Profilbild von Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

Lesejury Star
offline

Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2017

Ein ehemaliger Journalist geht auf Mörderjagd

DEMUT
0

Harry Svensson hatte nach seiner Kündigung etwas ganz anderes vor. Doch statt Kneipenwirt wird in ihm wieder der Spürsinn eines Journalisten wach. Nach einem gescheiterten SM-Treffen ist er auf dem Rückweg ...

Harry Svensson hatte nach seiner Kündigung etwas ganz anderes vor. Doch statt Kneipenwirt wird in ihm wieder der Spürsinn eines Journalisten wach. Nach einem gescheiterten SM-Treffen ist er auf dem Rückweg in sein Hotel. Dort findet er in einem Nachbarzimmer den stockbesoffen Tommy Sandell, seines Zeichens Bluessänger, und eine tote Unbekannte neben ihm. Harry recherchiert selbst, nicht zuletzt um für seine Artikel Geld zu bekommen und kommt dabei einem Serienmörder auf die Schliche. Dieser nimmt sogar mit ihm Kontakt auf. Dadurch angefixt macht sich Harry selbst auf die Suche nach dem Mörder.

Diese, dreiundsiebzig Kapitel lange, Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Den Hauptteil erzählt Harry Svensson selber, hin und wieder begleitet der Leser mithilfe des personalen Erzählers den Mörder und auch dessen Opfer. Die Idee hinter diesem sehr langatmigen Buch ist nicht schlecht. Der Mörder wird nicht sofort zur Strecke gebracht. Die Jagd läuft über mehrere Monate, was der Autor in ausschweifenden Textpassagen verdeutlicht. Hierbei büßt die Geschichte eine Menge Spannung ein.

Die beschriebenen Szenen des Mörders sind sehr interessant, auch der Schreibstil ist witzig, mit einem Spritzer Ironie versehen. Jede Figur, die darin vorkommt, hat ihre besonderen, teilweise sprachlichen, Eigenheiten. Das macht die Geschichte authentisch und glaubwürdig. Dieser Thriller ist in meinen Augen keiner, denn er packte mich nicht, denn hier lag das Augenmerk auf der langen und mühseligen Recherche des Protagonisten. Ich habe mich sehr durch dieses Buch kämpfen müssen. Oft hatte ich gar keine Lust mehr weiter zu lesen. Es gibt etliche Passagen, die rein gar nichts mit dem Fall zu tun haben und am Ende auch gar nicht relevant für die Geschichte waren. Viele Rückblicke in Harrys Vergangenheit waren ermüdend und langweilig. Es hat die komplette Spannung gekillt. Einzig und allein beim Mörder fand ich die Kapitel alle durchweg spannend. Hier passte einfach alles zusammen und ergab für die Geschichte Sinn.

Fazit: Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen. Hätte ich das als Roman gekauft, dann wäre meine Erwartungshaltung eine andere gewesen. Kleinigkeiten fand ich richtig toll durchdacht, diese können das Buch jedoch kaum aufwerten. Für mich leider ein Flop.

Veröffentlicht am 08.10.2024

Starker Auftakt, doch dann wird es zäh und komplex

Das Lied von Eis und Feuer 01
0

Vom Prolog bin ich sofort angetan. Mir gefriert fast sofort das Blut in den Adern. Die Erzählung ist dicht gewebt und packend atmosphärisch. Die beschriebene Kälte ist regelrecht spürbar und ich bin gebannt ...

Vom Prolog bin ich sofort angetan. Mir gefriert fast sofort das Blut in den Adern. Die Erzählung ist dicht gewebt und packend atmosphärisch. Die beschriebene Kälte ist regelrecht spürbar und ich bin gebannt von den Ereignissen.
Dann folgt das erste Kapitel und nur anhand des Namens erkenne ich, wem mich der personale Erzähler folgen lässt. Schon bald wird mir klar, dass George R.R. Martin nicht mit Charakteren gegeizt hat und sie ungefiltert in die Geschichte einführt. Gefühlt begegne ich auf jeder Seite mindestens drei neuen Charakteren und merke schnell, wie mir die Übersicht entgleitet. Hinzu kommt, das einige Charaktere auch noch Kurzformen als Namen haben, die ich nicht immer zwingend logisch nachvollziehbar empfinde. Und so geht es relativ schnell, dass ich den Überblick verliere.
Ein Personenregister würde ich mir sehnlichst wünschen, doch leider ist mir am Ende des Buches der Abschnitt „Die wichtigsten Häuser der sieben Königslande“ nur bedingt eine Hilfe. Zwar gibt es hier eine Auflistung der Charaktere, aber mir fehlt oftmals die Verknüpfung zu anderen Personen.

Die Grundstory von Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell gefällt mir. Die ganzen Verbindungen und die daraus resultierenden Fehden, Intrigen und Freundschaften sind durchaus spannend. Auch die Darstellung der unterschiedlichen Leben innerhalb verschiedener Regionen ist interessant. Hier ist schon spürbar, wie sich der Autor an historischen Ereignissen und Gepflogenheiten orientiert hat. Insgesamt ist es mir zu wenig und überdies beschreibt mir George R.R. Martin für meinen Geschmack alles so unfassbar langatmig und langweilig, dass ich irgendwann beginne, mich durch die teilweise ellenlangen Kapitel zu quälen. Hin und wieder gibt es tolle Spannungsspitzen, doch in der Summe schaffen sie es einfach nicht, mich gut bei Laune zu halten. Mir ist der Erzählstil einfach zu wenig temporeich und viel zu ausschweifend.

Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell lese ich zum Glück gemeinsam mit meiner liebsten Buddy-Read-Partnerin. Mit jedem neuen, von uns gesetzten Abschnitt wird es zäher und schlussendlich beschließen wir abzubrechen. Uns trennen vom Ende noch rund 161 Seiten. Doch da wir nicht vorhaben, die Reihe weiterzuverfolgen, macht es für uns an der Stelle auch keinen Sinn weiterzulesen. Denn es ist davon auszugehen, dass so manche Fragen unbeantwortet bleiben werden. Immerhin müssen noch mehrere Bände mit Inhalt gefüllt werden.

Fazit:
Leider habe ich keinen Zugang zu diesem so hochgelobten Fantasy-Epos gefunden. Mir ist das alles von Anfang an viel zu komplex, ich verliere so oft den Überblick, dass mir die Lust vergeht, den vielen Charakteren zu folgen. Vielleicht versuche ich es irgendwann mal mit der Serie Game of Thrones.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2024

Hübsches Cover, krude Story

ANGST
0

Das Cover mit den roten Dahlien ist sehr schön und passt prima zur Story. Der Prolog ist erfrischend anders und eine kleine Vorschau auf das, was mich handlungsmäßig hoffentlich erwarten wird.

„Angst“ ...

Das Cover mit den roten Dahlien ist sehr schön und passt prima zur Story. Der Prolog ist erfrischend anders und eine kleine Vorschau auf das, was mich handlungsmäßig hoffentlich erwarten wird.

„Angst“ wird aus zwei Perspektiven erzählt. Da ist eine männliche, nicht namentlich erwähnte Person. Diese erzählt vorrangig von vergangenen Ereignissen, dabei wird klar, der Unbekannte ist der Antagonist in „Angst“.
Die zweite Perspektive beleuchtet Protagonistin Mia. Sie möchte eine großartige Schauspielerin werden und setzt alles daran, damit sich ihr Traum erfüllt. Mia weiß, was sie möchte, und arbeitet in jeder freien Minute daran, sich den entscheidenden Personen zu zeigen. Zu Beginn finde ich ihren Ehrgeiz erfrischend, doch im Verlauf ändert sich das. Mia wirkt immer naiver und auch schrecklich ich-bezogen. Ständig muss sie im Mittelpunkt stehen, die Welt dreht sich nur um Mia. Permanent ist sie in irgendwen verliebt oder wahlweise die Männer in sie. Auch Mias Umgang mit ihren Freunden ist irgendwann für meinen Geschmack sehr grenzwertig.
Generell habe ich bei fast allen Charakteren irgendwann das Gefühl, dass sie alle einen an der Waffel haben. Auch Mias Mitbewohnerin Yvonne ist schrecklich überzeichnet und auch keine Sympathieträgerin.

„Angst“ wirkt anfänglich reichlich überladen. Auch kleine schusselige Logikfehler sind vorhanden, was die Spannung zusätzlich drückt. Generell fällt es mir schwer, in der Geschichte anzukommen. Mir fehlen der rote Faden und ein Gefühl dafür, wohin sich die Story entwickeln könnte.
Nachdem sich die Fülle eingependelt hat, entsteht bei mir der Leseeindruck, dass die Entwicklung der Handlung stagniert. Irgendwie dreht sich die Story im Kreis und es geht einfach nicht mehr richtig voran.
Zwischenzeitlich frage ich mich, ob ich versehentlich zu einem anderen Genre gegriffen habe. Statt Thriller gibt es einen Ausflug in die erotische Abteilung der Literatur. Für meinen Geschmack ein bisschen zu viel des Guten, es ist für die Entwicklung der Geschichte gar nicht notwendig.

„Angst“ wird immer vorhersehbarer und schnell habe ich mich auf den vermeintlichen Stalker festgelegt. Ich möchte Herrn Menger gern zugutehalten, dass er ein wichtiges Anliegen ansprechen und behandeln wollte. Stalking ist ein wirklich ernstes Thema, aber dann muss es auch bitte schön vernünftig transportiert und umgesetzt werden. Ich konnte hier kein Stalking entdecken. Jedenfalls nicht in der Form, wie Mia sie sich zusammen gesponnen hat. Das ist völlig fern der Realität und völlig überzogen. Die ganze Entwicklung ist so grotesk, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Dabei flackert hin und wieder sehr wohl auf, wie hilflos sich Opfer fühlen können. Besonders, wenn sie ihr Gefühl nicht mit harten Fakten belegen können. Mir ist das aber insgesamt einfach zu wenig und leider fehlt mir hier die groß angekündigte Psychospannung.

Das Finale lockt mich nicht hinterm Ofen vor. Alle meine Überlegungen während des Lesens sind ein Volltreffer. Alle? Nein, ein Detail habe ich tatsächlich nicht kommen sehen, lässt mich dennoch augenrollend zurück. Diese Schlussentwicklung ist so hanebüchen, dass ich das Buch frustriert zuschlage.

Fazit:
Das war ein Satz mit X. Das war wohl nix. Statt Psychospannung gibt es unlogische Handlungen, Logikfehlerchen, platte Dialoge und flache Charaktere. Sehr offensichtlich und leider keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2023

Kann man lesen, muss man aber nicht

Das Sanatorium
0

Der Prolog kann mich sofort in seinen Bann schlagen. Er ist atmosphärisch, packend und verfügt über ein unheimliches Setting. Genauso starte ich gerne in ein neues Buch und so schnellen meine Erwartungen ...

Der Prolog kann mich sofort in seinen Bann schlagen. Er ist atmosphärisch, packend und verfügt über ein unheimliches Setting. Genauso starte ich gerne in ein neues Buch und so schnellen meine Erwartungen sofort in die Höhe. Doch Moment mal! War da nicht eben ein Logikfehler? Wird da etwa etwas beschrieben, was physikalisch nicht möglich ist? Ich bin verunsichert, gleichzeitig aber hoch motiviert, immerhin passt der Rest und ich bin sehr neugierig, was mich weiter erwarten wird.

Doch meine Euphorie kühlt so schnell ab, so wie unermüdlich der Schnee in diesem Buch fällt. Sarah Pearse führt neue Figuren ein, der Prolog gerät in Vergessenheit. Stattdessen wird mir eine ehemalige Ermittlerin präsentiert, die sich nicht entscheiden kann, ob sie mutig oder verängstigt sein soll. Elin ist keine überzeugende Figur und schnell werde ich ihrer überdrüssig. Sie hat psychische Probleme, manches scheint aus der Kindheit zu stammen, anderes aus der jüngeren Vergangenheit. Elins Päckchen ist groß und es schränkt sie schrecklich ein. Ihr Freund Will ist mir am Anfang sympathisch, scheint er sich doch gut um Elin zu kümmern. Dann wandelt sich das Blatt, seine nervige, zickige Art wird anstrengend. Erst wettert er gegen Elins Bemühungen zu ermitteln, dann will er plötzlich ihr Sidekick sein.
Generell werden Details zu den Hauptfiguren nur Bröckchen für Bröckchen an mich transportiert. Die Charaktere entwickeln sich einfach nicht weiter, es wirkt vieles schrecklich konstruiert.
Die Handlung dümpelt vor sich hin und ist recht zäh. Hinzukommt, dass ich mir einfach die Beschreibungen der Schauplätze nicht bildlich vorstellen kann. Manche Sätze wirken seltsam konstruiert, von Rechtschreibfehlern mal ganz zu schweigen. Mir geht die Freude an dem Buch verloren.

Sarah Pearse deutet wahnsinnig viel an und redet dann nur um den heißen Brei. Das raubt der Geschichte die Spannung und die Dynamik. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Nebenhandlungsstränge wesentlich packender und unterhaltsamer finde. Leider sind sie im „Das Sanatorium“ nur spärlich gesät und reichen nicht aus, um mich aus meinem Lesetief zu holen.
Immerhin, der personale Erzähler führt solide durch die einzelnen Handlungsfäden und sorgt dafür, dass ich verschiedene Personen begleiten darf. Manche sind nur Randfiguren, anderen schaue ich häufiger über die Schulter. Über allem schwebt die Wolke von unausgesprochenen Wahrheiten und ich verliere irgendwann den Überblick. Generell habe ich öfter den Eindruck, dass sich Frau Pearse verzettelt hat, manches ergibt einfach keinen Sinn. Somit ist nicht alles logisch, was mich zunehmend stört.

Generell liegt der Fokus für meinen Geschmack einfach zu viel auf dem persönlichen Drama von Elin. Dadurch kommt die Geschichte mit den spannenden Aspekten, nämlich die düstere Vergangenheit des Sanatoriums, sowie die brutalen Morde einfach zu kurz. Im letzten Drittel des Buches gibt dann Sarah Pearce plötzlich Gas und doch reißt es mich einfach nicht mehr mit. Ich erschließe mir den Täter selbst, sein Motiv kann ich nicht erraten. Ja, es ist überraschend, überzeugt mich aber leider auch nur mäßig. Für mich leider ein Flop und Band 2 wird definitiv nicht bei mir einziehen dürfen.

Fazit:
Ein toller Plot, der leider an der Umsetzung verhungert ist. Bei mir konnte sich leider kein Gruselgefühl einstellen und alles, was mich interessiert hätte, wurde leider nur minimal angekratzt. Das Sanatorium kann man lesen, es ist aber auch nicht schlimm, wenn nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2023

Flache Story und überbordende Gewalteskalation

Keep Me - Verwandelt
0

In meinem vollen Enthusiasmus habe ich mir die Trilogie komplett als Sammelband gekauft. Das Cover verrät dabei genauso wenig über den Inhalt, wie es die Covergestaltungen der einzelnen Teile tun. Ich ...

In meinem vollen Enthusiasmus habe ich mir die Trilogie komplett als Sammelband gekauft. Das Cover verrät dabei genauso wenig über den Inhalt, wie es die Covergestaltungen der einzelnen Teile tun. Ich mag beide Varianten, allerdings finde ich die Gestaltung mit den Rosen ein Tick schöner. Da hört dann aber leider auch fast meine positive Meinung zu dem Buch auf.

Im Grunde setzen die Ereignisse von „Keep Me – Verwandelt“ direkt dort an, wo „Twist Me – Verschleppt“ endet. Eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse gibt es von beiden Hauptfiguren Julian und Nora, sodass ich dieses Mal um eine weitere Erzählperspektive bereichert werde.
Im ersten Teil war einzig Nora die Erzählerin über die ganzen Ereignisse und da hat sie schon keinen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Julian rangiert dabei allerdings noch tiefer, ihn finde ich einfach nur zum Brechen.
Nun also darf ich auch einen Blick in seine kranke Seele nehmen.

Die Erzählperspektive ist konsequent in der Ich-Form gehalten und Julian sowie Nora erhalten immer ihre eigenen Kapitel, in denen sie mir von den aktuellen Ereignissen, ihren Gefühlen und seltsamen Gedanken berichten. Ich finde beide Charaktere nach wie vor sehr unsympathisch. Nora, die mir als naives Dummchen und ihrem Gefasel von wahrer Liebe den letzten Nerv raubt.
Aber auch Julian macht das Ganze nicht besser. Die Rechtfertigung für seine Verdorbenheit und seine ungesunde Fixierung auf Nora ist voller Klischees und völlig überdreht. Er macht einfach, was ihm gefällt, klar als Gangsterboss eines riesigen kolumbianischen Waffensyndikats auch kein Wunder. Nora wirkt dagegen einfach nur völlig verblendet und durch wilde sowie brutale Sexspiele einfach gefügig gemacht.
Da nützt es auch wenig, dass Anna Zaires die gute Nora sogar studieren lässt. Selbstverständlich im goldenen Käfig, denn das liebste Spielzeug von Julian muss immer schön bewacht werden.

Im Grunde gibt es kaum Weiterentwicklung zum ersten Band. Die Geschichte von „Keep Me – Verwandelt“ wird von Julians extremen Besitzdenken dominiert, die regelmäßig in völlig abgedrehten Eifersüchteleien enden, in denen er Nora wieder seinen Willen aufzwingt. Sie schluckt das alles immer recht zügig, das kurze Aufbegehren und wehren wird gleich mit erotischen Sessions im Keim erstickt. Zurück bleibt eine von Glückshormonen durchflutete Nora, die rosarot gefühlsduselig sich der Illusion eines schönen Lebens hingibt. Selbstverständlich wird sie dabei von Mitarbeitern Julians immer wieder belehrt und darin bestärkt, dass es doch die einzig wahre Liebe zwischen ihnen ist.

„Keep Me – Verwandelt“ ist in mehrere Teile untergliedert und Stück für Stück wird die Autorin immer brutaler in ihrer Ausgestaltung der Geschichte. Im Verlauf wird es erst recht abenteuerlich und der Handlungsstrang aus dem letzten Drittel des ersten Bandes wieder zum Leben erweckt. Ab da erleidet die Autorin einen Overkill. Die Brutalität und Gewalt gipfelt in einem wahren Schlachtfest mit noch böseren und verdorbenen Menschen. Selbstverständlich wird auch hier tief in die Klischeekiste gegriffen, wenn schon, denn schon.
Die Mixtur schaukelt sich zu einem völlig überzogenen Ende hoch, das dann wenig überraschend für mich mit einem faden Beigeschmack endet.

Zwischenzeitlich ist mir beim Lesen die Buddy-Read-Partnerin abgesprungen, sodass ich das Buch alleine beenden musste. Im Nachhinein weiß ich nicht, warum ich nicht einfach „Keep Me – Verwandelt“ zur Seite gelegt habe, wahrscheinlich hatte ich einen Funken Hoffnung, dass das Ganze doch noch zu einem manierlichen Abschluss kommt. Tut es nicht und ich werde mir den dritten Teil wohl nicht mehr geben.

Fazit:
Flache Story, keine nennenswerte Weiterentwicklung der Charaktere und eine überbordende Gewalteskalation. Lediglich der flüssige Schreibstil trägt mich sicher zum langersehnten Ende des zweiten Bandes.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere