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Veröffentlicht am 18.05.2017

Eine Lebensgeschichte, die unter die Haut geht

Schloss aus Glas
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Die Geschichte von Jeannette Walls Kindheit klingt wunderschön: Eltern, die den Kindern jede erdenkliche Freiheit lassen, ein Leben an den unglaublichsten Orten, schlafen unter freiem Himmel, Abenteuer ...

Die Geschichte von Jeannette Walls Kindheit klingt wunderschön: Eltern, die den Kindern jede erdenkliche Freiheit lassen, ein Leben an den unglaublichsten Orten, schlafen unter freiem Himmel, Abenteuer noch und nöcher. Doch die Kehrseite ist ebenso schwer vorstellbar wie eine solch märchenhafte Freiheit: Der Vater ist Alkoholiker und träumt davon, ein Haus aus Glas für seine Familie zu bauen, die Mutter ist eine depressive Künstlerin, die Eltern sind bettelarm, doch wollen keine normale Arbeit aufnehmen und oft hungern die Kinder. Mitten in der Nacht aus den "Betten" gescheucht zu werden und zu fliehen steht an der Tagesordnung...

Unglaublich einfühlsam, ohne kitschig zu sein, beschreibt Jeannette Walls hier die Zeit ihrer Kindheit. Obwohl ich normal solche Bücher nicht lese, hat mich dieses unglaublich gefesselt!!! Als Leser ist man hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Neid über die Freiheit der Kinder, Mitleid über die Zustände, in denen sie leben müssen und Unglaube, dass so etwas wirklich möglich ist!

Walls' Sprache ist dabei eine Mischung aus nüchtern und unglaublich reich an Sprachgewalt, wenn sie beispielsweise die Orte beschreibt, an denen sie lebt. Als Leser kann man dabei ganz stark die Gefühle nachvollziehen, die sie zu ihren Eltern und ihren Geschwistern hat und denZwiespalt, in dem sie immer wieder steckt. Denn trotz der Lebensunfähigkeit hat sie liebevolle Eltern, die der festen Überzeugung sind, das richtige für ihre Kinder zu tun!

Unglaublich ist dabei der Weg, den Walls geht und wie sie es schließlich schafft, aus der Armutsspirale zu entrinnen.

Dieses Buch beschreibt die beeindruckende Kindheitsgeschichte einer Frau, die meinen vollsten Respekt hat! Bewundernswert finde ich vor allem die Art und Weise ihrer Sicht auf ihre Eltern, die sie trotz allem liebt und versteht!

Veröffentlicht am 26.03.2017

Gefühlvoll, spannend, toll recherchiert - Picoult wie sie leibt und lebt

Solange du bei uns bist
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Edward lebt seit 5 Jahren in Thailand. Er ist vor seiner Familie geflüchtet, nachdem er einen furchtbaren Streit mit seinem Vater hatte. Doch dann kommt ein Anruf, der sein Leben auf den Kopf stellt: Sein ...

Edward lebt seit 5 Jahren in Thailand. Er ist vor seiner Familie geflüchtet, nachdem er einen furchtbaren Streit mit seinem Vater hatte. Doch dann kommt ein Anruf, der sein Leben auf den Kopf stellt: Sein Vater hatte einen schweren Autounfall und Edward ist derjenige Angehörige, der entscheiden muss, ob die lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschaltet werden sollen. Doch wie soll man so eine Entscheidung treffen für einen Menschen, den man nicht kennt? Und dann ist da noch Edwards kleine Schwester Cara, die ganz anderer Meinung ist als Edward...

Dieser Roman war ein ganz ganz typischer Jodi-Picoult Roman. Voller Wärme und Einfühlungsvermögen erzählt sie uns die Geschichte einer zerrütteten Familie, die vor einer unglaublich schwierigen Entscheidung steht!
Ganz typisch ist die Geschichte dabei aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt.
Die Figuren sind sehr authentisch beschrieben, ihre Gefühle sind nachvollziehbar und man weiß als Leser nicht, auf wessen Seite man sich stellen soll. Alle Ansichten und Seiten werden plausibel gemacht.
Besonders toll haben mir die Passagen des Wolfsforschers Luke gefallen, in dem sein Leben mit den Wölfen geschildert wird! Ganz ganz toll recherchiert und unglaublich interessant!!!
Die Geschichte an sich ist auch sehr spannend, man weiß bis zum Ende nicht, wie die Sache ausgehen wird und die (ebenfalls typischen) Wendungen in der Geschichte, die aus Geheimnissen der Figuren resultieren, sind toll in den Spannungsbogen der Handlung eingearbeitet. Das Ende des Romans ist dabei nicht annährnd so kitschig wie andere Enden von Jodi Picoult ;)

Ein unglaubliches Lesevergnügen und meiner Meinung nach einder der besten Romane von Jodi Picoult!!

Veröffentlicht am 31.01.2017

Ein wahrhafter Thriller mit spannenden Wendungen

Ich bin der Schmerz
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Marcus Williams ist im Namen der Sheperd Organisation hinter dem Anstifter her. Doch dieses Mal ist alles anders, denn der emotionslose Killer ist sein Vater! Marcus schließt sich mit seinem Bruder Francis ...

Marcus Williams ist im Namen der Sheperd Organisation hinter dem Anstifter her. Doch dieses Mal ist alles anders, denn der emotionslose Killer ist sein Vater! Marcus schließt sich mit seinem Bruder Francis Ackerman jr. zusammen, um dem Psychopaten endlich das Handwerk zu legen. Doch plötzlich kommt alles anders als erwartet...

Der letzte Satz dieses Thrillers ist hier Programm: "Mein Junge, wenn du älter und klüger bist, wirst du erkennen, dass auf dieser Welt weniger Dinge nur schwarz und weiß sind. WIe so viele erhabene Vorstellungen ist der Unterschied zwischen Gut und Böse oft nur eine Frage der Sichtweise." Alles im Thriller scheint sich nur darum zu drehen: Marcus Selbstzweifel beherrschen den ersten Teil des Buches und immer wieder stellt er sich die Frage, ob er sich von den Bestien, die er verfolgt, eigentlich unterscheidet. Im zweiten Teil lässt sich diese Weisheit auf Francis Ackerman jr. anwenden. Er ist meiner Meinung nach der wahre Protagonist und Held dieser Reihe, eine wirkliche Entwicklung die tiefgehend ist, findet sich extrem bei ihm. Marcus erscheint nach wie vor wie ein recht eindimensionaler und flacher Charakter, der sich einfach nicht verändert oder dies nicht kann. Doch Ackerman überrascht den Leser immer wieder und man sympatisiert enorm mit dieser Figur! Und hier stellt man sich dann beim Lesen immer wieder die Frage nach dem Gut und Böse und den Graustufen, die dazwischen liegen...

Das Cover ist toll im Stil der anderen Bücher gehalten, im Regal sehen die 3 Bände einfach toll aus (wenn ich auch weiß nicht so super finde für ein Buchcover, so viel wie ich das mit mir rumschleppe...).
Der Schreibstil ist fesselnd und macht die GEschichte zu einem spannenden Leseerlebnis! Thrillerfans kommen absolut auf ihre Kosten, denn die Taten und Umprogrammierungen des ANstifters werden anschaulich beschrieben. Durch die kurzen Kapitel, die immer in einer Art kleinem Cliffhänher enden, und den unvorhersehbaren Wendungen in der Handlung wird der Thriller zum wahrhaften Page-Turner!!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Die Reihe geht zu Ende

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Harry Potter 7)
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Eines ist klar: Harry, Ron und Hermine werden nicht nach Hogwarts zurückkehren, um ihre Ausbildung zu beenden. Stattdessen machen sie sich auf die Suche nach Horkruxen, der vielleicht einzigen Möglichkeit, ...

Eines ist klar: Harry, Ron und Hermine werden nicht nach Hogwarts zurückkehren, um ihre Ausbildung zu beenden. Stattdessen machen sie sich auf die Suche nach Horkruxen, der vielleicht einzigen Möglichkeit, Lord Voldemort ein für alle Mal zu töten...

Dies ist eins meiner liebsten Bücher aus der Reihe. Alles fügt sich nun und offenbart seinen Sinn. Dinge, die den Leser seit der ersten Stunde begleiten, sind nicht mehr, was sie scheinen und offenbaren nun ihren wahren Sinn. Was mir hier besonders gut gefällt, ist die Rolle der Freundschaft: Nicht die starken und mächtigen Figuren stehen hinter Harry, sondern die schwachen und ausgestoßenen. Doch dies ist, wie sich zeigt, das Beste was Harry passieren kann. Wundervoll!!!
Der Erzählstil ist wie all die anderen Bücher auch sehr einnehmend, von der ersten Seite an ist man gefangen. Was nun rückblickend ganz deutlich zu erkennen ist, ist diese Entwicklung vom Kinderbuch hin zu einem Buch, das oft düster und unheimlich ist. J.K.Rowlings Schreibstil ist mit ihr und den Figuren gewachsen.
Die Geschichte endet mit einer Auflösung, die nicht ganz eingängig ist und über die man gründlich nachdenken muss, um sie zu verstehen, gleichzeitig scheint sie die ganze Zeit offensichtlich gewesen zu sein.
Ein Epos geht zu Ende und damit eine der wundervollsten Geschichte der Menschheit!!!

Veröffentlicht am 05.01.2017

Die Geschichte spitzt sich zu...

Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter 6)
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Harry und seine Freunde kehren in ihr sechstes Jahr nach Hogwarts zurück. Die Zaubererwelt weiß nun um die Rückkehr Lord Voldemorts und zittert unter der Zerstörung und dem Chaos, die seine Anhänger verbeiten. ...

Harry und seine Freunde kehren in ihr sechstes Jahr nach Hogwarts zurück. Die Zaubererwelt weiß nun um die Rückkehr Lord Voldemorts und zittert unter der Zerstörung und dem Chaos, die seine Anhänger verbeiten. Harry weiß um die Aufgabe, die ihm bevorsteht: Er muss Voldemort töten oder selbst von ihm getötet werden. Seine Freunde stehen ihm zur Seite und auch Dumbledore tut alles, um Harry vorzubereiten. Gemeinsam erkunden sie die Vergangenheit Voldemorts und machen dabei eine unglaublich Entdeckung über die Schritte, die der böse Zauberer auf dem Weg zur Unsterblichkeit gegangen ist
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Was mich an der Harry Potter-Reihe besonders fasziniert, ist dass alles am Ende zusammenhängen zu scheint. Diese Zusammenhänge beginnen nun, sich zu zeigen und aufzudecken. Dinge, die in den ersten Bänden passiert sind, werden nun wieder aufgegriffen und bekommen einen ganz neuen Sinn.
Dieser Teil ist sehr gefühlvoll geschrieben. Die Protagonisten kämpfen mit den ersten Beziehungen. Diese werden gefühlvoll beschrieben, gleichzeitig werden die Verwirrungen und Unsicherheiten geschildert, was den Leser öfter schmunzeln lässt. Neben diesen alltäglichen Problemen verdüstert sich die Stimmung jedoch beträchtlich. Die Ausflüge in Voldemorts Vergangenheit sind tiefgründig und plausibel und erklären den Werdegang des bösen Zauberers und zeigen gleichzeitig, welch schwere Aufgabe Harry bevorsteht.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd, wie auch die anderen Bücher. In einem Rutsch lässt sich das Buch herunterlesen und fesselt von der ersten bis zur letzten Seite!
Ein spannendes Buch mit raffiniertem Plot, die Genialität der Reihe beginnt sich nun langsam so richtig zu zeigen!