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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2017

Spannender Auftrakt zum Hauptbuch

Vor der Finsternis
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Im Jahr 1797 treibt ein grausamer Mörder in Paris sein Unwesen. Er entfernt seinen getöteten Opfern, beiderlei Geschlechts, ihre Herzen.
Inspekteur Louis Marais wird mit der Lösung des Falles betraut. ...

Im Jahr 1797 treibt ein grausamer Mörder in Paris sein Unwesen. Er entfernt seinen getöteten Opfern, beiderlei Geschlechts, ihre Herzen.
Inspekteur Louis Marais wird mit der Lösung des Falles betraut. Doch alle seine Ermittlungen landen in einer Sackgasse. Er gerät zunehmend unter Druck, nicht nur die Presse sondern auch die Politik machen Marais und seinen Vorgesetzten das Leben schwer. Schon bald hat der unbestechliche und ehrliche Marais eine ungewöhnliche Idee. Der Marquis de Sade soll die Ermittlungen weiter bringen. Aber wird der Marquise wirklich helfen können?



Der Leser wird ausschließlich aus der Sicht des personalen Erzählers durch die Geschichte geleitet. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem ermittelnden Protagonisten Louis Marais.
Der Schreibstil ist flüssig, bisweilen ein wenig langatmig sowie hin und wieder von Wiederholungen gespickt.
Ein paar Mal hat sich der Autor einer Vorausschau auf die kommenden Ereignisse bedient, was die Lesefreude jedoch nicht gedämmt hat. Im Gegenteil. Ich war erst recht neugierig welche Vorkommnisse dazu beitragen werden, dass sich die Handlung in die prophezeite Richtung entwickelt.
Ich empfand die Geschichte recht düster. Mir hat der Erzählstil aber gut gefallen und konnte ganz in die Geschehnisse abtauchen. Es fiel mir dabei nicht schwer das beschriebene Paris Ende des achtzehnten Jahrhunderts vorzustellen.
Der Aufbau der Handlungen war chronologisch und stets logisch aufgebaut, sodass die Spannung konsequent vorhanden war.
Meiner Meinung nach ein gelungener Auftakt zum Hauptbuch "Fest der Finsternis".

Veröffentlicht am 03.05.2017

Fesselnde Story mit viel Glaubwürdigkeit

Entfessle mich!
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Renée Klinger ist nicht nur Buchhalterin in einem Nachtclub, sondern auch Teilhaberin in eben diesem Edelbordell. Sie ist allein erziehend, nachdem ihr gewalttätiger Ehemann bei einem Unfall ums Leben ...

Renée Klinger ist nicht nur Buchhalterin in einem Nachtclub, sondern auch Teilhaberin in eben diesem Edelbordell. Sie ist allein erziehend, nachdem ihr gewalttätiger Ehemann bei einem Unfall ums Leben kam. Endlich von dieser Beziehung, aus der sie sich nicht selber befreien konnte, erlöst, möchte sich Renée nie wieder etwas von einem Mann sagen lassen. Doch dann trifft sie auf den dominanten Briten Derek Thorton. Er legt ihre devote Ader mit aufreizender Verführung frei, was sie in helle Panik versetzt. Denn Renée hat Angst nicht zwischen einem erotischen BDSM Spiel und Misshandlung unterscheiden zu können. Während Derek versucht Renées Selbstbewusstsein zu stärken, ist es eben seine Vergangenheit die das zarte Vertrauen von ihr zu ihm bedroht.



Hauptsächlich wird die Geschichte aus Renée ihrer Perspektive, der ich - Form, erzählt. Dabei erfährt der Leser alles über ihre Vergangenheit, ihre Gedanken, Emotionen und Wünsche. Hin und Wieder wird, mit Hilfe des personalen Erzählers, auch Dereks, sowie dessen Jugendfreund James, Perspektive beleuchtet. Dies ermöglicht dem Leser einen ausgezeichneten Überblick über die gesamte Geschichte. Es macht die Handlungen, das Verhalten und die Gefühle der Protagonisten plausibel und realitätsnah. Die Charaktere sind authentisch und mit ganz viel Liebe zum Detail beschrieben. Hervorragend fand ich die Darstellung von Renée. Ihr Trauma rund um ihre gewalttätige Ehe ist so plastisch beschrieben, dass es mir eine Gänsehaut beschert hat. Sie ist zutiefst verunsichert und obwohl Derek immer wieder auf sie Rücksicht nimmt, da er um ihre Vergangenheit weiß, und sich ihr Vertrauen immer wieder neu verdient, kann sie ihre Ängste nicht einfach so überwinden. Immer wieder beginnt sie zu zweifeln und es ist an Derek ihr bei zustehen. Besonders gut fand ich, dass Renée nicht einfach Derek trifft, ihn super findet und plötzlich über all ihre finsteren Schatten aus Angst und Panik springen kann. Nein. Sie erleidet, wie Menschen im echten Leben, immer wieder Rückschritte und hat starke Selbstzweifel. Dabei wird ihre Figur nie als schwach dargestellt, sondern als eine starke Persönlichkeit die sich selber finden muss.
Carmen Liebing verwebt diese unterschiedlichen Erzählperspektiven, Emotionen und Ansichten der Protagonisten so geschickt, dass der Lesefluss nie ins Stocken gerät. Immer sind die Handlungen logisch und konsequent nachvollziehbar. Versüßt wird das Ganze durch die Kapitelüberschriften. Sie machten mich stets neugierig auf das neue Kapitel und waren so überaus passend gewählt.
Einmal bedient sich Carmen Liebing einer Vorausschau. Diese ist an jener Stelle so super gut gewählt, dass ich vor lauter Spannung das Atmen vergessen habe.
Die erotischen Szenen sind sehr heiß, äußerst raffiniert und wunderschön beschrieben.

Fazit: Ein Buch, dass mich mit seinen vielen verschiedenen Wendungen, die ich nie habe kommen sehen, absolut in seinen Bann gezogen und mich gefesselt hat. So sehr, dass ich sogar meine Bahnhaltestelle zum Aussteigen verpasst habe.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Der Beginn einer besonderen Freundschaft

One Week Friends 1
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Yuki Hase ist von der unterkühlt wirkenden Kaori Fujimiya angetan. Sie fasziniert ihn, obwohl sie scheinbar eine Einzelgängerin ist und sich mit niemanden befreundet.
Doch Yuki will ihr Freund sein und ...

Yuki Hase ist von der unterkühlt wirkenden Kaori Fujimiya angetan. Sie fasziniert ihn, obwohl sie scheinbar eine Einzelgängerin ist und sich mit niemanden befreundet.
Doch Yuki will ihr Freund sein und so ergreift er eine, sich plötzlich bietende, Chance. Er schafft es sich ihr zu nähern, doch sie möchte keine Freundschaft. Dennoch lässt er sich nicht beirren und hält an seinem Ziel, mit ihr befreundet zu sein, fest. Auch dann, als er den wahren Grund für ihre Ablehnung erfährt.


Die Geschichte von Matcha Hazuki ist wirklich schön gezeichnet. Dabei sind ihre Panels unterschiedlich und äußerst raffiniert aufgebaut. Immer wenn Yuki und Kaori sich emotional näher kommen, zeichnet die Mangaka die Story klassisch. Also von rechts nach links.
Wenn sie allerdings kleinere Szenen zeichnet, wobei die Handlungen stets fortlaufend sind, unterteilt sie diese in Abschnitte. Ein Abschnitt erhält dabei einen eigenen Titel und besteht aus vier Panels, welche von oben nach unten gelesen werden. Das macht die Geschichte sehr interessant und bringt vor allem dieses zarte freundschaftliche Annähern super rüber.
Der Manga lebt von dem Thema der aufkeimenden Freundschaft zwischen zwei Schülern und kommt erstaunlich gut ohne vielfältige Hintergrundzeichnungen aus. So wird der Fokus verstärkt auf die beiden Protagonisten gelenkt.
Insgesamt ein toller erster Band um das Thema Freundschaft.