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Veröffentlicht am 27.01.2019

Reihenrezension

Ein Schatz aus Papier und Magie (Das Buch von Kelanna 2)
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Ich liebe Bücher über Bücher und gerade die Reihe von Traci Chee kann innerhalb dieser Sammlung noch einmal mit einer ganz anderen Eigenschaft punkten: In Kelanna ist das Lesen verboten, nur wenige können ...

Ich liebe Bücher über Bücher und gerade die Reihe von Traci Chee kann innerhalb dieser Sammlung noch einmal mit einer ganz anderen Eigenschaft punkten: In Kelanna ist das Lesen verboten, nur wenige können es und die werden gejagt. Zugegebenermaßen also ein sehr unübliches Buch über Bücher bzw. über ein Buch. Noch dazu sieht die Reihe äußerlich wunderschön aus und das alles zusammen reichte schon für mich, um die Bücher bei mir einziehen zu lassen. Beim ersten Öffnen des Buches offenbarte sich mir direkt noch ein anderes Geheimnis: Bestimmte Seiten des Buches sind anders gestaltet, es gibt versteckte Botschaften und Karten und das ganze machte die Bücher zu einem tollen Leseerlebnis und ließen sie wirklich hervorstechen. Doch konnte die eigentliche Geschichte mit der Gestaltung mithalten?

Da bin ich mir immer noch nicht sehr sicher oder vielmehr unentschlossen. Auf der einen Seite liebe ich die Andersartigkeit der Geschichte. Der Schreibstil ist sehr besonders und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Er ist sehr ruhig, was in manchen Szenen schnell langweilig wurde, aber auch wunderschön und geheimnisvoll und passte wie die Faust aufs Auge zur Handlung. Die Protagonistin Sefia eine ebenso große Unentschlossenheit aus: Sie ist interessant, vielschichtig und hebt sich nicht nur von den anderen Charakteren des Buches ab, sondern auch von Protagonist*innen anderer Bücher. Auf der anderen Seite bin ich ihr beim Lesen jedoch nicht wirklich nahe gekommen und fand sie über weite Strecken auch wenig sympathisch.

Meine Unentschlossenheit zieht sich jedoch auch bis in die Handlung und den Aufbau der Welt. Kelanna ist ein tolles Land, vielschichtig, mit unterschiedlichen Kulturen, politischen Intrigen und viel Diversität. Dennoch: So toll es auch ist, dem Leser bleiben immer wieder Teile verwehrt und man begreift nie so wirklich das große Ganze. So bleibt der tolle Weltentwurf trist und unfertig und ich hoffe sehr, dass sich das im Abschlussband der Trilogie ändert.Es wäre sonst zu schade um die tolle Welt. Die Geschichte ist etwas völlig neues. Allein das Thema mit dem verbotenen Buch gefiel mir sehr gut und wurde von Traci Chee bisher auch toll umgesetzt. Hier also ein riesiger Pluspunkt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Dennoch schweift die Handlung sehr oft ab und ich bin mir bis jetzt noch nicht so sicher, inwiefern all das noch einmal wichtig wird.

Aber was ist denn jetzt? Kann ich die Geschichte empfehlen? Ich glaube, um die Bücher uneingeschränkt lieben zu können, und ich bin mir sicher, dass das funktionieren kann, muss man sich mit dem Schreibstil und der Art des Erzählens durch und durch wohl fühlen. Falls ihr also Lust auf diese Reihe habt, möchte ich euch nicht davon abhalten, denn sie ist sehr besonders und irgendwie auch ein kleines Kunstwerk. Hier bietet es sich allerdings an, vor dem Kauf mal in eine Leseprobe reinzulesen, um abschätzen zu können, ob ihr begeistert seid oder doch eher enttäuscht werdet.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Unglaublich wichtiges Buch

Stories for Boys Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein
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Vor einigen Wochen erreicht mich überraschend dieses süße Buch aus dem Loewe Verlag. Ich war als großer Fan von Good Night Storys for Rebel Girls zu Beginn jedoch sehr skeptisch. Ich finde es unglaublich ...

Vor einigen Wochen erreicht mich überraschend dieses süße Buch aus dem Loewe Verlag. Ich war als großer Fan von Good Night Storys for Rebel Girls zu Beginn jedoch sehr skeptisch. Ich finde es unglaublich wichtigm, Frauen jedes Zeitalters, jedes Alters, jeder Nationalität, Hautfarbe und Beruf(ung) eine Stimme zu geben, Präsenz zu geben, sie stark zu machen. Aber brauchen Männer das auch? Meine Meinung dazu lautete ganz klar: nein. Und erst recht nicht Männer, die sowieso schon berühmt sind.

Ganz schnell wurde ich beim Lesen jedoch eines besseren belehrt: Nicht alle Männer in diesem Buch sind berühmt. Es wurden unglaublich tolle Einzelschicksale gefunden, die einen Blick definitiv wert sind. Und noch etwas ist ganz elementar: Die Männer, die hier vorgestellt werden, haben allesamt der Welt geholfen, ein besserer Ort zu werden. Sie haben anderen Mut gemacht, geholfen... In einer Welt, in der sicher nicht jeder von sich behaupten kann, sich genau so zu verhalten und viele das sicher auch nicht wollen, ist es umso wichtiger, unseren Kindern die richtigen Vorbilder zu geben. Und genau diesen wichtigen Schritt unternimmt dieses Buch.

Ähnlich wie auch in Good Night Storys For Rebel Girls, wird in diesem Buch jeder vorgestellten Person eine Doppelseite zur Verfügung gestellt. Auf der einen Doppelseite befindet sich ein gezeichnetes Portrait des Mannes, der vorgestellt wird. Hier waren jedoch nicht unterschiedliche Künstlerinnen beteiligt sondern nur Quinton Winter. Für mich eine kleine Enttäuschung, so schön die Zeichnungen auch sind: Ich mochte die Vielfalt in Good Night Storys und hätte hier auch gerne unterschiedliche Stile und vielleicht auch mitwirkende Frauen gerne gesehen. Auf der anderen Seite folgte dann die Vorstellung und in den meisten Fällen schloss diese mit einem Leitsatz ab, den man sich sehr leicht zu Herzen nehmen kann. Toll durchdacht und ich hätte mir genau das nicht nur bei 90% der Portraits gewünscht, sondern bei allen.

Die Auswahl der Männer fand ich in weiten Teilen klasse, wie ich bereits oben schon erwähnt hatte. Es werden Männer in den unterschiedlichsten Nationalitäten, Epochen etc. vorgestellt, die mal mehr und mal weniger berühmt sind. Ich hätte mir hier noch mehr Diversität gewünscht und weniger diese eurozentristische Sichtweise, dennoch kann man von allen etwas lernen und nicht mehr, als sie für ihre Taten bewundern. Ich glaube, jede
r Leser*in findet hier sein oder ihr persönliches Vorbild. Allerdings war ich mit einigen ausgewählten Personen weniger glücklich: Steuerhinterziehung, Drogenmissbrauch und Suizid gehören nicht unbedingt zu Eigenschaften, die einen Vorbildcharakter haben. Auch wenn das nicht explizit gesagt wird und auch nicht jeder eine weiße Weste haben kann, denke ich dennoch, dass es so viele bewundernswerte Menschen auf der Welt gibt, die auch einen Platz in diesem Buch verdient hätten.

Nichtsdestotrotz habe ich das Lesen des Buches sehr genossen, wurde wundervoll inspiriert und bin mit der Gestaltung des Buches mehr als zufrieden. Für mich ist Stories For Boys Who Dare To Be Different also nicht nur ein toller Geschenktipp oder ein kurzweiliges Vorlesebuch, es eignet sich auch perfekt zur Lektüre, wenn man selbst nicht mehr so jung ist.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein großartiges Buch

Du wolltest es doch
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Emma ist hübsch, beliebt und von den Jungs ihrer Schule umschwärmt. Und das alles weiß sie auch. Ein Grund, weshalb ich Emma zu Beginn nicht mochte. Ich glaube, niemand, der das Buch gelesen hat, hat sie ...

Emma ist hübsch, beliebt und von den Jungs ihrer Schule umschwärmt. Und das alles weiß sie auch. Ein Grund, weshalb ich Emma zu Beginn nicht mochte. Ich glaube, niemand, der das Buch gelesen hat, hat sie gemocht. Doch obwohl sie mir anfangs so unsympathisch war und sie während der Handlung beinahe ständig scheitert, ist sie eine unheimlich starke Frau. Auf einer Party wird Emma vergewaltigt. Und nicht nur das: Das Sexvideo landet im Netz. Infolgedessen eilt Emmas Ruf ihr voraus: Niemand glaubt ihr, dass sie vergewaltigt wurde, jeder sieht in ihr eine Schlampe und die gesamte Stadt steht hinter den Vergewaltigern. Emma stürzt in ein tiefes Loch und obwohl mich die Handlung des Buches zurecht immer und immer wieder wütend gemacht hat, konnte ich nicht anders, als Emma für ihre Stärke bewundern, die sie trotz allem aufbringt. Sie verklagt ihre Vergewaltiger, versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen und den Kontakt zu ihren Freunden nicht zu verlieren.

Egal wie oft sie dabei scheitert, Emma steht immer wieder auf, kämpft weiter und verdeutlicht dabei nur, welchen Themen sich Mädchen und Frauen – auch abseits Irland – so häufig stellen müssen. Sie zeigt, wie wichtig es ist, immer wieder aufzustehen und weiter zu machen. Aber auch, dass es okay ist, wenn man aufgeben muss oder die Kraft verliert. Ich möchte, dass ihr alle dieses Buch lest. Auch wenn es weh tut.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein echter Glücksgriff

Real Life Sucks. Außer uns sind alle bescheuert
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Ich habe hinter Real Life Sucks einen lockeren und leichten Mädchenroman vermutet, hatte sogar etwas Angst, dass er vielleicht zu trivial werden könnte. Es ist ein Chat Roman. Zwei beste Freundinnen gehen ...

Ich habe hinter Real Life Sucks einen lockeren und leichten Mädchenroman vermutet, hatte sogar etwas Angst, dass er vielleicht zu trivial werden könnte. Es ist ein Chat Roman. Zwei beste Freundinnen gehen auf Colleges, die an unterschiedlichen Enden Amerikas liegen. Die eher zurückhaltende Ava kann mit dem Umstand nicht sehr gut umgehen. Anders als die selbstbewusste Gen. Nach und nach stellt sich aber so viel mehr heraus: Avas Reaktion mag zwar übertrieben erscheinen, allerdings leidet sie an Angststörungen, was ihr Verhalten nicht besser erklären könnte. Im Zuge der Handlung versucht sie damit umzugehen und wächst mit ihren Aufgaben. Gen mag zwar auf den ersten Blick sehr unabhängig erscheinen, doch recht schnell erfahren wir auch von ihr, dass sie etwas beschäftigt: Ihre Sexualität. So wurde aus einem Buch, das ich erst als sehr trivial vermutet habe, eine unglaublich tiefe Geschichte, die nicht nur thematisch toll ist sondern auch mit viel Humor erzählt wird.

Ich habe es geliebt, die Wandlung der beiden Mädchen mitzuerleben, ihr Wachen an sich selbst und überhaupt die Probleme, die sie auch bezüglich iher Freundschaft bewältigen müssen zu verfolgen. Allison Raskin und Gaby Dunn haben hier ein unglaublich kluges Buch geschrieben und man kauft es ihnen von vorne bis hinten voll und ganz ab. Real Life Sucks mag zwar äußerlich nicht so erscheinen, es steckt jedoch voller feministischer Gedanken und diversen Themen und ich bin der Meinung, dieses Buch ist völlig zu unrecht völlig underrated.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Ich bin ein Spinster Girl

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Evie, Amber und Lottie haben es satt, sich ständig dafür rechtfertigen zu müssen, wie sie sind und was ihnen gefällt. Sie gründen einen Club, die Spinster Girls, um sich dort über Rollenzwänge und Genderfragen ...

Evie, Amber und Lottie haben es satt, sich ständig dafür rechtfertigen zu müssen, wie sie sind und was ihnen gefällt. Sie gründen einen Club, die Spinster Girls, um sich dort über Rollenzwänge und Genderfragen auszutauschen. Mehr als einmal rutschen dann aber auch Jungs mit in die Gespräche, und sie und ihre Handlungen werden nicht immer unbedingt hinterfragt. Doch so sehr sich Evie, die Protagonistin des ersten Bandes, auch in diesem Jungschaos verstrickt, sie wird von ihren Freundinnen und auch von sich selbst immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und das fand ich einfach klasse. Die drei Mädchen bilden eine so starke Einheit gegen den Rest der Welt, dass man sich in ihrer Mitte sofort aufgehoben und verstanden fühlt. Auch wenn man als Leser ja etwas abseits des Geschehens ist. Zudem kämpft speziell Evie auch mit ihren Angststörungen, die sie von den anderen zu verheimlichen versucht. 

Die drei Mädchen stecken voller kluger und feministischer Gedanken, die sie auf fast jeder Seite des Buches zum Ausdruck bringen. Sie zeigen, dass es in Ordnung ist Fehler zu machen, solange wir diese eingestehen und an unseren Idealen festhalten. Sie zeigen uns, dass es wichtig ist, für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen und dass das manchmal echt schwer sein kann. Aber es lohnt sich weiterzumachen. Die Spinster Girls-Reihe empfehle ich allen von euch. Egal ob ihr schon ein Spinster Girl seit oder eins werden wollt. Seid stark, seid laut, es lohnt sich!