Profilbild von MissRose1989

MissRose1989

Lesejury Star
offline

MissRose1989 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissRose1989 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2019

Sprache als Indikator für Integration...

Alles außer fern
0

Das Cover ist sehr schön bunt gestaltet und zeigt Menschen verschiedener Herkunftsländer und Hautfarben, ein sehr fröhliches und buntes Cover, was auch auffällt.
Ksenia Konrad ist als junge Frau einen ...

Das Cover ist sehr schön bunt gestaltet und zeigt Menschen verschiedener Herkunftsländer und Hautfarben, ein sehr fröhliches und buntes Cover, was auch auffällt.
Ksenia Konrad ist als junge Frau einen weiten Weg gegangen und von Russland nach Österreich gezogen, heute ist sie Deutschtrainerin für Menschen mit Migrationshintergrund und hilft damit Menschen, sich über Sprache besser in ihrer neuen Heimat zurecht zu finden.
Natürlich beginnt Ksenia Konrad dabei mit ihrer eigenen Geschichte vom Ankommen bevor sie dann auf die Lebenswegen andere Menschen übergeht, sie macht das mit viel Menschlichkeit und Humor, so das man das Buch wirklich gerne liest.
Man merkt auch immer wieder beim Lesen, wie bemüht Ksenia Konrad auch neben ihrer Arbeit ist, dass es den Menschen, die neu ankommen, gut geht, so klärt sie Missverständnisse auch und schafft es auch immer wieder, ihre Schüler neu zu motivieren, weiterzulernen, auch wenn Deutsch noch so schwer zu sein scheint. Auch ihre Methoden im Unterricht sind manchmal etwas eigen, aber führen zum Erfolg und das zählt.
Bei den Infos für Muttersprachler, die immer wieder im Text als kleine grammatische Hilfe eingeschoben werden, musste ich auch manchmal zweimal lesen. Man macht es aus Gewohnheit richtig, aber für Menschen, die Deutsch als Sprache lernen, muss das wahnsinnig kompliziert sein. Dabei setzt Ksenia Konrad sehr auf Beispiele, weil man kennt ja auch selber die vielen Ausnahmen, die es in der deutschen Sprache gibt. Leider stört die eingeschobene Hilfe etwas den Lesefluss, weil diese Infos wirklich als Absatz mit in den Text gepackt sind.
Natürlich hat das Buch auch einen sehr aktuellen Bezug, man kann sich dann viel besser in Menschen hineinversetzen, die gewollt oder ungewollt ihr neues Leben in einer anderen Umgebung aufbauen, wie schwer es schon durch die Sprache sein kann und wie man trotzdem eine Integration schaffen kann.

Fazit:
Ksenia Konrad schafft mit ihrer und anderen Geschichten ein schönes kleines Buch über das Ankommen und den Neubeginn in einer anderen Kultur, setzt dafür auf Sprache als Indikator und hat mit viel Humor und Menschlichkeit sehr viel Erfolg damit. Beeindruckend ist, dass sie selber keine Muttersprachlerin ist, sie aber trotzdem versucht, alle deutschen Regeln zu vermitteln, das beeindruckt schon. Leider ist gerade die Konkretheit das, was etwas den Lesefluss stört, weil die eingeschobenen Infos für Muttersprachler stören den Lesefluss wirklich, weswegen es nur 4 von 5 Rosen gibt.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Mittsommer mal tödlich...

Tödlicher Mittsommer
0

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, es fällt nicht gleich ins Auge, wenn man es sieht und wirkt auch sonst eher ruhig und unscheinbar.
Julimorgen auf Sandhamn im Stockholmer Schärengarten - es wird ...

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, es fällt nicht gleich ins Auge, wenn man es sieht und wirkt auch sonst eher ruhig und unscheinbar.
Julimorgen auf Sandhamn im Stockholmer Schärengarten - es wird eine Leiche gefunden und gleich darauf noch eine und nun steht Thomas Andreasson von dem Problem, dass er den Mörder finden muss, obwohl er selber gerade in einer menschlichen Ausnahmesituation steckt, trotzdem steigt der Druck auf ihn immer mehr, weil es nicht noch ein Opfer des Mörders geben soll...
Doch Thomas soll Hilfe von ungewöhnlicher Seite erhalten, seine Jugendfreundin Nora Linde ist im Urlaub mit ihrer Familie und wird seine Partnerin um den Mörder aufzuspüren.
Viveca Sten schreibt sehr spannend, ihr Spannungsbogen baut sich im Buch gut auf und auch das Finale kommt unerwartet, aber gerade das macht das Buch aus. Auch bezieht Viveca Sten die Landschaft mit ein, etwas, was die Bildhaftigkeit des Krimis sehr unterstreicht. Sie scheint die Umgebung rund um die Schäreninsel Sandhamn sehr gut zu kennen.
Etwas schade ist, dass sie die Charaktere aber nicht so wirklich ausgearbeitet hat, Thomas Andreassons bleibt als Protagonist recht blass und farblos, er wirkt austauschbar und das ist schade, weil es ja der 1. Band einer Reihe ist und an sich hier die Ausgangsbasis der Figuren gelegt wird. Zwar geht Viveca Sten viel auf das Zwischenmenschliche ein, aber sie vergisst dabei etwas die Figuren in ihrer Tiefe und das nimmt dem Buch etwas den Charakter.
Man darf hier eben keinen reinen Krimi erwarten, Viveca Sten baut einen komplexen Fall gepaart mit einer komplexten Familiengeschichte des Ermittlers zusammen und dabei fehlt manchmal etwas die Balance.

Fazit:
Ein sehr spannender Krimi, dessen Spannung sich über das Buch sehr gut aufbaut, aber leider fallen die Charaktere etwas hinter den Fall und den zwischenmenschlichen Beziehung zurück und so erlebt man einen Mix aus Krimi und Beziehungsroman, der einen soliden Spannungsbogen aufweist, aber leider etwas an der Charakteristik von Thomas Andreasson spart.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Sommer auf italienisch mal anders...

Sommer auf meiner Haut
0

Das Cover ist wirklich schön gemacht, es macht Lust auf Sommer und Sonne in Italien und das spricht einen schon an. Es macht einfach Lust auf Urlaub und Sommer und bietet einen netten Blick auf ein kleines ...

Das Cover ist wirklich schön gemacht, es macht Lust auf Sommer und Sonne in Italien und das spricht einen schon an. Es macht einfach Lust auf Urlaub und Sommer und bietet einen netten Blick auf ein kleines italienisches Dorf an der Küste.
Lavina reist kurz nach dem Tod ihrer Mutter von Barcelona nach Italien um sich auf die Spuren aus dem Tagebuch ihrer Mutter zu begeben und die Orte aufzusuchen, die ihre Mutter glücklich gemacht haben und will dabei ihren Vater finden, den sie nicht kennt, der ihre Mutter aber auch sehr glücklich gemacht hat. Bei ihrer Reise trifft sie auf Claudio, den sie schon aus ihrem Musikstudium kennt und die Beiden entdecken ihre Leidenschaft füreinander...
Doch Claudio soll nicht die einzige erotische Begegnung auf Lavinas Reise durch Italien bleiben...
Lavina bleibt trotz der in der Ich-Perspektive geschriebenen Roman für den Leser eher unnahbar und das ist sehr schade, weil gerade in den Momenten der Trauer und der Melancholie wirkt das alles nicht so echt. Auch die Art, wie sie sich teilweise auf die heissen Nächte einlässt, sind sicher nicht für jeden Geschmack etwas.
Das Augenmerk der Reise liegt eher in den lustvollen Begegnungen, die Lavina mit fremden Männern und auch einer Frau hat, an sich nichts schlimmes, aber dann sollte man das auch aus dem Klappentext schon etwas erkennen und das war hier nicht der Fall. Sex als Mittel gegen Trauer scheint auch nicht wirklich eine gute Idee zu sein, allerdings kann man nicht sagen, wie es weitergeht, da das Buch ein offenes Ende aufweisst und man so als Leser etwas stehen gelassen wird.
Der Schreibstil von Elisa Sabatinelli ist ganz nett zu lesen, man startet gut in die Geschichte und auch die Orte, an denen sie ihr Buch spielen lässt, sind gut beschrieben, dennoch bleibt die Beschreibung der Reise durch Italien eher im Hintergrund, den Elisa Sabatinelli legt mehr Wert auf die Lust und die Leidenschaft, was in vielen Momenten etwas zu viel des Guten ist.

Fazit:
Der Plot bietet einen gute Idee, aber die wird leider nicht ganz umgesetzt und dann hat man das offene Ende, was nicht wirklich ein abgeschossenes Buch verspricht und das ist sehr schade. Die Reise durch die Italien wäre schöner gewesen, wenn man sie nicht nur auf Leidenschaft aufgebaut hätte, so das alles andere sehr in den Hintergrund rückt und daher nur ein netter lustvoller Roman, mit einem schönen Cover, wobei der Klappentext aber die Erotik gleich mal weglässt.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.

Dry
0

Das Cover fängt das Thema des Buches eigentlich sehr gut ein, es geht um Wasser und was passiert, wenn das Wasser plötzlich weg sein sollte. Eine erschreckende Vorstellung, die Neal & Jarrod Shusterman ...

Das Cover fängt das Thema des Buches eigentlich sehr gut ein, es geht um Wasser und was passiert, wenn das Wasser plötzlich weg sein sollte. Eine erschreckende Vorstellung, die Neal & Jarrod Shusterman in ihrer Dystopie "Dry" verarbeiten. Der Titel samt und auch der Untertitel verraten schon das Grundthema: "Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.".
Der Schauplatz des Buches ist eine Kleinstadt in Kalifornien an einem heissen Junitag und schon beginnt man sich als Leser das erste Mal zu fragen, was würde ich in einer solchen Situation tun, es ist heiss und es gibt kein Wasser, das Gedankenspiel im Kopf startet schon in den ersten Seiten.
Das Buch beginnt eigentlich mitten in der Situation, wir beginnen mit dem Tag 1 einer Welt ohne Wasser und begleiten Alyssa mit ihrem Bruder von Beginn des Buches an, später kommen noch Kelton, der etwas seltsam wirkende Nachbarsjunge, der sich aber mit seiner Familie immer auf so einen Fall vorbereitet hat und einige weitere Nebenpersonen immer wieder auf den Plan, die Verbindungen zwischen ihnen werden im Buch gut erklärt und bis auf Ausnahme von Alyssas Bruder haben wir immer handelnde Jugendliche zwischen 14 bis 19 Jahren.
Der Schreibstil ist flüssig und liest sich gut, auch die Spannung verteilt sich über das Buch und wird immer mehr, so liest man dann auch das Buch, weil man natürlich wissen will, wie es weitergeht und was mit den Jugendlichen passiert.
Interessant war die Erzählperspektive, die Neal & Jarrod Shusterman wählen, den sie lassen die handelnden Charaktere immer wieder zu Wort kommen, so erfährt man immer wieder durch andere Augen wie sich die Situation anfühlt und wie auch jede der Figuren anders leidet und anders mit der gestellten Aufgabe umgeht. Neben den Momentaufnahmen der Charaktere sind auch immer sogenannte Snapshots aus anderen Gegenden der Katastrophe eingebunden, so das man als Leser einen vollen Überblick über das Ausmass der Katastrophe, die im Buch Tap-Out genannt wird, hat.
Etwas schwierig ist das Ende des Buches, es ist immer noch ein Jugendbuch, das darf man nicht vergessen, trotzdem lässt das Ende einfach zu viele Fragen offen und das hätte mehr Potenzial hergegeben.

Fazit:
Dry kann man als beklemmende Zukunftsvision sehen, wenn das Wasser mal ausgeht und man sich um die letzten Tropfen streiten wird, ein Szenario, das auch den Leser voll in Beschlag nimmt.
Auch nachdem man das Buch zugemacht hat, denkt man an den Moment, wo das Wasser im Buch weg ist und an das Gedankenspiel, was man das ganze Buch über im Kopf hatte und das ein solcher Fall auch nicht so weit von der Realität entfernt sein könnte und so schaffen es Neal & Jarrod Shusterman eine packende Geschichte zu schreiben, wie nachhallt und gleichzeitig begeistern kann.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Da wäre mehr Potenzial gewesen...

Die Mondschein-Lagune
0

Das Cover lässt einen gleich an Venedig denken und auch die Frau im Vordergrund des Covers könnte Antonia sein, die auf Venedig schaut. Ein sehr stimmiges Cover, das ins Auge fällt.
Der Klappentext passt ...

Das Cover lässt einen gleich an Venedig denken und auch die Frau im Vordergrund des Covers könnte Antonia sein, die auf Venedig schaut. Ein sehr stimmiges Cover, das ins Auge fällt.
Der Klappentext passt leider nicht ganz auf die Geschichte, Antonia könnte man eher als Flüchtende vor einer verfahrenen Beziehung bezeichnen, die einen mehrmonatigen Forschungsauftrag in Venedig annimmt, der ihr wohl gerade recht kommt.
Bereits an ihrem ersten Tag in Venedig lernt sie Dario kennen, einen sehr anagierten Umweltaktivisten, der sich für die Erhaltung des ursprünglichen Venedigs einsetzt und damit geht die Leidenschaft von Dario auf Antonia über. Aber nicht nur der Interesse für den Umweltschutz lässt das Feuer zwischen den Beiden brennen...
Dorette Deutsch hat einen sehr poetischen Schreibstil, aber es fällt auf, dass sie Kulturpolitikerin ist und versucht, viele soziale Themen und auch den Umweltschutz mit in die Geschichte zu nehmen, dabei ihr Wissen über Venedig zusammen mit einer Liebesgeschichte zu mixen und das ist nicht wirklich gelungen. Zeitweise hat man das Gefühl, in einem Umweltroman oder einem Reiseführer zu sein und so fällt die Geschichte zwischen Antonia und Dario immer wieder in den Hintergrund.
Dabei sind die Charaktere teilweise wirklich sehr gut ausgearbeitet, nur leider bleibt Antonia etwas blass in der Geschichte, man merkt, dass sie sich vor allem wegen der Menschen in Venedig wohlfühlt. Dabei es hätte viel Potenzial in der Geschichte gegeben, das wurde leider nicht genutzt. Auch die Gespräche zwischen Adas Katze und der Ratte zu Ende jedes Kapitels wirkt etwas deplatziert in der Geschichte, den Zusammenhang zu Geschichte kann man nicht wirklich erschliessen.

Fazit:
Das Cover ist wirklich schön gestaltet, aber der Klappentext ist etwas irreführend, aber der Schreibstil ist schön, aber das Buch ist auch eher kulturpolitisch angelegt, es wird sich viel mit Umweltschutz auseinandergesetzt und so fällt die Liebesgeschichte etwas hinten über. Zeitweise liest man das Buch eher wie einen Reiseführer und so geht der venezianische Flair verloren, was schade ist.