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Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine wundervolle Märchenadaption

Der Fluch der sechs Prinzessinnen (Band 2): Blütenzauber
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Inhalt:

"Kennt ihr das Schloss über den Wolken? Das Schloss, in welchem ein verwunschenes Biest wohnt? Und die Geschichte der Schönen, die sein Herz zu erweichen vermag?
Gefangen in einem Raum, der zu ...

Inhalt:

"Kennt ihr das Schloss über den Wolken? Das Schloss, in welchem ein verwunschenes Biest wohnt? Und die Geschichte der Schönen, die sein Herz zu erweichen vermag?
Gefangen in einem Raum, der zu ebendiesem Schloss gehört, erwacht Prinzessin Tatjana. Der einzige Hinweis darauf, wie sie ihren Fluch brechen und wieder auf die Erde zurückkehren kann, ist ein Wort. Doch dieses ist eng mit dem Schicksal des Biests verwoben und lautet: Blütenzauber."

(Quelle: http://www.sternensand-verlag.ch/bluetenzauber-regina-meissner.html)


Nachdem ihre Stiefmutter Tatjana verflucht hat, wacht diese in einem Zimmer im Schloss über den Wolken auf. Dort gefangen muss sie bald erkennen, dass sie nicht die einzige ist, deren Leben durch einen Fluch verändert wurde.

Auch der König und die Dienstboten kämpfen mit einem schweren Schicksal. Doch als Tatjana im Schloss auftaucht, bleibt nichts, wie es war. Fest entschlossen, ihren Fluch zu brechen, lässt sie sich auch von dem unnahbaren Biest nicht abschrecken, vor allem nicht, als sie erfährt, dass ihre Erlösung durch den Blütenzauber eng mit der des Schlossherrn verbunden ist.


Meine Meinung:

Nach „Schwanenfeuer“ wollte ich unbedingt auch den zweiten Teil dieser Märchenreihe lesen, um zu erfahren, wie es mit den Schwestern weitergeht und ob auch Tatjana ihren Fluch brechen kann. Außerdem gehört „Die Schöne und das Biest“ zu meinen Lieblingsmärchen und ich war gespannt, was Regina Meißner daraus gemacht hat.

Das Buch beginnt damit, dass Tatjana wieder einmal in ihrem Zimmer aufwacht, das abgeschlossen ist. Durch den Blick aus dem Fenster hat sie gesehen, dass sie sich in einem Schloss in den Wolken befindet. Etwas seltsam fand ich es anfangs, dass sie schon länger in diesem Zimmer eingesperrt ist, dass sie nie raus kann, aber auch keinen Hunger und Durst oder andere Bedürfnisse verspürt. Ich denke, so hat die Autorin versucht an Band 1 anzuknüpfen und die Zeit, die dadurch vergangen ist zu erklären. Zum Glück bleibt das nicht lange so und Tatjanas Tür öffnet sich, so dass sie das Schloss erkunden und die Dienerschaft kennenlernen kann.

Anfangs scheint Tatjana etwas oberflächlich und arrogant zu sein, aber ich hatte sofort das Gefühl, dass mehr hinter dieser Fassade steckt und fand sie zwar nicht sofort sympathisch, habe sie jedoch gerne begleitet. Je tiefer man schließlich in die Geschichte eintaucht, desto besser gefiel mir die Protagonistin. Sie ist taff und geht ihren Weg. Im Grunde lässt sie sich nicht einsperren (Wortspiel! :D) und auch nicht unterkriegen. Tatjana ist in meinen Augen eine starke junge Frau, die sehr gut in unsere Zeit passt, als Prinzessin aber manchmal etwas zu „modern“ denkt. Mich hat das jedoch gar nicht so sehr gestört. Wieso nicht mal eine moderne Prinzessin?

Auch Lucien, oder das Biest, ist zu Beginn nicht der große Sympathieträger. Mir erschien er teilweise als zu grausam. Im Original wird er ja vor allem wegen seiner Oberflächlichkeit verflucht und ist im Grunde gar nicht so böse. Doch dieses Biest hier, puh, das war mir manchmal schon etwas too much und ich dachte, den kann man nicht lieb gewinnen. Dafür hat er zu schreckliche Dinge getan und die Erklärung, die man nach und nach für sein Handeln bekommt, waren mir auch etwas zu oberflächlich. Trotz allem hat es die Autorin Regina Meißner geschafft, mich für ihr Biest zu begeistern. Ja, diese Protagonisten sind alles andere als perfekt, aber sie entwickeln sich toll und man kann sie trotzdem gern haben und mit ihnen mitfiebern.

Besonders gut gefiel mir der Verlauf der Geschichte. Auch, wenn es meiner Meinung nach etwas zu lange dauert, bis Tatjana auf das Biest trifft, konnte ich ab der Mitte des Buches richtig in der Geschichte abtauchen. Anders als in „Schwanenfeuer“ hat diese nämlich einen deutlichen roten Faden, der sich hindurchzieht. Die beiden Protagonisten arbeiten gemeinsam an der Lösung ihres Fluches und es passiert nicht ständig irgendetwas anderes, sondern alles passt perfekt zu dieser Geschichte. Die Idee mit dem „Blütenzauber“ selbst fand ich auch richtig schön gelöst.

Am Ende hat mich Regina Meißner dann wirklich überrascht. Ich bin ja ein richtiger Fan von außergewöhnlichen Enden und dieses gehört sicher in diese Kategorie. Trotzdem denke ich, dass die Autorin damit nicht alle ihre Leser glücklich macht, aber da es nicht der letzte Band dieser Märchenreihe ist, wird es vielleicht auch noch nicht das Ende von Tatjanas Geschichte sein.

Fazit:

Obwohl Regina Meißner mit „Blütenzauber“ die Story von der Schönen und dem Biest nicht neu erfindet, war ich doch richtig begeistert. Die Protagonisten sind zwar alles andere als perfekt, doch gerade das lässt ihnen Raum zur Entwicklung und man kann sie trotzdem durchaus liebgewinnen. Auch der Verlauf der Geschichte gefiel mir viel besser, als bei „Schwanenfeuer“, da er einen deutlichen roten Faden aufweist und ein paar schöne Ideen umgesetzt werden. Das Ende ist richtig außergewöhnlich, wird aber sicher nicht jeden zufriedenstellen. Doch wer weiß, ob das wirklich schon das absolute Ende ist ;)

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Mehr als nur eine Story über eine Casting-Show

The Blinds
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Inhalt:

Ich hatte keine Chance
Aber ich tat es
Ich war hier

Geheimnisse sind kein Fremdwort für Riley. Ihre Kindheitsträume hat sie längst begraben. Doch dann bietet sich ihr die Chance, an der bekanntesten ...

Inhalt:

Ich hatte keine Chance
Aber ich tat es
Ich war hier

Geheimnisse sind kein Fremdwort für Riley. Ihre Kindheitsträume hat sie längst begraben. Doch dann bietet sich ihr die Chance, an der bekanntesten Fernsehshow des Landes teilzunehmen - den Blinds. Und plötzlich rücken all diese Träume in greifbare Nähe ...

Riley ist in den Randbezirken groß geworden. Dort ist das Leben ein einziger Kampf. Doch sie hat die Chance diesem Leben zu entfliehen: Die Teilnahme an den Blinds – eine Fernsehshow, bei der es um Geheimnisse geht.

Und Geheimnisse hat Riley genug. Doch reichen diese aus, um weiterzukommen und vielleicht sogar zu gewinnen?

Ein Leben im Zentrum – ein Traum für jeden Menschen. Ein Traum, der für Riley jedoch nur wahr werden kann, wenn sie ihr größtes Geheimnis in den Randbezirken zurücklässt … .

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, ich bin ja schon ein kleiner Fan von „Castingshows“, vor allem in Buchform, deswegen wollte ich „The Blinds“ auch unbedingt lesen.

Zu Beginn lernt man Riley in ihrer gewohnten Umgebung kennen – ihrer Wohnung in den Randbezirken. Dort erlebt man hautnah mit, wie hart, das Leben dort ist, ohne jedoch die genauen Umstände zu kennen. Trotzdem mochte ich die Protagonistin von Anfang an. Sie zerfließt nicht in Selbstmitleid, sondern versucht einfach, ihr Leben so gut es geht zu leben. Es gibt Menschen, die aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen und genauso einen Eindruck hatte ich von Riley. Über die Familiensituation der Protagonistin lässt uns die Autorin jedoch anfangs noch sehr im Dunkeln und ich war gespannt darauf, dieses Geheimnis zu lüften und tiefer in Rileys Leben und ihre Vergangenheit einzutauchen.

Gleich zu Beginn erhält sie auch sofort die Einladung zu den Blinds. Wie genau diese Fernsehshow aussieht, erfährt man eigentlich nicht. Nur, dass es im Anfangsstadium der Show wohl darum ging, Geheimnisse der Teilnehmer aufzudecken. Wie das geht und was die „Talente“ tun müssen, dazu gibt es keine Erklärungen. Erst während die Show läuft, werden die Aufgaben nach und nach enthüllt, wobei mir nicht immer klar war, wozu die Aufgaben dienen sollten und was denn der Sieger haben muss, um gegen die anderen Teilnehmer zu bestehen. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Informationen gewünscht. Worum genau geht es, was ist das Ziel und was bringt es den Coaches? Mir hat irgendwie ein bisschen die Struktur gefehlt.

Auch die übrigen Teilnehmer bleiben stark im Hintergrund. Zu Beginn erfährt man kaum etwas von ihnen. Ich hätte ehrlich gesagt mit etwas mehr Konkurrenzkampf und Gezicke gerechnet und freute mich auch ein bisschen darauf, weil das ja eigentlich das ist, was Castingshows so spannend und anziehend macht. Damit lässt sich die Autorin jedoch sehr viel Zeit. Erst am Ende des Buches gibt es neben Riley ein paar andere, die sich durch ihre Taten einen Namen machen. Das lässt mich hoffen, dass es im zweiten Band etwas „heißer“ hergeht ;)

Mit „heißer“ könnte man auch die Liebesgeschichte meinen, die sich schön langsam entwickelt, was mal echt ziemlich überraschend ist. Ich mochte das Tempo jedenfalls sehr gerne und obwohl es natürlich auch alles nicht so einfach zwischen den Liebenden ist, gibt es doch nicht dieses ständige Hin und Her, das schnell mal nervt. Hach ja, ich konnte die Lovestory wirklich genießen und bin ein echter Fan dieses Pärchens.

Sehr gut gefiel mir auch, dass die Geschichte nicht alleine bei der „oberflächlichen“ Castingshow bleibt, denn es steckt doch viel mehr hinter dem Ganzen, als man zu Beginn vielleicht denkt. Hier baut Emma Marten nach und nach Informationen ein, die sich zum Ende hin immer weiter verdichten, so dass die Geschichte am Ende komplexer werden könnte. Ich finde die Richtung, die sie einnimmt jedenfalls toll und freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Fazit:

„The Blinds – Es ist ein Spiel. Also spiel!“ ist ein tolles Buch über eine spannende Castingshow. Zwar hätte ich mir mehr Informationen über die Hintergründe und auch mehr Zickenterror gewünscht, doch dafür überrascht die Autorin damit, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als man zu Beginn denkt. Auch die Liebesgeschichte gefiel mir trotz einiger üblicher Klischees richtig gut, so dass ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung freue.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Dieses Buch ist herrlich anders ... düster, spannend, faszinierend

Young Elites 2 - Das Bündnis der Rosen
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Inhalt:

„Adelina hat nur ein Ziel vor Augen: Rache. An der Inquisition, den weißen Soldaten, die sie beinahe getötet hätten, und an der Gemeinschaft der Dolche, von der sie verraten und verstoßen wurde. ...

Inhalt:

„Adelina hat nur ein Ziel vor Augen: Rache. An der Inquisition, den weißen Soldaten, die sie beinahe getötet hätten, und an der Gemeinschaft der Dolche, von der sie verraten und verstoßen wurde. Unter dem Namen Weiße Wölfin sucht sie gemeinsam mit ihrer Schwester nach weiteren Begabten, um ein eigenes Bündnis zu schließen. Mit dessen Hilfe wollen sie der grausamen Verfolgung durch die Inquisition für immer ein Ende bereiten. Aber Adelina ist alles andere als eine Heldin. Ihre finsteren Kräfte entgleiten mehr und mehr ihrer Kontrolle. Verzweifelt kämpft sie gegen diese innere Dunkelheit an – und droht den Kampf zu verlieren.“

Nach dem Tod von Enzo und dem Ausschluss bei den Dolchen flieht Adelina mit ihrer Schwester Violetta, um sich neue Verbündete zu suchen. Sie weiß, dass sie alleine nichts gegen die Inquisition ausrichten kann, deshalb braucht sie andere Begabte an ihrer Seite.

Gemeinsam mit diesen möchte sie der Inquisition entgegentreten um die Malfettos zu retten und Rache zu üben. Rache an allen, die sie verletzt haben. Doch ihre Kräfte scheinen immer stärker zu werden und je mehr Macht Adelina durch ihre Illusionen bekommt, desto weniger Kontrolle hat sie darüber. Bald schon sehnt sich ihr dunkles Herz nach mehr als nur nach einfacher Rache … .

Meine Meinung:

Der erste Teil der „Young Elites“-Reihe hat mich total begeistert, vor allem wegen der sehr außergewöhnlichen Protagonistin und ich war gespannt, wie es mit Adelina weitergehen würde.

Diese macht sich gemeinsam mit ihrer Schwester Violetta auf die Suche nach anderen Begabten. Dadurch beginnt das Buch sehr ruhig und man hat als Leser Zeit, sich erst einmal wieder in die Welt der Malfettos hineinzudenken. Lange brauchte ich dafür nicht, da mich dieses Worldbuildung schon beim ersten Teil total fasziniert und mitgerissen hat. Es machte mir jedoch großen Spaß gemeinsam mit Adelina und Violetta nach neuen Verbündeten zu suchen, neue Begabte und ihre Kräfte kennenzulernen.

Doch während Adelina eine neue Gemeinschaft gründet, ziehen sich die Fäden immer enger zusammen. Durch Königin Maeve von Beldain zieht eine neue Figur in die Geschichte ein. Eine sehr spannende und undurchschaubare Figur, wie ich finde. Überhaupt gefallen mir die Charaktere, die Marie Lu geschaffen hat sehr gut. Sie können nicht so einfach in gut und böse eingeteilt werden. Dafür sind sie viel zu vielschichtig. Sie haben sowohl ihre guten Eigenschaften, als auch ihre dunklen Seiten und besonders toll fand ich, dass das auch für Adelina gilt. Meist sind die Protagonisten solcher Bücher ja richtige Helden, strahlend rein und durchweg gut. Das gilt jedoch nicht für Adelina. Schon im ersten Teil hat man miterlebt, dass sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügt, dass sie aufbegehrt, sich wehrt und dabei auch über Leichen geht, wenn es nötig ist.
Trotz dieser Dunkelheit in ihr, gefiel sie mir schon damals richtig gut, eben weil sie so anders, so ungewöhnlich ist. In diesem Folgeband setzt die Autorin jedoch noch einen drauf. Adelinas dunkle Seite wird immer stärker und langsam verliert sie die Kontrolle. Das Nachwort von Marie Lu zeigt deutlich, wie schwierig es für sie war, die Entwicklung ihrer Protagonistin in diese Richtung voran zu treiben. Mich hat sie damit jedoch wirklich sehr begeistert.

Auch die Geschichte an sich hat es wirklich in sich. Es werden so viele Intrigen gesponnen, die einzelnen Parteien gehen in Stellung und kämpfen um die Macht. Jeder verfolgt seine eigenen Pläne und so zieht sich durchweg Spannung durch das Buch. Ich klebte wirklich an den Seiten um zu erfahren, wie sich alles entwickeln wird. Dass Marie Lu nicht zimperlich mit ihren Protagonisten umgeht ist spätestens seit dem ersten Band klar und so wittert man an jeder Ecke Gefahr und eine unerwartete Wendung. Mich konnte die Autorin jedenfalls immer wieder mit kleineren und größeren Twists überraschen. Man kann sich nie sicher sein, wie es weitergeht und wer am Ende überlebt, um weiter nach der Macht zu greifen.

Fazit:

Auch der zweite Teil der „Young Elites“-Reihe hat mich wieder rundum begeistert. Die Geschichte ist durchweg spannend und die Protagonisten sind so vielschichtig und undurchschaubar, dass man sie nicht so einfach einteilen kann. Auch Adelina selbst macht eine Entwicklung durch, die vielleicht nicht jeden Leser glücklich macht, mich jedoch durchweg überzeugt hat. Mit vielen kleinen und großen Überraschungen macht Marie Lu am Ende die Geschichte perfekt. Eine wirklich gelungene Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre an allen Schulen sein

Juli im Winter
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Inhalt:

„Du bist deines eigenen Glückes Schmied.“ In diesem Glauben wurde Juli großgezogen und dementsprechend selbstbewusst geht sie durch die Welt. Juli ist klug, charmant und beliebt. Als eine neue ...

Inhalt:

„Du bist deines eigenen Glückes Schmied.“ In diesem Glauben wurde Juli großgezogen und dementsprechend selbstbewusst geht sie durch die Welt. Juli ist klug, charmant und beliebt. Als eine neue Mitschülerin in ihre Klasse kommt, ahnt sie nicht, dass diese ihr sehr bald zeigen wird, wie falsch sie lag. Julis Leben gleicht plötzlich einem Sturzflug, dessen Ausgang ungewiss ist.

Juli fühlt sich in ihrem Internat sehr wohl. Sie hat dort Freunde gefunden, ihre Noten sind gut und ihre Wahlfächer bereiten ihr viel Spaß.

Doch dann taucht eine neue Mitschülerin auf und obwohl Juli sie freundlich aufnimmt und ihr alles zeigt, scheint diese nicht besonders dankbar zu sein.

Plötzlich muss Juli erkennen, dass sich das Leben ganz schnell ändern und das Blatt ganz schnell wenden kann. Gerade noch an der Spitze, findet sich das Mädchen auf einmal ganz unten wieder … .

Meine Meinung:

Das Cover und der Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht und ohne wirklich zu spoilern (denn das Thema wird bereits im ersten Kapitel offenbart): Ich finde das Thema Mobbing sehr aktuell und interessant. Es gibt so viele Facetten davon und die Anfänge sind meist schleichend.
A.L. Kahnau greift dieses Thema in ihrem Buch „Juli im Winter“ auf.

Das Buch beginnt quasi mit dem Ende und hat mich sofort sehr berührt. Die Autorin beschreibt die Gefühle so mitfühlend und eindringlich, so authentisch und ungeschönt, dass ich sie fast selbst spüren konnte. Selten hatte ich ein Buch in der Hand, das gleich zu Beginn so voller Gefühl war. Mit nur wenigen Seiten hat A.L. Kahnau mich gefangen und ich wollte unbedingt wissen, was genau passiert ist.

Im Anschluss erfährt man dann auch noch von Julis Familiengeschichte, die ihre Spuren bei dem Mädchen hinterlassen hat. Sie ist so jung und musste schon so viel durchmachen. Juli hatte sofort mein Mitgefühl, aber anstatt an allem zu zerbrechen, versucht sie ihren Weg zu finden und obwohl man manchmal den Eindruck haben könnte, als wäre sie „perfekt“, wirkte sie auf mich doch eher zerbrechlich. Bei ihr muss man beim Lesen auf jeden Fall hinter die Fassade blicken, um sie nicht als zu glatt zu empfinden. Spätestens am Ende fällt einem jedoch auf, wie gut sie der Autorin gelungen ist, denn da fällt der Schleier und man kann in Julis Inneres blicken. Für mich ist die Protagonistin jedenfalls sehr gut ausgearbeitet und geschickt inszeniert.

Doch auch Julis Gegenpart Vanessa ist sehr interessant und vielschichtig. Ihre Geschichte wird nach und nach aufgedeckt und so wird diese Figur greifbar. Gerne hätte ich noch mehr von ihrer Vergangenheit erfahren, doch manchmal ist es auch gut, wenn nicht alles „zerredet“ wird und man sich selber noch ein paar Gedanken machen kann.

Und Gedanken macht man sich über dieses Buch durchaus, denn ich trau mich fast wagen zu sagen, dass jeder schon einmal mit diesem Thema in Berührung gekommen ist. Je nach Erfahrung nimmt man die eine oder die andere Sichtweise ein, überlegt, wie man selbst handeln oder wie man sich in der Situation fühlen würde. Mich ließ das Buch jedenfalls gar nicht mehr los und ich habe es in nur wenigen Stunden durchgelesen. Julis Zwiespalt hat mich besonders nachdenklich gemacht, da ich ihn so gut nachvollziehen konnte. Wie kommt man aus diesem Teufelskreis heraus, wenn man keine Beweise hat? Wem kann man sich anvertrauen? Wer glaubt einem? Wie reagiert man am besten? Was macht einen überhaupt zum Opfer und was zum Täter? Wie kann man Betroffenen helfen oder noch besser, was kann man zur Vorbeugung tun? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf und beschäftigen mich auch nach dem Lesen noch sehr lange. Mir persönlich ging Julis Schicksal jedenfalls sehr ans Herz und auch Nessa und ihre Klassenkameraden haben sich in meinen Gedanken festgesetzt und nicht mehr losgelassen.

Fazit:

A.L. Kahnau rüttelt mit ihrem Buch „Juli im Winter“ ihre Leser auf jeden Fall richtig auf und bringt ihnen das Thema „Mobbing“ sehr einfühlsam nahe. Julis Schicksal, aber auch Nessa und ihre Klassenkameraden haben mich sehr beschäftigt und nicht mehr losgelassen. Selten hatte ich ein Buch, das noch so lange in mir nachgehallt hat und das ich gerne auf die Leseliste jeder Schule setzen würde. Es MUSS einfach gelesen werden!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Ernster, aber nicht weniger zauberhaft

Die Wolkenfischerin
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Inhalt:

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ...

Inhalt:

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen Moguériec …

Claire Durant hat ihr Glück selbst in die Hand genommen und ihren Lebenslauf ein bisschen frisiert. So ist sie bei einem Berliner Gourmet-Magazin ganz weit nach oben gelangt. Demnächst soll sie sogar einen Chefredakteursposten bekommen.

Doch dann erhält sie einen Anruf von ihrer Mutter. Diese liegt im Krankenhaus und Claire soll nach Hause kommen und sich um ihre gehörlose Schwester kümmern.

Die junge Frau hat vor Jahren ihrer Heimat den Rücken gekehrt, weshalb es ist sehr schwer fällt dorthin zurückzukehren, denn so vieles hat sich seitdem verändert und sie ist jetzt ein anderer Mensch.

Aber auch in Moguériec sind die Uhren nicht stehengeblieben und ein Wiedersehen mit Nicolas, ihrem Jugendfreund und das plötzliche Auftauchen ihres Chefs bringen nicht nur Claires Gefühle, sondern den ganzen Ort durcheinander … .

Meine Meinung:

Claudia Winters Bücher sind für mich immer ein absolutes Must-Have. Ihre Liebesgeschichten sind einfach immer so bezaubernd und gefühlvoll und die Kulissen so wunderschön.

Auch dieses Mal hat sich die Autorin einen traumhaften Ort für ihre neueste Geschichte gewählt: Ein kleines französisches Dorf in der Bretagne und wie immer war ich auch dieses Mal wieder wahnsinnig begeistert von ihren Beschreibungen der Landschaft. Es sind immer richtige Sehnsuchtsorte, in denen ihre Geschichten spielen und mit jedem Buch weckt sie erneut meine Reiselust und mein Fernweh. Ich würde mir auch dieses Mal so gerne den bezaubernden Ort ansehen, der in „Die Wolkenfischerin“ eine Rolle spielt und das besondere Flair selbst spüren.

Anfangs war ich ehrlich gesagt etwas verwirrt, da die Geschichte teils aus Sicht einer Gwenaelle erzählt wird und ich nicht wusste, wer das sein soll, da man im Klappentext nichts von ihr erfährt. Doch früh ahnt man, um wen es sich dabei handelt und ich fand es großartig, dass Claudia Winter uns an dieser Sichtweise teilhaben lässt. So erfährt man noch einmal mehr über die Protagonisten im Buch.

Claire gefiel mir auch wirklich sehr gut. Sie ist eine taffe junge Frau, die weiß, was sie will und nicht davor zurückschreckt, es sich auch zu nehmen. Dabei bedient sie sich manchmal kleiner Lügen, doch wie es nunmal so ist, bezahlt sie irgendwann die Rechnung dafür und genau das sorgt für das Chaos in ihrem Heimatort, von dem im Klappentext die Rede ist. Damit hat die Autorin einiges an Humor in die Geschichte hineingebracht und ihr so eine unbeschwerte Seite verliehen, was mir sehr gut gefiel.

Das ist ein schöner Ausgleich, denn dieses Buch ist anders als die ersten beiden Werke von Claudia Winter, bei denen es um eine schöne, humorvolle und vor allem unbeschwerte Liebesgeschichte geht. „Die Wolkenfischerin“ hat nämlich eine sehr ernste Seite. Dadurch gewann das Buch ordentlich an Tiefgang, was ich toll fand, denn das Leben besteht nunmal nicht nur aus schönen und glücklichen Momenten. Manchmal passiert auch etwas, das einen am Boden zerstört und schließlich zu einem anderen Menschen macht, genau wie es bei Claire der Fall ist. Ich fühlte jedenfalls sofort mit der jungen Frau mit und war tief berührt von ihrer Geschichte. Claudia Winter hat es auf jeden Fall geschafft, mich in Claires Leben hineinzuziehen und mich so mitzunehmen, dass ich sogar die ein oder andere Träne vergossen habe. Teils aus Mitleid mit den Protagonisten und teils aus Rührung, weil es einfach so schön war.

Apropo „schön“: Hach, die Liebesgeschichte … sie ist mal wieder richtig zauberhaft. Ich hatte anfangs ja etwas ganz anderes erwartet und war wirklich positiv überrascht. Die Autorin legt wieder so viel Gefühl in die Lovestory, dass ich erneut total begeistert war. Ich hab so mitgefiebert, geseufzt und ja, bei DER Liebeserklärung auch ein paar Tränchen vergossen, einfach, weil es so schön war. Damit beweist Claudia Winter einmal mehr, dass sie es wirklich versteht, mit Worten umzugehen. Sie kann nicht nur Geschichten schreiben, die einem gute Laune machen, sondern auch welche, die einem einfach unter die Haut gehen.

Fazit:

Mit „Die Wolkenfischerin“ hat Claudia Winter bewiesen, dass sie nicht nur locker-leichte Liebesgeschichte schreiben, sondern durchaus auch ernstere Seiten in ihre Bücher einarbeiten kann, ohne ihren üblichen Zauber zu verlieren. Die Autorin kann wirklich wunderbar mit Worten umgehen und hat mich mit ihrem Buch dieses Mal sogar zum Weinen gebracht, aus Mitleid, aber auch vor Rührung. Einfach zauberhaft. Ich will unbedingt mehr davon!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.