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Veröffentlicht am 27.03.2020

Die Schöne und das Biest im Piraten-Style

Die Kristallelemente (Band 1)
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Inhalt:

Amara konnte schon immer fühlen, wenn ein Sturm naht, doch ihre Großmutter hat ihr eingeschärft, nie jemandem von ihrer Gabe zu erzählen. Das macht das Leben der jungen Frau nicht gerade einfacher. ...

Inhalt:

Amara konnte schon immer fühlen, wenn ein Sturm naht, doch ihre Großmutter hat ihr eingeschärft, nie jemandem von ihrer Gabe zu erzählen. Das macht das Leben der jungen Frau nicht gerade einfacher. Als ihr Vater sie an einen skrupellosen Geschäftsmann verheiraten möchte, trifft sie einen folgenschweren Entschluss: Sie möchte fliehen.

Bevor sie ihren Plan jedoch in die Tat umsetzen kann, wird sie vom Captain der Piraten entführt und auf sein Schiff verschleppt. Dort soll sie ein Jahr lang unter den dunklen Gesellen leben. Doch was passiert nach diesem Jahr und welches Geheimnis verbirgt der Captain vor ihr? Weiß er etwa, wo sich das sagenumwobene silberne Herz des Meeres befindet? Eine gefährliche Reise beginnt an deren Ende sich das Schicksal der Beteiligten enthüllen wird … .

Meine Meinung:

Dieses Buch wurde vom Verlag als Adaption von „Die Schöne und das Biest“ angepriesen. Da ich dieses Märchen liebe, musste ich das Buch natürlich unbedingt lesen.

Zu Beginn erfährt man vom Schicksal von Amaras Großmutter und dass die alte Frau die einzige Bezugsperson des Mädchens war. Sie hatte eine ähnliche Gabe und wurde deshalb als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Deshalb schärft sie dem Mädchen ein, nie über ihre Magie zu sprechen. Das führt dazu, dass Amara ihre Fähigkeit nicht so wirklich einschätzen und auch nicht einsetzen kann. Deshalb weiß man als Leser auch nicht besonders viel darüber. Doch das ist anfangs gar nicht schlimm. Stattdessen lernt man Amara etwas kennen, wie sie denkt und fühlt und dass sie kein einfaches Leben führt. Man spürt ihre Einsamkeit auf jeder Seite und ich hatte richtig Mitleid mit dem Mädchen. Allerdings finde ich es auch immer etwas seltsam, wenn Eltern sich ihren Kindern gegenüber so hart benehmen. Das ist für mich leider absolut unverständlich, auch, wenn ich weiß, dass es so etwas durchaus gibt. Mir hat es jedenfalls das Herz gebrochen und ich war traurig, dass Amara nicht mal eine einzige Freundin hatte. Doch das ist wohl für den Fortgang der Geschichte wichtig, denn sobald das Mädchen auf das Piratenschiff entführt wird, werden alle Zelte zu ihrer alten Heimat abgebrochen.

Ich war wirklich sehr gespannt, was Amara auf dem Schiff erwarten würde, doch leider fällt hier erst einmal die Spannungskurve für mich ab. Es werden viele Andeutungen gemacht, es gibt viele Geheimnisse und Fragen, aber kaum Antworten. Ich muss gestehen, mir ging es hier etwas zu langsam. Zwar lernt man die Crewmitglieder etwas kennen und erlebt mit, wie sich Amara einlebt und anfängt, sich unter den Piraten immer wohler zu fühlen, aber die Spannung an sich hat mir etwas gefehlt. Mir war das einfach zuviel Geheimniskrämerei, vor allem, da die Geschichte, wie sich am Ende herausstellt, sehr komplex ist. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass man die ganzen Informationen nach und nach bekommt und so vielleicht die Zusammenhänge besser versteht. So ganz habe ich es nämlich auch nach dem Lesen noch nicht verstanden, wenn ich ehrlich bin.

Bei der Liebesgeschichte dagegen fand ich es gut, dass es so langsam vorwärts ging. Wie es bei „Die Schöne und das Biest“ eben der Fall ist, muss die Frau erst hinter die Fassade des Biests sehen, um zu erkennen, was unter der rauen Schale steckt. Auch hier ist das der Fall und ich fand es sehr schön, dass die beiden sich erst richtig kennenlernen mussten, bevor sie Gefühle füreinander entwickelt haben. Ich habe es so genossen, die beiden zu begleiten, denn sie sind wirklich ein unglaublich süßes Paar.

Die Story um das silberne Herz gefiel mir im Grunde sehr gut, allerdings habe ich die ganzen Zusammenhänge, wie schon gesagt, noch nicht so ganz verstanden. Es gibt so viele Informationen im Hintergrund, die mich selbst am Ende noch etwas verwirrt haben, die vielleicht aber in den Folgebänden noch einen Zusammenhang und für mich einen Sinn ergeben. Und obwohl die Geschichte erst einmal einen Abschluss findet, freu ich mich doch auf die Fortsetzung, da es da sicher noch einiges zu entdecken gibt. Außerdem freu ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Amara und ihrem Kai.

Fazit:

„Kristallelemente – Das silberne Herz des Meeres“ ist wirklich eine schöne Märchenadaption zu „Die Schöne und das Biest“. Genau wie im Original muss auch hier die Protagonistin hinter die raue Schale ihres Biestes blicken, um ihn lieben zu lernen. Überhaupt sind die beiden so ein süßes Paar, dass man sie einfach gerne begleitet. Die Hauptgeschichte rund um das silberne Herz des Meeres wird mir zu lange geheim gehalten, so dass ich am Ende die Auflösung dieser komplexen Welt nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich freue mich aber auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Was für ein großartiges Buch

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Inhalt:

Amaia muss ständig mit ihrer Familie umziehen, damit nicht auffällt, dass sie viel langsam altern, als andere Menschen. Zudem hat sie seltsame Kräfte, die sie nicht einordnen kann. Ihre Eltern ...

Inhalt:

Amaia muss ständig mit ihrer Familie umziehen, damit nicht auffällt, dass sie viel langsam altern, als andere Menschen. Zudem hat sie seltsame Kräfte, die sie nicht einordnen kann. Ihre Eltern schweigen sich aus, aber für die Sechzehnjährige ist sicher: Ein normaler Mensch ist sie nicht.

Da taucht plötzlich Noár bei ihnen auf. Hat er die Antworten auf all die Fragen? Als sich die Ereignisse überschlagen, ist er es, der sie und ihre Geschwister in Sicherheit bringt.

Dafür müssen sie jedoch nach Cassardim reisen, ins Reich der Toten, die wahre Herkunft von Amaia und ihren Schwestern und Brüdern. Aber Sicherheit ist trügerisch, denn die Identität der Sechzehnjährigen birgt weitaus mehr Gefahren, als sie sich je hätte vorstellen können … .

Meine Meinung:

Von Julia Dippel hatte ich schon Izara gelesen und war richtig begeistert, deswegen wollte ich natürlich auch Cassardim unbedingt lesen.

Das Buch beginnt mit einer sehr emotionalen Szene. Amaia besucht ihre Freundin, die an Leukämie erkrankt ist. Während dieses Besuches erfährt man, wie Amaias Leben aussieht, was sie so besonders macht und wieso sie nicht einfach so ins Krankenhaus fahren kann. Dieses kurze Kapitel zeigte mir sofort, was für ein außergewöhnlicher Mensch die Sechzehnjährige ist und das nicht nur, weil sie besondere Fähigkeiten hat, sondern weil sie eine sehr liebenswerte junge Frau ist, die ihr Herz auf dem rechten Fleck hat.

Schnell kommt auch Spannung in die Geschichte, denn ihre Eltern bringen einen Gefangenen mit in ihr Haus und machen ein riesiges Geheimnis daraus, was es damit auf sich hat. Überhaupt hat man am Anfang sehr viele Fragen und bekommt, genau wie Amaia kaum Antworten. Ich fand es ja toll, dass man keinen Wissensvorsprung als Leser hat, sondern sich gemeinsam mit der Protagonistin auf die Suche nach Antworten machen muss. Das machte mich zwar zum einen auch total verrückt, hat aber für zusätzlich Spannung gesorgt. Zwar weiß man durch den Klappentext, dass Amaia und ihre Geschwister in Cassardim landen, was es damit aber wirklich auf sich hat, kann man sich nicht mal ansatzweise denken.

Ich liebte das Reich der Toten. Julia Dippel beschreibt sehr bildgewaltig ihre fantastische Welt. Ich tauchte tief ein und hätte mich völlig darin verlieren können. Was die Autorin hier geschaffen hat ist wirklich außergewöhnlich. Cassardim ist so komplex, so durchdacht und doch auch so einzigartig und wundervoll. Gemeinsam mit den Geschwistern entdeckte ich all die Wunder dieser Welt und war sofort fasziniert davon. Dabei störte es mich kein bisschen, dass es die Antworten auf all meine Fragen nur häppchenweise gab und mit jeder Antwort eine neue Frage aufkam, denn in Cassardim gibt es einfach so viel zu sehen, dass ich jede Seite des Buches einfach nur genoss.

Doch schnell nimmt auch die Geschichte weiter an Fahrt auf. Geheimnisse werden aufgedeckt und Amaia sieht sich neuen Gefahren gegenüber. Sie lernt manche Menschen von einer neuen Seite kennen, trifft auf ganz neue Leute und weiß plötzlich nicht mehr, wem sie trauen kann und wer ein falsches Spiel mit ihr spielt. Julia Dippel zeigt hier, dass sie es wirklich versteht, ihre Leser zu überraschen. Gerade, als man meint, man wisse, worum es geht, wirft sie alles noch einmal über den Haufen und lässt eine Bombe platzen. Mich hat sie öfter als nur einmal an der Nase herumgeführt und ich war schon ganz kribbelig, weil ich selbst bald nicht mehr wusste, was tatsächlich hinter Cassardim steckt.

Irgendwie kommt man so kaum zum Durchatmen, da man von einer gefährlichen Situation in die nächste stolpert und gemeinsam mit Amaia ums Überleben kämpft. Dadurch bin ich geradezu durch das Buch gerauscht, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin das Ganze auflösen würde.

Und auch, wenn man denken könnte, dass das Ende erst einmal abgeschlossen ist und man sich entspannt zurücklehnen kann, ist das in meinen Augen so gar nicht der Fall. Es gibt nämlich noch viele Geheimnisse, die meiner Meinung nach ungelöst sind und mich ganz neugierig auf einen zweiten Band zurücklassen. Ich bin jedenfalls noch immer gefangen in Cassardim und möchte mich gar nicht davon lösen. Ich brauche unbedingt mehr.

Fazit:

Mit Cassardim hat Julia Dippel mich total verzaubert. Die Charaktere haben mich sofort in ihren Bann gezogen, die Handlung war so spannend, dass ich mich nicht lösen konnte und die Welt von Cassardim hat mit einfach nur fasziniert, so dass ich völlig gefangen war und gar nicht mehr daraus auftauchen wollte. Ich brauche unbedingt mehr davon! Ein grandioses Buch!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Ein grandioser Abschluss

Dark Palace – Für wen wirst du kämpfen?
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Inhalt:

Noch immer herrschen Whittam Jardine und Bouda Matravers mit eiserner Hand und unterdrücken die Gewöhnlichen.

Doch in den Reihen der Geschickten werden immer mehr Stimmen laut, die sich gegen ...

Inhalt:

Noch immer herrschen Whittam Jardine und Bouda Matravers mit eiserner Hand und unterdrücken die Gewöhnlichen.

Doch in den Reihen der Geschickten werden immer mehr Stimmen laut, die sich gegen die ungerechte Behandlung der Sklaven auflehnen. Gemeinsam mit ihnen schmiedet Abi Hadley Pläne, um die Jardines zu stürzen und ein neues Zeitalter einzuleiten. Während ihre Verbündeten jedoch friedliche Wege der Rebellion anstreben, muss Abi sich bald fragen, ob man Gewalt nicht nur mit Gewalt lösen kann.

Ihr Bruder Luke kämpft inzwischen an anderer Front. Er hat sich mit Silyen Jardine verbündet, der seine ganz eigenen Ziele zu verfolgen scheint. Welchen Weg will der junge Geschickte gehen und wer wird am Ende den Preis für die Rebellion und für die Zukunft zahlen.

Meine Meinung:

Was habe ich diesem finalen Band entgegen gefiebert?! Der Auftakt der „Dark Palace“-Trilogie hat mich sofort in seinen Bann gezogen, doch konnte ich mir damals nicht annährend ausmalen, was mich noch erwarten würde. Mit dem zweiten Band hat die Autorin mich dann völlig überrascht und begeistert, deswegen war ich sehr gespannt, wie sie ihre Geschichte auflösen würde.

Das Buch wird wieder aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Wir bekommen nicht nur die Erlebnisse von Abi und Luke hautnah mit, sondern tauchen auch in die Gedanken- und Gefühlswelt der Jardine-Brüder und der Antagonistin Bouda ein. Ich finde es großartig, wenn man eine kleine Rundumsicht über die Ereignisse bekommt. Trotz allem gelingt es der Autorin jedoch, diese Perspektiven so einzusetzen, dass sie den Leser nur weiter anheizen, ihn neugierig machen, ohne zu viel zu verraten. Man kann sich also nie ganz sicher sein, auf welcher Seite die einzelnen Personen stehen. Das hat mich oftmals richtig verrückt gemacht, weil ich Angst um verschiedene Charaktere hatte. Dass Vic James mit ihren Protagonisten nicht gerade zimperlich umgeht, hat sie ja bereits in den vorherigen Bänden bewiesen, deswegen blieb mir in einigen Situationen geradezu das Herz stehen und ich fragte mich ständig, welche Opfer es noch geben würde und auf welchen Seiten. Das führt wirklich dazu, dass das Spannungslevel vom Anfang bis zum Ende hin erhalten bleibt. Meine Nerven waren wirklich zum Zerreißen gespannt und ich konnte mich kaum von der Geschichte lösen.

Obwohl die Autorin die Rebellion weiter vorantreibt und sich die Fäden langsam zusammenziehen, setzt sie in diesem Band auch auf die Geschichte hinter der Geschichte. Die Leser erfahren mehr über die Vergangenheit der Könige und über das „Geschick“ an sich, was ich wirklich sehr interessant fand. Auch die Vergangenheit einzelner Personen wird noch einmal hervorgehoben und genauer beleuchtet. So wurden mir deren Motive und Handlungen noch einmal klarer und ich war wieder einmal fasziniert, wie komplex diese Geschichte eigentlich aufgebaut ist.

Doch auch die Entwicklung der einzelnen Personen hat mich richtig erstaunt. Bereits in Band 2 konnten wir erkennen, dass Abi nicht mehr das kleine, naive Ding ist, das sich in einen Jardine verliebt. Um die zu retten, die sie liebt ist sie inzwischen bereit ihr eigenes Leben zu riskieren. Durch ihre Erfahrungen mit Jenner ist sie misstrauischer geworden, versucht aber trotzdem hinter die Fassade der einzelnen Leute zu blicken und nicht nur mit ihrem Verstand zu entscheiden, wem sie trauen soll und wem nicht. Sie geht ungewöhnliche Verbindungen ein und trifft folgenschwere Entscheidungen, die manchmal vielleicht sogar unmoralisch sind. Doch ich konnte ihre Gedankengänge so gut nachvollziehen. Ich stellte sogar Verbindungen zur deutschen Geschichte her, denn wenn man genau über die Hintergründe von „Dark Palace“ nachdenkt, kann man hier viele Parallelen feststellen: Ein Volk wird unterdrückt, weil es anders ist, weil andere sich für besser und überlegener halten. Sie werden versklavt und müssen Unvorstellbares erdulden. Sadisten treiben ihr Spiel mit unschuldigen Menschen und viele verschließen einfach nur die Augen vor so viel Ungerechtigkeit. Andere jedoch kämpfen, erheben sich, treten für die Schwächeren ein und wünschen sich ebenfalls eine bessere Zukunft. Es steckt also gar nicht so viel Fantasie in dieser Trilogie, sondern leider auch sehr viel Wahrheit. Vielleicht war ich auch deswegen so fasziniert von den Ereignissen und den Handlungen einzelner Personen. Die Parallelen sind erschreckend, aber auch realistisch und gar nicht so weit entfernt, wie man denkt. Trotzdem gelang es Vic James in meinen Augen sehr gut, diesen realen Erlebnissen auch eine gewisse Distanz zu verleihen, indem sie ihre fantastische Komponente, das Geschick eingebaut hat.

Doch „Dark Palace“ wäre nicht „Dark Palace“, wenn es nicht noch einige Überraschungen für den Leser bereithalten würde und damit meine ich nicht Dinge, wie z.B. die wahre Herkunft von Coira, sondern richtig große Bomben, die Vic James plötzlich platzen ließ und die ich im Rausch des Geschehens oft gar nicht wahrgenommen hatte, die aber dann doch irgendwie logisch waren. Mich hat die Autorin jedenfalls oft kalt erwischt und ziemlich überrascht. Doch ich liebe Wendungen, die ich nicht vorhersehen kann. Sie machen ein Buch doch noch spannender und solche Geschichten bleiben einem noch einmal länger im Gedächtnis.

Dazu trägt definitiv auch das Ende bei, das auf den ersten Blick für manch einen vielleicht unbefriedigend ist, das ich aber absolut passend und stimmig fand. Manches hätte ich mir auch anders gewünscht, aber gerade weil es anders ist, als erwartet, gefiel es mir richtig gut.

Fazit:

Was kann ich anderes sagen, als: Ich liebe, liebe, liebe diese Reihe und sie hat definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Geschichte an sich ist gar nicht so weit hergeholt, wie man anfangs denken könnte und die Autorin führt uns hier einen Schrecken vor Augen, der gar nicht so sehr ihrer Fantasie entsprungen, sondern realistischer ist, als man meint. Vielleicht hat mich dieses Buch deshalb so in den Bann gezogen oder es waren die Charaktere, die so tiefgründig, so lebendig und anders sind. Die man kennenlernen muss, um sie zu verstehen, die man aber trotzdem nie wirklich kennt. Oder vielleicht ist es die Spannung, die von Anfang bis Ende erhalten bleibt und an meinen Nerven gezerrt hat. Vielleicht sind es aber auch die überraschenden Wendungen oder das ungewöhnliche Ende, die mich für das Buch eingenommen haben. Diese Reihe ist mein absolutes Highlight 2019 und MUSS einfach von jedem gelesen werden.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Leah und Logan, mein neues Traumpaar

Never say never
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Inhalt:

Logan hat keine Lust mehr, Leahs Spielzeug zu sein und macht kurzerhand mit ihr Schluss. Entweder ernst oder gar nicht. Aber nicht mit Leah, die denkt nämlich gar nicht daran, eine richtige Beziehung ...

Inhalt:

Logan hat keine Lust mehr, Leahs Spielzeug zu sein und macht kurzerhand mit ihr Schluss. Entweder ernst oder gar nicht. Aber nicht mit Leah, die denkt nämlich gar nicht daran, eine richtige Beziehung mit Logan zu führen. Hier geht es doch nur um Sex, oder? Komisch nur, dass es ihr dann gar nicht gefällt, dass Logan mit Ava zusammenkommt.

Die scheint gerade überhaupt überall zu sein: Logans feste Freundin, Allies neue beste Freundin. Dabei ist sie doch das genaue Gegenteil von Leah und passt damit doch gar nicht zu dem Sunnyboy, oder? Langsam muss sich die junge Frau doch eingestehen, dass sie auf Ava eifersüchtig ist, weil sie mehr von Logan möchte, als sie zugeben will.

Doch hat sie ihre Chance nicht schon vertan? Zwischen Zukunftsfragen und Familienproblemen, wird Leah schließlich auch noch mit Liebeskummer gequält. Vielleicht wird es Zeit, sich endlich mal sich selbst zu stellen, um dann einen Weg in die Zukunft zu finden … .

Meine Meinung:

Mir hat bereits der erste Teil der Woodland Academy sehr gut gefallen und dort waren Logan und Leah meine Lieblinge, deshalb freute ich mich sehr, dass es von den beiden ein eigenes Buch gibt, das ich natürlich sofort lesen musste.

Der Prolog ist aus Logans Sicht geschrieben. Er äußert sich dazu, dass mit Leah Schluss ist und er jetzt nur mal auf sich schaut.

Dann springt man kurz eineinhalb Monate zurück und erfährt, wie es zu der Trennung kam. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Logan dieses Hin und Her nicht mehr wollte und Leah die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Aber die ist noch nicht soweit, dass sie zu Logan stehen könnte, deshalb redet sie sich fleißig ein, dass sie auch ohne ihn glücklich ist. Trotzdem erlebt man als Leser hautnah mit, wie sich die junge Frau verändert. Ich fand es sehr authentisch, wie Marcella Fracchiolla die Veränderung von Leah dargestellt hat. Es passiert nicht plötzlich, sondern schleichend. Irgendwie merkt die Protagonistin, dass ihr in ihrem Leben etwas fehlt, dass sie mehr möchte, als bisher, dass sie etwas Sinnvolles tun will und das setzt sie auch mit viel Tatkraft durch.

Überhaupt mochte ich die beiden Protagonisten total gerne. Schon im ersten Band fielen sie mir positiv auf, weil sie anders sind. Leah zeigt sich nach außen hin wie eine kleine Zicke, die ihre Vorurteile hat und andere gerne spüren lässt, wenn sie sie für „nicht gut genug“ hält. Aber wenn man einmal hinter ihre Fassade blickt, sieht man schnell, dass in ihr viel mehr steckt, als sie uns auf den ersten Blick erkennen lässt.
Logan dagegen ist von Anfang an ein absoluter Herzensmensch. Er steht zu seinen Freunden und rettet Ethan mehr als einmal aus brenzligen Situationen. Außerdem möchte er die Chance nutzen, die er durch die Aufnahme an der Woodland Academy bekommen hat. Er ist einfach der Good Guy der Geschichte und ich liebe ihn.

Die Liebesgeschichte gefiel mir auch richtig gut, denn es gibt nicht dieses Hin und Her. Logan macht zu Beginn des Buches deutlich, dass er keine Sexbeziehung mehr möchte und macht deshalb Schluss mit Leah. Trotzdem merkt man, dass er immer noch an ihr hängt und gerne eine richtige Beziehung mit ihr hätte. Doch anstatt ihr hinterherzuschmachten, geht er neue Wege und findet auch eine Freundin. Leah dagegen muss sich ihrer Gefühle erst bewusst werden und konzentriert sich in der Zeit eher auf ihre Zukunftspläne, was ich sehr gut fand, denn auch das ist ein wichtiges Thema in diesem Buch. Ich habe auf jeden Fall richtig mit den beiden mitgefiebert, weil sie für mich das ideale Paar sind. Leah tritt Logan ordentlich in den Hintern, damit er nicht nur auf Nummer sicher geht, sondern sich auch mal etwas traut und nach den Sternen greift. Logan dagegen erdet Leah und hilft ihr, aus ihren Rollenbildern auszubrechen und sie selbst zu sein. Eine schöne Ergänzung.

Ich fand es aber auch toll, dass man erfährt, wie es mit Allie und Ethan weitergeht. Zwar spielen sie hier nur eine Nebenrolle, aber trotzdem darf man auch die beiden in ihre Zukunft begleiten.

Natürlich dürfen wir auch wieder das besondere Flair des Internats genießen. Doch während es im ersten Band vor allem um die Neuankömmlinge und darum ging, Vorurteile abzubauen, geht es in diesem Teil eher um die Zukunft der Protagonisten. Wie soll es nach Woodland weitergehen? Welche Träume und Ängste haben sie? Welche Wege wollen sie gehen und von wem bekommen sie Unterstützung oder werden sie ausgebremst? Ich fand es sehr interessant, dass ich die Jugendlichen hier begleiten durfte und konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Aber Marcella Fracchiolla macht mich mit diesem Band auch richtig neugierig auf eine weitere Geschichte der Woodland Academy, denn es gibt noch ein paar Charaktere auf deren Story ich sehr neugierig bin. Hier legt sie in „Never say never“ den Grundstein und ich bin schon sehr gespannt, was sie sich hier wieder ausgedacht hat. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass wir noch ein wenig in der Woodland Academy verweilen dürfen, denn inzwischen fühle ich mir hier schon ganz wie zuhause.

Fazit:

Schon im ersten Band der „Woodland Academy“ wurde mir klar, dass die Geschichte von Logan und Leah etwas ganz Besonderes ist und ich wurde nicht enttäuscht. Es hat mir großen Spaß gemacht, die beiden zu begleiten und fand ihre Geschichte sehr authentisch. Ich habe mit ihnen mitgefiebert und bei ihrer Suche nach dem richtigen Weg begleitet. Logan und Leah sind einfach mein absolutes Traumpaar.


Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Diese Buch hat mich absolut positiv überrascht

Ranjana
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Inhalt:

Lexia sieht in ihren Träumen die Zukunft. Ihre Mutter erinnert sie jedoch stets daran, dass diese Zukunft nicht festgeschrieben ist, sondern immer nur eine Möglichkeit. Jeder hat selbst die Möglichkeit, ...

Inhalt:

Lexia sieht in ihren Träumen die Zukunft. Ihre Mutter erinnert sie jedoch stets daran, dass diese Zukunft nicht festgeschrieben ist, sondern immer nur eine Möglichkeit. Jeder hat selbst die Möglichkeit, seine Zukunft durch seine Entscheidungen zu gestalten.

Das macht Lexia, indem sie sich, nach einem ihrer Träume den Scinto-Anwärtern anschließt, um gegen die Wolfsmenschen zu kämpfen, die regelmäßig in Ranjana einfallen. Ungeahnte Hilfe bekommt sie dabei von Elian, der sie bei ihrem Training und ihren Prüfungen unterstützt. Doch dann steht Lexia den Wolfsmenschen tatsächlich gegenüber und muss sich fragen, ob ihre Träume sie vielleicht in eine falsche Richtung geführt haben … .

Meine Meinung:

Von Sophie Fawn habe ich schon „Nur im Mondschein“ gelesen und war von ihren Ideen beeindruckt, deshalb wollte ich unbedingt noch mehr von ihr lesen und habe zu „Ranjana“ gegriffen.

Der Einstieg fiel mir richtig leicht. Man erfährt von den Träumen, die Lexia immer wieder hat und ihr die Zukunft zeigen sollen. Gleichzeitig erhält man einen Einblick in die Welt rund um Ranjana. Ich fand das Worldbuilding wirklich faszinierend. Die Frauen sind lediglich da, um den Männern, insbesondere den Scintos zu dienen und ihnen das Leben leichter zu machen. Überhaupt haben die Scintos, die Krieger den größten Stellenwert. Sie bilden auch den Rat, der über die Belange in Ranjana entscheidet. Ich fand es erschreckend, dass sich die Frauen einfach so in ihr Schicksal fügen, dass sie es sogar als Ehre ansehen, von einem Scinto ausgewählt zu werden. Puh, das kann man sich in unserer heutigen Zeit wirklich nicht vorstellen, oder? Umso besser gefiel es mir, einmal in eine ganz andere Welt eintauchen zu können.

Auch Lexia hat sofort mein Herz erobert. Sie liebt ihre Mutter und ihren Bruder über alles und möchte ihnen gegenüber stets loyal sein. Gleichzeitig kämpft sie mit ihren Träumen und versucht, die Bilder, die sie sieht, zu deuten, vor allem, um die Menschen zu beschützen, die sie liebt. Ihr eigenes Wohl ist dabei nebensächlich. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, sich in die Männerdomäne einzuschleichen und dort ihren „Mann“ zu stehen. Eine wirklich starke Frau und ich liebe starke Frauen in Büchern.

Aber auch die Liebesgeschichte gefiel mir sehr gut. Die Gefühle entwickeln sich langsam, auch, wenn von vornherein klar ist, was passieren wird. Ich fand die beiden ja wirklich süß und konnte richtig mit ihnen mitfiebern. Ein echt schönes Paar.

Während man Lexia und Elian begleitet, wie sie sich auf die Begegnungen mit den Wolfsmenschen vorbereitet, schwebt immer die Gefahr über ihnen. Ich fragte mich, was es mit den Wolfsmenschen wirklich auf sich hat und wieso die Gruppen so verfeindet sind. Erst zur Mitte hin nimmt die Geschichte eine Wendung, die mir richtig gut gefallen hat. Hier hat sich Sophie Fawn wirklich noch einmal etwas einfallen lassen. Die Geschichte ist spannend und hält einige Überraschungen bereit und obwohl man denkt, man hätte durch die Visionen von Lexia einen Wissensvorsprung, weiß man doch überhaupt nichts und genau das liebe ich an dem Buch. Es führt plötzlich in eine ganz andere Richtung und man weiß nie genau, wo man am Ende stehen wird.

Leider war dieses Leseabenteuer viel zu schnell zu Ende und ich hätte gerne noch mehr Zeit in Ranjana verbracht.

Fazit:

„Ranjana – Vertraue auf deine Stärke“ hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Da steckt Spannung drin, die Protagonisten sind liebenswert, aber auch stark und die Liebesgeschichte ist so süß, dass ich einfach nur mitfiebern konnte. Zusätzlich überrascht uns die Autorin immer wieder mit neuen Wendungen und aufregenden Ereignissen. Ein Buch, das mich unglaublich positiv überrascht hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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