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Veröffentlicht am 14.03.2020

Hightlight!

Wir zwei in fremden Galaxien
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Highlight! Ich kann es nicht anders sagen. Dieses Buch vereint alle Themen, die eine für mich perfekte Geschichte ausmachen: eine (ferne, aber realistische) Zukunft, eine junge Liebe, die gegen so manche ...

Highlight! Ich kann es nicht anders sagen. Dieses Buch vereint alle Themen, die eine für mich perfekte Geschichte ausmachen: eine (ferne, aber realistische) Zukunft, eine junge Liebe, die gegen so manche Hindernisse kämpfen muss, starke Protagonisten, Science Fiction-Elemente. Besonders das Science Fiction-Thema hat den Ausschlag gegeben, dass ich zu diesem Buch greife. Und was soll ich sagen? Es wurde einfach perfekt umgesetzt. Die Zukunft an Bord der Ventura, einem Raumschiff, mit dem die beiden Protagonisten und über 800 weitere Menschen von der Erde unterwegs sind, wurde meiner Meinung nach realistisch und anschaulich dargestellt. Ich hätte mir hier und da ein paar mehr Erläuterungen gewünscht, aber da es immer noch ein Jugendbuch ist, habe ich nicht all zu viele technische Details erwartet, von daher war es gut gemacht.

Die Protagonisten Seren und Dom haben beide noch nie den blauen Himmel gesehen, noch nie den Wind auf ihrer Haut gespürt, sind noch nie in die kühlen Fluten eines Sees oder Meers abgetaucht. Denn sie sind Nachkommen von Menschen der Erde, die ausgewählt wurden, sich auf eine siebenhundertjährige Reise zu begeben, um den Ursprung eines empfangenen Signals zu finden. Seren wirkt depressiv, sie sieht in ihrem Dasein, um den Fortbestand und den Erfolg der Mission zu gewährleisten, einfach keinen Sinn. Ich kann sie einerseits gut verstehen, andererseits ist es für mich natürlich schwer vorstellbar, noch nie die Erde gesehen zu haben. Seren ist ein starker Charakter, sie steht zu ihrer Meinung, lässt sich lieber einsperren, als ihre wahren Gefühle zu verstecken.

Und auch Dom, den sie trifft und mit dem sie das allererste Mal in ihrem Leben erfährt, was Liebe ist, mochte ich gern. Er ist ein Lichtblick in Serens grauem, tristen Alltag und weckt Gefühle in ihr, die sie sich bis dahin nicht einmal vorstellen konnte. Dom versucht eher, vernünftig zu sein, kann aber seine Gefühle für Seren nicht leugnen. Ich mochte die beiden Charaktere zusammen, sie erleben ihre erste große Liebe und man hat richtig gespürt, wie sie vor Verliebtsein manchmal etwas unvorsichtig waren, wenn sie gegen die Regeln der Ventura verstoßen haben.

Die Geschichte gibt einige Denkanstöße, nicht nur zum Sinn des Lebens. Ich habe mich beim Lesen zum Beispiel oft gefragt, ob es an Bord des Raumschiffs wohl besser gewesen wäre, wenn es nicht so strenge Regeln und kein festgelegtes Zuchtprogramm gäbe. Für jeden Menschen an Bord wurde der zugehörige Partner gleich mit „gezüchtet“, denn in jedem Jahrgang gab es die gleiche Anzahl Mädchen wie Jungen. Jedes Paar wurde einander am Tage der Abschlussfeier zugeteilt und auch der Job wurde bestimmt. Bei so einer langen Mission ist es klar, dass es Regeln und Vorschriften geben muss, aber wäre die Zufriedenheit der Leute nicht höher, wenn sie ein gewisses Mitbestimmungsrecht hätten?

So wird Seren als Lebenspartner Ezra zugeteilt, den sie eigentlich gar nicht mag und eine Arbeit als Automaten-Auffüllerin, bei der sie Mariana kennen lernt. Mariana war mir direkt sympathisch und auch Ezra hat seinen guten Seiten, wenn man ihn erst besser kennen lernt. Die Nebencharaktere waren interessant und sorgten dafür, dass man sich das Leben und den Alltag an Bord der Ventura gut vorstellen konnte.

Fazit

Ein gelungenes Jugendbuch, das ich einfach nicht aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil war toll, die Handlung nie langweilig. Unvorhergesehene Wendungen und interessante Charaktere sorgten unentwegt für Spannung. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für Science Fiction in Jugendbüchern interessiert.

Allgemeines zum Buch

Autor: Kate Ling
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 16.02.2017
Genre: New Adult/Fantasy/Science Fiction
Seiten: 336
Meine Bewertung: 5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2020

Neue Ausgangssituation, aber alte Klischees

Mister Romance
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Direkt zu Beginn der Geschichte lernen wir die Protagonistin Eden Tate und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Asha kennen. Die beiden wohnen zusammen und könnten unterschiedlicher nicht sein: während Asha ...

Direkt zu Beginn der Geschichte lernen wir die Protagonistin Eden Tate und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Asha kennen. Die beiden wohnen zusammen und könnten unterschiedlicher nicht sein: während Asha nach dem richtigen Mann sucht und sich eine liebevolle Beziehung wünscht, hat ihre Schwester nur One Night Stands, Männer sind nur zur Befriedigung da und so etwas wie Romantik braucht sie in ihrem Leben nicht. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser, warum Eden so denkt und warum sie Männern nicht vertrauen kann. Der Einstieg in den Roman ist sehr gelungen, da der Leser Eden und Asha kennenlernt und der amüsante, lockere Schreibstil dazu beiträgt, dass die Seiten nur so dahin fliegen.

Als Asha Eden vom geheimnisvollen Mister Romance erzählt, der angeblich für viel Geld Zeit mit Frauen verbringt, ihnen auf den Dates sämtliche Wünsche erfüllt und es einfach schafft, dass sie sich begehrenswert und geliebt fühlen, ohne aber mit ihnen zu schlafen, ist Edens journalistische Neugier geweckt. Das wäre doch die Story, um endlich ihren verhassten Posten als Verfasserin für Clickbait-Artikel hinter sich zu lassen und ihre Karriere nach vorn zu bringen. Und tatsächlich schafft Eden es, Mister Romance ausfindig zu machen und sorgt auf dem Weg zu ihm für einige Lacher beim Lesen. Max Riley alias Mister Romance stellt seine eigenen Bedingungen und Eden willigt ein, auf drei Dates mit ihm zu gehen. Denn dass sie sich in ihn verliebt, glaubt sie nicht, das schafft nicht mal Mister Romance, so viel steht für Eden fest. Und schließlich wäre ihre Karriere dann vorbei, denn ohne die Story verliert sie ihren Job…

Ich bin mir sehr unsicher, wie ich den Roman bewerten soll. Der Schreibstil hat mich überzeugt und auch die Geschichte war einfach mal etwas anderes. Leider ist vieles aber sehr vorhersehbar und auch diese eigentlich einzigartige Geschichte bedient sich vieler Klischees, vor allem im Hinblick auf Max‘ Vergangenheit und Edens Einstellung zu Liebe und Männern. Auch ist es für mich nicht nachvollziehbar, wie Eden so schnell Gefühle für Mister Romance entwickeln kann, wo sie sich überhaupt nicht sicher ist, welche seiner vielen Rollen der echte Max Riley ist, besonders im Hinblick auf ihre Schwierigkeiten damit, Männern zu vertrauen. Dadurch war auch Max Charakter für mich nicht komplett greifbar.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr viel Spaß gemacht, es war einfach mal etwas anderes (von den Klischees mal abgesehen), die Charaktere waren gut ausgearbeitet und besonders Edens Tante ist eine großartige, eigensinnige und einzigartige Figur.


Fazit

Eine schöne Liebesgeschichte zum Fallenlassen, mit neuer Ausgangssituation, aber leider vorhersehbaren Ereignissen und Klischees. Die Aussage, mehr Romantik im Leben zuzulassen, hat mir gut gefallen und war stimmig eingearbeitet, so dass diese nicht erst am Ende aufkommt sondern während der Handlung immer wieder zum Ausdruck kommt.


Zitat

„Ist das Leben etwas, das du manchmal vergisst?“ 1


Allgemeines zum Buch

Autor: Leisa Rayven
Verlag: LYX
Erscheinungsdatum: 20.12.2019
Seiten: 439
Genre: Romane & Erzählungen
Meine Bewertung: 3,5/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Mister Romance“ von Leisa Rayven aus dem LYX Verlag, Seite 181

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2019

Sorgt für Vorfreude auf Weihnachten

Träume sind aus Zimt und Zucker
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Die Geschichte um Ruby Smith, die ihr Masterstudium abbricht und in die idyllische Kleinstadt Wynbridge zurückkehrt, um ihren Freundinnen mit einem Stand auf dem ortsansässigen Markt über die Weihnachtsszeit ...

Die Geschichte um Ruby Smith, die ihr Masterstudium abbricht und in die idyllische Kleinstadt Wynbridge zurückkehrt, um ihren Freundinnen mit einem Stand auf dem ortsansässigen Markt über die Weihnachtsszeit zu helfen, beginnt ruhig. Die Protagonistin erzählt zunächst von ihren Freundinnen und auch vom schwierigen Verhältnis zu ihrem Vater, der nicht glücklich über den Abbruch ihres Masterstudiums ist. Der Leser erfährt zudem von Rubys Plänen, so schnell wie möglich die Reise in wärmere Gefilde anzutreten, so bald sie genug Geld gespart hat. Dass sie schließlich eine wichtige Rolle bei der Rettung des heimischen Marktes spielen wird, hätte sie sich nie träumen lassen.

Der Roman ist der zweite Teil der Kirschblütencafé-Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Band „Frühling im Kirschblütencafé“ gelesen werden, einzig die vielen Personen waren für mich dadurch etwas verwirrend.

Alle Charaktere sind individuell und mit Liebe zum Detail ausgearbeitet. Ich hatte schon bald das Gefühl, gemeinsam mit Ruby auf dem Markt die herrlich-duftenden Backwaren aus dem Café und selbst hergestellte weihnachtliche Dekoartikel zu verkaufen. Wie gern würde ich die herzhaften Gewürzbrötchen oder süßen Mince Pies probieren oder an einem der abendlichen Treffen im örtlichen Pub dabei sein und gemütlich am Kaminfeuer sitzen.

Schnell nach ihrer Rückkehr nach Hause trifft Ruby auf ihren Exfreund Steve, der sie aus familiären Gründen, kurz bevor sie gemeinsam aufs College gehen wollten, verlassen hat. Sie fühlt sofort, dass Steve noch immer einen großen Platz in ihrem Herzen hat und sie doch noch nicht über ihn hinweggekommen ist. Doch es scheint keine zweite Chance für die beiden zu geben, denn Steve ist nicht mehr allein. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Ruby und Steve war für mich nicht immer schlüssig und nachvollziehbar, insgesamt aber schön zu lesen. Steve ist ein toller Kerl, immer hilfsbereit, der sich neben seinem Job auf dem Markt auch gern um die Einwohner des Örtchens Wynbridge kümmert.

Gut gefallen hat mir auch die nach und nach aufkommende Verschwörung innerhalb des Orts, wozu ich euch aber nicht zu viel verraten kann, ohne euch zu spoilern. Hier ist auf jeden Fall für Spannung gesorgt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Seiten flogen nur so dahin. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto wohler habe ich mich in Wynbridge gefühlt und die Charaktere ins Herz geschlossen. Durch die Leichtigkeit der Geschichte ziehen sich aber auch zarte Fragen nach verpassten Möglichkeiten und zweiten Chancen, was mir gut gefallen hat.


Fazit
Als ich das Buch auf dem Heimweg im Zug zu Ende gelesen habe, hatte ich das Gefühl, zu Weihnachten nach Hause zu kommen, obwohl erst Ende Oktober war. Aber die Geschichte hat langsam und sehr angenehm meine Vorfreude auf Weihnachten ausgelöst, ohne dabei zu übertreiben. Der Roman war nicht überladen mit den typischen weihnachtlichen Traditionen und kommt ohne großen Kitsch aus. Das sich allmählich einstellende weihnachtliche Gefühl hätte ich tatsächlich zu Beginn des Buchs nicht erwartet. Der Roman hat mir richtig gut gefallen, auch wenn die Beziehung zwischen den Charakteren an manchen Stellen für mich nicht ganz nachvollziehbar war. Wer eine leichte Lektüre für die Vorweihnachtszeit sucht, dem kann ich „Träume sind aus Zimt und Zucker“ nur empfehlen.


Zitat
„[…] dass das Leben zu kurz ist, um zu versuchen, Beziehungen nach dem eigenen Geschmack zurechtzubiegen und zu -basteln.“ 1


Allgemeines zum Buch
Autor: Heidi Swain
Verlag: Penguin
Erscheinungsdatum: 14.10.2019
Seiten: 496
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Träume sind aus Zimt und Zucker“ von Heide Swain aus dem Penguin Verlag, Seite 444-445

Veröffentlicht am 05.11.2019

Viele inspirierende Geschichten und Erlebnisse

Heimat – Wo das Herz zu Hause ist
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Heimat ist ein großes Wort, eine Frage, eine Antwort, ein Zufluchtsort oder ein Argument. Auch wenn man es nicht denkt, Heimat wird sehr unterschiedlich ausgelegt und gelebt. Einer versteht unter Heimat ...

Heimat ist ein großes Wort, eine Frage, eine Antwort, ein Zufluchtsort oder ein Argument. Auch wenn man es nicht denkt, Heimat wird sehr unterschiedlich ausgelegt und gelebt. Einer versteht unter Heimat den geliebten Partner, der nächste einen bestimmten Ort oder auch nur eine Geschichte. Allen gemeinsam ist aber das Gefühl, welches sich hinter dem mächtigen Wort Heimat verbirgt. Meistens positiv und tröstlich, sicher und behaglich fühlt sich die Heimat an.

Ilka Peemöller hat sich mit 35 Prominenten getroffen, um diesen zu entlocken, was Heimat für jeden ganz persönlich bedeutet. Entstanden sind dabei Kurzgeschichten, welche sich wunderbar zwischendurch lesen lassen. Man kann nicht mit jeder Erzählung etwas anfangen, schon weil sich die Ansichten und Erlebnisse dahinter einfach nicht jedem erschließen. Doch es ist äußerst interessant, die Meinung der Menschen zu erfahren, warum etwas für sie Heimat bedeutet. Ilka Peemöller hat hierbei augenscheinlich die Erzählungen unverändert und wertfrei übernommen, was uns sehr gut gefallen hat.

„Dabei empfinde ich Heimat nicht zwingend als etwas Geografisches: Das Gefühl stellt sich ein, wo mir Menschen etwas bedeuten.“ 1

„Ich definiere Heimat eher als ein Empfinden des Wohlseins an einem bestimmten Ort, ohne an einen Ort gebunden zu sein.“ 2

Besonders beeindruckt hat Ally die Geschichte von Jorge Gonzáles, der von seiner Kindheit in Kuba erzählt, das er verlassen musste, weil er da nicht frei sein konnte. Homosexualität wurde in seiner Jugend nicht akzeptiert und sogar bestraft. Durch seinen Umzug ins Ausland, in die Slowakei und schließlich nach Deutschland, konnte er endlich der sein, der er war. Zuspruch und Zusammenhalt hat er aber von jeher von seiner Familie, insbesondere seiner Großmutter, seinem Vorbild und Idol, erfahren. Er sagt, er habe heute zwei Heimaten: Kuba, wo seine Wurzeln sind, ist seine Herkunftsheimat. In Hamburg, Deutschland, ist seine zweite Heimat. Jorge Gonzáles erzählt nicht einfach von seinem Vater Gudelio, vom Familienzusammenhalt, von den Traditionen und Gepflogenheiten, von schweren Zeiten und glücklichen Momenten, von Heimat – er gibt uns Lebensweisheiten mit auf den Weg und erwärmt mit seiner Geschichte Herzen. Er berichtet von dem, was echter Luxus ist:
„Das Wichtigste ist, dass du weißt, wer du bist, und dass deine Freunde und deine Familie dich zu schätzen wissen.“ 3

Auch die Gedanken von H. P. Baxxter waren berührend und regten sehr zum Nachdenken an. Ally ist der Meinung, dass nichts im Leben ohne Grund passiert, dass alles einen Sinn hat, auch wenn man dies meist erst viel später erkennt. H. P. Baxxter sagt dazu passend:
„Im Nachhinein macht alles Sinn, man versteht das Leben eben erst rückwärts.“ 4

Auch die Worte „Ich habe schon sehr früh gewusst, dass ich mit Worten sehr viel mehr erreichen kann als mit Gewalt.“5 von Michael Michalsky unterstreichen den Charakter dieses Buchs, in dem es um so viel mehr geht, als die reine Frage, was Heimat bedeutet. Wir haben in den Geschichten nicht nur Eindrücke aus den Leben der Prominenten sondern vor allem echte Weisheiten fürs Leben gefunden. Wer sich für Biografien interessiert und allgemein für Lebensgeschichten anderer Menschen, der wird mit diesem Buch viel Freude haben. Wir könnten euch noch so viele inspirierende Zitate mehr geben, aber dann würde dieser Beitrag viel zu lang werden.


Allgemeines zum Buch
Autor: Ilka Peemöller
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 23.09.2019
Seiten: 256
Genre: Biografie
Unsere Bewertung: 3,5/5 Sterne

1 Zitat Claudia Roth aus dem Buch „Heimat“ von Ilka Peemöller, Seite 69
2 Zitat Michael Michalsky aus dem Buch „Heimat“ von Ilka Peemöller, Seite 79
3 Zitat Jorge Gonzáles aus dem Buch „Heimat“ von Ilka Peemöller, Seite 163
4 Zitat H. P. Baxxter aus dem Buch „Heimat“ von Ilka Peemöller, Seite 176
5 Zitat Michael Michalsky aus dem Buch „Heimat“ von Ilka Peemöller, Seite 78

Veröffentlicht am 22.10.2019

Gelungene Fortsetzung, aber leider nicht ganz so magisch und märchenhaft

Cinder & Ella
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Viele Leser haben so lange auf eine Fortsetzung von Cinder & Ella gewartet. Auch ich habe, wenn auch nicht ganz so lange, da ich Teil 1 erst vor einigen Wochen gelesen habe, auf den zweiten Band hingefiebert. ...

Viele Leser haben so lange auf eine Fortsetzung von Cinder & Ella gewartet. Auch ich habe, wenn auch nicht ganz so lange, da ich Teil 1 erst vor einigen Wochen gelesen habe, auf den zweiten Band hingefiebert. Nichtsdestotrotz war ich so neugierig darauf, wie die Geschichte um Brian alias Cinder und Ella weitergeht und habe mich riesig gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Band 2 knüpft direkt an Geschehnisse des ersten Bands an und beginnt eine Woche nach dessen Ende. Es ist Weihnachten und der Einstieg ins Buch war direkt wieder einfach nur schön. Kelly Oram schreibt wunderbar und berührend.

Leider muss ich sagen, dass mich die Fortsetzung nicht ganz so überzeugt hat, wie das erste Buch. Ich weiß nicht genau woran es lag, die Atmosphäre war nicht ganz so magisch und irgendwas hat mit gefehlt. Natürlich hat mir die Geschichte dennoch gefallen und hatte wie auch schon Band 1 eine ganz wichtige Botschaft. Zum einen wird in den Gesprächen zwischen Brian und Ella deutlich, dass Paare in einer Beziehung immer und vorrangig miteinander reden sollten, um Probleme, die meist keine sind, aus der Welt zu schaffen. Es ist einfach so, dass man häufig mit der besten Freundin/dem besten Freund über etwas spricht, den Partner aber nicht einbezieht. Der Aspekt hat mir gut gefallen, denn auch wenn Außenstehende oft einen unvoreingenommenen Rat geben können, nur der eigene Partner kann sagen, was ihn wirklich belastet.

„Ich hatte eine Million Bücher gelesen, in denen der Held die Heldin im Dunkeln ließ in dem Versuch, sie zu schonen. Solche Helden waren Idioten. Ihre Lügen führten am Ende bloß dazu, dass die Heldin verletzt wurde.“ 1

Zudem erhält Ella durch ihre neue Berühmtheit Möglichkeiten, anderen Mut zu machen, anderen zu zeigen, dass wahre Schönheit nichts mit dem Äußeren zu tun hat. Im Verlauf der Geschichte setzt Ella sich mit ihren Narben, ihrer Befangenheit aufgrund ihrer körperlichen Makel auseinander. Dabei erkennt sie schließlich, dass sie selbst das größte Problem damit hat, wie sie nach dem tragischen Autounfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kam, aussieht. Es ist nicht leicht, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben, wie man eben ist, mit allen Makeln und Marotten. Doch es ist unglaublich wichtig, zu sich selbst zu stehen.
„Es gibt auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Leute, die wirklich ins Schönheitsraster der Medien passen, Ella. Bei mehr als sieben Milliarden Menschen auf Erden macht das eine ganze Menge unvollkommener Leute.“ 2

Ella ist eine toughe, starke junge Frau, nicht auf den Mund gefallen und sie kämpft um das, was sie will. An manchen Stellen im Buch fügte sich aber für meinen Geschmack alles ein bisschen zu einfach, was mir dann zu unrealistisch war. Auch das Ende war irgendwie seltsam. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es irgendwann noch einen dritten Band geben wird, auf dem wir die Märchenhochzeit von Ella und Brian besuchen. Auch gibt es noch einige Probleme, die aufgearbeitet werden könnten.

Die Charaktere haben mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen. Allen voran Brians persönlicher Assistent Scott und Brians Mutter habe ich ins Herz geschlossen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den Personen war glaubwürdig, aber an manchen Stellen ging alles ein wenig zu schnell.


Fazit

Mit „Happy End – und dann?“ ist Kelly Oram eine gute Fortsetzung gelungen, die aber leider weniger märchenhaft war als der erste Band. Irgendwas hat mir in der Geschichte gefehlt, auch hat diese nicht so viele Emotionen in mir geweckt wie Teil eins. Trotzdem kann ich euch natürlich beide Bücher nur ans Herz legen. Allein die Botschaften, die diese Dilogie vermitteln, sind so wichtig, dass ich mir wünsche, viel mehr Menschen würden die Bücher lesen. Vielleicht würden wir alle uns dann mit etwas mehr Verständnis und Respekt begegnen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Kelly Oram
Verlag: One
Erscheinungsdatum: 30.09.2019
Seiten: 526
Genre: Jugendbuch
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Cinder & Ella – Happy End und dann?“ von Kelly Oram erschienen im One-Verlag, Seite 118
2 Zitat aus dem Buch „Cinder & Ella – Happy End und dann?“ von Kelly Oram erschienen im One-Verlag, Seite 155