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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2020

Definitiv sehens- und empfehlenswert

Von oben: Norddeutschland bei Nacht
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Jeder, der mal bei Nacht versucht hat zu fotografieren, weiß, dass das nicht so einfach ist. Dafür wird schon eine gute Kamera benötigt, um wirklich tolle Ergebnisse erzielen zu können. Wenn aber noch ...

Jeder, der mal bei Nacht versucht hat zu fotografieren, weiß, dass das nicht so einfach ist. Dafür wird schon eine gute Kamera benötigt, um wirklich tolle Ergebnisse erzielen zu können. Wenn aber noch die Herausforderung dazu kommt, das Ganze aus einem Hubschrauber heraus zu machen, habe ich da jede Menge Respekt davor.
Der erklärende Text am Anfang war daher sehr interessant, auch was die Intention hinter diesem Werk gewesen ist.

Die Fotos, die dann folgten, waren zum Teil wirklich magisch und am liebsten hätte ich die Schönheiten der Naturschauspiele live gesehen.
Nicht alle Momentaufnahmen waren aus der Luft fotografiert, aber sie alle waren zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen abgelichtet worden.

Die Reise quer durch Norddeutschland gefiel mir ausgesprochen gut. Hin und wieder gab es kleine und überschaubare Begleittexte.
Vor allem die vorgestellten Menschen, die dann arbeiten, wenn es dunkel ist, faszinierten mich. Vom Krabbenfischer bis hin zur Taxifahrerin waren spannende Berufsgruppen vertreten und ich konnte ein bisschen in ihre Welt hinein schnuppern.

Unter den Fotos gab es Anmerkungen, was abgelichtet wurde, aber auch interessante Details zum jeweiligen Standort. So konnte ich nicht nur tolle Motive betrachten, sondern auch gleich noch mein Wissen erweitern.

Natürlich habe ich mit besonders kritischem Blick die Bilder aus Hannover betrachtet, doch auch sie waren ausnahmslos schön anzusehen und präsentierten mir die Stadt, in der ich wohne, noch einmal von einer ganz anderen Perspektive.

Besonders gut gefiel mir der Aufbau des Buches. Es begann mit der Dämmerung und zog sich bis zum Morgengrauen. Auch die Stationen der unterschiedlichen Orte war nicht willkürlich, sondern folgte einer sinnvollen Logik. Bisweilen waren auch die Texte ein bisschen aufeinander aufgebaut.

Fazit:
Ein beeindruckender Bildband mit tollen Hintergrundinformationen und schönen Eindrücken von Berufsgruppen, die nachts arbeiten. Egal ob Boden- oder Luftaufnahmen, Norddeutschland bei Nacht ist wirklich faszinierend zu betrachten. Dieses Buch ist definitiv sehens- und empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Für alle großen und kleinen Rätselfreunde sowie heimliche Detektive

Das Vermächtnis des Erfinders - Timmi Tobbsons zweites Rätselabenteuer
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Obwohl dieses Buch schon eine Fortsetzung ist, hatten wir keinerlei Probleme, in diese Geschichte einzusteigen. Zu Beginn wurden uns kurz die drei Hauptcharaktere Timmi, Lilly und Marvin vorgestellt. Außerdem ...

Obwohl dieses Buch schon eine Fortsetzung ist, hatten wir keinerlei Probleme, in diese Geschichte einzusteigen. Zu Beginn wurden uns kurz die drei Hauptcharaktere Timmi, Lilly und Marvin vorgestellt. Außerdem wurde uns kurz erklärt, wie dieses Buch funktionierte.

Es war relativ einfach. Die Geschichte erinnerte an ein Abenteuerbuch, ausgelegt für Kinder. Am Ende eines jeden Kapitels gab es eine Frage, die es zu lösen galt. Die Anzahl der Lupen (von eins bis drei) zeigte an, wie kniffelig ein Rätsel womöglich sein würde. Jedoch und diesen Hinweis fand ich persönlich super, sind Schwierigkeitsgrade immer subjektiv, sodass die Lupen im Grunde eher als Richtlinie zu verstehen waren. Für uns bedeuten sie, dass wir bei mehr als einer Lupe noch genauer auf Hinweise achteten.

Die Geschichte entwickelte sich richtig spannend weiter und um ehrlich zu sein, wirkten die Rätselfragen am Ende wie kleine Cliffhanger. Denn beim Lesen des nächsten Kapitels wurde gleich aufgelöst, ob wir das Rätsel richtig gelöst hatten. Hier waren die Erklärungen immer sehr verständlich und sehr gut nachvollziehbar. Wir lagen nur einmal verkehrt, aber der Lösungsweg im Anschluss half uns, unseren Irrtum zu erkennen.

Unterstützt wurde dieses Abenteuer durch zahlreiche, sehr hochwertige Illustrationen. J.G. Ratti hatte hier wirklich Großes geleistet, denn einige der Rätsel ließen sich nur anhand der Zeichnungen lösen. Natürlich war auch genaues Lesen sehr wichtig, um die Geheimnisse knacken zu können. Manchmal mussten wir aber auch ein bisschen um die Ecke denken. Uns beiden hatte das Rätselbuch richtig Spaß gemacht, selbst ich habe nicht immer gleich die Lösung erkannt.

Der Schreibstil war unheimlich packend, flüssig und auf den Punkt gebracht. Alles wurde top erklärt und logisch ineinander aufgebaut. Ein interaktives Buch, das kaum aus der Hand zu legen war.

Das Leseniveau von neun bis elf Jahren halte ich wirklich für gut angesetzt, wobei ich die Grenze wirklich nicht bei elf Jahren sehe. Schon alleine das packende Abenteuer würde bestimmt auch ältere Leser begeistern. Mich zum Beispiel.

Fazit:
Ein klug durchdachtes Rätselabenteuer für Kinder mit einer wirklich spannenden Geschichte. Sie war nicht nur voller Abenteuer und packenden Momenten, sondern schulte auch gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Lesejuniors.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2020

Eher ein Milieu-Krimi

Das Partyschiff
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Mir persönlich ist der Einstieg in eine Geschichte schon recht wichtig, denn wenn er zu fesseln weiß, ist dem Buch meine Aufmerksamkeit sicher.
Hier jedoch muss ich leider gleich mit der Tür ins Haus fallen, ...

Mir persönlich ist der Einstieg in eine Geschichte schon recht wichtig, denn wenn er zu fesseln weiß, ist dem Buch meine Aufmerksamkeit sicher.
Hier jedoch muss ich leider gleich mit der Tür ins Haus fallen, denn persönlich hätte ich mir an dieser Stelle einen eleganteren Einstieg gewünscht. Das hätte auch gern in der Form eines getauschten Kapitels sein dürfen.
Die Geschichte jedoch mit Henk beginnen zu lassen, war für mich anfänglich eher abschreckend. Gleich zu Beginn versprühte dieser seinen machohaften Charme, der mich innerlich die Augen rollen ließ. Solche Dandys wie er sind überhaupt nicht mein Fall und ich hatte sofort eine Abneigung gegenüber der Figur. Mit Sicherheit war dies auch so gewollt, daher möchte ich gar nicht die Figur als solche kritisieren, sondern lediglich darauf hinweisen, dass ich einen anderen Start in die Geschichte bevorzugt hätte.

Erzählt wurde die Geschichte ausschließlich vom personalen Erzähler, der jedoch im Wechsel der betitelten Kapitel zwei Figuren beleuchtete.
Neben dem vulgären Henk, seiner Weltanschauung und seinen erotischen Vorlieben lernte ich noch Christine kennen. Ihre Vergangenheit war ziemlich dunkel, doch sie hatte den Entschluss gefasst, sich dieser psychisch zu stellen und aufzuarbeiten. Obwohl mir Christine nicht unsympathisch war, gelang es mir nicht, eine nähere Bindung zu ihr aufzubauen. Sie hielt mich auf Abstand und das fand ich angesichts ihrer Erlebnisse etwas schade. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn die Emotionen intensiver und fühlbarer an mich transportiert worden wären.

Die Erzählungen erschienen mir besonders im Anfangsstadium der Geschichte manchmal zu belanglos und öfters hatte ich das Gefühl, dass sie abgehackt behandelt wurden. So kam es mitunter vor, dass bestimmte Ereignisse angedeutet wurden, nur um im nächsten Moment zu etwas völlig anderem und banalerem zu wechseln. Das empfand ich als irritierend und zerstörte an diesen Stellen auch die aufkommende Spannung. Im Verlauf der Geschichte wurde das aber zum Glück besser und die Szenenbilder wirkten ausgereifter und legten ordentlich an Dramatik zu.

Generell fand ich die Idee zum Grundgerüst der Story super. Der Eintritt in die Welt des Amsterdamer Drogenmilieus war spannend überlegt und zeigte auf, wie leicht es doch ist, dorthinein zu geraten. Vor allem dann, wenn das eigene Leben perspektivlos erscheint.
Die BDSM-Elemente wusste die Autorin geschickt mit in die Geschichte zu integrieren, sodass es nicht konstruiert wirkte. Anfänglich deutete Stefanie Willers die erotischen Szenen nur kurz an, später beschrieb sie diese mitunter sehr detailliert. Dabei empfand ich den gewählten Kontrast sehr gut. Während Henk eher nur an seinen eigenen Vorlieben interessiert war und sie seiner Gespielin eher aufschwatzte, war das Liebesspiel zwischen Christine und ihrem Mann durch die Begegnung auf Augenhöhe viel leidenschaftlicher und genussfreudiger. Hierbei möchte ich noch bemerken, dass nicht alle erotischen Begegnungen auf BDSM beruhten, was ich sehr angenehm empfand.

Der Schreibstil war flüssig und an sinnvollen Stellen sehr bildlich. Gelegentlich wirkte er jedoch sehr sachlich, wo mehr Emotionalität hätte spürbar sein dürfen. Die Szenenbilder wirkten nicht immer zu Ende gedacht, denn es gab bisweilen einige Nebenschauplätze, die nicht zwingend notwendig gewesen wären und der Geschichte damit die Dynamik raubte.

Für mich war das auch kein Thriller im eigentlichen Sinn. Ja, die kriminellen Elemente bis hin zu Morddrohungen und am Ende auch ein eingebautes Katz- und Mausspiel mit den Amsterdamer Behörden brachte Spannung ins Spiel, aber für einen Thriller reichte es mir nicht. Zwar hatte die Autorin ein kleines Verwirrspiel eingebaut, welches ich jedoch relativ schnell durchschaute.
Das war aber nicht weiter schlimm, weil die Erzählungen unterhaltsam blieben.

Fazit:
Alles im Allen hatte mich das Buch unterhalten können. Die Thriller Elemente waren mir persönlich ein bisschen zu blass, sodass ich eher mit einem Milieu-Krimi konform gehen würde. Das Spiel mit den Gegensätzen war jedoch gut gelungen und verschaffte mir ein paar interessante Lesestunden.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Perfekt für gewiefte Ratefüchse

Pocket Escape Book (Escape Room, Escape Game)
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Auf dieses Buch mit seinen Rätseln war ich sehr gespannt. Eine Geschichte, um Leonardo da Vinci zu stricken, der seine geheime Forschung vor dem Zugriff unbefugter Personen schützen wollte, fand ich sehr ...

Auf dieses Buch mit seinen Rätseln war ich sehr gespannt. Eine Geschichte, um Leonardo da Vinci zu stricken, der seine geheime Forschung vor dem Zugriff unbefugter Personen schützen wollte, fand ich sehr interessant. Seine treuen Anhänger schickten mich auf eine Schnitzeljagd quer durch Paris. Besonders mochte ich hier, dass ich nebenbei auch einige historische Details erfahren durfte. Gerade für mich als Liebhaberin von Geschichte war das ein tolles Abenteuer. Der Schreibstil war einfach, sehr flüssig und alles schön verständlich ausformuliert.

Als Vorgabe gab es, dass ich insgesamt nur drei Fehler begehen und höchstens fünf Hinweise benutzen dürfte, sonst wäre das Spiel vorbei. Tja, was soll ich sagen. Ich hatte noch nicht mal die Hälfte des Rätselbuches geschafft, da wäre für mich schon Feierabend gewesen. Gut, dass es niemand kontrollieren kann und ich dennoch weitergemacht hatte.
Aber im Verlauf des Abenteuers machte sich bei mir der Frust breit. Grund dafür war, dass ich hier gar nicht nach Versuch und Irrtum agieren konnte. Meine Überlegungen waren häufig nicht grundverkehrt, sondern manchmal nicht richtig zu Ende gedacht. Hätte ich hier ausprobieren können, wäre ich definitiv auch auf die richtige Lösung gekommen.
Dies war hier aber nicht möglich. Sobald ich mir meiner Schlussfolgerung sicher war und umblätterte, traf mich öfter, als mir lieb war, die böse Überraschung. Da mochte ich die Escape Books mit den Codewords mehr, weil hier noch Fehler möglich waren. Ein Irrtum in der Schlussfolgerung bedeutete unweigerlich ein Kreuz in der Fehlertabelle.

Die Bandbreite der Schwierigkeitsgrade bei den Rätseln war breit gefächert. Von sehr leicht bis extrem kniffelig war alles dabei. Hier war um die Ecke denken gefragt und auch ein wachsames Auge. Innerhalb der Zeichnungen waren manchmal auch Buchstaben versteckt, welche hinten im Buch decodiert werden konnten. Auch Hinweise innerhalb des Textes, aber auch in den Illustrationen mussten mitunter gefunden werden. Das war manchmal bei den Zeichnungen nicht so einfach, weil einige sehr dunkel gehalten waren und ich mir zusätzliche Lichtquellen zu Hilfe nehmen musste.
Ehrlicherweise musste ich auch eine Suchmaschine bemühen, weil ich mit einer Verschlüsselungsform einfach nichts anzufangen wusste. Ich hatte davon noch nie gehört und musste es leider recherchieren.

Ein bisschen schade fand ich, dass ich in diesem Buch etwas schneiden oder zumindest hätte falten müssen. Das habe ich nicht getan, sondern es mir stattdessen abgezeichnet und dann geschnitten und gefaltet. So kann das Buch noch einmal zum Rätseln benutzt werden. Meinem Countdown war das eh egal, die Zeit von 60 Minuten hatte ich da schon überschnitten.

Unterm Strich hätte ich das Buch drei Mal abbrechen müssen, weil ich die Rätsel nicht korrekt gelöst hatte und meine Fehlertabelle ausgeschöpft war. So hatte ich es mir am Ende auch gespart die Lösung des letzten Rätsels an eine E-Mail Adresse zusenden. Höchstwahrscheinlich wäre die Schlussfolgerung auch falsch gewesen. Mein Lichtblick war, dass ich zumindest die Tabelle mit den Hinweisen nicht voller Kreuze hatte. Aber vielleicht hätte ein Blick mehr dazu geführt, weniger Fehler zu machen.

Auch wenn mein Spaßfaktor am Ende recht abgekühlt war, gefielen mir die Rätsel dennoch. Ob junge Rätselfüchse ab 12 Jahren hier Freude an den teilweise doch recht komplexen Denkspielen gehabt hätten, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln. Da würde ich persönlich altersgerechtere Escape Books empfehlen. Für Erwachsene aber ist dieses Buch eine tolle Herausforderung und sollte auch „alte Hasen“ noch den Kopf zum Qualmen bringen.

Fazit:
Insgesamt fand ich das Pocket Escape Book super. Die Geschichte war toll durchdacht und die Rätsel teilweise sehr kniffelig. Perfekt für gewiefte Ratefüchse. Für mich war der Frustanteil irgendwann sehr hoch, da es Versuch und Irrtum hier nicht gab. Entweder ich lag richtig oder daneben. Dafür konnte ich mein historisches Wissen etwas aufpolieren, was mich wiederum für die Unzufriedenheit entschädigte.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

„Zickiger Zuckerguss“ ist eine supergelungene Fortsetzung

Zickiger Zuckerguss
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„Zickiger Zuckerguss“ knüpfte fast nahtlos an seinen Vorgänger „Himmeldonnerglöckchen“ an und wir waren gleich wieder mitten im Geschehen.
Das Treffen mit den lieb gewonnenen Charakteren hatten wir herbeigesehnt ...

„Zickiger Zuckerguss“ knüpfte fast nahtlos an seinen Vorgänger „Himmeldonnerglöckchen“ an und wir waren gleich wieder mitten im Geschehen.
Das Treffen mit den lieb gewonnenen Charakteren hatten wir herbeigesehnt und es war schön, gleich am Anfang wieder auf sie zu treffen.

Mit ihrem locker leichten und einer guten Portion Humor versehenden Schreibstil nahm uns Jasmin Zipperling wieder mit auf eine spannende Zeit in der Weihnachtswerkstatt. Dieses Mal musste der muffelige Hasenjunge Lutz als Praktikant mit an den Ort, den Hopsi mittlerweile so sehr liebt. Damit schuf die Autorin wieder ihre herrlich schönen Kontraste, die ich persönlich so gerne an ihren Kinderbüchern mag. Denn nichts kann eindringlicher ein unschönes Verhalten demonstrieren, wenn gleich im Anschluss erlebbar ist, wie es definitiv viel besser gehen kann.

Schon im ersten Band fand ich die Aufteilung der Kapitel und deren Länge ideal. Zum Glück hatte Jasmin Zipperling an diesem Konzept festgehalten, sodass wir die 15 Kapitel wieder mit tollen Überschriften und höchstens drei seitenlangen Texte genießen konnten. Durch eine schöne Schriftgröße war das Buch nicht nur eine herrliche Einladung zum Vorlesen, sondern motivierte auch den Lesejunior zum selbstständigen Lesen.

Auch in dieser zauberhaft süßen Geschichte vermittelte Jasmin Zipperling wichtige Werte kindgerecht und ohne den mahnenden Zeigefinger herauszuholen. Stattdessen erlebten wir, wie Hopsi und ihre Freunde sich gemeinsam den Herausforderungen stellten.

Ganz besonders freute es mich, dass auch hier wieder eine hohe Vielfältigkeit unter den Figuren herrschte. Dabei wurde mit viel Fingerspitzengefühl auf ein sehr sensibles Thema eingegangen. Der Bruch mit feststehenden Werten wie beispielsweise nur blond gelockten Engeln, muss umsichtig erfolgen und das war hier definitiv geschehen. Ich fand es toll, dass die Charaktere auch optisch unterschiedlich waren. Egal ob Herkunft, Aussehen oder Fähigkeiten, sie alle ergaben zusammen eine harmonische Einheit, die sich gegenseitig unterstützten und förderten.

Zudem begeisterte mich die Tatsache, dass die Autorin auch das Thema Vorurteile aufgriff. Wie oft entstehen Gerüchte, obwohl es gar keine gesicherten Tatsachen gibt? Dies war auch in dieser Geschichte der Fall und ich mochte die Auflösung sehr. Hier wurde pädagogisch wertvoll vermittelt, dass wir Dingen auf den Grund gehen sollten, ehe wir ein zu schnelles Urteil fällen sollten.

Mit viel Fantasie, Witz und einer Menge leckerer Kekse erlebten wir Hopsis neue Abenteuer in der Weihnachtswerkstatt und hatten wieder eine Menge Spaß. Auch Liebhaber von Wortschöpfungen kommen hier voll auf ihre Kosten, denn der Weihnachtswichtel Michi hatte sogar neue Flüche im Petto, die für große Erheiterung beim Lesejunior sorgten.

Wunderschön illustriert wurde die Geschichte wieder von Esther Wagner. Ihr Blick für die Details waren wirklich ein Fest und ihre Zeichnungen immer passend zum jeweiligen Kapitel umgesetzt. Auch die Stimmungen der Figuren wurden perfekt eingefangen und an uns transportiert. Es war uns eine Freude, diese eindrucksvollen Bilder zu betrachten und sie rundeten das Buch meisterhaft ab.

Fazit:
„Zickiger Zuckerguss“ wurde lebensfroh sowie liebevoll erzählt und illustriert. Die Abenteuer in der Weihnachtswerkstatt mit Hopsi und ihren Freunden waren stimmungsvoll und mit der richtigen Portion Humor versehen. Wir hatten viel Spaß und können das Buch nicht nur zum Vorlesen empfehlen.

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