Große Botschaft, großer Roman
Die 33. Hochzeit der Donia NourDonia Nour ist eine eher unscheinbare Muslimin, eine Beamtin des ägyptischen Staates. Ihre Aufgabe ist die Gebetspunkte der Gläubiger zu zählen, welche in dem Jenseits gutgeschrieben werden.
Sie lebt ...
Donia Nour ist eine eher unscheinbare Muslimin, eine Beamtin des ägyptischen Staates. Ihre Aufgabe ist die Gebetspunkte der Gläubiger zu zählen, welche in dem Jenseits gutgeschrieben werden.
Sie lebt in Mittel-Ägypten in einer kleinen Wohnung mit ihrem gestörten Vater. Ja, sie betet auch regelmäßig.
Donia Nour will aber mehr von diesem Leben, sie will raus aus Ägypten. Zum jeden Preis. 32-mal hat sie schon dafür ihren Körper in einer Scheinehe verkauft, 32-mal hat sie sich wieder zur „Jungfrau“ operieren lassen.
Nur die letzte, die 33. Hochzeit fehlt und dann hat sie die nötige Goldmenge um das Land zu verlassen. Aber dann läuft einiges schief…
Der Autor des Buches, der unter dem Pseudonym Hazem Ilmi schreibt, baut in seinem Roman von Seite zu Seite eine Zukunftsvision auf, die wir alle nicht haben möchten: er schildert ein totalitäres System, das jeden Bereich des Lebens unter Überwachung und Kontrolle hält.
Eine erschreckende Zukunftsperspektive mit massiver Religionskritik, aber auch mit viel Humor.
Über dieses Buch zu schreiben ist schwer, so vielfältig ist seine Botschaft. Ich war von Anfang bis zur letzten Seite gefesselt.
Was für mich trotzdem ist die größte Botschaft des Buches? Vielleicht diese: Das Herz und die Träume des Menschen sind nicht käuflich. Wenn alles andere wegfällt diese darf man immer für sich behalten. Es gibt keine Macht, kein Staat der diese von uns nehmen kann.
Und manchmal reicht nur so ein Herz damit eine Revolution entsteht.
Das ist die größte Hoffnung der Zukunft, die große Botschaft eines großartigen Romans.