Frauen und Lesen...
Frauen und BücherStefan Bollmann untersucht in seinem Buch "Frauen und Bücher: Eine Leideschaft mit Folgen" die Entwicklung der weiblichen Leselust. Er beginnt dabei bei den Anfängen, die rund 300 Jahre zurückliegen. Zunächst ...
Stefan Bollmann untersucht in seinem Buch "Frauen und Bücher: Eine Leideschaft mit Folgen" die Entwicklung der weiblichen Leselust. Er beginnt dabei bei den Anfängen, die rund 300 Jahre zurückliegen. Zunächst war das Lesen eine männliche Domäne, die erst langsam in weibliche Hand übergehen wird.
Anstoß der weiblichen Leselust bildet dabei Gottlieb Friedrich Klopstock, der als Erfinder der Dichterlesung gilt und der mit besondere Vorliebe seine Werke einem weiblichen Publikum präsentierte, welche sein Können mit Küsse honuiert. Diesen Beginn legt Stefan Bollman damit in das Jahr 1750. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt Stefan Bollmann die Geschichte des weiblichen Lesens chronologisch weiter, beschränkt sich aber dabei nicht nur auf Deutschland, sondern geht auch auf Geschichten aus anderen Ländern ein.
Stefan Bollmann geht dann weiter über die viele verschiedene Stationen. Diese führen ihn unter anderen in die USA, nach England und Frankreich bis hin zur Gegenwart.
Der Schreibstil von Stefan Bollmann ist fließend und angenehm. Das Buch fesselt den Leser, obwohl es eigentlich ein Sachbuch ist, dass sich an literaturhistorischen Fakten entlang hangelt. Die Stilistik zeigt aber auch, dass Stefan Bollmann ein studierter Germanistik ist, der sich mit der Sprache nicht nur viel auseinder gesetzt hat, sondern auch mit ihr umgehen kann wie ein miesterhafter Geiger mit seiner Geige.
"Frauen und Bücher" zeigt sehr gut auf, welche Faszination und Magie Bücher auf den Leser ausüben und wie sehr sich das Lesen über die Jahre verändert hat. Für mich als begeisterte Leserin eine tolle Lektüre über mein liebstes Hobby.
Fazit:
Ein tolles Buch, was die Entwicklung der weiblichen Leselust sehr schön aufarbeitet und so aufzeigt, dass die Leselust unter der Frauen nicht von ungefähr kommt, sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung ist. Das Buch ist absolut leseswert für Menschen, die sich für literaturhistorische Fakten interessieren oder auch für die "Weiblichwerdung des Lesens".