Mittelmäßige Geschichte mit viel Potenzial und tollem Ende
Vienna 1: Blinding LightsGossip Girl trifft auf enemies-to-lovers. Wird zumindest so vermarktet, kommt aber nicht wirklich dran.
Abgesehen von den vielen, vielen Partys, Drogen und teuren Klamotten fehlt der „klassische“ Gossip ...
Gossip Girl trifft auf enemies-to-lovers. Wird zumindest so vermarktet, kommt aber nicht wirklich dran.
Abgesehen von den vielen, vielen Partys, Drogen und teuren Klamotten fehlt der „klassische“ Gossip Girl Biss. Keine wortgewandten Mädchen, denen man nicht auf die Füße treten möchte. Sondern sehr viel Selbstmitleid und peinliche Aktionen eines einsamen, Ich-Bezogenen Mädchens.
Der „Enemies“-Teil ist eher einseitig, wird durch „Anziehungsspielchen“ ausgeschmückt und ab der Hälfte auch endlich komplett fallen gelassen. Der „Lover“-Teil findet dafür keinen richtigen Aufbau und besteht nur aus sexueller Anziehung ab Tag 1.
Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und ausgeschmückt mit viel Liebe zum Detail, aber Livias innere Monologe sind stellenweise überladenen von Selbstmitleid und übertriebenen Metaphern.
Irgendwann kann man nicht anders, als die Augen zu verdrehen, wenn das stinkreiche Mädchen zum hundertsten Mal von ihren dunkeln Schattenmonstern spricht, die durch den allwissenden Blick des mysteriösen Stiefbruders durchschaut werden.
Zwischendurch plätschert die Handlung vor sich hin mit dem Hauptfokus auf die Beziehung der Beiden, die leider hauptsächlich aus Anziehung besteht und wenig dahinter. Dabei werden bedauerlicherweise die tatsächlich interessanten Storylines wie das Geheimnis um das Verschwinden der Mutter, die Familienspannungen und die Freundschaften hinten angestellt.
Gerade wenn man glaubt, dass die relativ mittelmäßige Geschichte auch ein mittelmäßiges Ende haben wird, wird plötzlich ein Geheimnis und Plottwist nach dem anderen offenbart und man selbst kommt kaum hinterher.
Alles in allem ist Vienna zwar durchgehend unterhaltsam und eine nette Geschichte für nebenbei, aber ich bin sehr froh die Geschichte als Hörbuch gehört, statt als Buch gelesen zu haben. Ob ich jedoch den zweiten Teil nun trotzdem hören möchte oder nicht, bin ich mir noch unschlüssig.