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Veröffentlicht am 26.07.2020

Sehr gerne mehr davon

Tod eines Lords
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Inhalt:

Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt Lady Christabel eine Einladung aufs Land an. Dort angekommen gerät sie jedoch schnell in einen Strudel aus Lügen und Intrigen, an dessen Ende der Tod des ...

Inhalt:

Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt Lady Christabel eine Einladung aufs Land an. Dort angekommen gerät sie jedoch schnell in einen Strudel aus Lügen und Intrigen, an dessen Ende der Tod des Sohnes ihrer Gastgeber steht.

Doch wer hat den jungen Lord ermordet? Schnell wird Lady Christabel und ihrer Zofe Maud klar, dass es sowohl unter den Besuchern, als auch unter dem Personal viele Verdächtige gibt, denn Lucian ging nicht gerade zimperlich mit seinen Mitmenschen um und Rache wird bekanntlich kalt serviert.

Lady Christabel und Maud machen sich auf die Suche nach dem Täter und geraten bald selbst ins Visier … .

Meine Meinung:

Eigentlich bin ich keine Krimi-Leserin, aber als C.L. Potter mich gefragt hat, ob ich ihr neues Buch lesen würde, hatte ich gerade Lust auf etwas ganz anderes und mich deswegen dazu entschieden, das Buch zu lesen.

Das Buch beginnt damit, dass Lady Christabel an einer Aktion der Sufragetten teilnimmt und ihre Zofe Maud Angst hat, dass deren Eltern das erfahren könnten. Dabei wird dem Leser sofort klar, dass Christabel nicht die fügsame Tochter ist, die den Tag mit malen, sticken oder langweiliger Konversation verbringt. Sie sieht auch nicht das größte Glück darin, einen vermögenden Ehemann zu finden, stattdessen möchte sie aus Liebe heiraten, egal welchem Stand ihr Zukünftiger angehört. Ich mochte Christabel sofort, auch wenn ich finde, dass ihr Auftreten gegenüber ihrer Zofe manchmal etwas schroff war. Zum einen bezeichnet sie sie als ihre Freundin und legt keinen Wert auf die üblichen Konventionen, zum anderen möchte sie dann aber doch manchmal, dass Maud weiß, wo ihr Platz ist. Das fand ich ab und zu etwas seltsam.

Maud dagegen wuchs mir sofort ans Herz. Sie kümmert sich um Christabel und möchte ihr beistehen. Sie ist ihr sehr dankbar, dass sie diese Anstellung bekommen hat, auch, wenn sie nicht die richtigen Referenzen dafür hatte. Schnell wird auch klar, dass Maud ein Geheimnis umgibt, dass sie eine „dunkle“ Vergangenheit hat. Doch C.L. Potter macht immer nur kleine Andeutungen und lässt ihre Leser ansonsten im Dunkeln. Das hat mich ganz kribbelig gemacht, da ich die Zofe sehr mochte und gerne wissen wollte, was es mit ihrer Geschichte auf sich hat. Zum Glück hat mir die Autorin verraten, dass ihr Geheimnis in einem der Folgebände aufgeklärt wird. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, was es damit auf sich hat.

Die Zeit in der die Geschichte spielt, gefiel mir sehr gut. Ich mag es sehr zu sehen, dass Frauen auch in dieser Zeit immer schon für ihre Rechte gekämpft und sich nicht haben unterkriegen lassen. Außerdem mag ich das ganze Drumherum: Die Mode, die Gepflogenheiten, die Sprache. Das fasziniert mich sehr und deshalb lese ich gerne Geschichten in dieser Zeit.

Etwas überrascht war ich, dass es mit dem Mord etwas dauert. Stattdessen lernt man anfangs erst einmal die Protagonisten und ihre Lebensumstände kennen. Aber auch das war nicht langweilig, da es Spaß machte Maud und Christabel zu begleiten. Dabei fand ich es sehr schön, dass die Kapitel einmal aus Mauds Sicht und einmal aus der von Christabel erzählt waren. So bekam man noch einen tieferen Einblick.

Als schließlich der Mord geschah, hatte ich überhaupt keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. So wirkliche Beweise scheint es auch nicht zu geben und so müssen Maud und Christabel sich an die Befragungen der Anwesenden halten. Dabei erfährt man einige Geheimnisse und viele mögliche Motive. Ich versuchte die Puzzleteile zusammenzusetzen, stellte wilde Verdächtigungen an, um sie dann wieder zu verwerfen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass es mehr Hinweise gäbe, als nur die Geständnisse der möglichen Täter, damit man anhand der Indizien vielleicht auf den Mörder hätte kommen können, denn so stocherte ich, wie die beiden Hobbydetektivinnen doch eher im Dunkeln.

Die Lösung hätte ich so auch niemals erwartet, obwohl ich das Motiv durchaus verstehen konnte, aber irgendwie hätte ich mir dann doch einen größeren Knall gewünscht. Trotzdem gefiel mir das Ende sehr gut, vor allem, da die Überführung des Täters doch ein bisschen anders verlief, als gedacht.



Fazit:

Mit dem Auftakt der Reihe „Ein Fall für Maud & Lady Christabel“ hat C.L. Potter mich für das Genre Cosy Crime gewonnen. Ich hatte großen Spaß dabei, die Lady und ihre Zofe bei ihren Ermittlungen zu begleiten und wilde Theorien aufzustellen. Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Indizien gewünscht, um selbst auf den Täter zu kommen, aber ich freue mich schon riesig auf weitere Abenteuer der beiden sympathischen Protagonistinnen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Ein tolles Buch, das sämtliche Emotionen beim Leser auslöst

Jeden Tag ein neuer Himmel
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Inhalt:

Fast ein Jahr ist es jetzt her, dass Charlotte ihre Tochter Daisy verloren hat. Doch der Schmerz sitzt immer noch tief und ist ihr ständiger Begleiter. Kein Wunder, dass sie also bei Sams Lied ...

Inhalt:

Fast ein Jahr ist es jetzt her, dass Charlotte ihre Tochter Daisy verloren hat. Doch der Schmerz sitzt immer noch tief und ist ihr ständiger Begleiter. Kein Wunder, dass sie also bei Sams Lied namens „Daisy“ mitten auf der Straße anfängt zu weinen.

Der Straßenmusiker ist so berührt von ihrer Reaktion auf seinen Song, dass er sie anspricht. Er muss sie einfach kennenlernen, denn nie zuvor hat er jemanden mit seinen Worten so berührt.

Bald schon gelingt es Sam Charlotte ein wenig aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken. Doch der Krankenschwester fällt es schwer, wieder jemanden in ihr Leben zu lassen und zu vertrauen. Und gerade als sie beginnt sich zu öffnen, schlägt das Schicksal erneut zu … .

Meine Meinung:

Zu Beginn des Buches lernt man Charlotte kennen, wie sie gerade an einem Kinderhospiz eine neue Arbeit beginnt. Der Todestag ihrer Tochter Daisy liegt fast ein Jahr zurück und sie versucht wieder ein wenig Normalität in ihr Leben zu bekommen. Mich hat Charlotte sofort in den Bann gezogen. Unwillkürlich fragte ich mich, wie man es überleben kann, ein Kind zu verlieren und die junge Frau beantwortet mir die Frage in so vielen Situationen und vor allem zwischen den Zeilen, nämlich: gar nicht. Es bleibt einem eben nichts anderes über, als weiterzumachen, irgendwie und zu lernen, damit zu leben, irgendwie. Es hat mich wirklich beeindruckt, wie Charlotte mit ihrem Verlust umgeht. Sie hat sich verschiedene Strategien zurechtgelegt, die mal besser klappen und mal weniger gut, denn manchmal überfällt sie einfach die Dunkelheit und sie kann nichts dagegen tun. Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin hier den Umgang mit solch einem schrecklichen Verlust, der an mein Mutterherz gerührt hat. Es ist einfach unvorstellbar für mich. Charlottes Gefühle haben mir die Luft abgeschnürt, die Brust eng gemacht und mir in der Seele wehgetan, so authentisch hat Violet Thomas die Emotionen geschildert. Trotz allem ist das Buch nicht schwermütig oder deprimierend.

Das mag vielleicht auch an Sams Sichtweise auf das Leben liegen. Er trotzt nämlich allen Konventionen und macht das, was er liebt: Er folgt seiner großen Leidenschaft, der Musik. Und auch, wenn der große Erfolg bis jetzt ausgeblieben ist, zweifelt er nicht an seinem Weg. Überhaupt fand ich, dass er ein hoffnungsloser Optimist ist, der das Leben trotz Widrigkeiten liebt und immer das Beste aus seiner Situation macht. Seine Sicht auf die Welt tut unglaublich gut und das nicht nur Charlotte, sondern auch dem Leser. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen, auch, wenn ich selbst so ganz anders bin, als er und nicht immer jede seiner Handlungen verstehen konnte.

Und dann gibt es da noch ein paar ganz tolle Nebencharaktere, wie z.B. Emily, die beste Freundin von Charlotte, die dieser immer zur Seite steht, ihr aber auch die Freiräume lässt, die sie braucht. Oder Hamish, einer von Charlottes Patienten, der trotz dem ganzen Leid, das er erfahren hat, ein so sonniges Gemüt hat. Er ist meine absolute Lieblingsfigur in dem Buch, weil er es geschafft hat, mich auf nur wenigen Seiten zu so vielen Emotionen zu verleiten. Ich habe mit ihm gelacht und gelitten, geliebt und geweint. Er ist ein so unglaublich tapferer, ehrlicher und warmherziger kleiner Junge, der mich tief berührt hat und den ich so schnell sicher nicht mehr vergessen werde.

Doch neben den Charakteren hat mich auch die Handlung überzeugt. Allein Charlottes Arbeit im Kinderhospiz ist sehr bewegend. Ich konnte nicht ganz verstehen, dass sie nach ihrem eigenen Verlust damit umgehen kann, weitere Kinder zu verlieren, aber ihr hat ihre Tätigkeit geholfen, den Tod ihrer eigenen Tochter zu verarbeiten. Ich bewundere Menschen, die in so einem Beruf arbeiten können. In meiner Arbeit werde ich zwar auch häufiger, als mir lieb ist, mit dem Tod konfrontiert, aber bis jetzt war ich zum Glück nie so nahe dran, denn für mich wäre das unglaublich schwer. Das zeigt wieder einmal, wie erstaunlich Charlotte ist.

Auch Sams Arbeit hat es wirklich in sich, denn mit seinem Job als Straßenmusiker ist es alles andere als leicht. Gut, dass er von seinem Bruder Unterstützung bekommt, um seinen Traum zu leben, anders wäre es nämlich gar nicht möglich. Doch obwohl ich selbst total unmusikalisch bin, fand ich es schön, wie Sam für seinen Traum gekämpft und dafür auch Abstriche gemacht hat.

Als die beiden aufeinandertreffen entwickelt sich eine zarte Liebe, die mit jedem Treffen etwas mehr wächst. Ich fand es sehr schön, dass Charlotte erst einmal etwas Zeit gebraucht hat, um wieder jemanden in ihr Leben zu lassen. So konnte ich die Leibesgeschichte gut nachvollziehen und mich vollkommen auf sie einlassen. Ich fand es unglaublich schön zu beobachten, wie sich die beiden immer mehr aufeinander eingelassen, wie sie das Leben des jeweils anderen verändert haben und schließlich auch die Zukunft des anderen. Eine intensive und wirklich schöne Liebesgeschichte.

Die Story hat mir jedoch nicht nur einen wohligen Schauer nach dem nächsten über den Rücken gejagt und mich mit diesem warmen Gefühl im Bauch zurückgelassen, ich habe auch Rotz und Wasser geheult. Da sieht man, wie sehr mich Violet Thomas mit ihrer Geschichte bewegt und berührt hat. Dieses Buch ging mir wirklich sehr unter die Haut und ich bin froh, dass ich es lesen durfte.



Fazit:

Violet Thomas hat mich mit „Jeden Tag ein neuer Himmel“ tief berührt. Die Charaktere sind so authentisch und gehen mit ihrer Geschichte unter die Haut. Als sie aufeinandertreffen merkt man sofort, dass hinterher nichts mehr so sein wird, wie vorher. Es ist eine Liebe, die alles verändert und dem Leser ein wohlig warmes Gefühl im Bauch beschert. Doch nicht nur die Liebesgeschichte hat mich bewegt, auch die restliche Handlung hat mich mitgenommen und ich habe Rotz und Wasser geheult. Ein Buch, dem es gelang, auf nur wenigen Seiten ganz viele Emotionen bei mir zu erzeugen. Ich bin froh, dass ich es lesen durfte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen

Blaues Gold
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Inhalt:

Vor Jahren hat eine Pflanze alles Wasser ungenießbar gemacht, doch einem Wissenschaftler ist es gelungen mit Hilfe einer streng geheimen Formel das Wasser wieder zu säubern. Diese wird seither ...

Inhalt:

Vor Jahren hat eine Pflanze alles Wasser ungenießbar gemacht, doch einem Wissenschaftler ist es gelungen mit Hilfe einer streng geheimen Formel das Wasser wieder zu säubern. Diese wird seither von Generation zu Generation weitervererbt und unter Verschluss gehalten. Nur die Reichen und Mächten haben deshalb genug Wasser, um gut leben zu können. Die Armen müssen sich und ihre Kinder versklaven, um ihre Existenz zu sicher.

Auch Ella wurde als Kind weggegeben und lebt seither in „Wonderland“, um dort ausgebildet zu werden. An ihrem 18. Geburtstag soll sie an den Meistbietenden verkauft werden. Doch bevor das passiert, wird sie von Cole gerettet. Er ist Soldat des Widerstands und möchte mit ihrer Hilfe die Welt verändern.

Schnell wird Ella jedoch klar, dass die Freiheit ihren Preis hat und sie weiß nicht, ob sie bereit ist, diesen zu bezahlen … .

Meine Meinung:

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Schon seit ich das Cover und den Klappentext zum ersten Mal gesehen habe, war mir klar, dass ich, als Dystopie-Fan dieses Buch lesen muss.

Als es jetzt endlich herauskam, habe ich mich sofort drauf gestürzt.

Anfangs lernt man Ella kennen, die mit vielen anderen Jugendlichen in „Wonderland“ lebt und dort ausgebildet wird. Schnell wird klar, dass ihr Leben im Grunde nichts wert ist und auch ihre Zukunft nicht viel besser aussieht. Kurz bekommt man auch einen Einblick, wie das damals mit dem Wasser passiert ist und was das bedeutet. Trotzdem konnte ich die Welt nicht wirklich greifen. Man erfährt kaum etwas über die Aquas oder wie die Hierarchie zustande kommt. Die Wissenschaftlerin, in deren Besitz sich die geheime Formel befindet, wird zwar als der Bösewicht schlechthin aufgeführt, aber wir als Leser bekommen schlichtweg zu wenige Informationen, um uns ein genaues Bild von den wirklichen Lebensumständen zu machen. Das gesamte System blieb für mich undurchsichtig und ich konnte mich kaum in dieser Welt zurechtfinden, die Christelle Zaurini in dieser Geschichte geschaffen hat.

Auch die Charaktere selbst blieben mir zu „farblos“ und gewannen kam an Tiefe. Zunächst begleiten wir Ella und ihren einzigen Freund Silas in ihrem Alltag, doch hier passiert nicht wirklich viel. Es gab genau eine Szene, in der ich ein wenig von Ellas Charakter erkennen konnte, als sie sich gegen eine Ungerechtigkeit stellt. Ansonsten erträgt sie jede Situation stumm und fügt sich immer sang- und klanglos in ihr nächstes Schicksal. So stolpert sie geradezu von einem Ereignis ins nächste, wobei sie dabei meist einen passiven Part einnimmt. Da hatte Cole für mich noch mehr Substanz, da er von Anfang an weiß, was er möchte und sein Motiv für den Kampf wirklich überzeugend ist. Er bekommt auch deutlich mehr Hintergrund, als Ella ihn hat und setzt sich für das ein, was ihm am Herzen liegt. Dabei ist er aber fast schon etwas „zu perfekt“, was ich aber in diesem Fall gerne durchgehen lasse.

Spätestens als Ella und Cole gemeinsam fliehen und sich dem Widerstand anschließen wollen, habe ich damit gerechnet, dass das Buch an Fahrt aufnehmen, dass Spannung in die Geschichte hineinkommen würde. Stattdessen gab es für mich eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die oftmals ausgeschmückt wurden, dann aber keinerlei wirkliche Bedeutung für die Story an sich hatten. Ich dachte dann immer, dass am Ende noch etwas kommen müsste, was dann jedoch leider nicht der Fall war. Vielleicht dienten manche Situationen dazu, die Hintergründe der Geschichte noch deutlicher zu machen, mir hat dabei jedoch oftmals einfach der rote Faden gefehlt.

Im Mittelteil gibt es dann tatsächlich eine sehr schöne Wendung, eine Überraschung, die wirklich Potenzial hat und die Ereignisse noch einmal in ein anderes Licht rückt oder sollte ich sagen rücken könnte, denn leider wird hierauf nicht viel Zeit verschwendet und während das Buch an manchen Stellen unnötig langgezogen wird, kam es an anderen dann zu kurz. Insgesamt ging es mir einfach zu wenig in die Tiefe, so dass ich beim Kampf ums Überleben nicht wirklich mitfiebern konnte, was mir echt leid tat, da mich die Idee an sich sofort gefesselt hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist trotz allem sehr angenehm zu lesen. Es gibt keine langen Schachtelsätze oder Begriffe, über die man stolpern könnte. Insgesamt liest es sich sehr flott und schnell und man hat die knapp 300 rasch durchgelesen.

Fazit:

Trotz faszinierender Idee konnte mich „Blaues Gold – Wasser wie Blut“ leider nicht überzeugen. Insgesamt fehlte es mir sowohl am Weltenbau, als auch den Charakteren und der Handlung selbst an Tiefe. Ich konnte mir weder ein Bild von den Hintergründen, noch von den Protagonisten machen, so dass ich nicht wirklich mitfiebern konnte.

Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Ein Buch, das mit leisen Tönen ganz laut ist ... ein absolutes Must-Read

Das Gegenteil von Hasen
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Inhalt:

Obwohl Julia zur Clique der beliebten Schüler an ihrer Schule zählt, hat sie niemanden, mit dem sie wirklich reden kann. Deshalb hält sie ihre Gedanken auf einem geheimen Blog fest und schreibt ...

Inhalt:

Obwohl Julia zur Clique der beliebten Schüler an ihrer Schule zählt, hat sie niemanden, mit dem sie wirklich reden kann. Deshalb hält sie ihre Gedanken auf einem geheimen Blog fest und schreibt sich dort alles von der Seele. Hier kann sie ganz sie selbst sein und muss ihre Worte nicht in Watte packen, um ihre beste Freundin Marlene und ihren festen Freund Leonard nicht zu verletzten und zu verlieren.

Doch dann begeht Julia einen fatalen Fehler: Sie lässt ihren Laptop im Bus liegen und am nächsten Tag ist ihr Blog plötzlich öffentlich und ihre ungefilterten Gedanken für alle lesbar. So muss Julia erkennen, dass Worte mehr verletzen können als Taten und dass der Fall vom beliebten Mädchen zur Außenseiterin sehr tief sein kann.

Aber wer hat die Einträge veröffentlicht und Julia damit zum Mobbingopfer gemacht? Die Liste der Verdächtigen ist lang und die Motive könnten unterschiedlicher nicht sein. Fakt ist, nach der Veröffentlichung wird nichts mehr sein, wie zuvor, für niemanden … .

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich das Buch zunächst aufgrund seines ungewöhnlichen Titels gar nicht im Kopf hatte. Erst als es dazu eine Kampagne von „ehrlich & anders“ gab und ich deswegen den Klappentext gelesen hatte, wollte ich es lesen. Außerdem war ich sehr neugierig auf Anne Freytag, deren Bücher von vielen Bloggern und Lesern sehr gelobt werden, von der ich aber noch nichts gelesen hatte.

Als ich zu lesen begann, war ich ehrlich gesagt etwas skeptisch. Man erfährt sofort, dass die Einträge von Julia veröffentlicht wurden und diese eingeschlagen sind, wie eine Bombe, aber im negativen Sinne. Was jedoch wirklich in den Beiträge steht, bleibt zunächst geheim, was bei mir die Neugierde bis ins Unermessliche gesteigert hat. Es werden immer nur Andeutungen gemacht, Personen erzählen, dass sie schockiert sind, mit den Worten verletzt wurden, dass sie das nie von Julia gedacht hätten usw. aber was sie denn nun wirklich geschrieben hat, erfährt man erst nach dem ersten Viertel des Buches. Ich muss ja gestehen, das hat mich fast wahnsinnig gemacht, ist aber natürlich ein gekonnter Trick der Autorin, ihre Leser am Ball zu behalten. Mich hat sie damit jedenfalls gekriegt und ich war richtig an die Seiten gefesselt und das obwohl ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen musste. Tatsächlich verbringt man als Leser nämlich viel Zeit in der Gedankenwelt der einzelnen Charaktere. Jeder erzählt aus seiner Sicht, wie er die Dinge erlebt hat, schildert seine Gefühle und Gedanken, berichtet von seinen Erfahrungen mit Julia und vom Umgang mit der ganzen Situation. Dadurch bekommt man vor allem anfangs wenig Dialoge, dafür viele Erzählungen. Eigentlich mag ich das ja nicht besonders, weil ich finde, dass Dialoge ein Buch flüssiger machen, aber in diesem Fall hat es perfekt zur Geschichte und zu den Protagonisten gepasst und nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, fiel es mir auch gar nicht mehr großartig auf.

Die Story an sich ist durch die ganzen Verdächtigungen wirklich sehr spannend. Als Leser versucht man Hinweise zu finden und das Rätsel zu entschlüsseln, wer hinter der Veröffentlichung steckt. Doch obwohl mich das brennend interessiert hat, geriet es irgendwann doch in den Hintergrund, weil es viel wichtiger wurde, was zwischen den Protagonisten passiert. Die Veröffentlichungen der Beiträge zieht nämlich einen ziemlichen Rattenschwanz hinter sich her und wirkt sich auf das Leben aller aus, manchmal im negativen, manchmal aber auch im positiven Sinne.

Dabei versteht es Anne Freytag sehr gut, die Probleme von Jugendlichen in all ihrer Vielfältigkeit darzustellen und so geschickt in die Geschichte einzuflechten, dass sie einfach zu den Protagonisten dazugehören. Es geht um die erste Liebe, um Sex und Sexualität, um Verhütung, um Aussehen, um Schönheitsideale und Mobbing. Es geht um Freundschaft, ums anders sein, darum, sich anzupassen oder seinen Weg zu gehen, es geht um Erwartungen, um Familie und wie man als Jugendlicher in all dem seinen Platz findet. Dabei geht Anne Freytag auch wie selbstverständlich (und genau so sollte es sein), mit den Themen Homosexualität und verschiedene Ethnien um. Es gibt ein Mädchen, das auf Mädchen steht und eines, das bi ist. Da gibt es eine Protagonistin mit asiatischen Wurzeln und einen mit dunkler Haut, alles ganz normal und kein großes Thema. Genau so sollte das meiner Meinung nach in Büchern sein.

Aber dieses Buch hat mich überhaupt dahingehend fasziniert und begeistert, dass es ohne großartige Effekthascherei auskommt. Natürlich werden Wahrheiten ausgesprochen, die man vielleicht nicht gerne hört und Dinge werden veröffentlicht, die eigentlich privat bleiben sollten, aber DER große Skandal bleibt aus, denn das hat die Geschichte auch gar nicht nötig. Es gibt genug Sachen, mit denen sich Jugendliche herumschlagen müssen und damit ist das Buch herrlich authentisch und Leser in dem passenden Alter können sich sicher sehr gut damit identifizieren. Mich hat es jedenfalls schwer begeistert, wie dieses Buch mit leisen Tönen doch so laut sein kann.

Fazit:

Auf „Das Gegenteil von Hasen“ bin ich erst auf den zweiten Blick aufmerksam geworden, hätte aber wirklich einiges verpasst, wenn ich es nicht gelesen hätte, denn dieses Buch hat mich schwer beeindruckt. Sehr authentisch schreibt Anne Freytag über die Probleme von Jugendlichen und nimmt dabei auch verschiedene Arten der Sexualität oder Ethnien wie selbstverständlich in den Alltag mit auf. Ohne Effekthascherei, aber sehr einfühlsam geht sie auf verschiedene Themen wie Mobbing, Outing, familiäre Probleme, Freundschaft, erste Liebe, Enttäuschungen, Schönheitsideale, Erwartungen der Eltern oder der Gesellschaft, Sex und Verhütung und vor allem die Macht der Worte ein. Denn manchmal tut die Wahrheit weh, aber manchmal kann sie auch eine neue Chance eröffnen. Ein Buch, das zeigt, dass es mit leisen Tönen doch so laut sein kann.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Ein echtes Highlight

Frozen Crowns 1: Ein Kuss aus Eis und Schnee
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Inhalt:

Die Prinzessin von Fryske soll die Allianz zwischen ihrem Land und den Feuerlanden sichern, indem sie König Esmond heiratet. Doch auf dem Weg zum Schloss wird die Eskorte der Prinzessin überfallen ...

Inhalt:

Die Prinzessin von Fryske soll die Allianz zwischen ihrem Land und den Feuerlanden sichern, indem sie König Esmond heiratet. Doch auf dem Weg zum Schloss wird die Eskorte der Prinzessin überfallen und die Prinzessin und ihre Kammerzofe müssen fliehen.

Davina überlebt nur, weil Leander, der erste Ritter der Feuerlande eingreift und sie rettet. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, die Prinzessin zu suchen. Doch während dieser Suche kommen sie sich immer näher und schließlich erweckt ein Kuss, uralte Kräfte, die in Davina geschlummert haben.

Doch Davina wollte diese Kräfte nicht, denn diese stehen ihrem Traum von Freiheit im Weg … .



Meine Meinung:

Von Asuka Lionera hatte ich noch kein Buch gelesen, aber nach dem Klappentext wusste ich, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss. Wenn es um Prinzessinnen, Ritter und geheimnisvolle Magie geht, kann ich einfach nicht widerstehen.

Schon mit dem ersten Satz „Eine Faust landet krachend in meinem Gesicht und für einen Moment sehe ich Sterne“ hatte die Autorin mich gepackt. Ich mag es einfach, wenn Bücher ungewöhnlich beginnen. In dieser kurzen Szene erfahren wir, wie Leander sich mit König Esmond anfreundet und ihm fortan treue Dienste leistet. Danach springen wir drei Jahre in die Zukunft und erleben mit, wie Leander alles dafür gibt, gegen die Erdländer zu kämpfen. Ein Schicksalsschlag hat dazu geführt, dass er nur noch seine Rache im Kopf hat, sich ansonsten aber leer fühlt. Zunächst erfährt man nicht, was ihm wirklich passiert ist und was dazu geführt hat, dass er die Erdländer so abgrundtief hasst. Das bleibt auch erst einmal ein Geheimnis, denn so wirklich Zeit hat man nicht, um Leander und die Feuerlande näher kennenzulernen, da trifft er schon auf Davina.

Und sie ist wirklich eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack. Sie hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht unterkriegen, trotzdem weiß sie auch, wo ihre Schwächen sind und wann es besser ist, andere um Hilfe zu bitten. Ich liebe die Wortgefechte, die sie sich mit Leander liefert, aber auch, dass sie weiß, wann sie besser schweigen sollte. Sie hat ganz klar ihre Stärken, ist aber keine Heldin, die alle im Alleingang retten könnte. Tatsächlich fand ich sie sehr authentisch (auch für eine Fantasy-Figur) und habe sie sofort in mein Herz geschlossen.
Leander ist für mich der perfekte Bookboyfriend. Man weiß sofort, dass er das Herz am richtigen Fleck, dass er selbst im Krieg Prinzipien hat und diesen treu bleibt. Trotzdem lastet etwas Dunkles auf ihm, das ihn manche Dinge nicht klar sehen lässt. Als man schließlich erfährt, was passiert war, konnte ich ihn noch besser verstehen und wollte gerne an seiner Seite gegen die Ungerechtigkeit kämpfen.

Besonders gut gefiel mir in diesem Buch, dass sich die Liebe zwischen den beiden Protagonisten nach und nach aufbaut. Es ist nicht sofort Liebe auf den ersten Blick oder dieses „sie sind füreinander bestimmt“, das man häufig in Romantasy-Reihen trifft. Hier verbringen die beiden wirklich Zeit miteinander, lernen sich kennen und merken schließlich, dass sie vielleicht doch mehr für den anderen empfinden, als sie sich eingestehen wollten. Schön ist aber auch, dass es trotzdem nicht dieses Hin und Her gibt, sondern dass es tatsächlich nach diesem Eingeständnis auch zu einem Kuss kommt. Hach, das war so schön, ich bin förmlich dahingeschmolzen. Diese beiden passen einfach so perfekt zusammen, dass man gar nicht anders kann, als mit den beiden mitzufühlen.

Doch dann lässt Asuka Lionera eine Bombe platzen und plötzlich ist nichts mehr so, wie ich gedacht habe. Ich muss gestehen, damit hatte ich so gar nicht gerechnet und ich musste das erst einmal für mich sortieren, aber dazu ließ mir die Autorin gar keine Zeit, denn mit dieser Wendung hat sie gleich mehrere Herzen gebrochen, auch meines und ich war damit beschäftigt die Scherben aufzusammeln. Gleichzeitig fand ich diese Überraschung aber richtig genial und war sehr gespannt, was damit noch auf mich zukommen würde.

Obwohl es in diesem ersten Band doch sehr viel um die Gefühle, vor allem die Liebe geht, war es für mich auf keiner Seite langweilig. Es passiert einfach so viel und es gibt so viel zu entdecken, dass man gar nicht merkt, wie die 500 Seiten verfliegen und dann schließt die Autorin ihren ersten Band auch noch mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich einen dermaßen großen Bookhangover hatte und mich auf kein anderes Buch konzentrieren konnte, weil ich immer noch in den Feuerlanden gefangen war.

Fazit:

„Frozen Crowns“ war für mich ein wahres Highlight unter den Romantasy-Büchern. Es hat alles, was für mich ein gutes Buch braucht: Eine starke weibliche Protagonistin, die sich nicht unterkriegen lässt, einen männlichen Protagonisten zum Verlieben, liebenswerte Nebencharaktere, jede Menge Gefühl, eine glaubhafte Liebesgeschichte, spannende Wendungen und Überraschungen und eine schöne Portion Magie. Ich konnte mich kaum von dieser Geschichte lösen, so begeistert war ich davon. Dieses Buch hat mir wohl den schlimmsten Bookhangover ever beschert.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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