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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2022

Mehr Thrill als Romance

Going Under
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Das Cover war nicht meins. Es war irgendwie nichtssagend und im Buchhandel wäre ich wohl achtlos an „Going Under“ vorbeigelaufen. Für meinen Geschmack war es zu neutral und im Endeffekt spiegelte es nicht ...

Das Cover war nicht meins. Es war irgendwie nichtssagend und im Buchhandel wäre ich wohl achtlos an „Going Under“ vorbeigelaufen. Für meinen Geschmack war es zu neutral und im Endeffekt spiegelte es nicht wirklich etwas vom Inhalt wider. Dafür gefiel mir das Innenlayout, wo an den Kapitelanfängen unterschiedlich große Bläschen zusehen waren. Im Verlauf der Geschichte wurde auch deren Bezug klar und ich fand sie stimmig zum Inhalt.

Der Einstieg in die Geschichte war von einer traurigen Atmosphäre geprägt, die mich sofort abholte. Protagonistin und Icherzählerin Brooke musste an der Beerdigung ihrer besten Freundin Beth teilnehmen. Die Situation ging mir nahe und besonders Brooks Gewissensbisse kamen hier sehr gut, sowie ungefiltert zum Ausdruck.
„Going Under“ entwickelte sich gemächlich und hatte anfänglich den Touch einer gewöhnlichen High-School-Erzählung. Die Spannung blieb dabei nur unterschwellig spürbar, da mir hier ein langsamer, aber durchaus schlüssiger Handlungsaufbau präsentiert wurde. In dessen Mittelpunkt stand eine 18-jährige Hauptfigur, zerfressen von Seelenqualen, in deren Kopf sich einen gefährlichen Plan entwickelte. Nicht ganz uneigennützig, wie mir später schien, denn Brooke hatte besonders zu Lebzeiten ihrer Freundin Beth gegenüber teilweise ein doch sehr bitteres Verhalten an den Tag gelegt.
Stück für Stück wurde klar, warum Brooke förmlich in einem Meer aus Schuldgefühlen ertrank. Obwohl Brooke intelligent wirkte, kam sie mir gleichzeitig so schrecklich naiv rüber. Ihre Stärke nahm ich ihr nicht komplett ab und ich muss gestehen, dass sie mir besonders am Anfang nicht besonders sympathisch gewesen ist. Ich fand sie bestenfalls nett. Erst später, als auch sie eine schmerzhafte Weiterentwicklung durch machte, konnte ich eine Beziehung zu ihr aufbauen und begann sie zu mögen.

Das Thema an sich war wirklich keine leichte Kost, weil es traurigerweise extrem realistisch gewesen ist. Junge Männer, die es lustig finden, Mädels nach Punkten auszuwählen und sie zu verführen oder gefügig zu machen, wenn sie nicht wollen, lösen bei mir Brechreiz aus.
Das wurde nicht besser, als die blöden Idioten mit ihrer „Schlampenliste“ prahlten und mit einem Mal völlig klar war, was Brooke vorhatte.
S. Walden beschrieb mit Feingefühl die Auswirkungen einer solch perfiden Liste und zeigte ungeschönt auf, wie sehr Opfer darunter später zu leiden haben. Es ging mir verdammt nahe und berührte mich auf eine stille Weise. Hier gab es keine haarsträubenden Spannungsbögen oder Nägel kauende Momente. Stattdessen sorgte gerade diese Schnörkellosigkeit der Erzählung für das kalte Grauen, welches mich heimsuchte. Besonders eine Szene war wirklich harte Kost und die Art, wie es erzählt wurde, liegt mir noch immer schwer im Magen.

Der Schreibstil war flüssig und bildreich. Besonders am Anfang hatte er eine Leichtigkeit, die passend zum Alter der Figuren war. Erst später wandelte er sich in eine erschütternde Ernsthaftigkeit, die zum Nachdenken anregte.
Hinein in diesen leisen und düsteren Thriller kroch eine bittersüße Liebe, die passend zum Genre des Dark Romance gewesen ist. Für Brooke stand plötzlich viel mehr auf dem Spiel, als ursprünglich gedacht. Den Zwiespalt um eine Entscheidung, die sie unweigerlich treffen musste, fand ich gut ausgearbeitet und auch die Umsetzung der Konsequenz ihres eigenen Handelns.

Fazit:
Obwohl Dark Romance-Thriller draufsteht, war hier mehr Thrill als Romance enthalten. Die Geschichte berührt auf eine ganz leise und doch tiefe Weise, ließ mich teilweise fassungslos und wütend zurück. S. Walden hat ein dunkles Thema gewählt und mit Feingefühl erzählt.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Gemütlicher Erzählstil mit vielen falschen Fährten

Auf Tod komm raus
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Der Einstieg in „Auf Tod komm raus“ gelang super. Ich war sofort drin in der packenden Rahmenhandlung, die mich fasziniert weiterlesen ließ. Ich lernte zu Beginn Nicolas und seine Schwester Jasmine kennen, ...

Der Einstieg in „Auf Tod komm raus“ gelang super. Ich war sofort drin in der packenden Rahmenhandlung, die mich fasziniert weiterlesen ließ. Ich lernte zu Beginn Nicolas und seine Schwester Jasmine kennen, über denen eine düstere Prophezeiung schwebte. Heute Nacht würde einer von ihnen beiden sterben, vor ihrem gemeinsamen dreißigsten Geburtstag. Das weckte natürlich meine Neugierde, immerhin spielte die Geschichte in der Gegenwart, und da glauben die Menschen normalerweise nicht mehr unbedingt an Wahrsagungen.
Geschildert wurden alle Ereignisse vom auktorialen Erzähler, aber so gut, dass ich augenblicklich eine tiefe Verbindung zu den Protagonisten herstellen konnte. Besonders als ich am Anfang Nicolas Moretti begleiten durfte, fand ich unheimlich spannend. Ich hatte das Gefühl, hautnah dabei zu sein und mochte die Stimmung im Buch.

Erst später kam Ebba Tapper hinzu, ehemalige Polizistin und nun völlig runtergerockt. Ihr bester Kumpel passt in Flaschen und dennoch erfüllte sie keine Klischees. Ja, zu Beginn fand ich Ebba ziemlich undurchsichtig, ich konnte mir kein klares Bild von ihr machen. Es war nur klar, dass sie völlig am Ende war und ihr die Staranwältin Angela Köhler unerwartet eine zweite Chance bot.

Stück für Stück löste Ebba Nicolas ab, sodass das Hauptaugenmerk fast nur noch auf Ebba lag. Was aber an sich superstimmig gewesen ist, denn „Auf Tod komm raus“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe, in dessen Mittelpunkt eben die Ermittlerin Ebba Tapper steht. Und so lernte ich sie auch besser kennen, verstand, was die Ursache für ihren Absturz war und verfolgte gebannt ihren inoffiziellen Ermittlungsansätzen. Am meisten faszinierte mich, dass Ebba ganz genau um ihre Alkoholsucht wusste und sich damit recht realistisch auseinandersetzte. Nicht so, dass daraus eine spontane Genesung entstand, aber doch so, dass sie mir sympathisch war.

Insgesamt fand ich die Entwicklung der Figuren glaubwürdig. Die meisten Fortschritte machte Ebba und ich war froh, dass ich größten Teils an ihrer Seite sein durfte. Ihr innerlicher Zwiespalt gepaart mit dem Wunsch, doch zeigen zu können, wie gut sie einst in ihrem Job war, machte sie zwar zu einer Antiheldin, aber dafür zu einem lebendigen Menschen.

Das atmosphärische Grundrauschen war düster und es lag viel negative Spannung sowie Verzweiflung in der Luft. Aber genau das mochte ich an dem Buch, denn hier gab es so viele Figuren, die etwas zu verbergen hatten und eine Wahrheit, die sich einfach nie richtig greifen lassen wollte. Ja, ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass sich die Ereignisse beinahe gemütlich weiterentwickelten. „Auf Tod komm raus“ war keine rasant erzählte Geschichte, sondern ein Buch mit vielen leisen und dramatischen Zwischentönen. Ja, die Polizei erschien oftmals in keinem guten Licht, aber das tat in dieser Story niemand. Alle umwoben düstere Heimlichkeiten und das machte das Ganze so spannend für mich.

Anna Karolina legte viele Fallstricke für mich aus, in die ich fröhlich in dem Glauben hineintappte, die Lösung schon zu kennen. Doch so leicht machte mir die Autorin das nicht. Erst auf der letzten Seite ließ sie die Falle zuschnappen und mich sprachlos zurück. Das Ende halb offen gestaltet, brachte mich fast um den Verstand. Ich will wissen, wie es weitergeht. Der Fall an sich ist gelöst, was ich definitiv mochte.

Auch wenn ich das Cover schon recht nichtssagend empfand und es mich dadurch auch nicht abholen konnte, „Auf Tod komm raus“ schaffte es jedoch sehr wohl. Die Jagd nach der Wahrheit mit ihren überraschenden Wendungen fand ich persönlich gelungen. Im Übrigen hätte ich den Originaltitel „Försvararen“ passender für dieses Buch gefunden. Denn dann wäre aus „Auf Tod komm raus“ „Der Verteidiger“ geworden.

Fazit:
„Auf Tod komm raus“ wurde zwar gemütlich erzählt, hatte aber durch eine schon fast erdrückende dunkle Atmosphäre großen Unterhaltungswert. Ein Schwedenkrimi, der mich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Anspruchsvoller Knobelspaß für die ganze Familie

Escape-Rätsel - Die verborgene Bibliothek
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Cover und Titel mochte ich total, denn als Buchliebhaberin wäre es natürlich mal mein Traum, eine verborgene Bibliothek zu entdecken. Und so konnte ich es kaum erwarten, mich ins Rätselabenteuer zu stürzen, ...

Cover und Titel mochte ich total, denn als Buchliebhaberin wäre es natürlich mal mein Traum, eine verborgene Bibliothek zu entdecken. Und so konnte ich es kaum erwarten, mich ins Rätselabenteuer zu stürzen, während der Rest der Familie etwas Verhaltener war.
Ein kleiner Rückblick frischte unsere Erinnerungen bezüglich der Ereignisse aus Band 1 und 2 auf. Dieses Mal ohne Details zu verraten, die wir vorher gerätselt hatten. Ihr könnt zwar das Buch ohne Vorkenntnisse zu den ersten Teilen spielen, aber um im Kontext der Rahmenhandlungen bleiben zu können und kleine Andeutungen zu verstehen, empfehle ich vorne zu beginnen.

Nun ließen wir uns also wieder dank unserer Neugier einsperren und fanden uns als Erstes in einer verborgenen Bibliothek wieder. An dieser Stelle der Tipp: Rätselt bei Tageslicht oder sehr hellem Kunstlicht. Manche Farben waren sich so ähnlich, dass sie abends im Schein einer Glühlampe nur schwer auseinanderzuhalten waren. Mit der Taschenlampenfunktion des Smartphones konnten wir das Problem dann aber zum Glück fix beheben.

Die verschiedensten Denkaufgaben waren vielfältig und von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden durchzogen. Bei manchen Knobeleien mussten wir gehörig um die Ecke denken, anderes war wiederum ziemlich schnell gelöst. Ein bisschen maulig wurden wir bei manchen Aufgaben, wo die Lösung aus Zahlencodes bestand. Diese benötigten wir, um mithilfe der Decodierscheibe den neuen Hinweis zu finden. Blöd bloß, wenn wir das falsch gelöst hatten und zu einem Gegenstand gelangten, der noch gar nicht an der Reihe war und wir damit andere Aufgaben übersprangen. Nur weil ich mir die Buchstaben der Hinweise immer sorgsam mitschrieb und wusste, dass uns pro verschlossenen Raum je 10 Rätsel erwarteten, wussten wir, dass wir falsch aufgelöst hatten. Das ist extrem unglücklich und müsste besser gelöst werden.

Kennt ihr ein Herbarium? Glückwunsch, dann wird dieses Escape-Rätsel zu einem Kinderspiel für euch. Wir kannten diesen Ausdruck überhaupt nicht und nur dank einer Suchmaschine wussten wir, wonach wir in dem Raum, indem wir eingeschlossen waren, Ausschau halten mussten. Faires halber möchte ich erwähnen, dass im Anschluss das Wort erklärt wurde, aber das kam mir eindeutig zu spät. Warum? Weil laut der Altersangabe des Verlages dieses Escape-Rätsel für kleine Knobelfüchse ab 8 Jahren ist. Tut mir leid, aber das finde ich einfach zu niedrig angesetzt, wenn nicht dafür Sorge getragen wird, dass Kinder wissen, wonach sie suchen müssen. Dass es hier und da noch andere schwierige Wörter gab, geschenkt. Da konnten wir Erwachsenen weiterhelfen. Beim Herbarium allerdings waren wir alle raus. Schade.

Ansonsten aber mochten wir das „Escape-Rätsel – Die verborgene Bibliothek“. Besonders der Lesejunior war hier gern dabei, denn es gab viele unterschiedliche Matheaufgaben zu bewältigen. Seine Lieblingsaufgabe, das Treppenrechnen, wurde allerdings zu einer echten Mammutaufgabe. Wie gut, dass er super im vierstelligen Bereich rechnen kann, das sollten aber alle interessierten Mini Detektive auch sicher beherrschen. Sonst könnte das XXL-Rechnen zu einer Angelegenheit mit viel Frustpotenzial werden.

Auf jeden Fall wurde im „Escape-Rätsel – Die verborgene Bibliothek“ das junge wie auch das alte Gehirn mächtig gefordert und trainiert. Um die Ecke denken war gefragt, Mathematik, Rechtschreibung und das Allgemeinwissen wurden aufgefrischt oder erweitert. Am meisten machte uns die Teamarbeit Spaß. Meistens hatte immer jemand von uns eine Idee, wie die aktuelle Aufgabe zu lösen sein könnte.
Mein Highlight war jedoch, dass wir dieses Mal mit Ausnahme der Decodierscheiben kein einziges Mal in das Buch schneiden mussten. Denn die Aufgaben, wo wir das hätten machen sollen, waren so angelegt, dass es mit dem Lösen auch super funktionierte, ohne das Buch in seine Einzelteile zerlegen zu müssen.
Das „Escape-Rätsel – Die verborgene Bibliothek“ ist voll Koloriert und die Zeichnungen von Merle Goll und Sabine Mielke begleiteten uns durch jede Seite. Hier solltet ihr aber auch auf Details besonders gut achten, denn manchmal verstecken sich dort Hinweise oder gar Lösungen.
Die Umsetzungen von Text und Illustrationen waren stimmig und ergänzten sich perfekt. So hatten wir immer das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

Fazit:
Anspruchsvoller Knobelspaß für die ganze Familie. Mathematik-Fans bekommen hier definitiv glänzende Augen, allerdings sollte das Rechnen im Tausenderraum gut sitzen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Diese Rätsel bringen die grauen Zellen in Schwung

Escape-Rätsel - Das Schloss der Geheimnisse
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Die Einführung in die Rahmenhandlung von dem „Escape-Rätsel – Das Schloss der Geheimnisse“ gefiel uns schon mal richtig gut. Wer möchte nicht mal mit seinen Freunden auf einem Dachboden einen alten Koffer ...

Die Einführung in die Rahmenhandlung von dem „Escape-Rätsel – Das Schloss der Geheimnisse“ gefiel uns schon mal richtig gut. Wer möchte nicht mal mit seinen Freunden auf einem Dachboden einen alten Koffer öffnen und spannendes Detektivzubehör finden? Außerdem war es cool, dass die Ereignisse interaktiv erzählt worden waren, sodass wir wirklich das Gefühl hatten Teil der Abenteuergruppe rund um die Geschwister Shirley und John H., sowie deren schwarzer Ratte Shadow zu sein.

Nachdem das Wichtigste geklärt und die Decodierscheiben von uns zusammengebaut worden waren, legten wir direkt mit dem Rätseln los. Das Notizbuch hatten wir übrigens nicht zusammengebastelt, ehrlich gesagt fiel es besonders mir sehr schwer ins Buch zu schneiden, dazu aber an anderer Stelle noch einmal mehr. Jedenfalls haben wir auf ein eigenes Notizbuch zurückgegriffen, was im Nachhinein eine schlaue Lösung war. Wir hatten nebenbei so viele Notizen gemacht, die hätten doch das süße kleine Büchlein gesprengt.

Der Aufbau der Escape-Räume gefiel uns und nachdem wir das Spielprinzip verstanden hatten, machte das Rätseln gleich doppelt so viel Spaß. Wir hätten uns allerdings gewünscht, dass die Spielregeln etwas ausführlicher erklärt werden. Tatsächlich hatten wir mit der Erklärung unsere Probleme und so fiel uns der Einstieg in die Reihe nicht so leicht. Als wir aber wussten, wie es richtig geht, legten wir voller Elan los.

Einige Denksportaufgaben waren echt kniffelig und wir mussten mehr als nur einmal die Tipps zurate ziehen. Meiner Meinung nach ist die Altersempfehlung ab 8 Jahren ein bisschen kritisch zu sehen. Ich würde hier empfehlen, dass nach dem Lernstand des Kindes geschaut wird. Es gab so einige Grammatik- und Mathematikaufgaben, die einer gewissen Grundkenntnis bedurften. So mussten zum Beispiel Quersummen gebildet werden und ich weiß, dass der Lesejunior mit 8 Jahren das Thema noch nicht in der Schule hatte. Ansonsten fand ich persönlich die Rätsel total klasse, die spielerisch Grammatik, Rechtschreibung und eben Rechnen trainierten. Sehr zur Freude vom Lesejunior gab es auch Treppenrechnen, das sorgte sogar für Begeisterungsstürme. Am Ende hatten wir zweieinhalb Stunden benötigt, in denen uns nie langweilig war und die Köpfe manchmal ordentlich rauchten. Aber wir kamen erfolgreich aus dem Schloss der Geheimnisse und konnten sogar das letzte große Rätsel flott lösen.

Für mich persönlich war es ein Gräuel, dass wir ins Buch schneiden und schreiben mussten. Zum Beispiel mussten bei einigen Seiten Puzzleteile ausgeschnitten werden, damit das jeweilige Rätsel gelöst werden konnte. Aber auch diverse Aufgaben konnten nur direkt in dem „Escape-Rätsel – Das Schloss der Geheimnisse“ gelöst werden. Somit ist das Buch wirklich nur einmalig nutzbar.
Mir ist schon klar, dass Escape Bücher nicht den Sinn haben, sie mehrfach zu rätseln, aber ich mochte es immer, wenn die Bücher so weit intakt blieben, dass ich sie jemanden anderen schenken konnte. So wäre zumindest der Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit besser abgedeckt.

Optisch und auch insgesamt bei der Verarbeitung des Escape-Rätsels gab es nichts zu beanstanden. Sogar nachdem wir Teile aus dem Buch herausgeschnitten hatten, blieb es stabil und sah äußerlich noch top aus. Die Illustrationen von Merle Goll, Sabine Mielke und Karoline Jakubik waren richtig toll. Sie gaben dem Ganzen Atmosphäre, machten die Rätsel lebendiger und dank der Mimik und Gestik der beiden Geschwister hatten wir wirklich den Eindruck, eine dynamische Detektivgruppe zu sein. Besonders lustig war, dass wir Shadow auf jeder Doppelseite einmal finden konnten, in immer anderen Posen und manchmal mit Accessoires behangen. Aber auch sonst gab es viel zu entdecken und machte das „Escape-Rätsel – Das Schloss der Geheimnisse“ zu einem interaktiven Unterhaltungsspaß.

Fazit:
„Escape-Rätsel – Das Schloss der Geheimnisse“ bringt die grauen Zellen in Schwung und bietet für Jung und Alt klasse Rätselspaß. Bei Kindern unter 10 Jahren empfehlen wir, genau auf die Grundkenntnisse des jeweiligen Kindes zu schauen, sonst könnte leichter Rätselfrust entstehen. Noch nie haben Mathe- und Deutschaufgaben so viel Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Bietet Rätselspaß für Groß und Klein

Escape-Rätsel - Der Flughafen der Finsternis
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Vorsicht: Wenn ihr Band 1 „Das Schloss der Geheimnisse“ noch nicht kennt, wird euch die einleitende Geschichte hier und da spoilern. Denn sie nahm Bezug auf die Ereignisse des ersten Escape-Rätsel-Buches ...

Vorsicht: Wenn ihr Band 1 „Das Schloss der Geheimnisse“ noch nicht kennt, wird euch die einleitende Geschichte hier und da spoilern. Denn sie nahm Bezug auf die Ereignisse des ersten Escape-Rätsel-Buches und verriet nebenbei sogar ein Rätsel. Zusätzlich erfuhren wir aber auch, wie es nach dem Abenteuer im Schloss mit uns und unseren Freunden Shirley und John H. weiterging und wie wir letzten Endes schon wieder in die missliche Lage kamen, in einem abgeschlossenen Raum festzusitzen.
Das Thema dieses Escape-Rätsels gefiel mir persönlich richtig gut. Wir saßen dieses Mal nämlich am Flughafen fest und so drehten sich viele Denksportaufgaben um die Fliegerei. So gab es zum Beispiel Morsecodes zu entschlüsseln, oder so gar eine klitzekleine Bekanntmachung mit Otto Lilienthal.
Was mich ein bisschen störte, war allerdings, dass hier manchmal Kenntnisse vorausgesetzt wurden, die Kinder ab 8 Jahren noch nicht kennen dürften. So gab es zum Beispiel die Aufgabe eine Fotokamera zu suchen. Das diese aber keinerlei Ähnlichkeiten mit den heute bekannten Geräten hatte, sondern Bezug auf eine Kamera nahm, welche die Bilder sofort ausdruckte, war ein Problem. Der Lesejunior konnte sie nicht entdecken, weil er gar nicht wusste, wonach der da eigentlich suchen musste.
Zum Glück hatten wir uns entschlossen das „Escape-Rätsel – Der Fluch der Finsternis“ gemeinsam zu lösen, sodass wir Eltern hier Hilfestellung geben konnten.

Insgesamt erwarteten uns drei geschlossene Räume mit je zehn unterschiedlich schweren Knobelaufgaben. Manches fiel uns kinderleicht, bei anderen kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Bei einer Denksportaufgabe mussten wir tatsächlich den Lösungsteil konsultieren, da wir zwar richtig das Ergebnis erraten hatten, aber wir genau wissen wollen, ob wir richtig kombiniert hatten.

Obwohl wir Erwachsenen auch mitgerätselt haben, brauchten wir fast drei Stunden, um uns zu befreien. Noch immer fällt es besonders mir schwer in das Buch zu schneiden, also versuchten wir jene Aufgaben anders zu lösen. Das ist durchaus machbar, aber extrem zeitaufwendig und für Kinder daher langweilig. Wer also keine Probleme hat ein Buch in seine Einzelteile zu zerlegen, wird wesentlich schneller rätseln können. Und keine Sorge, das Buch bleibt danach immer noch stabil genug, sodass der weiteren Ratefreude keinerlei Grenzen gesetzt sind.
Nur nachhaltig finde ich es leider nicht, denn so kann wirklich niemand mehr in den Genuss dieses tollen Buches kommen.

„Escape-Rätsel – Der Fluch der Finsternis“ hatte definitiv Mehrwert. Durch die verschiedensten Rätseltypen von Grammatik über Rechtschreib- und Matheaufgaben gab es auch allerlei lustige Knobeleien. Besonders beliebt war das Glasaugen-Sudoku, da hatten wir alle unseren Spaß daran.
An dieser Stelle möchte ich auf jeden Fall auch die Illustratorinnen Merle Goll, Sabine Mielke und Karoline Jakubik loben. Ihre Zeichnungen waren super und sie brachten Lebendigkeit in das komplett illustrierte „Escape-Rätsel – Der Fluch der Finsternis“. Allerdings möchten wir hier noch einen Tipp aussprechen. Manche der Knobelaufgaben lassen sich am besten bei Tageslicht lösen. Einige Bilder waren sehr dunkel gehalten oder enthielten ähnliche Farben, sodass gerade bei künstlichem Licht alles ziemlich gleich aussah. Bei Tageslicht stellte dies allerdings kein Problem dar.

Insgesamt fanden wir das „Escape-Rätsel – Der Fluch der Finsternis“ großartig. Jedoch empfehlen wir diese kniffligen Aufgaben nur eingeschränkt Kindern ab 8 Jahren. Die kleinen Detektive sollten auf jeden Fall sattelfest beim großen Einmaleins und Buchstabieren sein. Aber keine Bange für die Erwachsenen ist das Buch auch geeignet, also ran an Stift und Schere und gemeinsam die grauen Zellen in Schwung bringen.

Fazit:
„Escape-Rätsel – Der Fluch der Finsternis“ bietet Rätselspaß für Groß und Klein und ist nicht nur etwas für Fans von Flughäfen und Flugzeugen. Nebenbei wird spielerisch Mathe, Deutsch und logisches Denken trainiert.

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