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Veröffentlicht am 25.06.2017

Kirschen im Schnee - Kat Yeh

Kirschen im Schnee
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Inhalt: Meine große Schwester DiDi sagt immer, das Rezept für meinen Erfolg ist ganz einfach: lernen, lernen und – ach ja, lernen! Nur habe ich mittlerweile den Eindruck, dass man mehr Spaß hat, wenn man ...

Inhalt: Meine große Schwester DiDi sagt immer, das Rezept für meinen Erfolg ist ganz einfach: lernen, lernen und – ach ja, lernen! Nur habe ich mittlerweile den Eindruck, dass man mehr Spaß hat, wenn man die Zutaten ein bisschen abwandelt. Wie wär’s mit: mir meinen eigenen Namen aussuchen (einen, der nicht jeden an eine gigantische BH-Größe erinnert), mir echt Freunde suchen UND VOR ALLEM so witzig und selbstbewusst sein wie Ma, wenn sie noch hier wäre? Denn schließlich hat Ma mich nicht umsonst nach einem berühmten Sternenforscher benannt – die Zutaten für Erfolg sind mir da doch schon in die Wiege gelegt. Was ich daraus mache, liegt ganz bei mir. (Quelle: Buchklappentext)

Kritik: Achtung, hier kommt etwas Süßes! Und damit meine ich nicht den Kuchen sondern dieses wundervolle Buch, mit dem der Magellan Verlag mich vor Weihnachten überrascht hat. Ich hatte die große Ehre es schon jetzt zu lesen, obwohl es erst am 20. Februar erscheint. Dieses Datum solltet ihr euch aber ganz unbedingt merken, denn dieses Buch ist wirklich empfehlenswert und ich würde es mir an eurer Stelle sofort kaufen. Am besten gleich vorbestellen.

Mir hat es alleine schon der Klappentext angetan. Auf der Verlagsseite steht ein anderer aber ich habe den vom Buch gewählt, weil er von GiGi geschrieben wurde, bzw. aus ihrer Sicht, und man allein schon durch den Klappentext ein sehr sympathisches Bild von ihr bekommt. Gigi ist erst 12 und als ich das im ersten Kapitel zum ersten Mal gelesen habe hat mir das erst einmal so gar nicht gepasst. Denn das ist erheblich jünger als ich es bin. Ich lese zwar gerne Jugendbücher aber selbst da sind die Protagonisten meistens um die 16-18 Jahre alt und 12 ist wirklich jünger. Beim Weiterlesen habe ich dann allerdings gemerkt, dass mich das gar nicht weiter stört und ich es sogar ganz toll finde, dass GiGi noch so eine kleine ist. Denn so macht sie gerade auch eine ganz besondere Phase durch und es war schön sie dabei zu begleiten. Sie wird älter, will ausbrechen aus dem Käfig aus Regeln, die ihre Schwester aufgestellt hat, und zu sich selbst finden. Dabei ändert sie ihren Namen, schmeißt ihren alten Schulalltag über den Haufen und verliebt sich. Natürlich muss sie sich auch einigen Problemen stellen, die jedes Mädchen in ihrem Alter durchmacht und das alles hat für mich einen unglaublich nostalgischen Faktor (oh man, jetzt klinge ich wirklich wie eine alte Oma). Neben diesen stinknormalen, fast schon langweiligen, Mädchenproblemen, hat GiGi aber noch ein weitaus größeres Problem, dass sie mit sich trägt: Den Verlust ihrer Ma, der ihr unglaublich viel ausmacht, wie man sehr schnell merkt. Sie stellt sich vor, dass fremde Frauen, die sie auf der Straße sieht ihre Mutter sind, spielt das Was-wäre-wenn-Spiel und jagt dem Lippenstift mit der Farbe „Kirschen im Schnee“ hinterher, der schon seit Jahren nicht mehr produziert wird und nirgendwo erhältlich ist. Nur weil ihre Ma ihn immer getragen hat. Aber auf der anderen Seite kritisiert sie ihre Schwester DiDi, die sich streng an Mas Rezeptbuch hält und kein Rezept auch nur wagt zu verändern. Und das obwohl DiDi sehr gut kochen kann und sicher die eine oder andere Variation draufhat.

Es ist einfach schön von dem Leben der beiden zu lesen, zu erfahren, wie sie ihren Alltag meistern und nebenbei GiGis Wandlung zu beobachten. Das Buch ist ein stilles Buch, was aber gar nicht stört. Zumindest ist es das am Anfang. Aber dann entdeckt GiGi etwas, was das Ganze noch einmal so richtig spannend macht. Aber was das ist, müsst ihr selbst entdecken. Gerade dieser Punkt im Buch hat mir wirklich gefallen. Er kommt relativ weit hinten und man hat erst einen ganz leisen und wundervollen Einstieg und genau dann, wenn man sich fast damit abgefunden hat, dass das Buch eben ein ruhiges, leises Buch ist kommt man an genau diesen Punkt, der nicht nur spannend ist, sondern auch so richtig flasht. Einfach schockiert. Aber auf eine positive Weise.

Wie ich eben schon einmal gesagt habe, war ich etwas schockiert, dass das GiGi 12 ist. Das zeigt nun mal, dass das Buch für jüngere Mädchen geeignet ist und darauf habe ich schnell auf den Schreibstil geschlossen und hatte die Befürchtung, dass er zu kindisch ist. Das war aber absolut unbegründet, denn er ist keinesfalls kindisch sondern sehr erwachsen und so auch für ältere gut lesbar. Die Nähe zu den jungen Lesern schafft Kat Yeh dadurch, dass sie einfach GiGi ist. Sie kann sich sehr gut in sie reinversetzen und das merkt man beim Lesen einfach.

Neben den ganzen positiven Sachen, die ich nun schon aufgezählt habe, die Protagonistin, der Schreibstil, Inhalt, Idee und Thematik, möchte ich nun auch noch einmal auf die Gestaltung des Buches eingehen. Die ist sehr besonders und wirklich erwähnenswert. Wie man es vom Magellan Verlag kennt ist die äußere Gestaltung einfach perfekt. Nicht nur, dass das Cover wunderschön ist und perfekt zu der Geschichte dahinter passt, nein, es glänzt auch noch an vielen Stellen und durch Hervorhebungen kann man es auch Fühlen. Das Buch wäre definitiv auch ein richtiger Coverkauf für mich! Mein besonderes Highlight waren aber die ganzen Rezepte in diesem Buch. Zwischen Kapiteln findet man nämlich hin und wieder Rezepte aus dem Buch von Ma. Nicht nur, dass die Rezepte komplett nachkochbar sind und einfach super süß, liebevoll und ganz besonders erklärt wurden, sie haben auch unglaublich tolle Namen und passen immer perfekt an die Stelle im Buch, an der sie platziert wurden.

Bewertung: Kirschen im Schnee ist ein liebevoll gestaltetes und wundervoll geschriebenes Kinderbuch, das nicht nur etwas für die Kleinen Leser ist. Seite für Seite wird man von GiGis und DiDis Welt verzaubert und möchte so schnell nicht mehr aufhören. Für mich ist Kirschen im Schnee nicht nur das perfekte Leseerlebnis sondern regt mit seiner ernsten und tiefgehenden Thematik auch noch ganz toll zum Nachdenken an. Somit bekommt es von mir 5 von 5 Füchschen und reserviert sich schon einmal einen Platz in meinen Jahreshighlights.

Ein ganz großes Dankeschön geht an den Magellan Verlag für die Bereitstellung des *Rezensionsexemplars!

Veröffentlicht am 25.06.2017

Geht unter die Haut

Einzig
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Einzig zog mich sofort mit dem spannenden Klappentext an. Ich erwartete einen spannenden Jugendthriller mit Sci-Fi- bzw. Fantasy-Elementen und während des Lesens bekam ich dann so viel mehr! Ja, Einzig ...

Einzig zog mich sofort mit dem spannenden Klappentext an. Ich erwartete einen spannenden Jugendthriller mit Sci-Fi- bzw. Fantasy-Elementen und während des Lesens bekam ich dann so viel mehr! Ja, Einzig ist ein Jugendthriller, denn wie schon aus dem Klappentext ersichtlich, möchte Teva den Grund für ihre „Teilungen“ wissen und stößt dabei auf eine Menge Geheimnisse. Auch die Sci-Fi- und Fantasy-Elemente kommen nicht zu kurz. Besonders dann nicht, wenn Teva beschreibt, wie es ist, wenn sich plötzlich etwas anderes in ihrem Körper bewegt. Darüber hinaus beschäftigt sich Einzig aber auch mit Elementen aus zeitgenössischen Jugendbüchern, wie Liebe, Freundschaft und Schule und genau das, kam mit der Problematik von Einzig richtig gut zum Vorschein. Denn was macht man, wenn man weiß, dass man nur ein Jahr mit seinem Freund verbringen kann und dein jüngeres Ich ihn jeden Tag schmerzlich vermisst. Wie lebt es sich mit einer so großen Lüge, die man nicht mal seiner besten Freundin anvertrauen kann? Mit diesen Themen befasst sich Einzig neben dem Thriller und ich glaube, es bekommt so ganz viel wert für jüngere Leser. Auch, wenn keiner in der Situation ist, nach einem Jahr seinen Platz abzugeben, befasst sich das Buch mit vielen Themen, die im Leben von allen Jugendlichen wichtig sind.
Der Thriller an sich ist anfangs dadurch mehr im Hintergrund, gewinnt aber nach und nach immer mehr an Bedeutung. Besonders gut fand ich, wie Kathryn Evans mit den Lesern spielt und sie mit Teva verzweifeln lässt. Wie genau das passiert, verrate ich aus Spoiler-Gründen nun nicht, aber mir hat dieser Schachzug sehr gut gefallen, den mit diesem wird das Buch ein richtiger Pageturner.
Tevas Gedanken werden sehr ausführlich beschrieben und nehmen einen großen Teil des Buches ein. Für mich sehr wichtig, denn so bekommen wir tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt und können noch ein bisschen besser nachvollziehen, wie es ihr geht. Ist sie anfangs noch ein bisschen naiv und blind für bestimmte Dinge, entwickelt sie sich im Verlauf von Einzig stark weiter und ist am Ende eine Person, die man einfach gern haben muss.
Mein einziger Kritikpunkt: Das Ende. Vorab: Das ist eine sehr persönliche Meinung und hat nicht damit zu tun, dass Einzig ein schlechtes Ende hat. Vielmehr bin ich überzeugt, dass es vielen sogar sehr gefallen wird. Ich mochte es nicht wegen eines bestimmten Punktes nicht, für mich war es mehr die Gesamtzahl aller Aspekte, die mich das Ende hassen lassen. Für mich wirkt es sehr unstimmig und ich bin mit der Handlungsweise vieler Personen schlichtweg nicht zufrieden. Ansonsten ist Einzig aber ein durch und durch gelungener Thriller.
Fazit: Einzig hat mich sehr überzeugen können, denn es beinhaltet mehr als einen spannenden Thriller. Durch die besondere Thematik stehen zeitgenössische Themen, wie Freundschaft, Schule und Liebe ebenso im Vordergrund und werden schön und nachhaltig beleuchtet. Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, das entgegen meinen Vorstellungen verlief und das für mich leider sehr unstimmig ist.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Klassische Fantasy mit Schwächen

Auf immer gejagt (Königreich der Wälder 1)
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Auf immer gejagt ist der Fantasy Toptitel des Carlsen Verlags und nachdem ich von der englischen Ausgabe schon so angezogen wurde, freute ich mich sehr aufs Lesen. In dem Buch gehr es um Tessa, die in ...

Auf immer gejagt ist der Fantasy Toptitel des Carlsen Verlags und nachdem ich von der englischen Ausgabe schon so angezogen wurde, freute ich mich sehr aufs Lesen. In dem Buch gehr es um Tessa, die in ihrem Dorf nach dem Tod ihres Vaters nicht mehr akzeptiert wird, da ihre Mutter aus einem benachbarten und verfeindetem Königreich stammte und zu Lebzeiten der Hexerei beschuldigt wurde. So kommt es, dass Tessa nach der Ermordung ihres Vaters in der Trauerphase dazu gezwungen ist zu Wildern, und prompt von der Garde des Königs dabei erwischt wird. Aufs Wildern steht die Todesstrafe doch der Hof macht Tessa ein Angebot: Wenn sie den Mörder ihres Vaters findet, bekommt sie ihre Freiheit zurück. Allerdings erfährt sie, dass derjenige, den sie schon lange liebt, den Mord begangen haben soll.
Leider entpuppte sich die spannende Ausgangslage sehr bald als der Start einer etwas trägen Geschichte. Sie beinhaltet sehr viele Klischees, die voll ausgelegt werden und die wirklich spannenden Aspekte blieben zunächst blass im Hintergrund. Dadurch zog sich die Story in meinen Augen sehr, denn dem geübten Fantasyleser ist das Schema bekannt und bot so wenig Neues und überraschendes. Gegen Ende stieg die Spannungskurve zwar an, insgesamt war ich jedoch von der Story und dem Weltentwurf eher enttäuscht.
Ich hoffe jedoch sehr, dass die interessanten und innovativen Aspekte des Buches im weiteren Verlauf stärker beleuchtet und ausgearbeitet werden. Gerade in Tessas Gabe sehe ich sehr viel Potential. Aber auch das gesamte Thema der Magie im Buch hat mich sehr angesprochen und ging leider im Zuge der Handlung zunächst unter.
Tessa war jedoch wieder eine Protagonistin, mit der ich sehr gut klar kam. Sie ist sehr stark und selbstbewusst und zweifelt zu keinem Zeitpunkt an sich und ihren Stärken. Sie nimmt sehr häufig das Ruder in die Hand und somit entwickelte die Geschichte sehr viel Dynamik, die aufgrund der eher schleppenden Story sehr wichtig war. Gegen Ende macht Tessa eine große Entwicklung durch, die sicher auf im Hinblick auf Band 2 interessant ist und mich sofort sehr neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat. Auch der Schreibstil von Erin Summerill ist angenehm zu lesen und somit werde ich die Reihe trotz kleiner Kritikpunkte weiterhin verfolgen.
Fazit: Auf immer gejagt ist der Auftakt einer neuen Fantrasyreihe aus dem Programm des Carlsen Verlags. Der Klappentext versprach zwar zunächst sehr viel, von der Story und dem Weltenentwurf wurde ich jedoch zunächst enttäuscht, obwohl einige Elemente sehr viel Potential bieten, welches hoffentlich in Band 2 mehr entfaltet wird. Dennoch brachte Tessa dann doch die nötige Dynamik in die Geschichte, sodass ich nun schon neugierig auf Band 2 bin.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Darcy trifft Bachelor

Vermählung
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Vermählung ist eines der Bücher aus dem Jane Austen Project. Diese Reihe ist in Deutschland unter dem Namen Jane Austen neu erzählt bekannt und verschiedene zeitgenössische Autoren erzählen hier die Klassiker ...

Vermählung ist eines der Bücher aus dem Jane Austen Project. Diese Reihe ist in Deutschland unter dem Namen Jane Austen neu erzählt bekannt und verschiedene zeitgenössische Autoren erzählen hier die Klassiker von Jane Austen neu. Vermählung ist nach Nothanger Abbey das zweite übersetzte Buch der aktuell vierbändigen Reihe und adaptiert Jane Austens Stolz und Vorurteil neu. Nothanger Abbey habe ich bereits gelesen und für gut befunden, doch bei Vermählung plagten mich vor dem Lesen ernsthafte Zweife. Denn kannte ich bei Northanger Abbey Austens Original nicht, so war es mit bei Vermählung mehr als präsent. Neben den Harry Potter Büchern gehört Stolz & Vorurteil zu meinen liebsten Büchern überhaupt und somit stand von vorne herein fest, dass es Vermählung bei mir nicht leicht haben würde.
Anfangs suchte ich auch noch sehr nach Parallelen und Unterschieden und entdeckte davon einige. Manche Unterschiede lassen sich natürlich damit erklären, dass die Handlung in eine andere Epoche hineingeschrieben wurde. Andere Unterschiede hätte man allerdings nicht gebraucht und an Parallelen mangelte es anfangs zwar nicht, dafür aber im späteren Verlauf. Ich persönlich bin der Meinung, dass dies der große Kritikpunkt der Geschichte ist. Das Problem bei Retellings ist sicher, dass man die schmale Grandwanderung zwischen zu viel und zu wenig Adaption durchmacht und das leider oft schief geht, aber dennoch hatte ich bei Vermählung zu oft das Gefühl, eher eine lose Anlehnung an den Klassiker vor mir zu haben und kein Jane Austen neu erzählt. Ich hätte mir gewünscht, dass Schlüsselszenen aus dem Ursprungswerk übernommen und modernisiert werden doch das hat leider gefehlt.
Dabei ist das Buch ein toller Roman, wenn man die Tatsache weglässt, dass es ein Retelling ist. Die Charaktere sind sehr schön gestaltet und Curtis Sittenfeld zeigte ein gutes Gespür für die Eigenschaften von Jane Austens Schützlingen. Auch die Geschichte an sich ist sehr spannend und gleicht nicht unbedingt anderen Liebesgeschichten auf dem Markt. So konnte ich mich, jedes Mal, wenn ich die Tatsache ausgeklammert habe, dass es sich hier um ein Retelling handelte, sehr gut in die Geschichte eintauchen und besonders am Ende nahm die Geschichte ordentlich an Fahrt auf.
Fazit: Als eigenständiger Liebesroman ist Vermählung super doch als Adaption des Klassikers Stolz & Vorurteil von Jane Austen gelang Curtis Sittenfeld nicht alles. Zwar konnte sie vieles super in die heutige Zeit transferieren, viele Unterschiede wurden jedoch unnötig eingebaut und Schlüsselszenen fehlten komplett. Wahre Jane Austen Fans sollten mit Vorsicht genießen.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Spannender Auftakt

Der Kuss der Lüge
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Der Kuss der Lüge erreichte mich Anfang des Jahres überraschend und als ich dann nach langer Zeit zum Lesen kam, bereute ich schon fast, dass ich es nicht früher getan habe. Die Story ist genial und wunderschön: ...

Der Kuss der Lüge erreichte mich Anfang des Jahres überraschend und als ich dann nach langer Zeit zum Lesen kam, bereute ich schon fast, dass ich es nicht früher getan habe. Die Story ist genial und wunderschön: Ein Königreich in dem Magie zu Hause ist und zwei Königreiche, die mit diesem in Konflikt stehen. Die älteste Tochter des Königs soll den Prinzen aus einem anderen Königreich heiraten, um die Beziehungen zu stärken und zu verbessern. Doch sie will das nicht und flüchtet mit ihrer Zofe. Sowohl der junge Prinz als auch ein Attentäter machen sich auf, um sie zu suchen. Doch weder die Prinzessin noch der Leser weiß, wer wer ist.
Die Idee war so einzigartig und neu für mich, dass ich sofort in der Geschichte gefangen war. Auch die Welt ist interessant und schlüssig entworfen worden und steckt voller Geheimnisse und Gefahren, sodass man nicht erwarten kann, Stück für Stück weiter in sie einzutauchen. Viel bekommen wir im ersten Band allerdings nicht mit und ich hoffe, dass weitere Bände uns einen tieferen Einblick geben.
Lia mochte ich spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihr Pferd sattelt und einfach verschwindet. Aber auch alles, was man im weiteren Verlauf der Geschichte von ihr erfährt, zeigt ihre Stärke und ihr Selbstbewusstsein aber auch ihr Mitgefühl und die Liebe, die sie für andere in sich trägt. Dabei wirkt sie allerdings nicht übermäßig perfekt sondern viel eher glaubwürdig. Zusammen mit Rafe und Kaden spinnt sich schnell eine Art Liebesdreieck. Dies wirkte nicht störend, da man nicht so wirklich wusste, wer nun wer ist und schnell habe ich auch meinen persönlichen Favoriten unter den beiden ausgemacht.
Das Buch umfasst 560 Seiten und bezogen auf ein Jugendbuch gleicht es so schon einem Wälzer. Wie ein solcher kam es mir aber nicht vor und dafür verantwortlich sind zwei Faktoren: Zum einenwar der Schreibstil sehr angenehm zu lesen und man fand sich durch ihn sehr schnell in die Geschichte ein. Außerdem wartet die Geschichte mit so vielen Wendungen bzw. ist in einzelne Etappen eingeteilt, sodass man nach jeder größeren Änderung noch einmal mehr Lust hat, weiterzulesen.
Fazit: Der Kuss der Lüge konnte mich mit der innovativen Idee und dem schönen Setting überzeugen. Die Charaktere sind schön gestaltet und schnell findet man seine Favoriten unter ihnen. Von der Dicke des Buches sollte man sich meiner Meinung nach nicht abschrecken lassen, denn die Seiten vergehen wie im Flug und ich freue mich schon, die Reihe bald fortsetzen zu können.