Auftakt zur Maxton-Hall-Reihe
Save MeWorum geht es in Save me?
Ruby ist Schülerin an einer der renommiertesten Privatschulen in England. Doch so richtig passt sie nicht zu den Kindern reicher Geschäftsleute, Schauspieler oder Politiker. Deshalb ...
Worum geht es in Save me?
Ruby ist Schülerin an einer der renommiertesten Privatschulen in England. Doch so richtig passt sie nicht zu den Kindern reicher Geschäftsleute, Schauspieler oder Politiker. Deshalb versucht Ruby, die nur auf die Schule gehen kann, weil sie eines der wenigen Stipendien für die Maxton Hall bekommen hat, auch unter dem Radar zu bleiben, nicht aufzufallen und einfach nur einen super Abschluss zu machen, um danach an der Oxford University zu studieren und damit ihren Lebenstraum zu verwirklichen.
Doch sie hat nicht damit gerechnet ausgerechnet Lydia Beaufort dabei zu erwischen, wie sie einem Lehrer küsst. Denn wegen dieser Aktion ist sie auf dem Schirm von Lydias Bruder James aufgetaucht, der nun alles darum gibt, Ruby im Auge zu behalten, aus Angst, dass sie von den Vorkommnissen niemandem erzählt. Und obwohl Ruby alles darum gegeben hat, sich von Typen wie James fernzuhalten, kann sie ihm bald kaum noch Wiederstehen.
Die Charaktere
Ruby
Ruby Bell ist eine 18-jährige, die ihr Leben besser im Griff hat, als ich. Akribisch schreibt sie alles in ihr Bullet-Journal, damit auch ja keine Aufgabe vergessen wird. Doch was sie nicht planen kann, ist, in wen sie sich verliebt. Denn eigentlich findet sie James alles andere als anziehend. Er ist das Gegenteil von ihr, musste nie hart arbeiten, um das zu erreichen, wofür Ruby täglich ackert. Mir hat an Ruby total gut gefallen, dass sie zunächst alles im Griff zu haben scheint, ihr dann aber so vieles entgleitet und sie hart kämpft, um die Kontrolle wieder zu erlangen. Sie versucht ihre Gefühle zu unterdrücken, strickt ihre Welten zu trennen, doch natürlich gelingt es ihr nicht. Besonders toll finde ich an Ruby, dass sie durch ihre Familie eine sehr tolle Moralvorstellung hat. Sie ist Intelligent und zeigt das auch mit allem was sie sagt.
James
James Beaufort wirkt am Anfang wie ein typischer, schnöseliger Typ, der von Beruf Sohn ist. Doch je mehr man ihn kennenlernt, desto mehr erfährt man, dass sein vermeintlich tolles Leben gar nicht so toll ist. Er wird in eine Rolle gezwungen, die ihm gar nicht passt und deswegen versucht er seine Lage mit Partys und Frauen zu vergessen. Doch als Ruby in seinem Leben auftaucht schöpft er Hoffnung, dass er seine Zukunft vielleicht doch selbst bestimmen kann. Auch seine Entwicklung in der Schule ist so gut nachvollziehbar, dass ich der Autorin Mona Kasten jedes Wort abgenommen habe, das sie zu James geschrieben hat.
Ember
Auch wenn James und Ruby klar im Fokus der Geschichte sind, gibt es noch so viele tolle Nebenfiguren, die hoffentlich in den nächsten Teilen der Buchserie noch mehr Raum bekommen. An erster Stelle Rubys Familie und besonders ihre Schwester Ember. Diese ist Modebloggerin und kämpft darum, das die Modeindustrie bessere und passendere Kleidung für Frauen mit Kurven produziert. Ich finde diese Haltung total toll und möchte auch noch einmal positiv hervorheben, dass Mona Kasten mit ihrer Vorbildfunktion als Autorin für Jugendliteratur bzw. für junge Erwachsenen damit genau das anspricht, was derzeit auch langsam immer mehr in die Köpfe der jungen Leute kommen sollte: Es ist nicht wichtig wie du aussiehst, aber es ist wichtig wie du dich fühlst. Nur weil man dick ist, kann man auch gut aussehen. Ich finde dieses Thema total wichtig und finde es wirklich gut, dass Mona Kasten so einen tollen Charakter erschaffen hat.
Lydia
Im ersten Buch noch etwas weniger, aber (SPOILER) im zweiten Buch dann eine etwas größere Rolle spielt James Schwester Lydia. Ich hätte nach den ersten 100 Seiten niemals gedacht, dass ich Lydia als Charakter mal mögen würde, aber auch da wurde ich überrascht. In meiner Rezension zu Buch 2 sage ich dazu ein bisschen mehr, denn hier würde ich zu viel Spoilern.
Lin
Last but not Lin. Ach Lin, ich mag sie sehr. Sie ist Rubys beste und eigentlich auch einzige Freundin. Auch wenn Ruby versucht die Maxton Hall und ihre Familie und Privatleben strickt zu trennen, gelingt es Lin immer mehr unter Rubys Panzer zu gelangen. Ich hoffe, dass genau wie Ember auch Lin ein bisschen mehr Raum in „Save you“ bekommen wird.
Die Geschichte
Auch wenn ich mittlerweile schon wirklich viele Bücher aus diesem Genre gelesen habe, hat mich Save me sehr überrascht. Die Charaktere, das Setting, die Handlung, all das erschien mir total neu, obwohl es natürlich parallelen zu bereits vorher existierenden Bücher gibt. Dennoch finde ich die Geschichte wirklich erfrischend, hauptsächlich durch die vielen tollen Charaktere. Ich hoffe für die nächsten Bücher, dass besonders die Nebencharaktere noch mehr Tiefe bekommen und auch James Freunde, die mir jetzt beim ersten Buch nicht so sympathisch und vor allem nicht so unterschiedlich (waren irgendwie alles reiche Schönsel die eine(n) nach der(m) andere(n) abschleppen) waren, ein bisschen mehr thematisiert werden.
Der Schreibstil
Wie auch schon in der Begin-Reihe hat Mona Kasten wieder ihr Schreibtalent bewiesen. Die Gedanken der Charaktere sind so gut nachvollziehbar, alle sind so schön Charmant und die Dialoge absolut glaubhaft. Sofort habe ich mich in die Geschichte verliebt und das verdanke ich der tollen Ausdrucksweise und dem geschickten Einsetzen von Perspektivenwechsel. Ich kann echt nur Lob aussprechen für die Art, wie Mona Kasten ihre Bücher aufbaut und formuliert.
Fazit
Ein wirklich tolles Buch, das ab jetzt einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal bekommt und mit dessen zweiten Teil ich direkt im Anschluss angefangen, und fast schon wieder durchgelesen habe. Ein MUSS für alle Fans des Genres Jugendbuch / Young Adult.