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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2018

Wer Märchenadaptionen mag, sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen

Das Schicksal des Winters
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Inhalt:

Maila lebt hoch in den Bergen in Skandinavien und fristet dort ein einsames Leben inmitten von Schnee und Eis.

Einst wurde sie von einer bösen Hexe verflucht und darf sich deshalb keinem Menschen ...

Inhalt:

Maila lebt hoch in den Bergen in Skandinavien und fristet dort ein einsames Leben inmitten von Schnee und Eis.

Einst wurde sie von einer bösen Hexe verflucht und darf sich deshalb keinem Menschen nähern. Bis jetzt hat die junge Frau immer tapfer durchgehalten, doch dann klopft ein verirrter Wanderer an ihre Tür und sucht Zuflucht vor einem Schneesturm.

Schnell beginnt Maila sich in Gesellschaft von Ko wohlzufühlen und genießt es, nicht mehr allein zu sein. Doch Ko kann nicht bleiben, im Gegenteil, er muss so schnell wie möglich wieder verschwinden, bevor er noch rausfindet, wer Maila wirklich ist und was es bedeutet, in ihrer Nähe zu sein … .

Meine Meinung:

Als ich hörte, dass es eine Adaption zur Schneekönigin geben würde, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Märchen und folglich auch Märchenadaptionen, deswegen war dieses Buch natürlich ein absolutes Must-Have für mich.

Zu Beginn des Buches erhält man eine kleine Einführung in das Thema Elfen, Märchen und Wechselbälger und da diese Themen eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen, fand ich es toll, dass man vorab ein paar Informationen bekommt.

Im Anschluss springt man direkt in das Leben von Maila und lernt ihre beiden Elfen Röckchen und Flöckchen kennen, von denen ich sofort richtig begeistert war. Diese beiden sind so wundervoll. Sie sind einzigartig und liebenswert und bringen einiges an Humor in die Geschichte, was sicher daran liegt, dass die beiden ganz unterschiedlich sind und sich immer wieder in die Haare kriegen.

Auch Maila selbst ist eine ganz außergewöhnliche Protagonistin. Ich liebe ja starke Heldinnen, aber diese junge Frau setzt noch einen drauf. Sie hat ein wirklich gutes Herz, was sie von Anfang an beweist. Selbst als sie verflucht wird, denkt sie zuerst an andere und dann an sich. Und dabei muss sie immer wieder Rückschläge einstecken und trotzdem geht sie weiter ihrer wichtigen Aufgabe nach. Selbstverständlich hinterlässt das seine Spuren auf Mailas Seele und doch ist sie in meinen Augen eine bemerkenswert starke junge Frau und ich konnte gar nicht anders, als sie zu bewundern. Lilly London hat mit ihr wirklich eine einzigartige Persönlichkeit geschaffen, der man gerne nacheifern möchte.

Ko, den männlichen Part, konnte ich dagegen nicht so ganz greifen. Er hatte für mich zu viele Geheimnisse, blieb etwas blass und undurchsichtig. Obwohl er einen guten Gegenpart zu Maila bildet, war ich bis zum Ende nicht so ganz von ihm überzeugt.

Die Geschichte selbst ist sehr vielfältig. Zum einen ist sie vor allem durch Flöckchen und Röckchen sehr humorvoll und auch durch die Begegnungen von Ko und Maila bekommt sie eine Leichtigkeit und macht richtig Spaß. Zum anderen hat sie aber auch eine sehr ernste und fast schon düstere Seite. Mir gefiel dieses Gleichgewicht sehr gut, weil der Humor die Schwermütigkeit wieder ausgleicht, so dass die Geschichte nicht zu deprimierend wird, aber doch auch ernste Seiten aufzeigt. Eigentlich hätte ich ja erwartet, hier einfach eine locker-leichte Liebesgeschichte zu bekommen, doch dieses Buch bietet viel, viel mehr.

Besonders der innere Zwiespalt von Maila wurde von der Autorin sehr gut hervorgehoben. Die Frage, wie weit man aus Rache gehen darf, ob man gegen sein Schicksal ankämpfen kann und ob ein Opfer gerechtfertig ist, um andere zu retten. Es hat mich wirklich sehr nachdenklich gemacht, denn auch, wenn es ein Märchen ist, lässt sich doch auch einiges auf das reale Leben übertragen, was ich sehr schön fand. Ich mag es sehr, wenn mich Bücher zum Nachdenken bringen und das tut „Das Schicksal des Winters“ definitiv.

Während Lilly London viel Zeit und Mühe für die Entwicklung von Maila aufwendet und sowohl der innere Zwiespalt, als auch die Begegnung zwischen Ko und der jungen Frau viel Raum in der Geschichte einnehmen, werden andere Aspekte nur kurz angerissen und gingen mir auch etwas zu schnell. Für die ein oder andere Begebenheit hätte ich mir persönlich eine andere Lösung gewünscht, aber da das nur Nebenaspekte waren, kann man darüber gut hinwegsehen.

In dieser Märchenadaption gibt es nicht nur Parallelen zum Originalmärchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen, sondern auch zur „Eiskönigin“ von Disney. Eine wirklich spannende Mischung.

Fazit:

Mit „Das Schicksal des Winters“ hat Lilly London eine wirklich schöne Märchenadaption geschaffen. Sie hat sowohl eine ernste, als auch eine humorvolle Seite, so dass es ein tolles Gleichgewicht gibt. Die Autorin versteht es sehr gut, tiefgründige und einzigartige Charaktere zu erschaffen und sie in eine spannende und interessante Handlung einzuweben. Mich konnte sie mit ein paar wenigen Ausnahmen, mit ihrer Geschichten wirklich überzeugen. Wer Märchenadaptionen mag, darf sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Hier wird die Götterwelt mal auf den Kopf gestellt - echt toll

Götterherz (Band 1)
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Inhalt:

Penelope verbringt gemeinsam mit ihrer Familie den Urlaub in Griechenland. Doch seit sie dort angekommen ist, plagen sie seltsame Albträume von einer Arena voller Monster, in der sie um ihr Leben ...

Inhalt:

Penelope verbringt gemeinsam mit ihrer Familie den Urlaub in Griechenland. Doch seit sie dort angekommen ist, plagen sie seltsame Albträume von einer Arena voller Monster, in der sie um ihr Leben kämpfen muss. Zum Glück wird sie stets von einem jungen Mann mit grünen Augen gerettet.

Als sie diesem jedoch auch im wahren Leben begegnet, verlagern sich ihre Albträume zu Ohnmachtsanfällen, die immer schlimmer werden. Schnell hat sie das Gefühl, dass es jedoch weniger Träume, als viel mehr Erinnerungen sind. Erinnerungen an ein früheres Leben.

In diesem spielte eine Liebesgeschichte eine große Rolle, denn sie hatte sich in einen Gott verliebt und wünschte sich nichts mehr, als die Unsterblichkeit, um für immer mit ihm zusammen sein zu können. Leider war nicht jeder begeistert von ihren Gefühlen und welcher Feind kann schlimmer sein, als ein rachsüchtiger Gott, der seinem Bruder die Liebe nicht gönnt?

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, obwohl es gerade zu einem Trend zu werden scheint, Geschichten über Götter zu schreiben und ich solchen Trends gegenüber meist sehr skeptisch bin, liebe ich doch Geschichten über die Mythologie. Deshalb musste ich dieses Buch von B.E. Pfeiffer auch unbedingt lesen.

Die Idee ist auch wirklich großartig. Ich mochte es total, dass die Autorin die Götterwelt mal ein bisschen auf den Kopf stellt und jedem eine neue, etwas andere Rolle zuschreibt. In allen Filmen und Büchern, die ich bis jetzt gelesen und gesehen habe, ist Zeus immer der Gute, der Göttervater, der alle zusammen- und die Welt im Gleichgewicht hält. Da fand ich es einmal richtig erfrischend, dass B.E. Pfeiffer mit diesem Klischee bricht und er mal nicht als strahlender Held hervorgeht. Das macht die Geschichte auf jeden Fall originell und gefiel mir deshalb richtig gut.

Auch die Liebesgeschichte konnte ich unter den gegebenen Umständen besser nachvollziehen und akzeptieren. Ich bin da ja häufig skeptisch, wenn es darum geht, dass zwei Menschen füreinander bestimmt sind oder allzu schnell von Liebe sprechen. Doch diesen Umstand hat die Autorin durch ihre Geschichte geschickt ausgehebelt und damit selbst mir den Wind aus den Segeln genommen, so dass ich tatsächlich mit den beiden mitfiebern konnte und mir ein Happy End gewünscht habe.

Der Schreibstil ist dabei immer schön locker, leicht und trotz der verschiedenen Götternamen kann man das Buch flüssig lesen, da diese ja schon bekannt sind.

Einzig die Action hat mir mal wieder etwas gefehlt. Gerade in den ersten beiden Dritteln des Buches geht die Geschichte meiner Meinung nach nur sehr schleppend voran. Man lernt alle kennen und bekommt viele Hintergrundinformationen, die natürlich auch wichtig sind, aber gerade aus dieser Story hätte man in meinen Augen mehr herausholen können. Die Handlung wäre perfekt für unvorhersehbare Überraschungen gewesen, doch alles läuft auf den vorher aufgebauten Showdown hinaus, der dann leider auch ohne allzugroße Wendungen abläuft.

Fazit:

Die Idee zu „Götterherz“ konnte mich richtig begeistern, vor allem, da die Autorin auch mit üblichen Klischees bricht und ihre Geschichte so aufbaut, dass ich auch die Lovestory nachvollziehen und sogar mitfiebern konnte. Leider hätte ich mich gerade durch die Handlung einiges an Action erwartet, die leider ausblieb bzw. nur in geregelten Bahnen verlief. Das Buch ließ sich zwar sehr gut lesen, hätte in meinen Augen aber noch mehr Potenzial gehabt.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Dieses Buch hat mich sehr berührt

Die Töchter von Tarlington Manor
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Inhalt:

Seit sie denken kann, sehnt sich Casey Walsh nach Irland und doch hat sie noch nie einen Fuß auf die grüne Insel gesetzt. Als ihr Großvater ihr vom Tagebuch der Auswanderin Aeryn erzählt, steht ...

Inhalt:

Seit sie denken kann, sehnt sich Casey Walsh nach Irland und doch hat sie noch nie einen Fuß auf die grüne Insel gesetzt. Als ihr Großvater ihr vom Tagebuch der Auswanderin Aeryn erzählt, steht für die junge Frau fest, dass sie sich auf die Spuren der Irin machen muss.

Dieses Gefühl verstärkt sich, als sie Brayden begegnet, der sich spontan als Reiseführer anbietet. Jetzt stehen alle Türen für eine Reise nach Irland offen.

Dort taucht Casey tief in das Leben von Aeryn ein, die ihr Leben als Bauerntochter in Killarney verbracht hat. Auf einem Frühlingsfest lernt sie einen jungen Mann namens Padraig kennen und verliebt sich in ihn. Eine Zukunft scheint es für die beiden jedoch nicht zu geben, denn der junge Mann gehört zur adeligen Familie Tarlington und kann es sich nicht erlauben eine Bauerntochter zu heiraten. Doch in Zeiten größter Not, setzt Aeryn alles auf eine Karte und alles auf den jungen Mann … Ist er der der Prinz in der strahlenden Rüstung oder doch nur ein Frosch?

Während Casey immer mehr über Aeryn und ihr Leben in Irland erfährt, lernt sie auch sich selbst besser kennen und findet schließlich mehr als nur ihre Familiengeschichte … .



Meine Meinung:

Ehrlich gesagt habe ich ein richtiges Faible für Familiengeschichten. Ich liebe es einfach, wenn Menschen sich auf die Spuren der Vergangenheit begeben, deswegen musste ich dieses Buch aus der Feder von Tanja Bern auch unbedingt lesen.

Casey kam mir anfangs sehr verloren vor. Sie jobt in einem Café und erhält dort kaum Wertschätzung. Auch ihr Verdienst reicht gerade so. Eigentlich träumt sie ja von einem Geschichtsstudium, hat den Schritt dahin aber noch nicht geschafft. Ich hatte irgendwie das Gefühl, als wüsste die junge Frau nicht so recht, wo sie hin wollte. Das Einzige, das feststeht: Sie liebt Irland, wobei sie die Insel noch nie selber besucht hat, sondern diese eher aus der Entfernung anschmachtet. Diese Faszination konnte ich gut nachvollziehen. Man muss einen Ort nicht zwangsläufig gesehen haben, um sich danach zu sehnen. Sehr gut gefiel mir auch ihre Beziehung zu ihrem Großvater. Er scheint ihr Halt zu bieten und sie in allem zu unterstützen. Es ist schön, wenn man solche Menschen an seiner Seite hat.

Als Casey schließlich auf Brayden trifft, war ich doch etwas skeptisch. Ich bin nicht so der Fan von diesen „Liebe auf den ersten Blick“-Geschichten und wenn die Protagonisten so schnell von tiefen Gefühlen reden. Da in diesem Buch das Augenmerk aber nur am Rande auf der Lovestory liegt, konnte ich damit ganz gut umgehen.

Den Hauptteil der Geschichte nimmt nämlich Aeryns Leben ein. Casey liest in ihrem Tagebuch und dadurch taucht man direkt in die Vergangenheit ein, die man dann aus Aeryns Sicht lesen kann. Und ich liebte die Reise nach Irland in das Jahr 1846. Obwohl das Mädchen ein karges und entbehrungsreiches Leben führt ist sie nicht unglücklich. Sie liebt ihren Vater und versucht ihn bei der Arbeit auf dem Feld zu unterstützen. Erst als sie Padraig kennenlernt, erlebt sie, dass es mehr gibt, als den täglichen Kampf ums Überleben. Mit ihm nimmt das Leben der jungen Frau plötzlich eine Wendung und ich fieberte wirklich sehr mit ihr mit. Dabei muss ich gestehen, dass ich fast die Geschichte aus Caseys Sicht überblättert hätte, so sehr war ich von Aeryns Leben fasziniert und wollte gerne mehr darüber erfahren. Auch die Ereignisse um die Hungersnot in Irland haben mich sehr bewegt. Es war erschreckend, was dort zu dieser Zeit passiert ist und wie viele Leute leiden musste. Dadurch, dass Tanja Bern diese Begebenheiten in eine fiktive Geschichte eingewebt hat und die Protagonistin davon direkt betroffen ist, werden diese noch lebendiger und man fühlt richtig mit. Ich war ehrlich betroffen und habe mich im Nachhinein mit diesem historischen Ereignis noch länger beschäftigt.

Ja, diese Geschichte ist wirklich voller Gefühl. Vor allem aus Aeryns Sicht wurden diese sehr lebendig. Da geht es um Liebe, um Vergebung, um Freundschaft und Zusammenhalt, um Mitgefühl und Hilfe, um Selbstlosigkeit, um Verrat und Verzweiflung, ums nackte Überleben, darum jemanden gehen zu lassen und für jemanden am Leben zu bleiben, ums Kämpfen und darum, seinen Weg zu gehen. Wie schon oben erwähnt war ich richtig ergriffen von dieser Geschichte und vor allem auch wegen der versteckten Botschaften. Ich liebe es, wenn es zwischen den Zeilen noch so viel mehr zu lesen gibt und genau das ist in diesem Buch der Fall. Tanja Bern hat mich mit ihrer Geschichte wirklich gefangen genommen und am Ende musste ich sogar ein paar Tränen vergießen, so sehr haben mich die Ereignisse ergriffen. Doch genau das macht für mich ein gutes Buch aus.

Auch mit Caseys Geschichte konnte ich mich am Schluss noch anfreunden, denn durch ihre Reise in die Vergangenheit fand die junge Frau schließlich auch zu sich selbst, was mir als Entwicklung für diesen Charakter sehr gut gefallen hat.



Fazit:

Mit „Die Töchter von Tarlingtion Manor“ hat Tanja Bern eine wirklich ergreifende Geschichte geschaffen. Die Reise in die Vergangenheit hat mich von Anfang an mitgenommen und Aeryns Leben in Irland zu Zeiten der großen Hungersnot hat mich total ergriffen. Ich konnte die Gefühle zu jeder Zeit nachvollziehen und war so berührt, dass ich am Ende sogar ein paar Tränen vergossen habe. Ein wundervolles Buch.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Marie Lu überzeugt erneut

Warcross - Das Spiel ist eröffnet
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Inhalt:

Ein Videospiel erobert die Welt: Warcross. In virtuellen Welten bestehen die Teilnehmer Abenteuer, müssen Aufgaben lösen und können so Level um Level aufsteigen, bis hin zur Teilnahme an der ...

Inhalt:

Ein Videospiel erobert die Welt: Warcross. In virtuellen Welten bestehen die Teilnehmer Abenteuer, müssen Aufgaben lösen und können so Level um Level aufsteigen, bis hin zur Teilnahme an der Meisterschaft. Hideo Tanaka, der Erfinder von Warcross wurde dadurch berühmt und wird seither verehrt.

Auch Emika Chen ist ein großer Fan von ihm. Doch als mittellose Kopfgeldjägerin steht sie auf einer ganz anderen Stufe als Hideo Tanaka. Deshalb fällt sie auch aus allen Wolken, als ihr ausgerechnet ihr großes Idol einen Job anbieten: Sie soll an der Meisterschaft von Warcross teilnehmen und dadurch einen Hacker aufspüren, der das Spiel manipulieren will.

Nicht nur die große Belohnung, die auf die Ergreifung des Hackers ausgesetzt ist, bringt Emika dazu, sich in dieses aufregende Abenteuer zu stürzen. Die junge Frau hofft durch den Job auf einen Neuanfang, doch setzt gleichzeitig ihr Leben aufs Spiel … .

Meine Meinung:

Marie Lu hat mich bereits mit ihrer Legend-Reihe begeistert, mit der Young-Elites-Reihe wurde ich jedoch zu einem richtigen Fangirl. Seitdem möchte ich einfach alles von dieser Autorin lesen, deshalb war auch „Warcross“ für mich ein absolutes Muss.

Im ersten Kapitel begleitet man Emika auf einer Kopfgeldjagd und erfährt nach und nach von ihrem Leben, aber auch von ihrer Vergangenheit. Marie Lu hat einfach immer ein Händchen für ungewöhnliche Charaktere und das beginnt bei Emika bei ihren regenbogenfarbenen Haaren und endet bei ihrer Liebe fürs Hacken. Obwohl sie es im Leben wirklich alles andere als leicht hatte und hat, geht sie ihren Weg und zerfließt nicht in Selbstmitleid. Sie ist klug, selbstbewusst, stark, mit dem Herz auf dem richtigen Fleck und einer vernünftigen Denkweise. Ich hab einfach ein Faible für die Protagonistinnen von Marie Lu und auch Emika macht da keine Ausnahme.

Dadurch, dass man anfangs sehr viel von Emika und ihrem Leben und den Grundsätzen von Warcross erfährt, dauerte es in meinen Augen ziemlich lange, bis die eigentliche Story anläuft. Ich habe immer darauf gewartet, dass die Protagonistin sich endlich auf die Suche nach dem ominösen Hacker macht. Doch die Warcross-Meisterschaft und damit das eigentliche „Spiel“ laufen erst im letzten Drittel ab. Zum einen ist das sicher auch positiv, so haben auch Nicht-Gamer (wie ich) Freude an der Geschichte, aber dadurch kommt auch erst zum Ende hin wirklich Spannung auf. Das heißt jedoch nicht, dass die Informationen vorher unwichtig oder weniger interessant sind, im Gegenteil, das Buch liest sich trotzdem sehr gut, nur so richtig mitgerissen hat es mich wirklich erst im letzten Drittel.

Aber Marie Lu wäre nicht Marie Lu, wenn sie nicht noch einen Trumpf oder mehrere Trümpfe in der Hand hätte. Zum Ende hin lässt sie schließlich eine Bombe platzen, die mich wirklich sehr überrascht hat. Zwar hatte ich schon, als Fan von Marie Lus Geschichten, damit gerechnet, dass noch eine überraschende Wendung kommen würde, aber dass es letzten Endes in diese Richtung gehen würde, damit hatte ich mal wieder nicht gerechnet. Zum Schluss hin überschlagen sich nämlich die Ereignisse noch einmal und ich habe tatsächlich den Atem angehalten, weil ich so mitgerissen wurde. Leider endet das Buch dann mit diesem großen Paukenschlag und jetzt sitze ich hier und möchte doch einfach nur wissen, wie es weitergeht.



Fazit:

Zu Recht bin ich inzwischen ein großer Fan von Marie Lus Geschichten. Ihre Protagonistinnen haben immer etwas Besonderes und ich habe inzwischen ein richtiges Faible für diese starken und ungewöhnlichen Frauen entwickelt. Leider läuft die Story dieses Mal etwas langsam an, so dass mich erst das letzte Drittel richtig mitgerissen hat. Das hatte es dann aber auch wirklich in sich und die Autorin lässt gleich mehrere Bomben platzen, die mich dann erst einmal sprachlos zurückließen. Ich bin wirklich sehr gespannt, was in den Folgebänden noch auf mich zukommt.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Überzeugt eher durch die leisen Töne

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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Inhalt:

In Valoria bleiben einem jungen Mädchen nur zwei Optionen: Entweder es tritt der Armee bei oder heiratet mit nur 20 Jahren. Kestrel ist davon wenig begeistert. Obwohl sie die Tochter des ranghöchsten ...

Inhalt:

In Valoria bleiben einem jungen Mädchen nur zwei Optionen: Entweder es tritt der Armee bei oder heiratet mit nur 20 Jahren. Kestrel ist davon wenig begeistert. Obwohl sie die Tochter des ranghöchsten Generals ist, zeigt sie keinerlei Ambitionen, in die Armee einzutreten und obwohl es auch nicht an Heiratskandidaten mangelt, gefällt ihr auch diese Richtung nicht. Stattdessen gibt sie sich am liebsten voll und ganz dem Klavierspiel hin.

Doch das ist eigentlich eine Aufgabe für einen Sklaven. Ein Sklave, wie Arin, den sie aus einem völlig unerklärlichen Grund auf einer Auktion ersteigert. Was sah sie in dem jungen Mann, das sie plötzlich dazu veranlasst hat, auf ihn zu bieten? Und welches Geheimnis verbirgt Arin?

Als Kestrel herausfindet, was hinter all dem steckt, ist es für sie jedoch fast schon zu spät … .

Meine Meinung:

Auch dieses Buch hat mich auf den ersten Blick wieder total begeistert. Ich liebe das Cover und auch der Klappentext klang total vielversprechend, deshalb musste ich es natürlich sofort lesen.

Im ersten Kapitel lernt man Kestrel kennen und erfährt sofort, dass sie eine selbstbewusste, junge Frau ist, die sich nicht immer an die Regeln und Konventionen ihrer Gesellschaft hält und gerne mal ihren eigenen Kopf durchsetzt. Doch obwohl mir das an ihr sehr gut gefiel, hatte ich andererseits auch etwas das Gefühl, dass sie doch sehr egoistisch ist. Manchmal kam es mir so vor, als würde sie sich nur um ihrer selbst Willen gegen Regeln auflehnen und nicht, weil sie diese z.B. hinterfragt. Vor allem zu Beginn des Buches scheint es ihr vollkommen egal zu sein, dass ihre Sklaven selbst einmal die Besitzer ihres Landes und Heimes waren, dass sie von ihrem Volk in einem blutigen Krieg enteignet und versklavt wurden. Das Schicksal der Herrani bekümmert sie kaum, vor allem, wenn sie keinen direkten Bezug zu ihr haben. Das hat mich anfangs doch sehr an ihr gestört, weil ich eigentlich dachte, eine kluge und kritische junge Frau vor mir zu haben.

Bereits im ersten Kapitel kommt auch Arin zu der Geschichte hinzu. Er wirkt sofort sehr kämpferisch und aufrührerisch, was ich richtig gut fand und ich dachte, mit ihm würde einiges an Spannung aufkommen. Ich rechnet fest damit, dass er aufbegehren und sich lautstark gegen die Sklaverei auflehnen würde, doch leider dröppelt die Geschichte erst einmal vor sich hin und man findet sich in diversen Alltagshandlungen wieder. Arin arbeitet als Schmied, während Kestrel Gesellschaften besucht, sich mit Kleiderfragen auseinandersetzt und ihre Freunde zu einer Partie „Biss und Stich“ einlädt. Ehrlich gesagt hatte ich mir etwas mehr Action gewünscht. Doch das Buch ist eher wie das Spiel, das darin beschrieben wird: Die Protagonisten bringen langsam ihre Spielsteine in Stellung, sie überlegen, entwickeln Strategien und schließen Verbindungen mit anderen. Das läuft jedoch größtenteils im Hintergrund ab. Manchmal bekommt man kleine Einblicke, vor allem aus Sicht von Arin, doch irgendwie hätte ich das gerne präsenter in der Geschichte gehabt. Für meinen Teil lief das alles viel zu ruhig ab, es gab nicht wirklich große Überraschungen und die Spannung hat mir eigentlich gänzlich gefehlt.

Trotzdem lässt sich das Buch sehr gut lesen. Ich mochte vor allem die Idee dahinter: Es gibt zwei Völker: Die Valorianer und die Herrani. Und wie es so ist, beschließt der Herrscher der einen Seite irgendwann einfach, dass er seine Macht und sein Land vergrößern möchte und nimmt sich etwas, das ihm nicht gehört und zwar mit Gewalt. So fielen die Valorianer über die Herrani her, haben ihren Besitz beschlagnahmt und sie versklavt. Natürlich denken die Valorianer, sie wären etwas Besseres und den Herrani weit überlegen. Zwischen den Zeilen kann man wirklich sehr schön die Denkweise der Völker, aber auch der einzelnen Charaktere herauslesen. Unweigerlich muss man sich deshalb beim Lesen mit diesem ernsten Thema beschäftigen. Was macht ein Volk, einen Menschen besser oder schlechter? Kann man nicht in Frieden nebeneinander existieren, voneinander lernen und profitieren? Welche Opfer ist man bereit zu bringen und wie weit geht man für „seine Sache“? Was ist gerechtfertigt und wo sind die Grenzen? Ich finde, diese Fragen greift das Buch sehr gut auf und damit brachte es mich wirklich zum Nachdenken. Wer hätte gedacht, dass hinter der Geschichte so viel Ernst stecken würde? Damit hat mich das Buch schließlich doch noch in einen Sog gezogen, der mich nicht mehr loslassen wollte.

Am Ende werden die Karten sogar noch einmal ganz neu gemischt und ich frage mich wirklich, wie die Autorin das ganze Geschehen auflösen wird und hoffe, dass sie das Potenzial, das sich zum Schluss aufbaut, nutzen wird um mich noch einmal richtig zu überraschen.





Fazit:

„Spiel der Macht“, der erste Teil der „Schatten von Valoria“ hat für mich eine ganz andere Richtung eingeschlagen, als ich anfangs gedacht hatte. Obwohl mir etwas Action und Spannung gefehlt haben, hat es mich mit seinem ernsten Thema, den vielen hintergründigen Fragen, die es aufwirft und mit den leisen Tönen am Ende doch noch überzeugen können.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.