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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein Thriller im Stil einer TV-Produktion

Murder in the Family
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Optisch finde ich „Murder in the Family“ sehr ansprechend. Der in blaugehaltene Fingerabdruck hat auch eine andere Haptik als der Rest des Buchumschlages. Dadurch entsteht ein leichter 3-D-Eindruck. Was ...

Optisch finde ich „Murder in the Family“ sehr ansprechend. Der in blaugehaltene Fingerabdruck hat auch eine andere Haptik als der Rest des Buchumschlages. Dadurch entsteht ein leichter 3-D-Eindruck. Was mich zudem sehr begeistert ist, dass ich schon auf dem Cover mit der Frage „Kannst du den Fall vor ihnen lösen“ herausgefordert werde.
Motiviert schlage ich das Buch auf und staune erst einmal über den Aufbau.

Die beliebte Sendung Infamous ist eine True-Crime-Sendung, in deren einzelnen Staffeln Cold-Case-Fälle von unabhängigen Experten beleuchtet und besprochen werden. Dabei werden alte Beweise gesichtet und die Experten sollen mit neuen Denkanstößen versuchen, neue Ermittlungsansätze zu finden. Dadurch ergibt sich, so die Hoffnung der Produzenten, die Möglichkeit live im Fernsehen das Verbrechen vielleicht doch noch aufzuklären.
In der aktuellen Staffel möchte der Regisseur Guy Howard den Cold-Case seines Stiefvaters Luke Ryder lösen lassen. Dieser wurde vor zwanzig Jahren brutal ermordet und von Guys damals fünfzehnjähriger Schwester aufgefunden. Neben den sechs Experten gibt es dieses Mal noch ein siebtes Teammitglied. Der Lesende selbst. Denn erzählt wird die spannende Jagd nach neuen Beweisen und der Versuch der Aufklärung des Verbrechens vor laufender Kamera im Drehbuchformat.
Abgerundet wird das Ganze mit einem Mix aus Zeitungsartikeln, Chatverläufen, E-Mails, Skripten, Regieanweisungen und sogar einem Diskussionsforum für Zuschauer. So ist die Erzählart überwiegend im Stil der wörtlichen Rede gehalten. Gleichzeitig ist alles da, damit ich mir selbst ein eigenes Bild von allem machen kann.

Zu Beginn fällt mir der Einstieg in „Murder in the Family“ nicht so leicht. Die ungewöhnliche Art, diesen Thriller mit den ganzen Ereignissen zu erzählen, ist gewöhnungsbedürftig. Die Vielzahl an neuen Charakteren und die große Menge an Informationen rund um das Verbrechen muss ich erst einmal sortieren und verarbeiten. Zum Glück gibt mir Cara Hunter die Zeit, um in diesem interessanten Handlungsgerüst anzukommen.
Langsam überwinde ich die Hürden und fühle mich als stummes Mitglied der Expertenrunde. Ich entdecke alles zeitgleich wie sie und kann dementsprechend meine eigenen Überlegungen anstrengen und Schlüsse ziehen. Auf den möglichen Täter habe ich mich schnell eingeschossen, doch Cara Hunter lockt mich immer wieder mit raffiniert gesetzten Plot Twists in neue Richtungen.

Was mich immer mehr begeistert, ist die Tatsache, dass der Aufbau sich wirklich exakt an eine Fernsehproduktion hält. Wie es in der Branche üblich ist, so werden auch hier die Knaller Enthüllungen oft zum Ende des jeweiligen Drehtages enthüllt. Damit treibt Cara Hunter die Spannung immer wieder auf die Spitze und das Buch entwickelt sich zum Suchtpotenzial.
Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass das Lesen Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert. Oft gibt es kleine Hinweise und Andeutungen, die so klug platziert sind, dass sie auch schnell aus dem Fokus rutschen können. Die vielen Wendungen machen „Murder in the Family“ zu einem rasanten Thriller.

Ach, ich bin ja superambitioniert ans Lesen gegangen und war mir sehr sicher zu wissen, wer der Mörder von Luke Ryder war. Cara Hunter lässt mich auch gnadenlos in dem Glauben und packt ein Finale aus, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hätte. Ich bin völlig überrascht von der Wendung und kann es kaum fassen. Das Ende ist sauber und doch hat es mir ein neues Rätsel hinterlassen. Die Wahrheit dahinter ist Auslegungssache des jeweiligen Lesenden, mich hat das jedenfalls begeistert das Buch zuschlagen lassen.

Fazit:
Ungewöhnlich und spektakulär aufgebauter Thriller mit vielen spannenden Wendungen. Volle Punktzahl und eine dicke Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Grandiose Unterhaltung

FEUER - Mord auf den Färöern
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„FEUER – Mord auf den Färöern“ beginnt sofort atmosphärisch und führt mich direkt auf die Färöer-Inseln. Im Fokus steht eine kleine bibeltreue Inselgemeinde, dessen scheinbar friedliches Leben von einer ...

„FEUER – Mord auf den Färöern“ beginnt sofort atmosphärisch und führt mich direkt auf die Färöer-Inseln. Im Fokus steht eine kleine bibeltreue Inselgemeinde, dessen scheinbar friedliches Leben von einer brutalen Tat überschattet wird. In einer Kirche werden die abgeschlachteten Körper vier toter Priester gefunden. Das Blutbad schockiert selbst hart gesottene Beamte und so wird der Fall an die Task Force 14 abgegeben.

Die Entwicklung von „FEUER – Mord auf den Färöern“ ist anders, als ich gedacht habe. Die Handlung ist fast vollständig losgelöst vom ersten Fall „NACHT – Die Toten von Jütland“. Und doch schlägt Thomas Bagger einen ganz kleinen, aber feinen Bogen und beantwortet mir damit eine brennende Frage, die seit dem Ende von „NACHT – Die Toten von Jütland“ in mir schwelt. Auch wird logisch erklärt, weshalb David Flugt nicht mit von der Partie ist. Ein bisschen bin ich traurig, mochte ich ihn doch gern. Doch „FEUER – Mord auf den Färöern“ funktioniert auch wunderbar ohne den lieb gewonnenen Ermittler. Beide Teile der Serie Ein Fall für die Task Force 14 sind völlig unabhängig voneinander lesbar. Ich empfehle aber dennoch, sie zusammenhängend zu lesen, weil ein klitzekleiner Handlungspunkt immer wieder aufflammt und diese Serie zur Suchtgefahr werden lässt.

„FEUER – Mord auf den Färöern“ ist ganz anders als sein Vorgänger und steht ihm doch in nichts nach. Thomas Bagger hat ein unglaublich interessantes Charakterensemble erschaffen, dass durch die unterschiedlichen gesellschaftlichen Strukturen besonders aufblüht. Auf der einen Seite stehen die Inselbewohner, die misstrauisch Fremden gegenüber sind und in diesem Landstrich sehr gläubig und fest in ihren Traditionen verankert sind. Auf der anderen Seite steht ihnen das Ermittlungsteam, bestehend aus Lucas Stage von der Task Force 14 und die Kriminaltechnikerin Sidsel Jensen gegenüber.
Mir gefällt bei der Charakterisierung sehr, dass es keine reinen guten oder schlechten Personen gibt. Er zeichnet realistische Figuren, die beide Seiten in sich tragen. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint und garantiert nicht schwarz-weiß.

„FEUER – Mord auf den Färöern“ lebt von der teilweise extremen Figurensprachen, die passend auf den jeweiligen Charakter zugeschnitten ist. Das muss der Lesende definitiv abkönnen, denn manches ist schon richtig derb und bisweilen obszön. Auch die sehr bildlichen Beschreibungen bedienen sich mitunter sehr deutlichen Worten. Für mich macht das den Reiz dieses Thrillers aus, denn es weckt unterschiedlichste Emotionen in mir.
Der Schreibstil ist unglaublich rasant, mitreißend und leicht verständlich. Besonders fällt dies bei Beschreibungen der Arbeit einer Kriminaltechnikerin auf. Sehr faszinierend finde ich die Infos zur Blutspurenanalyse.

Im Verlauf der Geschichte wird Lucas Stage immer interessanter für mich. Fand ich ihn im ersten Band noch unerträglich, erfahre ich in „FEUER – Mord auf den Färöern“ in Rückblenden von seiner Vergangenheit. Diese werden im Buch auch durch ein Fingerabdruckprofil kenntlich gemacht. Das gefällt mir sehr gut. Endlich verstehe ich Lucas besser und ich komme nicht umhin, sein analytisches und beinahe emotionsloses Vorgehen zu bewundern. Doch bei Lucas muss ich auf der Hut sein, denn bei ihm gilt es noch stärker als bei allen anderen: Bei ihm ist nichts so, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Auch Sidsel Jensen ist ein spannender Charakter. Nicht nur ihre Arbeit fasziniert mich, sondern auch das Familiengeheimnis, welches sie umgibt. Denn ursprünglich hat sie genau in diesem Dorf einmal gelebt.

Der Kontrast zwischen der Dorfgemeinschaft und dem Ermittlerteam ist groß. Dies macht den Reiz der Story definitiv aus und so entwickelt sich ein rasanter Pageturner, den ich nicht mehr weglegen möchte.
Der Spannungsbogen bleibt konsequent hoch und wechselt sich mit packender Action und ruhigeren Sequenzen homogen ab. Oft laufen mir eisige Schauer über den Rücken, so sehr nimmt mich „FEUER – Mord auf den Färöern“ gefangen.
Manche Handlungsfäden sind bewusst so ausgelegt, dass ich auf die Entwicklung komme. Aber die Asse im Ärmel des Autors machen mich jedes Mal sprachlos.
Das Finale ist überraschend, lässt mich sprachlos zurück und beantwortet mir die meisten meiner drängenden Fragen. Und wieder warte ich sehnsüchtig auf den nächsten Band.

Fazit:
„Feuer“ ist ein spannender und wendungsreicher Pageturner, der durch seine harten Kontraste und Spitzfindigkeiten eisige Schauer über den Rücken treibt.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Ein Thriller mit einer tollen Mischung aus Drama, Spannung und einem Spritzer Romantik

Kaltblütige Lügen
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Das schlichte Cover passt gut zum Inhalt der Geschichte. Die Handschellen und das Pink spielen eine zentrale Rolle und daher mag ich die Umsetzung.
„Kaltblütige Lügen“ startet mit einem emotionalen Prolog, ...

Das schlichte Cover passt gut zum Inhalt der Geschichte. Die Handschellen und das Pink spielen eine zentrale Rolle und daher mag ich die Umsetzung.
„Kaltblütige Lügen“ startet mit einem emotionalen Prolog, der mich eindeutig neugierig auf die kommenden Ereignisse macht. Doch schon im ersten Kapitel erhalte ich einen kleinen Dämpfer und ich befürchte, dass ich den Thriller doch nicht so gut würde leiden können wie erhofft. Dabei kann ich es gar nicht genau benennen, was mich stört. Vielleicht irritiert mich Protagonistin Kit McKittrick. Sie ist Ermittlerin der Mordkommission in San Diego. Sie wirkt anfänglich wahnsinnig distanziert, fast ein bisschen unnahbar und kühl. Irgendwie ist sie mir nicht sympathisch. Dafür ist der Fall sehr interessant und der Aufbau gefällt mir.

Dann lerne ich Dr. Sam Reeves kennen. Ein unglaublich sympathischer Psychologe, der gerichtlich bestellte Klienten behandelt. Sein Gewissen bringt ihn schnell in einen Konflikt. Auf der einen Seite muss er sein Berufsethos wahren, auf der anderen Seite möchte er weitere Verbrechen verhindern. Also entscheidet er sich als anonymer Tippgeber zu fungieren, was sich als Fehler erweist, denn plötzlich ist er für die Polizei der Verdächtige Nummer eins.

Der personale Erzähler führt durch „Kaltblütige Lügen“ und ermöglicht mir durch die Perspektivwechsel einen interessanten Überblick über einen Fall, der ziemlich große Kreise ziehen wird. Im Fokus stehen Kit und Sam, sodass es dadurch unterschiedliche Ansätze gibt einem Serienmörder auf die Schliche zu kommen. Das macht „Kaltblütige Lügen“ unglaublich stimmungsvoll und packend. Ehe ich mich versehen kann bin ich tief in „Kaltblütige Lügen“ abgetaucht und kann mich immer mehr für den Thriller begeistern.

Karen Rose hat sich zu Beginn Zeit genommen ihre Charaktere zu entwickeln. Alle sind eigenständige Persönlichkeiten, Sam und Kit haben jeweils ihr eigenes Trauma. Am meisten mag ich, dass Karen Rose mit gängigen Cop-Klischees bricht. Ja, Kit hat Probleme, aber eine faszinierende Art gefunden, damit umzugehen. Sie ist dabei bodenständig und sehr auf Opferschutz fixiert. Dank Sam bekomme ich einen ganz neuen Blick auf Kit, sodass sie mir im Verlauf der Geschichte ebenfalls ans Herz wächst.

„Kaltblütige Lügen“ ist ein wendungsreicher und spannungsvoller Thriller, der jedoch auch einen kleinen süßen romantischen Handlungsfaden hat. Es ist nichts Großartiges, eher ganz fein erzählt, aber unglaublich niedlich. Ich mag das sehr, es lockert die Story auf und lässt die Figuren noch menschlicher wirken.
Der Fokus bei „Kaltblütige Lügen“ liegt ganz klar auf der Ermittlung des Tatherganges und des Mörders. Dabei legt Karen Rose viele kleine Fallstricke aus und ich rate mit, wer der Täter sein könnte. Die Mordserie selbst ist grausam, wird aber nicht in haarkleinen Details auserzählt.

„Kaltblütige Lügen“ hat mich so in den Bann geschlagen, dass ich es kaum aus der Hand legen kann. Das Finale ist packend erzählt und die Enthüllung des Mörders hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Darauf wäre ich nie gekommen und ich hatte so einige Verdachtsmomente gegen andere Figuren.
Das Ende ist toll. Der Fall ist in sich abgeschlossen und doch bleibt ein kleiner Handlungsstrang lose offen, sodass ich mich der Hoffnung hingebe, dass er in Band 2 weitererzählt wird.

Fazit:
„Kaltblütige Lügen“ ist ein Thriller mit einer tollen Mischung aus Drama, mit greifbarer Trauer, viel ermittelnder Spannung und einem Spritzer Romantik.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ein atmosphärischer historischer Roman mit vielen Spannungselementen

Die dritte Klinge
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In „Düstere Lande: Die dritte Klinge“ führt mich Kiara Lameika dieses Mal ins spätmittelalterliche Ulm. Die Handlungen setzten direkt nach dem Ende des zweiten Teils „Düstere Lande: Schatten des Zorns“ ...

In „Düstere Lande: Die dritte Klinge“ führt mich Kiara Lameika dieses Mal ins spätmittelalterliche Ulm. Die Handlungen setzten direkt nach dem Ende des zweiten Teils „Düstere Lande: Schatten des Zorns“ an und ich begleite Ennlin und Mathes, deren Reiseziel der Bodensee ist. Mathes wurde in den Schwabenkrieg einberufen. Doch eine schwere Verletzung macht eine Rast in einem Spital vor den Toren der Stadt Ulm nötig.
Es handelt sich hierbei um den finalen Band einer Trilogie. Obwohl die einzelnen Teile ineinander aufbauen, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Die jeweiligen Hauptthemen sind immer abgeschlossen.

Der Einstieg fällt mir leicht. Obwohl es schon eine Weile her ist, seit ich Band 2 gelesen habe, sind die Details sofort wieder da. Dies wird dadurch erleichtert, dass noch einmal kleine Rückblicke für das bessere Verständnis eingestreut werden. Ich freue mich wieder Ennlin und Mathes zu begleiten. Beide haben Schreckliches erlebt, und ich fühle besonders mit Ennlin mit. Der Verlust der Mutter schmerzt sehr, aber auch der Hass auf die Kirche setzt ihr zu. Die Emotionen der beiden Icherzähler sind gut spürbar. Ennlins Trauer ist greifbar und berührt mich sehr. Auch die Nebenfiguren wirken fein gezeichnet und vielschichtig.
Generell ist „Düstere Lande: Schatten des Zorns“ sehr atmosphärisch erzählt. Die damalige Zeit wirkt richtig lebendig und durch die Fußnoten gibt es gleichzeitig historisches Hintergrundwissen als auch Begriffserklärungen zu damaligen Bezeichnungen, welche im Text eingeflochten sind. So wird die Geschichte noch authentischer und der Lesende hat die Wahl, ob er die Erläuterungen gleich lesen möchte oder sie zu vernachlässigen sind.

Gegliedert ist „Düstere Lande: Schatten des Zorns“ in drei Teile, welche wiederum in mehrere betitelten Kapitel unterteilt sind. Sobald die Erzählperspektive der jungen Protagonisten wechselt, wird dies mit ihrem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. So gelingt es spielendleicht den Überblick zu behalten. Des Weiteren finden sich im Buch Zitate aus dem historischen Werk „Hexenhammer“. Auf der einen Seite finde ich es interessant, was dort für ein Geschwurbel steht, aber andererseits auch erschütternd. Dieser Hass ist allumfassend und wirklich erschreckend. Wegen solchen Nonsens mussten Menschen qualvoll sterben. Auch Ennlin und Mathes setzen sich kritisch mit der Inquisition auseinander, jeder auf seine eigene Art. Auch die Sicht eines Dominikaner Mönches zu diesem Thema ist spannend.

„Düstere Lande: Die dritte Klinge“ entwickelt schnell einen spannenden Sog. Die ungeschönte mittelalterliche Atmosphäre in Verbindung mit der Beleuchtung der damaligen Lebensverhältnisse sorgen für eine packende Grundstimmung. Hinzu kommen ungewöhnliche Todesfälle und die Gefahr für Mathes und Ennlin vom Hexenjäger entdeckt zu werden. Diesem sind sie schon im zweiten Band gefährlich nahegekommen und nun ist auch er in Ulm.

Kiara Lameika verknüpft in „Düstere Lande: Die dritte Klinge“ mehrere Komponenten geschickt miteinander. Sie beleuchtet ein wenig den Schwabenkrieg, wie es vor, während und nach einem Kampfgeschehen war, aber auch wie damals der medizinische Versorgungstandart gewesen ist. Des Weiteren werden unterschiedliche Genres miteinanderverbunden, sodass sich Elemente aus Krimi, Thriller, Freundschaft, Liebe und der Gefühlswelten Heranwachsender finden lassen. Zusammen ergibt dies ein stabiles Gerüst, in denen die Handlungen spannungsvoll erzählt werden.
Kleinere Plot Twists sorgen für überraschende Momente und fesseln meine Aufmerksamkeit dauerhaft an die Geschichte.

Zum Ende hin erwartet mich ein packendes Finale, bei dem ich mitfiebere und unschlüssig bin, wie es wohl enden wird. Obwohl die Reihe mit „Düstere Lande: Die dritte Klinge“ endet, bleibt der Schluss so gestaltet, dass offene Fragen zwar geklärt sind, der Lesende aber selbst entscheiden kann, wie es ausklingen soll.

Fazit:
Ein atmosphärischer historischer Coming-of-Age-Roman, gespickt mit realen Fakten und einer überzeugenden fiktiven Geschichte, welche Spannung und gute Unterhaltung bereithält.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ein Buch mit viel Spannung - super für Handball-Fans

Handballgang (Band 1)
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Das Cover von „Handballgang – Auf der Spur der geheimen Formel“ gefällt mir. Es macht neugierig, weil im Hintergrund das Spielfeld und die Zuschauertribüne sowie auf dem Boden chemische Formeln zusehen ...

Das Cover von „Handballgang – Auf der Spur der geheimen Formel“ gefällt mir. Es macht neugierig, weil im Hintergrund das Spielfeld und die Zuschauertribüne sowie auf dem Boden chemische Formeln zusehen sind. Besonders neugierig bin ich auf den Hund, der vor den fünf jungen Menschen sitzt. Welche Rolle dieser wohl im Buch spielt?

Gleich beim Aufklappen entdecke ich auf der linken Seite im Buchdeckel geheime Notizen von Professor Zweistein. Was es wohl damit auf sich hat, frage ich mich. Interessiert blättere ich weiter zum Inhaltsverzeichnis, welches mir verrät, dass mich insgesamt 17 Kapitel erwarten werden. Dann kommt ein Steckbrief, den ich selber ausfüllen darf. Danach geht es auch schon los.
Tomislav, Mannschaftskapitän der Green Mambas, stellt mir seine Handballgang sowie den Sicherheitsmann Jack und den hübschen holländischen Schäferhund, das Tier auf dem Cover kurz, vor.
Die Idee gefällt mir, so habe ich gleich eine Übersicht, wer eine Rolle spielen wird. Natürlich werden nicht alle Charaktere gleich vorgestellt, ein bisschen Spannung muss ja schließlich sein.

Ein bisschen verwundert bin ich aber, als die Geschichte dann vom personalen Erzähler erzählt wurde. Ich dachte erst, dass Tom mich durch die Handlung führen würde. Aber so ist es auch okay, weil es dadurch mehr Perspektivwechsel geben kann, was wiederum Spannung aufbaut.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Textlänge ist angenehm und durch den umgangssprachlichen Ton habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt.

Richtig cool sind die zum Inhalt passenden Zeichnungen. Es gibt sogar Chatverläufe, eine tolle Idee. In „Handballgang – Auf der Spur der geheimen Formel“ steht der Handball im Mittelpunkt. Gerade bei den Spielszenen kommen viele Handballbegriffe vor, sodass ich das Buch eher Kindern empfehlen würde, die schon eine Ahnung vom Handball und seinen Regeln haben. Vielleicht wäre am Ende ein Glossar eine schöne Idee, um auch diejenigen abzuholen, die die Begriffe noch nicht kennen.
Neben dem Sport als solches gibt es natürlich auch etwas für die Gang zu ermitteln. Das ist richtig spannend, wenn auch nicht immer unbedingt wahrscheinlich, dass so etwas auch in echt passieren könnte. Unter der geheimen Formel kann ich mir lange nichts vorstellen und bin von der Enthüllung total überrascht. Es gefällt mir echt gut, denn was gibt es Besseres als ein Ende, welches überraschen kann?

Fazit:
„Handballgang – Auf der Spur der geheimen Formel“ ist ein sehr gelungenes Buch mit viel Spannung. An manchen Stellen war mir ein bisschen zu viel Fantasie mit drin, sodass ich dem Buch 4,5 Sterne geben würde. Wer ein Fan von Handball ist und gerne mal eine spannende Geschichte dazu lesen mag, ist bei diesem Buch genau richtig.

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