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Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

Packender Thriller mit einigen prickelnden und frechen Lesemomenten

Verhängnisvolle Nähe
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Der Einstieg in die Geschichte war sofort fesselnd und ich hing am Haken. Sandra Brown trieb die Handlungen rasch voran, sodass ich den Drang hatte, das Hörbuch immer weiter zu hören, damit ich erfahren ...

Der Einstieg in die Geschichte war sofort fesselnd und ich hing am Haken. Sandra Brown trieb die Handlungen rasch voran, sodass ich den Drang hatte, das Hörbuch immer weiter zu hören, damit ich erfahren konnte, wie sich die Ereignisse weiterentwickelten.

Besonders viel pulsierende Stimmung erzeugte die Autorin mit ihren beiden Protagonisten Kerra und John. Charakterlich überzeugten sie mich auf Anhieb und ich vergötterte sie beide.
Kerra, eine toughe Journalistin, war wirklich nicht auf den Kopf gefallen und ließ sich vor allem von John nicht unterbuttern. Sie gab diesem vor Selbstbewusstsein strotzenden Mann immer richtig guten Konter und ich hatte meine wahre Freude an ihren verbalen Schlagabtausch.

John, ein eher rauer, aber doch sehr ehrlicher Typ, wusste mich vor allem mit seiner Hartnäckigkeit und seiner Intelligenz zu beeindrucken. Seine Vielschichtigkeit war faszinierend und am meisten liebte ich sein loses Mundwerk. Er klopfte Sprüche, die mich regelmäßig zum Lachen brachten, ein wirklich markiger Kerl.

Zwischen Kerra und John flogen regelmäßig die Funken. Ganz besonders gut gefiel mir, dass die zwei nicht sofort in der Horizontalen landeten. Im Gegenteil, obwohl die erotischen Szenen geschmackvoll und sehr detailliert gewesen sind, waren sie doch in der Gesamtheit des Buches eher ein kunstvoll gesetztes Highlight. Im Vordergrund stand der Bombenanschlag auf das Pegasus und die Jagd nach dem eigentlichen Schuldigen. Desjenigen, der den Befehl dazu gab.

Der personale Erzähler führte durch die Geschichte. Obwohl der Fokus auf den beiden Protagonisten Kerra und John lag, erhielt ich ab und zu auch einen Blick auf einen anderen Charakter. Das erhöhte die Spannung und sorgte für fesselnde Hörstunden. Für meinen Geschmack gab es reichliche Thriller Momente, auch wenn das Buch zwischendrin einige Längen hatte. Aber ich empfand sie als angenehm. Denn dadurch zündete die überraschenden Wendungen und unvorhersehbare Ereignisse viel besser und sorgten dafür, dass mich die Geschichte auch in den Hörpausen nie komplett losließ. Im Gegenteil, ich war schon regelsüchtig nach dem Buch, sodass ich in jeder freien Minute weiter hörte. Noch nie hat Putzen so viel Spaß gemacht.

Der Erzählstil war richtig schön flüssig und auch die Beschreibungen der Schauplätze sowie Handlungen waren lebendig gestaltet worden. Ich fieberte und rätselte mit den Hauptcharakteren mit. Aber meistens lag ich mit meinen Vermutungen daneben.

Eine ganz große Bereicherung war Martina Treger, die Hörbuchsprecherin. Ich habe ihrer Stimme so unglaublich gerne gelauscht. Obwohl mir manchmal die Stimmfarben der Figuren zu ähnlich waren und ich gerade bei hitzigen Dialogen nicht immer wusste wer gerade sprach, störte mich das insgesamt kaum. Denn ich konnte der Geschichte trotzdem ohne Probleme folgen.

Fazit:
Ein wirklich guter und packender Thriller mit interessanten Charakteren. Fetzige Dialoge mit einer guten Portion Humor und Sarkasmus, sowie einer heißen Portion Erotik machten dieses Buch zu einem richtigen Hörgenuss.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

22 erlesene und eigentümliche Märchen

Die Weisse Schlange
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Das schlichte Cover mit der im Hintergrund wachenden weißen Schlange gefiel mir. Auch der Aufbau der Sammlung war klug, durchdacht und angenehm gegliedert. Besonders schön war die Kalligrafie.
Etwas irritiert ...

Das schlichte Cover mit der im Hintergrund wachenden weißen Schlange gefiel mir. Auch der Aufbau der Sammlung war klug, durchdacht und angenehm gegliedert. Besonders schön war die Kalligrafie.
Etwas irritiert war ich vom Inhaltsverzeichnis. Die Seitenzahlen passten nicht zu den jeweiligen Anfängen der einzelnen Erzählungen, sondern lagen eher mittendrin. Dafür war das rote Lesebändchen passend zum Buch.

Die ausgewählten Märchen, Legenden und Mythen wurden einfach, aber eindrucksvoll geschildert. Nach jedem kulturellen Schatz gab es eine Erklärung zu den Hintergründen. Das war sehr interessant, weil hier unter anderem Vergleiche zu Volksmundglauben anderer Länder gezogen worden sind. So zeigten die Autoren nicht nur Unterschiede auf, sondern auch Gemeinsamkeiten.
Wirklich spannend war für mich, wie diese Erzählungen in den Kontext zur chinesischen Kultur gesetzt wurden. Dies eröffnete einen ganz anderen, intimeren Einblick in die Seele Chinas.

Von den Liebesgeschichten hatte mich am meisten “Liang Shanbo und Zhu Yingtai” berührt. Ein schönes Märchen mit zwei Schmetterlingen am Ende. Konnte ich mir richtig gut vorstellen und war mal was anderes als Drachenkönige und Besuche beim Jadekaiser.

Der Mix in “Die weiße Schlange: Mythen, Märchen und Legenden aus China” war wirklich gut hervorragend. So gab es auch Bezüge zum Dao- und Buddhismus, während bei anderen Erzählungen der Fokus auf die erstrebenswerten Tugenden gelegt wurde. Sehr gelungen war meiner Meinung nach, dass es in dieser Sammlung auch Erzählungen von ethnischen Minderheiten wie der Han-Chinesen oder der Mongolen schafften. Das erweiterte den Schatz an Volksmunderzählungen besonders schön.

China können wir zwar auch mit dieser Sammlung nicht zur Gänze begreifen, aber definitiv einen Blick hinter den Vorhang auf einen unglaublich großen Schatz kultureller Kostbarkeiten werfen.

Fazit:
Eine lohnenswerte Sammlung der bekanntesten Märchen, Legenden und Mythen aus China mit wertvollem Hintergrund Wissen angereichert. Absolut empfehlenswert für alle, die diese Thematik spannend und interessant finden.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Spannendes Katz- und Mausspiel

NEON - Er tötet dich
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Zu Beginn lernte ich den am bodenzerstörten Matt Jackson mithilfe des personalen Erzählers kennen. Die Gründe, warum es ihm so schlecht ging, waren erschreckend und er tat mir leid.

Mehrere Figuren durfte ...

Zu Beginn lernte ich den am bodenzerstörten Matt Jackson mithilfe des personalen Erzählers kennen. Die Gründe, warum es ihm so schlecht ging, waren erschreckend und er tat mir leid.

Mehrere Figuren durfte ich durch die Geschichte begleiteten. Darunter waren neben dem Protagonisten Matt Jackson unter anderem auch die Auftragsmörderin Iris, sowie auch der Mörder Neon. Hier wurde recht früh sein richtiger Name bekannt gegeben, was mich jedoch nicht störte. Ich finde es durchaus spannend, bei der Jagd nach einem bekannten Täter dabei zu sein. Auch hier wurde das Katz- und Mausspiel sehr intensiv betrieben, ohne dabei zu viele Details preiszugeben.

In dieser Geschichte gab es mehrere parallel laufende Handlungsstränge und manchmal wusste ich nicht, welchen ich spannender fand. Ich mochte das aber, weil der Fokus eben nicht nur auf Neon lag und andere Figuren auch noch ein Leben außerhalb von Neons Orbit hatten. Zudem gab es reichlich Geheimnisse zu ergründen, die der Geschichte unheimlich viel Dynamik verleihen.

Die Figuren waren vielschichtig ausgearbeitet und besonders an ihren Charakterdarstellungen gut erkennbar gewesen. Die Entwicklungen der Hauptfiguren waren interessant und ich mochte besonders die Veränderungen von Iris und Matt.
Richtig gut dargestellt fand ich, dass weder Iris noch Matt sich für ihren Deal verbogen. Ihre Gedankengänge wurden vom personalen Erzähler schlüssig dargelegt und es war unheimlich faszinierend, wie oft sie ähnliche Gedanken bezüglich ihrer Vereinbarung hatten.

In „NEON – Er tötet dich“ gab es reichlich überraschende Handlungswechsel, die diese Geschichte lebendig und vor allem spannungsvoll gestalteten. Dieses Unvorhergesehene wusste mich zu begeistern und ich wollte immer weiter hören.

Der Aufbau war dynamisch und mit regelmäßigen Spannungsspitzen versehen. Manchmal wurde die Erzählung etwas träger, blieb jedoch immer sehr detailliert und bildlich.

Das Ende war ein Knaller, damit hätte ich nie im Leben gerechnet und ich bin froh, dass G.S. Locke so ein würdiges Ende gefunden hatte. Bei der Konstellation hatte ich schon ein kitschiges Finale erwartet. Was jedoch alles andere als das war.

Der Hörbuchsprecher Florian Schmidke brachte Leben in die Erzählungen, indem er seinen Sprechstil den entsprechenden Situationen anpasste. Auch unterschiedliche Personen hob er mit veränderter Stimmlage hervor. So gelang es mir beinahe mühelos, die verschiedenen Personen unterscheiden zu können. An einer Stelle musste ich jedoch schmunzeln, da kam Florian Schmidke mit seinen unterschiedlichen Stimmlagen kurzfristig mal selber durcheinander. Es riss mich aber zum Glück nicht aus dem Hörfluss.

Fazit:
„NEON – Er tötet dich “ war ein spannungsgeladener Thriller mit vielen Schauplätzen und reichlich finsteren Gesellen. Hier heiligt der Zweck zwar nicht die Mittel, sorgte aber für viele packende Hörstunden und verließ gerne die Ebene des Schwarz/ Weiß Denkens.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Tolle Liebesgeschichte mit einem Hauch von Action und Nervenkitzel

Bodyguard
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Der Start in das Buch war angenehm, denn er brachte gleich die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte auf den Punkt. So fiel es mir leicht, in das Geschehen hineinzugleiten und gleich von der jeweiligen ...

Der Start in das Buch war angenehm, denn er brachte gleich die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte auf den Punkt. So fiel es mir leicht, in das Geschehen hineinzugleiten und gleich von der jeweiligen Atmosphäre umhüllt zu werden. Denn obwohl der personale Erzähler durch die Ereignisse führte, durfte ich abwechselnd Mina und Adrian begleiten. Bei manchen Szenen mischten sich ihre Eindrücke, was ein umfassenderes Bild zeichnete und ein tieferes Erleben ermöglichte.

Der Großteil der Handlungen spielte auf der Frankfurter Buchmesse und das gefiel mir ganz gut. Tanja Wagner gelang es, den Trubel solcher Messetage für die Aussteller einzufangen und nebenbei auch aufzuzeigen, dass sich nicht alle untereinander grün sind.
Minas Lesungen hätten für meinen Geschmack ein klitzekleines bisschen mehr im Fokus stehen dürfen, denn nicht nur die Kids im Buch waren neugierig auf ihr Werk, sondern ich auch.

Faszinierend empfand ich, dass Tanja Wagner in ihrem Buch mit erstaunlich wenigen Figuren auskam und es ihr dennoch gelang, eine aufregende Geschichte zu entwickeln. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften sorgten für eine interessante Vielschichtigkeit und ein lebendiges Feeling.
Die beiden Hauptfiguren Adrian und Mina waren mir durchaus sympathisch, wobei ich Adrian mehr mochte. Minas Verhalten war mir bisweilen ein bisschen zu zickig und übertrieben. Ja, bei ihrer Vergangenheit und Angst vor dem unbekannten Stalker konnte ich eine gewisse Unsicherheit nachvollziehen, aber ihr Benehmen Adrian gegenüber war schon recht unfair.
Anderseits mochte ich es, dass Tanja Wagner exzellent sezierte, wie uns Frauen doch die sprichwörtlichen Pferde in Gedanken durchgehen und wir Szenarien im Kopf entwickeln, die lediglich auf Mutmaßungen, aber nicht auf Tatsachen beruhen. Bei Mina war das auch so und dies sorgte für einen Konflikt, der mich gleichermaßen amüsierte und dennoch den Kopf schütteln ließ.

Tanja Wagners Schreibstil war wie gewohnt flüssig und leicht. Durch eine figurative Sprache wurde eine emotionale Wirkung bei mir erzeugt, sodass ich mit den Figuren mitfühlen konnte und sich die Geschichte flott lesen ließ.

Für meinen Geschmack hätte der Nervenkitzel rund um den Stalker intensiver sein können. Für mich war „Bodyguard – Liebe zwischen Büchern“ mehr ein romantischer Roman, denn hauptsächlich ging es um Mina und Adrian. Dafür überraschte mich am Ende die Wahrheit über den Stalker. Dies verband die Autorin geschickt mit einer dramatisch bedrohlichen Szenerie, die mich definitiv zu fesseln wusste.

Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte für ein paar charmante Lesestunden, die am Ende mit einem knackig kleinen Showdown zu überraschen weiß.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Ein beschaulicher Krimi vor der traumhaften Kulisse des Baskenlandes

Baskischer Tod
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Der Start in die Geschichte fiel mir sofort sehr leicht. Schon hier gelang es Julen Zabache perfekt, den Lokalkolorit des Baskenlandes einzufangen und ihn mir lebendig näher zu bringen. Die Atmosphäre ...

Der Start in die Geschichte fiel mir sofort sehr leicht. Schon hier gelang es Julen Zabache perfekt, den Lokalkolorit des Baskenlandes einzufangen und ihn mir lebendig näher zu bringen. Die Atmosphäre war mit Händen greifbar, fühlte sich nach Urlaub, Erholung und Entspannung an. Ich war sofort mittendrin und genoss es, dass ich hier nicht von einem grausamen Verbrechen zum Nächsten gejagt wurde. Stattdessen wurde mir ein unglaublich sympathischer Ermittler präsentiert, den ich sofort ins Herz geschlossen hatte.

Mit dem Comisario Rafael Ibara erschuf Julen Zabache einen bodenständigen, familiären und gewissenhaften Charakter, der sich selbst treu blieb und stets für die Menschen ein offenes Ohr hatte, die eins brauchten. Ihm nahm ich seine Rolle als Polizisten, der für die Belange der Touristen zuständig war, voll ab. Besonders mochte ich, dass er keine aalglatte Figur war. Sein Benehmen und Handeln war menschlich und genauso geprägt von falschen Vermutungen, wie wir sie in unserem Leben auch kennen. Und manchmal stand auch er ein bisschen auf dem Schlauch, während ich mich diebisch freute, weil ich das „Geheimnis“ schon längst durchschaut hatte.

Generell lag in dem Buch der Fokus auf Rafael Ibara, was ich superangenehm empfand. Ich begleitete ihn durch seinen Alltag als Polizist und liebevollen Familienvater. Ich erfuhr sehr viel über sein Leben und das Land, in das er der Liebe wegen gezogen war.
Dabei verlor der Autor jedoch nie die Ermittlungen aus den Augen, auch wenn sie nicht so extrem präsent gewesen sind, wie ich es sonst aus Krimis kenne. Die Mischung aus solider Polizeiarbeit, Freizeit und landestypischen Gepflogenheiten machte dieses Buch zu einem Ort des Wohlfühlens. Dennoch mangelte es hier nie an Spannung oder überraschenden Wendungen. Sie waren nur gediegener und nicht so sehr auf Knaller Effekte ausgelegt worden.

Auch die anderen Charaktere waren klug durchdacht und angelegt worden. Sie alle unterschieden sich durch markante Eigenheiten und so war es möglich, immer den Überblick zu behalten. Hierbei muss ich aber auch sagen, dass der Hörbuchsprecher einen großen Anteil daran trug. Er hauchte den Figuren Leben ein und verlieh ihnen auch unterschiedliche Stimmfarben und teilweise Akzente. Einmal fand ich den nicht sehr passend, aber ich trage es Florian Schmidtke nicht nach. Es erheiterte mich eher.
Besonders hervorheben möchte ich hier auch die Dialoge. Sie wirkten nie gekünstelt, sondern immer lebensnah und waren der Situation entsprechend angepasst. Sie verdichteten die Atmosphäre und rundeten alles zu einem sehr stimmigen Gesamtbild ab. Ob sie gelesen auch so kraftvoll herüberkommen, mag ich nicht zu beurteilen, weil ich die Geschichte nur gehört hatte. Aber es stahl sich oft ein Lächeln auf meine Lippen oder ein erstauntes „oh“, weil ich mit dieser Spannungskurve und Entwicklung nicht gerechnet hatte.

Fazit:
Obwohl dieser Krimi eher gemütlich gewesen ist, hatte er mich bestens unterhalten. Die Mischung aus Ermittlung, spanisch / baskischem Flair, Humor sowie Familie und Freundschaft war wirklich schön und perfekt gelungen. Von mir eine klare Urlaubsleseempfehlung.

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