Liebe!
Das Gold der KrähenIch habe so, so, so lange auf diese Fortsetzung gewartet und dann lag sie noch einmal eine kleine Weile bei mir zu Hause herum, weil ich einfach keine Zeit finden wollte, sie zu lesen. Kaum begonnen war ...
Ich habe so, so, so lange auf diese Fortsetzung gewartet und dann lag sie noch einmal eine kleine Weile bei mir zu Hause herum, weil ich einfach keine Zeit finden wollte, sie zu lesen. Kaum begonnen war ich aber so schnell es nur möglich war wieder in der Welt der Grischa gefangen und konnte die Krähen auf ein neues Abenteuer begleiten. Oder ein altes Abenteuer? Genau genommen geht es ja genau da weiter, wo es aufgehört hat: Mitten im Chaos.
Ich fand ja Das Lied der Krähen bereits so genial und hätte nicht gedacht, dass es möglich ist aber: Das Gold der Krähen war noch einmal um einiges besser. Die Handlung bewegt sich jetzt nur innerhalb Ketterdams und ich liebe die an Amsterdam angelehnte Stadt trotz ihrer Schrecken so sehr. Abgesehen davon, dass die Geschichte dank der Ereignisse am Ende von Band 1 schon zu Beginn ordentlich an Fahrt aufnimmt, war sie auch zwischendrin immer wieder sehr spannend und schaffte dennoch den Ausgleich mit ruhigeren Szenen, die sich sehr auf die Charakterentwicklung der sechs Krähen fokussierte. Während wir die Charaktere im ersten Band erst einmal kennenlernen mussten und uns durch ihre Vergangenheit zu ihrem heutigen Ich vorgetastet haben, war in Band 2 nicht mehr viel aufzuarbeiten. Zumindest nicht in dieser Hinsicht. Das bedeutet gleichzeitig, dass genügend Raum und das nötige Hintergrundwissen für Entwicklung da ist und ich bin erstaunt, wie gut Leigh Bardugo diese umgesetzt hat, obwohl unsere Helden immer wieder wegen Problemen, Kämpfen und epischen Plänen unterbrochen wurden.
In der zweiten Hälfte des Buches hat Leigh Bardugo dann jedoch noch einmal ein Detail draufgesetzt und konnte mich noch einmal mehr begeistern. Und das, obwohl ich es nicht für möglich gehalten hätte, dass das überhaupt noch möglich wäre: Es gab ein wiedersehen mit meinen liebsten Helden aus Grischa. Genau genommen Genja, Zoja und dem Zaren und damaligen Thronfolger Nikolai Lantsov. Besonders Sturmhond ist mein absoluter Lieblingscharakter aus Grischa gewesen und seine Auftritte waren einfach nur urkomisch und wundervoll. So wurde noch einmal mehr meine Vorfreude auf King of Scars geweckt und ich liebe es, wie ich das Grishaverse immer weiter erkunden darf.
Trotz dieser ganzen wundervollen Handlung und der vielen Überraschungen, darf natürlich auch das Ende nicht zu kurz kommen: Das hat Leigh Bardugo ganz wundervoll hinbekommen. Es passte perfekt zu den Krähen und auch zu der Art der Geschichte: Es war nicht durch und durch ein Happy End. Es gab viele traurige Aspekte. Aber es ist ok. Passender hätte ein Abschied von den Krähen nicht sein können und ich bin darüber hinaus überzeugt, dass wir sie nicht zum letzten Mal erlebt haben.