesamte Reihe. Zum anderen finde ich es sehr schwer eine Liebesgeschichte zu schreiben, während der man sich nicht verliebt, sondern schon sehr lange in einer Beziehung ist.
Sabine Schoder hat meine Sorgen nicht nur unbegründet sein lassen, sondern mich vielmehr wieder genauso begeistert, wie sie es schon bei Viki und Jays erster Geschichte getan hat. Zu Beginn war es sehr komisch und mir erschien der Konflikt sehr aus der Luft gegriffen. Dieses Gefühl verflog jedoch dann wieder, als ich merkte, dass andere Punkte in dem Buch wichtiger sind. Welche das sind, verrate ich euch an dieser Stelle allerdings nichts, denn ich wurde beim Lesen das eine oder andere Mal überrascht du möchte euch diese Überraschung nicht vorwegnehmen.
Schon in Band 1 mochte ich Viki sehr, obwohl sie so gar nicht der Charakter ist, den man direkt mag. Viki hat es mir jedoch angetan und es ist schön, dass sie sich in den drei Jahren, in denen wir nichts von ihrem Leben mitbekommen haben, enorm weiterentwickelt hat und dennoch immer noch ihre Macken beibehalten hat. Bei Jay ist mir diese Weiterentwicklung eher weniger aufgefallen, was ich jedoch nicht weiter schlimm fand, da Viki für mich immer noch klar im Vordergrund steht.
Anders als Band 1 ist Band 2 aus der Sicht von mehreren Personen geschrieben. Hauptsächlich sind das natürlich Viki und Jay. Doch auch deren Freunde Mel und Dave kommen in einigen Kapiteln zu Wort. Mein Highlight war ganz klar, dass eines der Kapitel aus der Sicht von Jays Hund geschrieben wird. Das ist noch einmal lustiger, als Sabine Schoders Humor ohnehin schon ist und ich hätte gerne noch mehr Kapitel aus dieser Perspektive gehabt. Nichtsdestotrotz haben mir die anderen Perspektiven und vor allem der Wechsel zwischen diesen sehr gut gefallen, denn sie geben uns immer andere Blickwinkel auf das Geschehen und konnten so tatsächlich enorm viel Spannung erzeugen.
Neben Spannung gab es aber auch wieder so viele tolle andere Momente und Gefühle. Diese reichten von traurig bis hach-wie-süß und boten so wieder eine ganz große Gefühlspalette. Man leidet mit Viki, man freut sich mit ihr, man liebt mit ihr und es wird nie kitschig oder nervig. Das ist eindeutig Talent, das Sabine Schroder hier zeigt und auch, wenn es mit Viki und Jay jetzt ein Ende genommen hat, freue ich mich auf ihr nächstes Buch.
Fazit: Trotz viele Bedenken hat mich die zweite Geschichte über Viki und Jay nicht nur überzeugt sondern auch auf ganzer Linie begeistert. Wieder einmal zeigt Sabine Schoder, dass es nicht Kitsch und überzogene Darstellungen braucht, um einen tollen Liebesroman zu schreiben und überzeugt viel mehr durch authentische Charaktere und sehr viel Humor.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Als Trilogie besser

Die 100 - Rebellion
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Ich bin ein großer Fan von The 100. Die TV-Serie hat es mir ebenso angetan, wie die Buchreihe und da beide nur sehr lose Ähnlichkeiten haben, hat jedes Format seine Vor- und Nachteile. An der Buchreihe ...

Ich bin ein großer Fan von The 100. Die TV-Serie hat es mir ebenso angetan, wie die Buchreihe und da beide nur sehr lose Ähnlichkeiten haben, hat jedes Format seine Vor- und Nachteile. An der Buchreihe gefielen mir besonders die Charaktere. Clarke ist mir deutlich sympathischer als ihr Serienzwilling und besonders mochte ich darüber hinaus Glass, die in der TV-Serie gar nicht vorkommt. Die ersten drei Bücher boten kurzweilige Unterhaltung, die ich sehr genossen habe und fast schon war ich traurig, Abschied von der Buchreihe zu nehmen. Dann jedoch kam die Info, dass die Reihe um Band 4 erweitert werden soll. Trotz Skepsis freute ich mich sehr auf den Folgeband. Dennoch sollte meine Skepsis einen guten Grund gehabt haben: Rebellion hat mich maßlos enttäuscht.
In der ursprünglichen Trilogie wurden alle Konflikte gelöst, wir verlassen die 100 mit einem Happy End und auch die Charaktere haben aus ihren Fehlern gelernt. Diese zwei Punkte, die am Ende einer Trilogie durchaus positiv sind, stellen genau das Problem dar, das ich mit Band 4 hatte. Es gibt zum einen keine Charakterentwicklung. Sehr schade, denn diese stand in den letzten Büchern immer sehr im Fokus. Dort wurde die Vergangenheit aufgearbeitet und auch die Schwächen der Charaktere mussten überwunden werden, um überleben zu können. Dementsprechend bleiben die uns bekannten Charaktere sehr blass und wirken teilweise schon langweilig. Eine Tatsache, über die auch Story und Konflikt nicht hinwegtrösten konnten.
Denn auch der Konflikt wurde für den vierten Teil wieder neu erzeugt. Aus heiterem Himmel findet sich eine weitere Gruppe Erdgeborene, die einer religiösen Sekte gleichkommt. Diese taucht aus dem Nichts aus und schafft den neuen Konflikt nur dadurch, dass sie einige der 100 entführen bzw. töten. Dazu gehören Wells und Glass und wir erfahren somit aus deren Sicht, wie es den Entführten ergeht. Auf der anderen Seite machen sich Bellamy und Clarke auf den Weg, um die anderen zu retten. Für mich war der Konflikt völlig an den Haaren herbei gezogen und er besaß so auch nicht die nötige Tiefe, um wirklich interessant und gut durchdacht zu sein. Man merkt ihm und dem ganzen Buch an, dass es so nicht geplant war und das Buch selbst wirkt wie ein Stück, das nachträglich angeklebt wurde, um mit dem Erfolg der TV-Serie zu gehen. Leider geht so einiges an Charme der Trilogie verloren und Kass Morgan hätte es aus meiner Sicht bei den ersten drei Büchern bleiben lassen sollen.
Fazit: Rebellion kann bei Weitem nicht mit den vorangegangenen Büchern der Reihe mithalten. Man merkt, dass es nachträglich geplant wurde und so fehlt die nötige Verknüpfung zu den ersten drei Büchern, die Charaktere wirkten blass und entwickelten sich nicht weiter und auch der Konflikt entstand aus dem Nichts und war so nicht gut durchdacht. Für mich leider eine Enttäuschung und selbst Fans der Buchreihe und TV-Serie kann ich keine Empfehlung mitgeben.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Zeitlos und wortgewandt

Lieber Daddy-Long-Legs
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Lieber Daddy Long Legs ist eine Neuauflage des Klassikers von 1912. Die ersten Seiten erzählen aus der Sicht des Mädchens Judy ihren Aufenthalt im Waisenhaus und besonders von dem Tag, an dem Judy einen ...

Lieber Daddy Long Legs ist eine Neuauflage des Klassikers von 1912. Die ersten Seiten erzählen aus der Sicht des Mädchens Judy ihren Aufenthalt im Waisenhaus und besonders von dem Tag, an dem Judy einen Wohltätet bekommt, der sie aufs College schickt. Die einzigen Bedingungen: Er will anonym bleiben und sie soll ihm jeden Monat einen Brief schreiben und ihm von ihren Fortschritten erzählen. Der Rest des Buches beinhaltet Briefe von Judy an Daddy Long Legs.
Diese waren mit solch einer Intensität verfasst, dass ich mir gerne jede einzelne Seite des Buches markiert hätte. Judy schreibt so fortschrittlich und klug und stellt dabei außerdem immer wieder fest, welche Aussichten sie als mittelloses Waisenkind, besonders auch als Frau hat. Dennoch scheint sie in ihren Gedanken ihrer Zeit weit voraus und entwickelt sich auch mit der Handlung weiter. Gerade durch die Briefe bekommt man einen tiefen Einblick in ihr Gefühlsleben und schon vom ersten Brief an legt sie Daddy Long Legs – den man nicht kennt und der Judy auch nie antwortet – alle ihre Gefühle offen und man schließt sie augenblicklich ins Herz.
Das Geheimnis um Daddy Long Legs stellt neben dem Werdegang von Judy das zweite Thema des Buches dar. Judy selbst stellt sich Daddy Long Legs als großen alten Mann vor und besonders während der ersten Briefe versucht sie herauszufinden, wie er aussieht oder ihm ein Lebenszeichen zu entlocken. Das gelingt ihr nicht, im Leser weckt es aber die große Lust, mehr über ihn zu erfahren. Ich hatte schon ziemlich zu Beginn einen leisen Verdacht und tappte so nicht ganz im Dunkeln. Vielmehr versuchte ich, während des Lesens weitere Hinweise auf meine Vermutung zu finden, was unglaublichen Spaß machte.
Die Sprache des Buches ist wunderschön. Hier hat die Übersetzung ganze Arbeit geleistet denn auch sie transportiert noch viele Gefühle und ist noch dazu typisch für die Zeit, in der das Buch veröffentlicht wurde. Darüber hinaus liest es sich auch sehr angenehm und man merkt dem Buch sein Alter nicht durch komische Formulierungen oder schwer zu lesende Passagen an.
Fazit: Lieber Daddy Long Legs begeisterte mich durch die Frage nach der Identität von Daddy Long Legs und durch die schöne und bildgewaltige Sprache. Besonders angetan hat es mir jedoch vor allem die Protagonistin Judy, die ihrer Zeit weit voraus ist und sich innerhalb der Geschichte enorm weiterentwickelt.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Besser als Band 1

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Ich gehöre zu den wenigen Lesern, die nach der Lektüre von Band 1 nicht komplett dem Hype verfallen sind. Band 1 war für mich sehr schwach und als ich überlegte weiterzulesen, wurde ich von unzähligen ...

Ich gehöre zu den wenigen Lesern, die nach der Lektüre von Band 1 nicht komplett dem Hype verfallen sind. Band 1 war für mich sehr schwach und als ich überlegte weiterzulesen, wurde ich von unzähligen Seiten her mit dem Versprechen motiviert, dass der zweite Band besser werden wird. Als ich mit Flammen und Finsternis begann, wurde ich zuerst bitter enttäuscht. Schon im ersten Teil erschien Feyre mir zu schwach und fremdbestimmt und zu Beginn des zweiten Bandes schien sich diese Charaktereigenschaft noch einmal verstärkt zu haben. Ich hielt jedoch durch und nach über 100 Seiten wurden mein Interesse und meine Begeisterung für die Geschichte geweckt.
Es schien, als wäre Feyre endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Sie trifft eigene Entscheidungen und kann sich von Tamlin lösen, dessen Liebe für sie längst ins Negative gekippt ist. Es verschlägt sie an den Hof der Nacht, wo sich ihre Verbindung zu Rhysand verfestigt und sie seine engsten Freunde kennenlernt. Besonders gefreut hat mich an dieser Stelle, dass es mehr starke Frauenpower gab. Das war neben der schwachen Feyre einer meiner größten Kritikpunkte des ersten Teils und somit war ich mehr als glücklich über diese Entwicklung. Auch der Konflikt der Geschichte verlagert sich auf eine größere Ebene und langsam lies sich ein roter Faden erkennen, auf dessen Ende man hinarbeitet.
Im Zuge dessen erweitern wir das Wissen über Feyres Welt über die Grenzen des Frühlingshofes hinaus. Wir lernen den Hof der Nacht kennen, ich verliebte mich in Velaris und wir erfuhren dass der Sommerhof dem Frühlingshof sehr unähnlich ist, obwohl sie doch so nah beieinander liegen. Besonders gefielen mir auch die illyrianische Steppe und alles, was damit zusammenhängt. Insgesamt bekam Prythian mehr Tiefe und einen deutlich komplexeren Aufbau, als Band 1 erahnen lies.
Auch die Gefühlsebene gefiel mir besser. Ich bin weder ein großer Fan von Tamlin noch von Rhysand und doch passt Rhysand meilenweit besser zu Feyre und ich halte nebenbei bemerkt diese Beziehung auch für deutlich gesünder. Dennoch schaffte es Rhysand Seite für Seite immer mehr, mein Herz zu erweichen und auch das Ende hielt einiges an Emotionen bereit. Ich hoffe nun, dass Sarah J. Maas mit dem dritten Band direkt an den 2. anknüpft, und nicht in alte Muster zurück verfällt.
Fazit: Sarah J. Maas hat es geschafft, die Punkte, die ich am ersten Band kritisiert habe, im zweiten Band zu verbessern und somit gefiel mit dieser auch um weiten besser. Auch wenn ich das Buch während der ersten 100 Seiten gerne abgebrochen hätte, gefiel es mir später umso besser und überzeugte dann durch einen komplexen Weltenentwurf und viel Frauenpower.