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Veröffentlicht am 02.05.2022

Dieses Buch ist wie ein kleiner Urlaub

Inselträume und Meer
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Meine Meinung:

Nachdem mir „Inselliebe und Meer“ schon so gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch Josys Geschichte unbedingt lesen.

Im ersten Teil der Reihe lernt man die sympathische Cafébesitzerin ...

Meine Meinung:

Nachdem mir „Inselliebe und Meer“ schon so gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch Josys Geschichte unbedingt lesen.

Im ersten Teil der Reihe lernt man die sympathische Cafébesitzerin ja schon ein bisschen kennen, deswegen freute ich mich sehr, dass sie jetzt auch ihr eigenes Buch bekommt.

Gleich zu Beginn trifft man Josy auf einer ihrer Delfintouren wieder. Das Boot voller Touristen, bleiben leider die Delfine aus, was natürlich für ziemlich viel Unmut der zahlenden Kunden sorgt. Das spricht sich dann auch noch herum und schon ist Josys Existenz bedroht. Das Café ist nur ein netter Nebenverdienst, den Hauptteil verdient sie mit ihren Touren. Mir tat Josy sofort leid. Sie ist so eine nette, junge Frau, die sich gerne ihren Traum von der Selbstständigkeit in Mallorca erfüllen wollte und dann das. Ich litt richtig mit ihr mit.

Zum Glück hat sie tollen Rückhalt von ihren Freundinnen, die ebenfalls einen Laden am Meer haben. Schon im ersten Teil fand ich diese besondere Freundschaft zwischen den jungen Frauen großartig. Es ist schön, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der in allen Lebenslagen zu einem steht und einen unterstützt. So etwas ist wirklich Gold wert und gerade in Josys Lage ist es das, was sie aufrecht hält.

Doch auch die Liebe spielt natürlich eine große Rolle in diesem Buch. Denn plötzlich taucht Eric auf Mallorca auf, Josys Exfreund, den sie nie ganz vergessen konnte. Er war plötzlich Hals über Kopf verschwunden, ohne eine Erklärung und hat Josy damit das Herz gebrochen. Das hängt ihr immer noch nach, weswegen sie nie wieder einem Mann völlig vertraut hat. Doch auch Eric hängt noch an Josy. Er hat seine eigene Geschichte, die man erst spät erfährt, was aber auch ein wenig Spannung in die Story gebracht hat. Mir gefiel die Lovestory jedenfalls richtig gut. Die beiden kennen sich schon, entdecken aber neue Seiten aneinander. Sie merken beide, dass sie immer noch Gefühle füreinander haben und obwohl sie etwas Zeit brauchen, gibt es kein unnötiges Drama zwischen ihnen. Ich sah auf jeden Fall die Schmetterlinge fliegen und freute mich über jede Begegnung zwischen den beiden.

Und dann kommt noch das traumhafte Setting dazu. Viele kennen Mallorca ja nur als Partyinsel, aber Anja Saskia Beyer zeigt ihren Lesern*innen, dass die Insel auch eine ganz andere Seite hat. Allein, wenn ich an die Delfine, die kleinen Buchten oder die Orangen- und Olivenbäume denke, bekomme ich direkt Sehnsucht danach, Mallorca mal mit eigenen Augen zu sehen. Die kleinen Läden der Freundinnen bringen dann noch zusätzlich Flair in die Geschichte und ich würde am liebsten selbst so ein kleines Café am Meer führen.



Fazit:

Dieses Buch hat mich direkt wieder in Urlaubsstimmung versetzt. Gerade bei dem trüben Wetter, das gerade bei uns herrscht, tat mir die Sonne Mallorcas gut und ich freute mich auf ein Wiedersehen mit den Freundinnen mit den kleinen Läden am Meer. Dieses Mal steht Josy im Mittelpunkt und auch ihre Geschichte ist wirklich einzigartig und hat mir einige schöne Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Wieder einmal hat mich Asuka Lionera total begeistert

Midnight Princess 2: Wie der Tag so dunkel
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Meine Meinung:

Was habe ich dieser Fortsetzung entgegen gefiebert. Band 2 schließt nahtlos an Band 1 an. Vanya ist noch immer die Favoritin des Königs, ist sich aber ihrer Gefühle für Kenric inzwischen ...

Meine Meinung:

Was habe ich dieser Fortsetzung entgegen gefiebert. Band 2 schließt nahtlos an Band 1 an. Vanya ist noch immer die Favoritin des Königs, ist sich aber ihrer Gefühle für Kenric inzwischen sicher. Einzig die Angst vor dem Fluch macht ihr zu schaffen. Ich fand es sehr schön, dass die Gefühle im ersten Band Zeit hatten, sich zu entwickeln, um jetzt im zweiten noch intensiver zu werden. So mag ich es lieber, als wenn die Emotionen so plötzlich auftauchen. Liebe braucht Zeit, um zu wachsen und ich konnte auch Vanyas Ängste gut nachvollziehen. Deshalb hat mich die Liebesgeschichte voll und ganz überzeugt.

Die Protagonisten machen wirklich eine unglaubliche Entwicklung durch. Wir erfahren, was hinter Kenrics Existenz steckt und lernen seine dunkle Seite noch besser kennen. Es gelingt ihm endlich, alte Ängste abzustreifen und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, um nach vorne schauen zu können. Vanya denkt inzwischen nicht mehr nur daran, sich bei ihren Eltern zu beweisen, sondern versucht, einen Weg zu finden, um die Flüche zu lösen und damit beiden Völkern zu helfen. Ihre Ziele sind gewachsen und auch sie wächst über sich hinaus. Asuka Lionera hat sehr viel Gewicht auf ihre Protagonisten gelegt und durch die Entwicklung bekommen sie noch einmal mehr Tiefgang.

Sehr schön fand ich auch, dass viele lose Fäden nach und nach verknüpft werden. Wir erfahren, wer die Giftmorde begangen hat, was es mit den Flüchen auf sich hat und wer Turon wirklich ist. Es gibt so vieles, das in diesem zweiten Band zum Thema geworden ist und einen neuen Blick auf die Geschichte gibt. So bleibt die Handlung durchweg spannend und ich war wie gefesselt, weil ich endlich wissen wollte, was wirklich hinter all dem steckt. Dabei haben mich vor allem die Geschichten von Turon und Paleia sehr bewegt. Sie sind mir schon im ersten Band besonders ans Herz gewachsen und ich freute mich, dass ihr Schicksal auch in den Vordergrund gerückt wird. Dabei setzt Asuka Lionera sehr auf Emotionen. Ich war wirklich sehr berührt und konnte endlich verstehen, warum Turon so wichtig für Kenric ist.

Und dann kam der große Showdown in dem die Süd- und die Nordgander aufeinandertreffen und ein weiterer Krieg unausweichlich scheint. Ich habe wirklich die Luft angehalten, weil ich keine Ahnung hatte, wie Kenric und Vanya das noch verhindern wollen. Doch auch hier hat sich die Autorin einiges einfallen lassen und ich muss gestehen, dass mich das Ende wirklich positiv überrascht hat.


Fazit:

Was für ein Finale. Hier haben wir alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung, Emotionen, Geheimnisse, Intrigen, Liebe, Action und ein Ende, das mich das Buch mit einem zufriedenen Schmunzeln zuschlagen ließ, obwohl ich mir mehr Bücher in dieser schönen und faszinierenden Welt wünschen würde.

Asuka Lioneras Bücher gehören für mich inzwischen zu den Must-Reads, da sie mich jedes Mal wieder begeistern.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Wow, was für ein Buch

Gods of Egypt - Chaosmagie
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Meine Meinung:

Schon als Kind hatte ich ein echtes Faible für Ägpyten, deswegen freute ich mich sehr auf dieses Buch.

Im ersten Kapitel treffen wir auf Layla. Ihre Mutter ist bereits gestorben, hat ...

Meine Meinung:

Schon als Kind hatte ich ein echtes Faible für Ägpyten, deswegen freute ich mich sehr auf dieses Buch.

Im ersten Kapitel treffen wir auf Layla. Ihre Mutter ist bereits gestorben, hat ihr aber immer versichert, dass ihr Vater, der Sonnengott Re sie zu sich holen wird. Da sie magische Kräfte hat, haben die Menschen sie stets gefürchtet und sie hat nirgends wirklich dazugehört. Doch als Re sie schließlich abholt, merkt sie sofort, dass er nicht der innig liebende Vater ist und sie als Halbgöttin auch nicht bei den Göttern herzlich willkommen geheißen wird. Mir tat die Protagonistin richtig leid, da sie niemanden hat, der ihr wirklich zur Seite steht und ihr Liebe entgegenbringt. Sie ist einsam und allein und weiß nicht wirklich, was in der Götterwelt auf sie zukommt. Ich fand es aber sehr schön, dass Layla bereits von ihrem göttlichen Erbe weiß und auch ihre Kräfte sich schon in ihr geregt haben. Obwohl sie sehr mächtig und die Tochter des Oberhauptes ist, hält sie sich lieber im Hintergrund und was mir besonders gefiel: Sie erhält sich eine gewisse Güte und hat einen moralischen Kompass, den sie sich auch behält, als sie zwischen die Fronten gerät und so manche Intrige über sich ergehen lassen muss.

Neben Layla gibt es aber natürlich einige Götter, die sehr interessante Charaktere darstellen. Da haben wir Seth, den Krieger, der Nachfolger von Re werden soll und Layla von Anfang an zur Seite steht. Auch Re selbst finde ich sehr interessant. Obwohl er das Oberhaupt ist, ist er für mich nichts Besonderes. Er ist nicht stärker, als die anderen und scheint auch blind dafür zu sein, was an seinem Hof wirklich passiert. Die Schwestern Isis und Nephthys spinnen nämlich so manche Intrige und verfolgen stets ihre eigenen Ziele. Auch Thot, den Gott der Weisheit fand ich sehr interessant, obwohl ich nie so wirklich sagen konnte, ob er mir sympathisch ist oder nicht, aber ich denke, das war Absicht.
B.E. Pfeiffer hat hier die ägyptische Mythologie mit ihrer eigenen Fantasie verknüpft und eine wirklich vielschichtige, interessante und spannende Geschichte erschaffen. Nie weiß man, was als nächstes passiert, was sich die Götter ausdenken, um ihre Ziele zu erreichen oder ob das Gleichgewicht der Welt erhalten werden kann, wenn die Götter einen Krieg beginnen.
Sehr gut gefiel es mir auch, dass sie in ihrer Geschichte „Seth“ in den Mittelpunkt gestellt hat. Er wird in vielen Stories als „der Böse“ dargestellt, doch B. E. Pfeiffer gibt ihm einmal eine ganz andere Rolle und beleuchtet sein Schicksal aus einer anderen Perspektive.

Die Autorin hat hier wirklich eine faszinierende Welt erschaffen, die ich sofort vor Augen hatte. Ich fühlte förmlich die Hitze der Sonne auf der Haut, wurde vom Glanz von Re geblendet und spürte die Wut von Seth selbst in meinem Bauch. Ich war stets mitten im Geschehen, als wäre ich selbst Teil davon und könnte die Geschehnisse selbst beobachten, ohne einschreiten zu können. Das hat mich manches Mal wirklich wahnsinnig gemacht, denn manchmal hat es mir wirklich in den Fingern gekribbelt, so sehr habe ich mir gewünscht, selbst mitmischen zu können.

Doch die Liebesgeschichte hat es mir ehrlich gesagt ein bisschen schwer gemacht. Zwar fand ich die Kombination sehr gut und wie sich die beiden ergänzen, aber als der männliche Protagonist sich so verändert, wurde es für mich schwierig, die Liebesgeschichte noch gut zu finden. Dafür behandelt er seine große Liebe doch etwas zu grob. Natürlich weiß man, woran das liegt und dass der Protagonist nicht er selbst ist, aber puh, das hat mich echt Nerven gekostet. Trotz allem freute ich mich, wie B.E. Pfeiffer die Lovestory zu Ende gebracht hat. Das hat für mich wieder super gepasst.



Fazit:

Wow, was für ein Buch. Ich liebe die ägyptische Mythologie und hier hat B.E. Pfeiffer eine mitreißende, spannende, emotionale Geschichte geschaffen, die mich total in seinen Bann gezogen hat. Ein unglaublich tolles Buch.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Ich liebe die Reihe jetzt schon

Eowyn: Das Erwachen der Jägerin (Eowyn-Saga I)
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Meine Meinung:

Mir hat ja schon die Vorgeschichte „Eowyn: Geboren aus Nebel und Stahl“ super gefallen, deswegen freute ich mich sehr darauf, dass es dazu eine Reihe geben wird und stürzte mich natürlich ...

Meine Meinung:

Mir hat ja schon die Vorgeschichte „Eowyn: Geboren aus Nebel und Stahl“ super gefallen, deswegen freute ich mich sehr darauf, dass es dazu eine Reihe geben wird und stürzte mich natürlich gleich ins Abenteuer.

Tatsächlich spielt dieser erste Band fünf Jahre nach den Geschehnissen der Vorgeschichte. Eowyn ist inzwischen 19 Jahre alt und eine erfahrene Jägerin. Allerdings merken ihre Mitschwestern, dass sie nicht vor hat, ihr Leben für immer dem Orden zu widmen, deswegen ist sie auch hier eher eine Außenseiterin. Aber sie kann ihre Heimat einfach nicht vergessen und auch ihre Hoffnung, dass sie ihren Vater wiedersieht, besteht all die Jahre über.
Mir hat Eowyn ja schon in der Novelle sehr gut gefallen, weil sie eine starke, junge Frau ist, die aber trotz allem an Werten festhält und nicht alle Moral verfallen lässt. Das mochte ich an ihr besonders gern. Sie hat sich über all die Jahre, die sie Verbrecher gejagt und verschiedene Aufträge erfüllt hat, doch auch ihr Herz bewahrt und ist nicht etwa hart und verbittert geworden, was man bei ihrer Geschichte durchaus auch erwarten und verzeihen hätte können.

Ihr neuester Auftrag klang am Anfang sehr langweilig, entpuppt sich dann aber als eine gefährliche und sehr spannende Reise. Natürlich bekommt man auch als Leser keinen Wissensvorsprung und weiß deshalb nicht, was wirklich vor sich geht und wer hinter den ganzen Intrigen und Angriffen steckt. Deshalb hab ich auch nicht geahnt, wie die Geschehnisse aus diesem ersten Band mit denen aus der Vorgeschichte zusammenpassen würden. Doch gekonnt schlägt Elvira Zeißler einen Bogen und verbindet die beiden Geschichten miteinander. Sie streut verschiedene Hinweise und mit der Zeit kann man zumindest ein paar Dinge erahnen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, wilde Spekulationen anzustellen und gemeinsam mit den Protagonisten zu versuchen, das Rätsel zu lösen. Natürlich lüftet die Autorin noch nicht alle Geheimnisse, aber zumindest soweit, dass man an der Geschichte klebt, weil man nach neuen Informationen lechzt und unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

Tatsächlich ist die Geschichte von Anfang bis Ende spannend und hat keinerlei Längen. Im Gegenteil, man hat kaum Zeit zum Durchschnaufen, weil ständig die Nerven bis zum Zerreißen gespannt sind, aber genau, das mochte ich an dem Buch, denn deshalb konnte ich es kaum aus der Hand legen.

Besonders gut gefiel mir aber die Liebesgeschichte. Sie findet anfangs nur dezent im Hintergrund statt und entwickelt sich so schleichend, dass man oft zwischen den Zeilen lesen muss. Ich fand es so schön, dass die beiden genug Zeit bekommen, um sich immer besser kennenzulernen und dass das Hauptaugenmerk erst einmal nicht darauf liegt, aber ich shippe die beiden wirklich sehr, denn sie sind einfach das perfekte Paar und ich bin sehr gespannt, wie sich das in den Folgebänden noch entwickeln wird.

Am Ende gewährt uns Elvira Zeißler mit einer schönen Szene doch noch eine kleine Verschnaufpause. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht am liebsten sofort weiterlesen würde.



Fazit:

Schon nach der Vorgeschichte war mir klar, dass Elvira Zeißler mit „Eowyn“ wieder eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack erschaffen würde. Dieser erste Band war jedoch noch besser, als geahnt. Eowyn hat sich zu einer tollen, jungen Frau entwickelt, stark und selbstbewusst, aber doch mit einem moralischen Kompass. Ihr neuer Auftrag klingt anfangs langweilig, entwickelt sich jedoch zu einer spannenden und gefährlichen Reise, bei der uns die Autorin erst am Ende eine Verschnaufpause gönnt.

Ich kann nur sagen: Ich liebe diese Geschichte und freu mich unglaublich auf mehr Abenteuer von Eowyn.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Poetisch, philosophisch, märchenhaft

Melusinas wundersame Reise
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Meine Meinung:

Nach „Monsieur Mounk und die kleinen Wunder des roten Hauses“ wollte ich auch unbedingt das neue Buch von Sophia Verena lesen.

Das Buch beginnt mit Melusina, die bei ihrer Großmutter lebt. ...

Meine Meinung:

Nach „Monsieur Mounk und die kleinen Wunder des roten Hauses“ wollte ich auch unbedingt das neue Buch von Sophia Verena lesen.

Das Buch beginnt mit Melusina, die bei ihrer Großmutter lebt. Sie führen ein sehr bescheidenes Leben. Das Größte für sie sind neue Geschichten. Geschichten von Feen, Trollen und Hexen, die sie sich gegenseitig erzählen und immer wieder verändern, mal zum Guten, mal zum Schlechten. Auch, wenn die beiden gerade genug zum Überleben haben, sind sie zufrieden, weil sie etwas haben, das viel wichtiger ist: Liebe.
Ich fand die Beziehung zwischen Melusina und ihrer Großmutter sehr schön. Obwohl sie sich nie gegenseitig ihre Gefühle gestehen, merkt man in ihren Gesten, wie gut sie sich kennen und wie nahe sie einander sind. Eine wirklich besondere Beziehung.

Doch als die Großmutter stirbt, ist Melusina trotz Verwandter plötzlich ganz allein. Niemand will sie wirklich haben und nirgends bekommt sie noch Zuneigung. Deshalb flüchte sie zu den Tieren und in ihre Geschichten. Denn Melusina sieht so viel mehr, als nur Landschaften und Gegenstände. Aus Steinen werden Trolle, aus der Wiese graben sich Zwerge und Hexen geben freundlichen Menschen ein Geschenk. Die junge Frau hat wirklich eine außerordentliche Fantasie, die sie über so manch schwere Zeit rettet. Ähnlich geht es mir auch, wenn ich lese, dann vergesse ich für einen Moment all meine Sorgen und erlebe dafür ein Abenteuer.

Melusina macht dieses Abenteuer aber schließlich wahr, als sie sich mit Erik und seinem Wohnwagen quer durch Island aufmacht. Sie wünscht sich, dass all ihre Geschichten lebendig werden. Auf ihrer Reise findet sie jedoch nicht nur Trolle, Hexen, Feen und Lindwürmer, sondern findet auch mehr über sich selbst und die Liebe heraus, wobei ich von der Liebesgeschichte ehrlich gesagt nicht so ganz überzeugt war. Für mich war es fast schon eine toxische Beziehung und ich muss gestehen, ich hätte mir für Melusina einfach mehr gewünscht.

Dieses Buch ist aber trotzdem wirklich etwas Besonderes. Ich würde es weniger als Roman bezeichnen, als mehr als Märchen oder sogar Poesie. Man muss zwischen den Zeilen lesen, um all die Botschaften zu verstehen und man muss sich auf dieses Buch einlassen können. Es hat zwar nur wenige Seiten, lässt sich aber nicht so einfach locker-leicht weglesen, was jedoch nicht negativ gemeint ist. „Melusinas wundersame Reise“ geht einfach tiefer, philosophisch und regt zum Nachdenken an. Wenn man sich dafür öffnet, kann man auch für sein eigenes Leben als Leser etwas mitnehmen.


Fazit:

„Melusinas wundersame Reise“ ist kein Fantasy-Roman zum Entspannen und mitfiebern, sondern ein kleiner Schatz, der die Leser nicht nur auf eine fantastische Reise durch Island, sondern auch zu sich selbst mitnimmt. Es ist philosophisch, poetisch, märchenhaft.


Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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