Ich hätte nicht gedacht, dass ein McFadyen mich einmal so enttäuschen könnte...
Die Stille vor dem TodJa, die Charaktere sind flach, schon immer, und ja, sein Schreibstil ist blumig und voller Metaphern. Aber SO flach und SO philosophich ausufernd???
Die Stille vor dem Tod ist der fünfte Band der Smoky ...
Ja, die Charaktere sind flach, schon immer, und ja, sein Schreibstil ist blumig und voller Metaphern. Aber SO flach und SO philosophich ausufernd???
Die Stille vor dem Tod ist der fünfte Band der Smoky Barret-Reihe, und dieser startet auch genau so, wie wir die Reihe bisher kennen und lieben!!! Smoky und ihre Team befinden sich an einem Tatort, als ein junges Mädchen Smoky eine Waffe an den schwangeren Bauch hält und sie droht, sie zu erschießen. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse mit überragender Geschwindigkeit. Ich war beim Lesen tatsächlich so gefangen, dass ich mir fast in die Hose gemacht habe vor Schreck, als mein Hund neben mir gegähnt hat. Es folgen 100 Seiten an Brutalität und dem tiefsten menschlichen Abschaum. Was viele Kritiker als niveaulos oder absolut geschmacklos und eklig bezeichnen, lieben wir McFadyen-Fans ja gerade so: Das Hineinschauen in das Perverseste der menschlichen Seele, Schreckensbilder, von denen man nur hoffen und beten kann, dass es sie nur in der Fantasie des Autors gibt und eben kein Blatt vor dem Mund des Erzählers. Man muss sagen, dass die Vorstellung, die hier gegeben wird, alles topt, was ich bisher gelesen habe - ICH WAR BEGEISTERT!!!
AAAAAABER.....: Das Buch hat leider nicht nur 150 Seiten, sondern ca. 480 und nach diesem wirklich so vielversprechenden Beginn ist es dann auch schon vorbei. Was jetzt noch folgt sind die Psychosen Smoky Barrets und ihre Ängste, es sind Selbstgespräche, Träume und wirre Phantasien. Am Ende ist völlig klar, wer der Mörder ist (und ich bin mir auch sehr sicher, wer die anderen sind...) und diese Erkenntnis ist auch völlig McFadyen-untypisch. Dieses Buch lässt ab dem zweiten Teil alles vermissen, was die Leser der Reihe sonst gewohnt sind: Die unkonventionelle Ermittlungsart Smokys, dieses sich in den Täter Hineinversetzen, das Spiel mit James, das Ermitteln des Teams und am allermeisten: Elaina. Wo ist sie??? Ich hab tatsächlich die letzten Seiten des vierten Teils noch einmal durchgeblättert, um nachzulesen, ob sie an ihrem Krebs gestorben ist, aber das ist sie nicht! Wo ist sie? Und auch die anderen Figuren, die die Reihe zu dem machen, was sie ist, kommen nur am Rande vor. Ein absoluter Bruch!!! Das muss nicht grundsätzlich verkehrt sein, aber das hier ging ganz böse in die Hose!!
Fazit: Eine absolut enttäuschende Fortsetzung!!! Ein wahnsinnger Start, der die größten Versprechungen an den Leser macht und wirklich genau das ist, worauf man so lange gewartet hat und wofür man gerne 22 Euro asugibt. Aber ab dann nur noch Mist!!!!! Für den wirklich richtig guten Anfang gibts nen Stern und dann eben, weils ein McFadyen ist und man ihn einfach als Autor schätzt, aber mehr ist das leider nicht wert...