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Veröffentlicht am 13.01.2021

Intensive Thematik und eindeutige erotische Szenen

Einsamer Falke
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Das Cover deutete ja schon die Richtung an, in die sich die Story bewegen würde. Und ja, hier ging es ordentlich zur Sache zwischen Hotaka und Yuu.

In die Kürze des One Shots wurde ein Themenkern gesteckt, ...

Das Cover deutete ja schon die Richtung an, in die sich die Story bewegen würde. Und ja, hier ging es ordentlich zur Sache zwischen Hotaka und Yuu.

In die Kürze des One Shots wurde ein Themenkern gesteckt, der gut und gerne mehrere Bände hätte füllen können. Dennoch war die Mangaka bemüht, vor allem die emotionalen Aspekte zum Ausdruck zu bringen.
Sie begann die Geschichte in der Gegenwart und ließ dann immer kleine Auszüge in die Vergangenheit einfließen. Das hatte mich zu Beginn gestört, weil ich irgendwie keinen Zugang zum Geschehen bekam. Es war alles eher ein bisschen wirr. Im späteren Verlauf fiel es mir leichter und da passten auch die Rückblicke. Dennoch, ich hätte einen anderen Aufbau besser und wünschenswerter gefunden.

Ungeachtet dessen gefiel mir die Thematik, die angefüllt von unerfüllter und zurückgewiesener Liebe, sowie dem starken Gefühl der Reue gewesen war. Chihaya Kuroiwa gewährte mir Einblicke in die Gedanken der beiden Figuren, was ich ganz angenehm empfand. So gab sie in diesen sechs Kapiteln Hotaka und Yuu Tiefe. Außerdem kamen ihre Gefühle sehr deutlich und authentisch bei mir an, sodass ihre Unsicherheiten, ihren Schmerz, aber auch ihre Begierde ungefiltert transportiert wurde.

Die Zeichnungen waren sehr detailfreudig und so wurden auch die erotischen Szenen zwischen den beiden ungeniert gezeichnet. Es gab nur ganz wenig, was mithilfe von Weichzeichnung ausgeblendet wurde. Somit blieb für die Fantasie nicht viel Spielraum.
Trotzdem legte die Mangaka viel Wert auf Ästhetik, sodass es passend und stimmungsvoll zur Geschichte gewesen ist.
Insgesamt mochte ich ihren Zeichenstil, der klar war und ohne großen Schnickschnack im Hintergrund auskam.

Insgesamt mochte ich den Manga, auch wenn er jetzt kein super Geheimtipp war. Die Thematik war schön gewählt und für einen One Shot auch perfekt umgesetzt. Dennoch hätte ein intensiverer Aufbau der Geschichte des Mangas eindeutig gutgetan und so kann ich ihn zwar für alle empfehlen, die Boys Love mögen, aber eben nicht in den Himmel loben.

Fazit:
Ein One Shot mit einer intensiven Thematik und eindeutigen erotischen Szenen. Für zwischendurch eine gelungene Abwechslung.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2021

Ein temporeicher Thriller um den LKA-Ermittler Tom Babylon

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Schon der Anfang des Buches fesselte meine ganze Aufmerksamkeit. Es war sofort spannend und ich war mitten im Geschehen. Hier gefiel mir sehr gut, dass schon im Prolog ein kleiner Bezug zum Cover hergestellt ...

Schon der Anfang des Buches fesselte meine ganze Aufmerksamkeit. Es war sofort spannend und ich war mitten im Geschehen. Hier gefiel mir sehr gut, dass schon im Prolog ein kleiner Bezug zum Cover hergestellt worden ist. Denn die Feder hatte durchaus seine Bedeutung und nun war ich sehr gespannt, was es mit der Hornisse auf sich haben würde.
Bereits hier zeigte Marc Raabe schon, wie gekonnt er das Spiel der Irreführung beherrscht. Ständig verleitete er mich dazu, Vermutungen anzustellen und jedes Mal tappte ich in die von ihm aufgestellten Fallen nahezu blind hinein. Das steigerte den Reiz des Lesens natürlich enorm, denn ich wollte gern vor der finalen Auflösung selber hinter das Geheimnis kommen.

Im Buch „Die Hornisse“ wurden zahlreiche rote Handlungsfäden ausgelegt, welche sich in unglaublich vielen verschachtelten Handlungssträngen verzweigten. Manche führten zu den Vorgängerbänden, welche ich nicht kannte. An sich war das nicht schlimm, denn das Wichtigste wurde mir an Informationen, um in dem Buch voranzukommen, zur Verfügung gestellt. Jedoch hatte ich sehr oft das Gefühl, dass ich Zusammenhänge einfach nicht gut genug verstand. Da dieser Fall für Tom Babylon aber sehr, sehr persönlich war, hätte mir hier das komplette Wissen zu den ersten beiden Teilen mit Sicherheit gutgetan.
Andere Fäden führten rund 30 Jahre in die Vergangenheit von Tom und seiner Familie. Es war spannend, Tom als kleinen Jungen kennen zulernen, jedoch wussten mich die dramatischen Ereignisse auch so völlig für sich einzunehmen und der kleine Tom geriet dabei eher in den Hintergrund. Was aber gar nicht schlimm war, denn das Geschehen drehte sich ohnehin hauptsächlich um seine Eltern.
Wiederum andere Fäden zielten auf verschiedene Ereignisse in der Gegenwart ab, und so entstand ein breites Netz aus Spannung, Action, familiären Dramen, blutigen Szenen, Ermittlungsarbeiten und jeder Menge emotional aufgeladener Lesemomente.

Beeindruckend empfand ich den Schreibstil. Er war sehr einnehmend, detailliert und zog mich immer sofort mit in die Tiefe der Geschichte. Der Schreibstil ließ sich unglaublich flott und leicht lesen. Hinzukamen eindrückliche Szenenbilder, die mir nicht nur die Umgebung immer auf den Punkt genau nahebrachten, sondern auch die dabei transportierten Gefühle der Figuren. Das alles sorgte für eine authentische und lebendige Atmosphäre.

Insgesamt war das Tempo in diesem Thriller extrem hoch. Der Spannungsaufbau war geschickt gewählt, Actionelemente wurden passenden zu den Ereignissen ausgewählt und auf die unterschiedlichen Charaktere abgestimmt.
Trotz einer hohen Vielzahl an vorkommenden Personen, die ich teilweise sogar mithilfe des personalen Erzählers begleiten durfte, kam ich wunderbar zurecht. Denn die Figuren unterschieden sich nicht nur charakterlich, sondern waren so komplex ausgearbeitet worden, dass dies im Ganzen ein harmonisches Gesamtbild erzeugte.

Tom Babylon blieb für mich stellenweise ein Charakter, den ich nur schwer fassen konnte. Möglicherweise lag es an meinem mangelnden Vorwissen zu den ersten beiden Bänden. Jedenfalls gelang es mir nicht, eine tiefe Bindung zu ihm aufzubauen und seine persönlichen Schicksalsschläge berührten mich nicht so intensiv. Auch fehlte mir hier eine entscheidende Weiterentwicklung und für mich war er als Protagonist einfach zu blass. Da waren andere Figuren viel präsenter für mich. Inge, seine Mutter zum Beispiel, berührte mich viel mehr und mit ihr litt und fieberte ich gleichermaßen mit.
Sogar Toms Kollegin Sita Johanns wusste mich stärker zu begeistern, als er.

Persönlich denke ich, dass vor dem Lesen des dritten Teils die anderen beiden Bände zwingend gelesen werden sollten. Es baute schon alles ineinander auf und ich vermute ganz stark, dass dann „Die Hornisse“ richtig zünden und gleichzeitig das Raten um den wahren Strippenzieher auf ein ganz anderes Niveau heben würde.

Das Ende empfand ich ehrlich gesagt ein wenig übertrieben. Marc Raabe hatte den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten, doch mit seinem Cliffhanger schoss er für mich über das Ziel hinaus. Es wirkte ein bisschen so, als wolle er sich nach gekonnter Zusammenführung aller roten Fäden unbedingt noch ein Türchen offenhalten, um Tom Babylon in eine weitere familiäre Dramatik zu ziehen. Hier wäre weniger doch tatsächlich mehr, um am Ende nicht gänzlich ins Unglaubwürdige abzurutschen.

Fazit:
„Die Hornisse“ ist ein intensiver und hochspannungsgeladener Thriller auf mehreren Ebenen. Vom Anfang bis zum Ende superdurchdacht und mit vielen überraschenden Wendungen gespickt.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Eine Geschichte, so vielfältig und bewegend wie das echte Leben

Die Farbe deiner Lügen
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Was mich sofort beim Aufschlagen des Buches in seinen Bann zog, war die Gliederung der Handlungen. Strukturiert wurde die Geschichte in neun Teile, welche wie einzelne Arbeitsschritte zur Entstehung eines ...

Was mich sofort beim Aufschlagen des Buches in seinen Bann zog, war die Gliederung der Handlungen. Strukturiert wurde die Geschichte in neun Teile, welche wie einzelne Arbeitsschritte zur Entstehung eines Kunstwerkes bezeichnet wurden. So startete der erste Abschnitt mit dem Titel „Grundierung“. Was für eine geniale Idee. Mir gefiel das sofort und machte das Buch, ohne dass ich bisher auch nur irgendetwas gelesen hätte gleich noch viel reizvoller für mich. Außerdem war es damit sofort stimmig zum Cover und dem Titel des Buches.

An Catalina Cudds Schreibstil liebe ich es, dass sie es sofort versteht mit genau der richtigen Mischung aus verschiedensten Elementen eine unglaublich intensive Atmosphäre zu gestalten. So war ich durchweg immer tief in der Geschichte versunken und die emotionalen Schwingungen der Figuren griffen immer auf mich über. Das schuf ein so lebendiges Klima, dass alles ziemlich real wirkte.

Obwohl verschiedene Kernthemen in dieser Geschichte verarbeitet wurden, gelang es der Autorin immer wieder, diese mit dem roten Faden der Kunst zu verknüpfen. Denn darum drehte sich die meiste Handlung, um die Kunst in ihren verschiedensten Formen. Auch entsprechende Begrifflichkeiten flossen mit ein, sodass es insgesamt ein harmonisches Gesamtbild ergab.
Hier wurde gleichzeitig auch sehr deutlich, wie intensiv Catalina Cudd im Vorfeld recherchiert hatte. Egal, ob bei dem Thema Touret-Syndrom, häusliche Gewalt oder das Künstler-Milieu, nie hatte ich das Gefühl, auf Halbwahrheiten zu treffen. Dafür berührten mich die Themen auf unterschiedliche Weise emotional und sorgten somit ebenfalls für einen unglaublich realistischen Leseeindruck.

Die Ausarbeitung der unterschiedlichen Charaktere war Catalina Cudd hervorragend geglückt. Sie alle waren vielschichtig, detailliert und mit beträchtlicher Hingabe geformt worden. Es war, als könnten diese Menschen wirklich existieren. Für diese Empfindung sorgten auch die lebendigen Dialoge.

Sehr zu schätzen wusste ich, dass die beiden Protagonisten Drace und Penelope Zeit bekamen, sich zu entwickeln und sich einander zu zuwenden. Das Verhältnis zwischen ihnen war von Anfang an sehr gespannt und bot reichlich Konfliktpotenzial. So war gut ersichtlich, aus welch unterschiedlichen Welten beide kamen und dennoch gab es etwas, dass sie miteinander verband.

Obwohl es im Buch „Die Farbe deiner Lügen“ keinerlei Plot Twists gab und ich auch relativ schnell hinter die Lösung des Falles Drace kam, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Viel mehr wusste mich die Komplexität des gesamten Aufbaus zu begeistern und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Themenfelder. Ganz besonders die Künstler in den Erzhöfen eroberten mich im Sturm. Diese schrullige, aber liebenswerte Wohngemeinschaft war ein wundervoller Dreh- und Angelpunkt in dieser unglaublich faszinierenden Geschichte.

Fazit:
„Die Farbe deiner Lügen“ hat mich vor allem emotional total abgeholt. Eine Geschichte, so vielfältig und bewegend wie das echte Leben.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Ein lockerleichtes Weihnachtsabenteuer mit geisterhaftem Flair

Die Geister der Weihnacht gehen in Rente
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Die Idee, die berühmten Geister der Weihnacht in Rente zu schicken, empfand ich als sehr amüsant und eine nachvollziehbare Überlegung. Nur weil sie unsterblich sind, heißt es ja noch lange nicht, dass ...

Die Idee, die berühmten Geister der Weihnacht in Rente zu schicken, empfand ich als sehr amüsant und eine nachvollziehbare Überlegung. Nur weil sie unsterblich sind, heißt es ja noch lange nicht, dass sie nicht auch mal die Nase voll von uneinsichtigen Menschen haben.
Der Aufbau der Geschichte war daher superüberlegt und startete gleich mit dem ersten Treffen der Bewerber, die gerne die Nachfolge antreten würden.

Buchanfänge sind immer so ein bisschen meine Achillesferse. Wenn ich flux in sie hineinkomme, dann läufts. Wenn es allerdings etwas schwieriger wird, muss ich mich durchbeißen. Das finde ich nicht so optimal. Hier fand ich den Beginn tatsächlich schwierig. Es wurden mir gleich alle relevanten Geister vorgestellt, was mich etwas überforderte. Ich kam bei der Vielzahl der unterschiedlich beschriebenen Wesen nur langsam mit. Dafür blieb Tardy von Anfang an in meinem Gedächtnis und ihn konnte ich neben dem weiblichen Skelett immer zuordnen. Hier hätte ich es wirklich klasse gefunden, wenn die kleine Geisterübersicht nicht am Ende des Buches, sondern am Anfang gewesen wäre. Dann wäre ich auch nicht mit den Charakteren so durcheinandergekommen.

Im Verlauf der Geschichte kam ich dann aber besser mit den unterschiedlichen Figuren und ihrer geisterhaften Eigenheiten klar. Denn keiner glich dem anderen. Sie alle hatten unterschiedliche Fähigkeiten und Persönlichkeiten. Selbst beim Kleidungsstil unterschieden sie sich, was eine schöne Vielfalt erzeugte und dafür sorgte, dass nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die Geister darin lebendig und überzeugend waren. Was mir hier sehr positiv auffiel, war die Tatsache, dass die jugendlichen Gespenster unserem Zeitgeist entsprachen. So konnte ich eine moderne weihnachtliche Geschichte lesen, die im schönen London spielte.

Der Schreibstil von Haike Hausdorf war wunderbar flüssig, leicht wie Schneeflocken und mit vielen wundervollen humoristischen Szenen gespickt. Durch die sehr bildlichen Beschreibungen fiel es mir überhaupt nicht schwer, mir die ganzen verschiedenen Schauplätze vorzustellen. So zündeten die lustigen Sequenzen immer Punkt genau und machten das Lesen zu einem richtigen weihnachtlichen Vergnügen. Aber neben alle dem Spaß gab es natürlich auch ein paar nachdenkliche Lesemomente.

Besonders erwähnen möchte ich auch das Innenlayout des Buches. Mit kleinen Geistern, Baumkugeln und unterschiedlichen Schriftarten in den Überschriften wurde das Buch aufgewertet und rundete den Gesamteindruck zum Cover ab. Dies gefiel mir übrigens sehr gut, denn es verströmte schon beim Betrachten weihnachtliche Stimmung.
Die Innengrafiken wurden perfekt zum Buchaufbau angepasst. So einen habe ich tatsächlich noch nie gesehen, aber er gefiel mir ausgesprochen gut. Die einzelnen betitelten Kapitel wurden zu jeweiligen Hauptthemen zusammengefasst, welche ebenfalls eine Überschrift hatten. Dadurch wurden die einzelnen Teile nicht zu lang und dennoch bekam jeder der zehn Bewerber die gleiche Chance, durch das Buch zu geistern und mich dabei zu schauen zu lassen, wie sie ihre Aufgaben, Tests und andere Hindernisse bewältigen mussten.

Die Geschichte entwickelte sich toll weiter und auch jeder einzelne Charakter bekam die Chance, über sich hinauszuwachsen. Die Umsetzung der Grundidee gefiel mir und durch überraschende Wendungen blieb sie die meiste Zeit auch unvorhersehbar.
Auch wenn ich leider nur zu zwei Geistern eine engere Beziehung aufbauen konnte, mochte ich die ganze Bewerbergruppe. Jeder war auf seine eigene Art liebenswert und ich hatte jede Menge Lesespaß.

Fazit:
„Die Geister der Weihnacht gehen in Rente“ war ein lockerleichtes Weihnachtsabenteuer mit geisterhaftem Flair und jeder Menge lustiger Momente.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

100 wundervolle Essays

Wonderlands
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Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, konnte ich nicht widerstehen und musste es einmal von vorne bis hinten durchblättern. Neben dem sehr übersichtlichen Aufbau des Inhaltes fielen mir ...

Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, konnte ich nicht widerstehen und musste es einmal von vorne bis hinten durchblättern. Neben dem sehr übersichtlichen Aufbau des Inhaltes fielen mir auch sofort die zahlreichen verschiedenen Illustrationen auf. Schon allein beim raschen Durchblättern war mir klar, dass ich hier einen ganz besonderen Buchschatz in meinen Händen hielt.

Eins muss dem Leser von „Wonderlands“ ganz klar bewusst sein. Hier wurden literarische Werke nach besonderen Gesichtspunkten ausgewählt und in anspruchsvoller, aber knackiger Form dargestellt. Wer sich hier tiefgründige Analysen zu heiß geliebten Geschichten und womöglich auch umfangreiches Kartenmaterial erhofft, wird bitterenttäuscht werden. „Wonderlands“ macht keinen Hehl daraus, dass es sich um Essays handelt und genau das bekommt der Leser auch.
Mir hatte das ausgesprochen gut gefallen, denn ich wollte eine schöne Übersicht über die Vielfältigkeit des fabelhaften Universums aus Epen, Erzählungen, Romanen, Dichtungen bis hin zur Fantasy.

Die Unterteilung des Buches mit seinen 100 ausgewählten Werken war sehr sinnvoll. Sie wurden in fünf Zeitalter zusammengefasst und umspannten damit rund 3.000 Jahre Weltliteratur. In der Einleitung schilderte die Herausgeberin Laura Miller, nach welchen Kriterien die unterschiedlichen Geschichten ausgewählt wurden. Immerhin gibt es in der Welt der Lektüren mehr als nur die hier vorgestellten. Dennoch wurde ein spannender Querschnitt gewählt und es waren so einige Werke darunter, die ich noch nicht einmal vom Hörensagen kannte. Die aber definitiv meine Neugier weckte. Auch gefiel mir sehr gut, dass durch den chronologischen Aufbau sichtbar wurde, wie sich die Geschichten dieser fantastischen Welten im Laufe der Zeit veränderten.

Meine Lieblingsrubrik waren definitiv die „Alten Mythen und Legenden“. Diese uralten Geschichten von einer Zeit, in denen es epische Heldenabenteuer gab und die Menschen sich solche Wagnisse noch ganz anders erzählten, als wir es heute von Stephen King und Co gewohnt sind, begeistern mich noch heute.
Dennoch hatte jeder einzelne Abschnitt seinen ganz eigenen Reiz und schlug trotz allem eine Brücke zu den anderen Werken.

Neben der kurzen Darstellung eines jeden Werkes gab es dazu auch noch reichlich passende Illustrationen. So gab es unter anderem Gemälde, handschriftliche Skizzen, Porträts von Autoren, Landkarten, Fotos von Verfilmungen, Werbeplakate und noch vieles mehr zu bestaunen. Das lockerte den sehr sachlich gehalten Text immens auf und die Gesamtkomposition schaffte es mich in die jeweilige Welt des Werkes hineinzuziehen.

Fazit:
Wer Bücher liebt, sollte auf dieses hier nicht verzichten. Eine tolle Auswahl von über 3.000 Jahre alter Literatur wurde mit viel Liebe und Sorgfalt zusammengetragen, sowie reich bebildert. Auch wer kein großer Liebhaber von Fantasy ist, wird dennoch so manch faszinierendes Werk entdecken, dem er sich nicht entziehen kann.

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